Hope for the best, but prepare for the worst!
Bedenke bitte: Wenn
alle Leute Prepper wären, müsste niemand Angst vor einem Systemzusammenbruch haben, weil dann alle unabhängig vom System wären. Aber das ist natürlich das Letzte, was das System will. Und da schließt sich der paradoxe Kreis.
Alle Leute können überhaupt keine Prepper sein. Für Menschen wie mich wäre das völlig unrealistisch. Ich wüsste gar nicht, wo ich auf meinen 20 qm das alles abstapeln sollte, und einen Notstromgenerator kann ich auch nicht aufstellen.
Im Übrigen: Den Opfern der Flutkatastrophe hätte (oder hat) alles Preppen nichts genutzt. Denn der Notstromgenerator und die Vorräte lagen im Keller und der war als Erstes voll gelaufen ...
Amerikanische Prepper sind eben Amerikaner und pflegen ihre Ideologie: Freiheit, Freiheit, Freiheit und vor allem Waffen!
Wenn es zu einem Systemzusammenbruch kommt, dann nützt Dir alles Preppen wenig - oder bestenfalls für ein paar Wochen. Danach sind alle Vorräte aufgebraucht. Es mag sicher Sinn ergeben, ein paar Notvorräte zu haben, aber die meisten Leute haben das. Über Gebühr Vorräte zu lagern: Das zwingt Dich, so einen Schrott auch zu essen, denn irgendwann muss man es ja auch mal umwälzen. Schließlich isst man nur noch Schrott ... nee, nee, dafür ist das Leben zu kurz.
Als Koch habe ich ohnehin eine andere Meinung ... zu ... lebensnotwendigen Vorräten. Den Linseneintopf in der Dose, den brauche ich nicht. Was anderes sind getrocknete Linsen, Fleischkonserven, Brühenpulver, Gemüsekonserven, Röstzwiebeln: Voilà, da ist er, der Linseneintopf, und zwar einer, den man auch essen kann. Im Fall der Fälle auch ein Linseneintopf für viele hungrige Mäuler - und nicht nur ein paar Dosen.
Also: Ggf. kann das "Know-How" und wenige Vorräte der Motor für soziales Miteinander und Austausch sein: Und genau daran mangelt es den Amerikanern oft am Allermeisten.
Meine Großeltern und Eltern haben die Flucht aus Schlesien gemeistert - aber sie haben sich nicht verhalten wie in schlechten amerikanischen Katastrophenfilmen. Ihr Weg des Überlebens war nicht
Konfrontation, sondern vielmehr
Kooperation. Meine Oma väterlicherseits hat
für alle im Wagon gekocht; ein Jeder hat sein Schärflein beigetragen, und dafür gab's dann einen ordentlichen Eintopf
für alle.
Mein Vater sagte mal zu mir: Deine Oma, die war "die Mutter für alle im Wagon".
Und wenn alle zusammenhalten, dann kommt auch für jeden einzelnen noch etwas Ordentliches dabei heraus.