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Rissereaktoren - Petition

Ja - nur ist es in diesem Fall nicht möglich ? Oder ist es nur dir (so wie mir und wohl allen anderen Laien) nicht möglich ?


Wenn es möglich ist und getan wird, kann es ja veröffentlicht werden - mit Messergebnissen und Begründungen, damit man es nachvollziehen kann.
Das dürfte für Wissenschaftler ja an sich kein großes Problem darstellen.
 
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Nachtrag: Am besten man fragt die Versicherungen - die sind gut bei sowas! :)

Ist aber nicht leicht, etwas zu dem Thema zu finden.
Bis jetzt bin ich nur auf diesen Link gestoßen: http://www.bund-rvso.de/txt-atompolitik-schweiz.html

Da geht es auch um alte Reaktoren:
Im Gegenteil, das Unfallrisiko wächst. Das ist offenbar die Einschätzung der privaten Assekuranz. Keine private Versicherungsgesellschaft ist mehr bereit auch nur eine Milliarde Haftungsrisiko zu versichern. Deshalb hat der Schweizer Bundesrat die Kernenergie- Haftpflichts-Verordnung angepasst und den privat zu versichernden Beitrag der Betreiber auf 500 Mio. gesenkt. Den gewaltigen Rest versichert er selbst. Nationalrat Beat Jans und Co-Präsident von NWA –Nie wieder Atomkraftwerke ist empört und hat heute dazu einen parlamentarischen Vorstoß eingereicht.
 
Tja, offenbar kann man sich gegen Erdbeben, nicht aber gegen Reaktorunfälle versichern.
Offenbar ist den Versicherungen das Risiko doch zu groß.
 
Wenn es möglich ist und getan wird, kann es ja veröffentlicht werden - mit Messergebnissen und Begründungen, damit man es nachvollziehen kann.
Das dürfte für Wissenschaftler ja an sich kein großes Problem darstellen.

Für Wissenschafter ist es kein Problem, Daten und Fakten zu veröffentlichen. Um einen mit Vorurteil behafteten Laien von einer etwaigen Falschheit seines Vorurteiles zu überzeugen reicht das aber sehr oft nicht aus.
 
Tja, offenbar kann man sich gegen Erdbeben, nicht aber gegen Reaktorunfälle versichern.
Offenbar ist den Versicherungen das Risiko doch zu groß.

Ein voreiliger Schluss. Die Prämienhöhe berücksichtigt das Risiko - wäre lediglich ein Risiko "sehr hoch", würden entsprechende Prämien dieses Risiko seitens der Versicherung kompensieren können.

Das versicherungstechnische Hauptproblem das ich sehe ist die schwierige Zuordenbarkeit von etwaigen Folgen. Schäden durch Erdbeben sind relativ einfach und eindeutig zuordenbar. Sie lassen sich in der Regel unmittelbar und durch ein einfaches Gutachten eben zuordnen und auch beziffern. Bei Kernreaktorunfällen geht das nicht. Etwaige Folgen können Jahre, Jahrzehnte oder auch erst Jahrhunderte danach auftreten. Zusätzlich kann bei einem etwaigen Krebsfall nie mit ausreichender Sicherheit festgestellt werden, er sei nur wegen des Unfalles aufgetreten. Das wäre aber notwendig. Da reicht es nicht "vor dem Unfall gab es 100 Krebse pro Jahr, seit dem Unfall 200". Um als Krebspatient einen Schaden geltend zu machen müsste ich den Nachweis bringen, dass ich einer der 100 zusätzlichen Fälle auf Grund des Unfalles bin und nicht einer der anderen 100, die es ohne Unfall auch jährlich gegeben hätte. Das ist aber nun mal nicht möglich.
 
Für Wissenschafter ist es kein Problem, Daten und Fakten zu veröffentlichen. Um einen mit Vorurteil behafteten Laien von einer etwaigen Falschheit seines Vorurteiles zu überzeugen reicht das aber sehr oft nicht aus.


Es genügt, wenn man 's belegen kann, dass es nicht riskant ist.
 
Ein voreiliger Schluss. Die Prämienhöhe berücksichtigt das Risiko - wäre lediglich ein Risiko "sehr hoch", würden entsprechende Prämien dieses Risiko seitens der Versicherung kompensieren können.

Das versicherungstechnische Hauptproblem das ich sehe ist die schwierige Zuordenbarkeit von etwaigen Folgen. Schäden durch Erdbeben sind relativ einfach und eindeutig zuordenbar. Sie lassen sich in der Regel unmittelbar und durch ein einfaches Gutachten eben zuordnen und auch beziffern. Bei Kernreaktorunfällen geht das nicht. Etwaige Folgen können Jahre, Jahrzehnte oder auch erst Jahrhunderte danach auftreten. Zusätzlich kann bei einem etwaigen Krebsfall nie mit ausreichender Sicherheit festgestellt werden, er sei nur wegen des Unfalles aufgetreten. Das wäre aber notwendig. Da reicht es nicht "vor dem Unfall gab es 100 Krebse pro Jahr, seit dem Unfall 200". Um als Krebspatient einen Schaden geltend zu machen müsste ich den Nachweis bringen, dass ich einer der 100 zusätzlichen Fälle auf Grund des Unfalles bin und nicht einer der anderen 100, die es ohne Unfall auch jährlich gegeben hätte. Das ist aber nun mal nicht möglich.


Ach nee - etwaige Folgen können sehr spät auftreten (gut, dass du das überhaupt anerkennst), aber wir alle sollen in Kauf nehmen, dass wir nicht wissen, ob nicht unsere Kinder, Enkel, Urenkel usw geschädigt werden?
Solange das nicht einwandfrei widerlegt ist, bin ich dagegen!
 
Ach nee - etwaige Folgen können sehr spät auftreten (gut, dass du das überhaupt anerkennst), aber wir alle sollen in Kauf nehmen, dass wir nicht wissen, ob nicht unsere Kinder, Enkel, Urenkel usw geschädigt werden?
Solange das nicht einwandfrei widerlegt ist, bin ich dagegen!

Ja, die Freiheiten Anderer zu Gunsten der eigenen Sicherheit einschränken zu wollen ist opportun und auch nicht a priori verkehrt oder schlecht.
So kann man der Mehrheit die Frage stellen "Sollen potentiell kriminelle Ausländer ohne Kontrolle nach Österreich aus Ungarn einreisen dürfen ?" und man wird sehr große Ablehnung als Antwort bekommen.
Dann wird auch gerne argumentiert "So lange nicht einwandfrei widerlegt ist, dass jemand aus kriminellen Absichten nach Österreich einreist, muss dieser Jemand draußen bleiben".

Nur, letztendliche Sicherheit über die Absichten eines Einreisewilligen wird man genau so wenig haben wie Sicherheit bezüglich Unbedenklichkeit von Irgendetwas. Ein Auto kann es neben unseren Kindern, Enkel, Urenkel ebenso zerreißen wie einen Kernreaktor. Wollen wir also alles, was iregendwie gefährlich sein KÖNNTE mit aller Kraft verhindern ?
Falls du Kinder hast - nimmst du sie auf Reisen mit ? Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass ihnen auf den Reisen etwas passiert verglichen mit einem Reaktorunfall ? Wie groß ist die Gefahr, dass sie auf dem Schulweg verunglücken, verglichen mit dem Reaktorunfall ? Hinderst du sie am Schulgang ?
Oder ist die Einstellung ähnlich die des Fremdenhasses - kenn ich nicht -->mag ich nicht --> gehört verboten ?
 
Zuletzt bearbeitet:
Es genügt, wenn man 's belegen kann, dass es nicht riskant ist.

Dass etwas "nicht riskant" ist ist unmöglich belegbar. Alles und jedes auf der Welt birgt ein Risiko. Es kommt auch nicht darauf an, ob etwas riskant ist oder nicht, sondern darauf, ob das Risiko des möglichen Schadens oder der entgangenen Nutzens höher bewertet wird.
Hängt aber jemand der Einstellung "Ach nee - etwaige Folgen können sehr spät auftreten (gut, dass du das überhaupt anerkennst), aber wir alle sollen in Kauf nehmen, dass wir "?
Solange das nicht einwandfrei widerlegt ist, bin ich dagegen!" entspricht das einer kategorischen Ablehnung - die eben kategorisch ist und nicht faktisch begründet.
Diese Haltung kann man einnehmen, nur ist sie eben nicht plausibel. Noch unplausibler wird es, wenn man gegen andere Risiken, von denen wir ebenfalls "nicht wissen, ob nicht unsere Kinder, Enkel, Urenkel usw geschädigt werden" nicht oder nicht ebenso entschieden auftritt.
 
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Es gibt keine absolute Sicherheit, das ist richtig.
Wir können alle krank oder verletzt werden und bei einem Autounfall sterben und und und.
Es muss aber nicht sein, dass man auf all die Risiken, die wir eh ständig eingehen, noch eins draufsetzen, das im Ernstfall sehr viele Menschen auf einen Schlag und dazu noch künftige Generationen schädigt.
Wenn dir das nicht plausibel erscheint, kann ich 's auch nicht ändern.
Im Übrigen sind Reaktorgebäude mit Rissen ganz bestimmt viel sicherer, als welche ohne! :ironie:
 
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