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Religion ist Politik,

AW: Religion ist Politik,

Das macht mir doch nichts ...:lachen:

Jeder ist was er macht!
An ihren Taten kann man sie erkennen.

Sie sind also bekennender Liebhaber der schopenhauerschen Eristikt.
Siehe:
http://www.rhetorik-netz.de/rhetorik/schopenh.htm
Auszugszitate:
Also die Kunst, den Schein der Wahrheit zu erlangen unbekümmert um die Sache. Daher wie anfangs gesagt. Aristoteles teilt eigentlich die Schlüsse in logische, dialektische, so wie eben gesagt: dann
in eristische (Eristik), bei denen die Schlußform richtig ist, die Sätze selbst aber, die Materie, nicht wahr sind, sondern nur wahr scheinen, und endlich
in sophistische (Sophistik), bei denen die Schlußform falsch ist, jedoch richtig scheint. Alle drei letzten Arten gehören eigentlich zur eristischen Dialektik, da sie alle ausgehn nicht auf die objektive Wahrheit, sondern auf den Schein derselben, unbekümmert um sie selbst, also auf das Recht behalten. Auch ist das Buch über die Sophistischen Schlüsse erst später allein ediert: es war das letzte Buch der Dialektik.

3. Machiavelli schreibt dem Fürsten vor, jeden Augenblick der Schwäche seines Nachbarn zu benutzen, um ihn anzugreifen: weil sonst dieser einmal den Augenblick benutzen kann, wo jener schwach ist. Herrschte Treue und Redlichkeit, so wäre es ein andres: weil man sich aber deren nicht zu versehn hat, so darf man sie nicht üben, weil sie schlecht bezahlt wird: – eben so ist es beim Disputieren: gebe ich dem Gegner Recht, sobald er es zu haben scheint, so wird er schwerlich dasselbe tun, wann der Fall sich umkehrt; er wird vielmehr per nefas verfahren: also muß ich's auch.

Siehe:
http://www.roesch-pr.de/Arthur Schopenhauer.pdf
Auszugszitate:
Weil wie Hobbes de Cive, Kap. 1, sagt : Omnis animi voluptas, omnisque
alacritas in eo sita est, quod quis habeat, quibuscum conferens se, possit magnifice sentire de seipso. – Dem Menschen geht nichts über die Befriedigung seiner Eitelkeit und keine Wunde schmerzt mehr als die, die dieser geschlagen wird. (Daraus stammen Redensarten wie « die Ehre gilt mehr als das Leben » usw.) Diese Befriedigung der Eitelkeit entsteht
hauptsächlich aus der Vergleichung Seiner mit Andern, in jeder Beziehung, aber hauptsächlich in Beziehung auf die Geisteskräfte. Diese eben geschieht effective und sehr stark beim Disputieren. Daher die Erbitterung des Besiegten, ohne daß ihm Unrecht widerfahren, und daher sein Greifen zum letzten Mittel, diesem letzten Kunstgriff : dem man nicht entgehen kann durch bloße Höflichkeit seinerseits. Große Kaltblütigkeit kann jedoch auch hier aushelfen, wenn man nämlich, sobald der Gegner persönlich wird, ruhig antwortet, das gehöre nicht zur Sache, und sogleich auf diese zurücklehnt und fortfährt, ihm hier sein Unrecht zu beweisen, ohne seiner Beleidigungen zu achten, also gleichsam wie Themistokles zum Eurybiades sagt : pataxon men, akouson de. Das ist aber nicht jedem gegeben. Die einzig sichere Gegenregel ist daher die, welche schon Aristoteles im letzten Kapitel der Topica gibt : Nicht mit dem Ersten dem Besten zu disputieren ; sondern allein mit solchen, die man kennt, und von denen man weiß, daß sie Verstand
genug haben, nicht gar zu Absurdes vorzubringen und dadurch beschämt werden zu müssen ; und um mit Gründen zu disputieren und nicht mit Machtsprüchen, und um auf Gründe zu hören und darauf einzugehn ; und endlich, daß sie die Wahrheit schätzen, gute Gründe gern hören, auch aus dem Munde des Gegners, und Billigkeit genug haben, um es ertragen
zu können, Unrecht zu behalten, wenn die Wahrheit auf der andern Seite liegt. Daraus folgt, daß unter Hundert kaum Einer ist, der wert ist, daß man mit ihm disputiert. Die Übrigen lasse man reden, was sie wollen, denn desipere est juris gentium, und man bedenke, was Voltaire sagt : La paix vaut encore mieux que la vérité ; und ein arabischer Spruch ist : « Am Baume des Schweigens hängt seine Frucht der Friede. » Das Disputieren ist als Reibung der Köpfe allerdings oft von gegenseitigem Nutzen, zur Berichtigung der eignen Gedanken und auch zur Erzeugung neuer Ansichten. .............. ............ .............

http://de.wikipedia.org/wiki/Eristische_Dialektik
http://de.wikipedia.org/wiki/Kunstgriffe
http://137.193.200.177/ediss/carl-sascha/inhalt.pdf

:brav: :blume2: :brav:
 
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AW: Religion ist Politik,

1. Jeder ist was er macht!
2. An ihren Taten kann man sie erkennen.

3. Sie sind also bekennender Liebhaber der schopenhauerschen Eristikt.

....

Zu 1.:
Ja, und ich mache nichts ...:lachen:

Zu 2.:
Ja, und die Macher- und Macht-Menschen in ihren Macht-Systemen (Re-gier-ungen, Banken, Kirchen, Parteien, Gewerkschaften usw.) an ihrer Ohn-Macht ...:lachen:

Zu 3.:
:nein:
Zwar schätze ich Meister SCHOPENHAUER wie alle Philosophen vor und nach ihm - aber ein "bekennender Liebhaber" seiner ERISTIK bin ich schon deshalb nicht, weil es mir in der Philosophie eher um Diskurs und Verständigung als um "die Kunst des :fechten:und :debatte: (= Streitens) geht ...
 
AW: Religion ist Politik,

Um mal einen anderen drive reinzubringen:

"Die Ehrfurcht vor dem universalen und alles durchdringenden Geist der Wahrheit hat mich in die Politik geführt; und ich kann ohne Zögern und doch in aller Demut sagen, dass ein Mensch, der behauptet, Religion habe nichts mit Politik zu tun, nicht weiß, was Religion bedeutet."

Mahatma Gandhi
 
AW: Religion ist Politik,

Ich meine eher, dass Kirche(=ihre Repräsentanten) für Politik stehen...vom Papst abwärts bis zum Fußvolk, ähnlich wie im weltlichen Bereich!!
 
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AW: Religion ist Politik,

Ich meine eher, dass Kirche(=ihre Repräsentanten) für Politik stehen...vom Papst abwärts bis zum Fußvolk, ähnlich wie im weltlichen Bereich!!

Hm ... so kann ich damit erst mal nicht viel anfangen. Die Frage stellt sich mir, was Du davon hältst?

Erst mal ist das doch ein Gemeinplatz: Eine jede Weltanschauung führt ja zu Konsequenzen in meinem Verhalten. Wie ich die Welt sehe, beeinflusst natürlich auch, wie ich mich zu ihr verhalte. Bei Religion ist das nicht anders. Und führt natürlich auch dazu, daß ich bestimmte Vorstellungen habe, wie sich das Miteinander von Menschen zueinander zu gestalten hätte.

:blume2:
 
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