Es kann nicht sein, dass ein gefallener ukrainischer Soldat (mit Recht) zutiefst bedauert wird und ein gefallener russischer Soldat Grund zum Jubeln ist.
Hat hier irgendwo jemand über die gefallenen russischen Soldaten gejubelt?
Aber Fakt ist, weder die jungen Männer auf der einen noch auf der anderen Seite haben sich das Los, in eine Uniform gesteckt zu werden und an die Front geschickt zu werden ausgesucht. Die wären alle lieber bei Frau und Kind und würden gerne ihrer Arbeit nachgehen.
Ich kann nicht sehen, dass dies irgendjemand bestreitet.
Frenilshtar bezieht sich auf die, die freiwillig als Soldaten kämpfen. Die meisten (auf beiden Seiten) kämpfen nicht freiwillig und müssen dennoch ihre Haut zu Markte tragen.
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Ich habe immer den Eindruck, als reden wir hier nur von einem politischen Problem; das ist es natürlich auch, aber es ist eine humanitäre Katastrophe größten Ausmaßes, die nach Beendigung schreit.
Aus der Ferne festzulegen, wer im Recht ist, ist relativ einfach. Vor Ort tagtäglich für das Recht sein Lebe zu riskieren ist etwas anderes. Die Zeit für Lösungen ist JETZT.
Wenn man die jüngere Geschichte der Ukraine und ihrer Präsidenten betrachtet, wird sehr schnell klar, dass der Herr Selenkyj schon längt in Schimpf und Schande aus dem Amt gejagt worden wäre, wenn die Bürgerinnen und Bürger der Ukraine i.A. und deren Soldatinnen und Soldaten i.B. in ihrer Mehrheit sein Tun nicht billigten.
Denn so zu tun, als müsse man ständig die banale Tatsache verkünden, dass (außer vielleicht ein paar Hirnkranken) kein Mensch an eine Front will, um dort andere Menschen zu verletzen oder zu töten bzw. selbst verletzt oder getötet zu werden, ist angesichts des Problems bloß eine moralinsaure Plattitüde. Denn im Gegensatz zu dir
"aus der Ferne" ist den Ukrainerinnen und Ukrainern sehr wohl bewußt, was ihnen bei einem Sieg der russischen Armee bevor steht: Die humaitäre Katastrophe, die dann ansteht, wird alles bisher Dagewesene bei weitem in den Schatten stellen. Die Ukraine hat allein deshalb noch nicht die Waffen gestreckt, weil sie im Abwehrkampf ganz klar das kleinere der beiden Übel sieht.
Ginge es den "Friede jetzt"-"Waffen nieder"-Fordereren tatsächlich um die Verhinderung oder Minmierung von menschlichem Leid in der Ukraine, dann würden sie nicht fordern, dieses durch Einstellungen der militärischen Hilfen für die Ukraine herbei zu führen. Da sie dies aber (meistens freilich schamhaft indirekt) fordern, offenbart dies, dass ihnen das Leid der Ukrainerinnen und Urkainer (ob an der Front oder nicht) in Wirklichkeit meilenweit am Hintern vorbei geht und es ihnen letztlich bloß um ihr eigenes Gefühl der Sicherheit zu tun ist. Das an sich ist nur allzu menschlich - schier unerträglich aber ist das verlogene pseudo-moralische Heucheleigewand, in das sie sich dabei hüllen.
Mit den Argumenten, die du hier vorträgst, hätte man dem Hitler - streng vertraglich natürlich - einfach alles übergeben müssen, was er verlangte, und es hätte überhaupt keinen II. Weltkrieg gegeben. Statt dessen haben Kriegstreiber wie Churchill und Roosevelt alle Angebote des "Führeres" ausgeschlagen und somit den grausamsten Weltenbrand der Geschichte entfesselt.