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Rezepte zur Lebens(er)haltung: Gesundheit Essen & Co.

Für den Sauerampfer- und Rhabarberfreund hier etwas ausfürlicher zu den Oxalsäure-Salzen und deren Verbleiben im Körper:

Rhabarber, Sauerampfer ... wer frisst denn auch so'n Zeug und warum?
Das ist okay, wenn man das mal ... mal ... isst, den ersten als Kuchen und den letzteren als Suppe, in Maßen, und dann ist das auch i.O. Krank wird das ganze, wenn irgendwelche Pseudo-Gesundheitsapostel meinen, man müsste sich das als Schocktherapie in Megadosen in flüssiger Form als Schmusie geben.

Ich hatte mal so einen "Kollegen", der nötigte mir des Morgens solche rohen Gemüse-Rosskuren auf, aber nach dem zweiten Mal sagte ich: Lass' mal gut sein, ich trinke hier meinen Kaffee, und gut issses. Denn deine Schmusies machen mich derartig hibbelig, ja geradezu aggressiv - das muss ich nicht haben. Eine Reihe von Gemüsen o.ä. sind nicht dafür geeignet, sich die roh zu geben. Bestimmte Inhaltsstoffe werden durch das Kochen zerstört - und das ist gut und richtig so.
Viele Pflanzen enthalten Fraßgifte, denn sie können vor ihren tierischen Feinden schließlich nicht weglaufen.

Manche Lebensmittel kann und soll man roh essen: Früchte, Salate. Erstere sind evolutionär so konzipiert: Sie sind ein Lockmittel für die enthaltenen Samen, und das Tier, welches sie frisst, soll die Samen irgendwo ganz woanders auskacken und die Verbreitung der Pflanze fördern, Dung inklusive.
Salate haben im Prinzip nur eine ernährungsphysiologische Bedeutung: Sie enthalten Ballaststoffe - das war's dann aber auch schon. Darüber hinaus haben sie den Nährwert eines Blatts Papier. Das Wertvolle am Salat ist die Vinaigrette.

Rohkost ist maximal überschätzt. Das kann man essen, muss man aber nicht.
Wenn wir die Kategorie "Mensch" mit dem Homo Sapiens als Spezies gleichsetzen, dann lässt sich feststellen: Der Homo Sapiens hat sich, von seinem Beginn an vor mindestens 200.000 Jahren, mit gekochter Nahrung ernährt. Der Mensch ist auf gekochte Nahrung angewiesen.
Aber selbst die Vorfahren des Homo Sapiens haben sich bereits lange vorher mit gekochter Nahrung ernährt. Die ältesten, sicher belegbaren Spuren von durch Hominiden benutztem Feuer sind fast 750.000 Jahre alt und wurden vom Homo Erectus angelegt. In der Nähe fand man gegarte Nahrungsreste.

Nach Analysen der Veränderungen der Anatomie von Hominiden liegt die Umstellung auf gegarte Nahrung mindestens 800.000 Jahre zurück, vermutlich aber 1,2 - 1,5 Mio. Jahre. Gekochte Nahrung war nicht nur der Motor für eine physische Veränderung, Wachsen der Gehirngröße usw. usf. sondern auch für die kulturelle Entwicklung.

Rohköstliche Aktivisten behaupten im Wesentlichen:
1. Die Nahrung enthält essenzielle Enzyme, die bei Temperaturen über 41°C zerstört werden
2. Der Mensch ist von seiner Herkunft her Rohköstler und eine genetische Anpassung an gekochte Nahrung kann in dem Zeitraum der Menschheitsentwicklung nicht erfolgt sein.
Beide Aussagen sind falsch.
zu 1.: Nehmen wir die Existenz von Enzymen an, die so empfindlich sind, dass sie durch Temperaturen jenseits der 41°C zerstört werden - dann handelt es sich um chemisch sehr empfindliche Substanzen. Solche Substanzen überleben aber die Salzsäure im Magen auch nicht. Sie werden bereits im Magen durch die Magensäure zerstört.
zu 2.: Es gibt nachweislich genetische Anpassungen des Menschen, die in wesentlich kürzerer Zeit erfolgt sind. Ein Beispiel ist die Toleranz für Laktose, die erst in den letzten rund 10.000 Jahren erfolgt ist. Es gibt sie zwar nur in den Regionen der Welt, wo man eine Milchkultur betrieben hat. Mit einem deutlichen Nord-Süd-Gefälle, dennoch aber beachtlichen Zahlen: Rund 50% aller Sizilianer und 90% aller Schweden vertragen als Erwachsene Milchzucker.

Anders sehen die Erkenntnisse bei Menschen aus, die ihre Kopfgeburten bedienen und sich rohköstlich ernähren. Die Gießener Rohkoststudie (2008) untersuchte rund 520 Menschen, die sich ausschließlich rohköstlich ernähren.
Bei 50% der Frauen im reproduktionsfähigen Alter kam es zu einem Erliegen der Menstruation, sprich: Es fand kein Eisprung mehr statt und daher auch keine Menstruation. Der Körper sieht sich nicht mehr imstande, eine Schwangerschaft durchzustehen und stellt die Reproduktion ein - eine Erscheinung, die auch von anderen medizinischen Extremfällen bekannt ist: Magersucht, Hungernde, extremer Leistungssport.
Bei weiteren 10% der Frauen war die Menstruation unregelmäßig.
Eine Spezies mit einer so mauen Reproduktionsrate wäre nicht überlebensfähig und es gibt dafür auch keine Parallelen im Tierreich.
Aber auch bei den Männern kam es zu einer deutlichen Reduktion oder Erliegen der Sexualfunktionen.

Es ist typisch für dieses Klientel, sich das Erliegen normaler Körperfunktionen schön zu reden. Da wird dann von "Entgiftungssyndromen", "Reinigungen" und ähnlichem Blödsinn geredet, es handelt sich aber um nichts anderes als Mangelerscheinungen. Der Körper stellt als eine der ersten Maßnahmen die Sexualität ein, um die mangelnden Nährstoffe anderen Funktionen zu sichern. Er sichert das Überleben des Individuums, anstatt der Spezies, und eine Schwangerschaft könnte das mangelernährte Individuum sowieso nicht durchstehen.
 
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Gibt es eine Faustregel für den Vitamingehalt von Obst und Gemüse in Abhängigkeit von der Zeit zwischen Ernte und Verzehr? Klar gibts wieder den Unterschied, ob etwas roh gegessen oder später ohnehin zerkocht wird. Dennoch würde mich da als Erzeuger eine grobe Einschätzung interessieren.

Das andere wäre... haben Früchte (besonders Erdbeere und Tomate) die wirklich richtig reif geernet werden, einen nennenswert höheren Gehalt an brauchbaren Inhaltsstoffen? Ich könnte mir vorstellen, dass gerade erst die letzte Sonne bis die Früchte schon fast abfallen und dadurch kaumnoch verkaufbar sind, noch etwas bewirkt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hatte mal so einen "Kollegen"

Beweis?
-!

Wie oft möchtest Du noch versuchen, Deine
ganz persönliche Speiseart "wissenschaftlich"
zu belegen, also eigentlich zu rechtfertigen?
-!

Wäre es nicht längst an der Zeit, dass Du Dir
e n d l i c h
darüber Gedanken machst, weshalb Du
überhaupt zu Deinem Gourment Schnitzel
gelangen kannst?
-!


Gleich bleibt Dein wiederholter Versuch,
Deine ganz persönliche Essgewohnheit
mit Studien rationalisieren zu wollen!
 
Zuletzt bearbeitet:
Gibt es eine Faustregel für den Vitamingehalt von Obst und Gemüse in Abhängigkeit von der Zeit zwischen Ernte und Verzehr? Klar gibts wieder den Unterschied, ob etwas roh gegessen oder später ohnehin zerkocht wird. Dennoch würde mich da als Erzeuger eine grobe Einschätzung interessieren.

Genau weiß ich's nicht, ich möchte aber mal annehmen: Nein.
Der Grund dafür ist, dass es eine Reihe von Faktoren - Disposition von Licht, Sauerstoff, Temperatur, Zeit u.v.m. - gibt, die den Vitamingehalt von Lebensmitteln beeinflussen. Eine Faustregel lässt sich deshalb nicht angeben, weil man die höchst unterschiedlichen Rahmenbedingungen nicht eingrenzen kann.
Es gibt aber in der Fachliteratur schematische Tabellen darüber, welche Vitamine auf welche Bedingungen wie reagieren.
Es handelt sich um Faktoren wie Kochen, Sauerstoff, Säuren, Laugen die dann mit dem Kriterium Verlust (hoch/niedrig/keiner) beurteilt werden.

Faustregeln gibt es dann dazu, wie man den Vitaminverlust bei der Verarbeitung minimiert - die Einhaltung solcher Regeln kommt auch natürlichen Aromen zugute, Geschmack und Farbe bleiben besser erhalten.

Das andere wäre... haben Früchte (besonders Erdbeere und Tomate) die wirklich richtig reif geernet werden, einen nennenswert höheren Gehalt an brauchbaren Inhaltsstoffen? Ich könnte mir vorstellen, dass gerade erst die letzte Sonne bis die Früchte schon fast abfallen und dadurch kaumnoch verkaufbar sind, noch etwas bewirkt.

Reife Früchte schon, beim Übergang zur Überreife gehen aber auch wieder Vitamine verloren.
Im Grunde ist das aber eine mehr akademische Diskussion.

Mal grundsätzlich zu Vitaminen:
Das Thema wurde und wird uns aus diversen Gründen immerzu eingebleut, wodurch der Eindruck entstehen kann, man müsste sich dauernd irgendwelche Vitaminschocks geben.
Dies ist falsch.
Selbst bei einer Durchschnittsernährung gibt es bei uns keinen Vitaminmangel. Seriöse Nährwerttabellen führen Vitamine gar nicht mehr auf, da es bei uns und heutzutage zu keiner Mangelsituation mehr kommt.

Zu Mangelsituationen kommt es erst dann, wenn sich Menschen einer Diät unterziehen, sei es aus medizinischen Gründen oder aufgrund von Kopfgeburten.
Vitamine können auch giftig sein. Die Inuit essen alle Teile des Eisbären, außer die Leber. Denn die ist giftig. Sie enthält so viel Vitamin A, dass man daran verstirbt. Es gibt auch ernst zunehmende Hinweise darauf, dass Megadosen von Vitaminen gesundheitsschädlich sein können. Mit diesen füttert man nämlich auch die Krebszellen. Es wurden schon medizinische Vitaminstudien deswegen abgebrochen.

Nährstofftabellen im Allgemeinen gilt es auch richtig zu interpretieren, anderenfalls zieht man leicht die falschen Schlüsse aus ihnen.
Beispiele:
- Petersilie enthält 160 mg Vitamin C und die Kartoffel nur 17 mg - per 100 g - und da liegt der Hase im Pfeffer. Denn von der Kartoffel isst man dann so rund 200 g pro Portion, aber wieviel Petersilie? Na, 2 g vielleicht, wenn's hoch kommt.
- Vitamin A ist essentiell und praktisch nur in den Lebern der Tiere enthalten. Der Körper kann es auch aus Carotin, auch Provitamin A genannt, selbst synthetisieren. Allerdings liegt der Faktor Vitamin A : Carotin bei 1:12.
- Ein angegebener Eisengehalt von Lebensmitteln ist praktisch ohne Wert. Die drei in Lebensmitteln vorliegenden Formen des Eisens werden höchst unterschiedlich aufgenommen und/oder durch Hemmstoffe blockiert.
 
Besonders durch koffeinhaltige Getränke wie Kaffee und Cola...

Weniger durch das Koffein, als mehr doch durch die enthaltenen Polyphenole. Und sind auch in Tee, Kräutertees und Rotwein reichlich enthalten. Hinzu kommen die in vielen pflanzlichen Lebensmitteln enthaltenen Oxalate.
Das betrifft aber mehr das pflanzliche zweiwertige Eisen (Fe2+), als das tierische Hämeisen (aus dem Hämoglobin des Blutes). Für Hämeisen besitzt der Körper einen eigenen Transporter, 80% des zugeführten Hämeisens werden sofort aufgenommen (soviel zur These, der Mensch sei von seiner Herkunft her ein Veganer).
 
Gibt es eine Faustregel für den Vitamingehalt von Obst und Gemüse in Abhängigkeit von der Zeit zwischen Ernte und Verzehr? Klar gibts wieder den Unterschied, ob etwas roh gegessen oder später ohnehin zerkocht wird. Dennoch würde mich da als Erzeuger eine grobe Einschätzung interessieren.

Das andere wäre... haben Früchte (besonders Erdbeere und Tomate) die wirklich richtig reif geernet werden, einen nennenswert höheren Gehalt an brauchbaren Inhaltsstoffen? Ich könnte mir vorstellen, dass gerade erst die letzte Sonne bis die Früchte schon fast abfallen und dadurch kaumnoch verkaufbar sind, noch etwas bewirkt.

Nimm viel Tomatenmark, da hast du alles was dein Herz benötigt und auch viel Sonne drinn. ;)
 
Genau weiß ich's nicht, ich möchte aber mal annehmen: Nein.
Na dann mach Dich erst einmal schlau, bevor Du etwas annimmst.
Mit jedem Tag, der von der Ernte bis zum Verzehr vergeht, sinken die Vitamine von Obst und Gemüse. Und das Kochen gibt ihnen den Rest.
Beim Fleisch ist es umgekehrt. Da steigen die Inhaltsstoffe. Besonders Histamin, das Verwesungsgift...
 
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Na dann mach Dich erst einmal schlau, bevor Du etwas annimmst.
Mit jedem Tag, der von der Ernte bis zum Verzehr vergeht, sinken die Vitamine von Obst und Gemüse. Und das Kochen gibt ihnen den Rest.
Beim Fleisch ist es umgekehrt. Da steigen die Inhaltsstoffe. Besonders Histamin, das Verwesungsgift...

Ach Gottchen, jetzt kommen wieder vegane Leichenargumente ins Spiel.
Im Unterschied zu manchen Schlaumeiern hier gebe ich zu, wenn ich am Rand meines Wissens angelangt bin, und das Internet als Wissensspeicher ist für mich keine Option, zumindest nicht, was das Thema Ernährung betrifft.
Es werden keineswegs alle Vitamine durch das Kochen zerstört. Einige Vitamine sind durchaus kochstabil, wenn auch nicht ewig.

Aber auch das ist letztlich eine akademische Diskussion, denn es sagt überhaupt nichts darüber aus, wie Nährstoffe überhaupt aufgenommen werden und werden können.
Schade, dass es die Kloschüsseln mit dem "Teller" kaum noch gibt, denn da würden einige mal sehen, was den Körper wie wieder verlässt. Iss mal einen Karottensalat - roh natürlich - um am Tag darauf zu sehen: Aha, da ist er ja wieder, der Karottensalat.

Als "Faustregel" kann man sagen, dass sich der Energiegehalt der Nahrung durch Kochen rund verdoppelt. Dass eine Reihe von Nährstoffen in Lebensmitteln enthalten sind, aus rohen Lebensmitteln aber schlecht aufgenommen werden können, ist auch so ein Faktor, der in solchen Diskussionen selten auftaucht. Es wird zu viel auf Nährwerttabellen geschielt, aber die sagen für sich allein wenig aus. Sie können einen Richtwert geben, mehr nicht.

Es gibt Regionen der Welt, von Menschen besiedelt, in denen man ohne gekochte Nahrung nicht mehr überleben kann. So viel rohe Nahrung kann der Körper gar nicht mehr aufnehmen und verarbeiten.
Es gibt sogar - extreme - Beispiele, da geht das nicht einmal mehr mit gekochter Nahrung:
Als Reinhold Messner und Arved Fuchs im Jahr 1989 die Antarktis durchquerten, nahmen sie täglich rund 8.000 kcal pro Person und Tag zu sich. Mehr geht nicht. Notwendig wären aber, unter diesen Bedingungen, 15.000 kcal gewesen. Als sie schließlich nach ihrer Expedition am anderen Ende der Antarktis ankamen, hatten sie beide jeweils 20 kg an Gewicht verloren.
 
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