• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Religiöse Symbole in der Schule.

Lies die Diskussion in deutschen Zeitungen und du wirst den Standpunkt in vielen Artikeln wiederfinden.

Was mir an der Liste auffällt ist, dass du Goethe, Schiller ... und so manch anderen großartigen Menschen, wie zum Beispiel den von mir geschätzten Erich Fromm, in der Liste vergessen hast.

Ich glaube, dass du nicht verstehst, worum es geht, weil dir alles suspekt vorkommt und du hinter allem einen schlechten Geist siehst.
 
Werbung:
louiz30,

Zitat (von mir):
Das Mindeste muss aber ein Nebeneinander sein, wenn wir schon kein Miteinander schaffen.


Das haben wir doch.

Zeilinger, das hat mit Globalisierung nichts zu tun, sondern mit Aufgabe der eigenen Kultur und einem fehlenden Ersatz. Das schafft Identitätsverlust und dann soziale Probleme.
Im Zusammenhang mit der Globalisierung, also global gesehen, haben wir auch das (religiöse) Nebeneinander noch nicht; man denke an den scheinbar immerwährenden Palästinenser-Konflikt (oder ist es ein Juden-Konflikt ??), an die Situation im Irak und in Afghanistan. Auch die jüngsten Ereignisse in Indien lassen religiöse Motive ahnen, was heißt, dass es (weltweit) eben auch kein friedliches Nebeneinander gibt.

Weltprobleme zu lösen ist aber sicher kein Ding von Monaten und/oder 1000 Zeilen Text, sondern ein Jahrzehnt- bzw. Jahrhundertprogramm. Wenn ich nur daran denke, dass es global nicht einmal ein gemeinsames Vorgehen gegen die Klimaerwärmung gibt.

Um wieder zur Schule und die religiösen Symbole zurückzukommen. Grundsätzlich finde ich hier alles gut, was Frieden erhält, Frieden schafft und Konflikte hintanhält. Dass jede Änderung auch für manche Menschen eine schmerzhafte Umgewöhnung bedeutet, ist fast müßig zu erwähnen.

Wenn aber Politiker auch nichts mehr entscheiden, weiß ich überhaupt nicht mehr, wofür sie ihre horrenden Gehälter und Spesenersätze beziehen.

Liebe Grüße

Zeili
 
Zeilinger, muss dir leider in einem Punkt widersprechen, denn ich glaube nicht, dass es tatsächlich religiöse Motive oder Probleme sind. Ich sehe weder in Palästina, noch im Irak oder anderswo ein religiöses Problem, sondern ein politisches oder wirtschaftliches Problem. Es geht um den Einfluss in einem Land oder einer Region oder der Welt. Um die Massen zu mobilisieren verwenden manche eben die Religion als Träger und als Medium. Wie man sieht: erfolgreich.

Auch wenn ich es für selbstverständlich halte, dass jeder die Symbole seiner Religion tragen soll und das wo und wann er/sie will, so sehe ich dennoch in der ganzen Diskussion auch das Recht auf die Erhaltung der eigenen Kultur und Gebräuche. Und manche Forderungen haben nur eines als Erfolg: eine grundlegend offene und freie Gesellschaft wird langsam in eine intolerante verwandelt. Das geschieht immer dann, wenn man Schmerzgrenzen überschreitet und unsensibel auf Dingen herumpocht, um die Anderen zu verletzen. Auch das ist erfolgreich im Gange.

Der Wertverlust ist von vehementer Bedeutung und auch die Kulturrevolution in China hat keinen neuen Menschen, keinen atheistischen Kommunisten geschaffen, sondern hat das Kulturgut einer tausende Jahre alten Kultur beinahe gänzlich zerstört. Dies wird langsam wieder aufgebaut, doch die Schäden sind immens.

Gott oder nicht - wer Werte abschaffen will, muss neue Werte schaffen und dies muss mit den Menschen in der jeweiligen Region vereinbar sein. Und heute wird alles abgeschafft und nur das Geld bleibt als Gottheit übrig. Ignoranz und Intoleranz, Materialismus und Gleichgültigkeit sind die Nachkommen, die später keiner gerufen haben will.
 
louiz30 schrieb:
Ich hoffe, dass sich auch all die anderen Inkompetenten endlich nicht mehr zu Wort melden, denn dann kannst du mit dir selbst reden.
Anscheinend haben sich "all die anderen Inkompetenten" doch noch an der Diskussion beteiligt.

Du meinst auch, die Wahrheit gepachtet zu haben, was? Ich liefere dir Zahlen über die Religiösität der Deutschen und du willst sie nicht wahr haben, ignorierst sie, obwohl die Zahlen doch von den Christen selbst stammen.

Die Personen, die Katzav aufgezählt hat, haben eins gemeinsam: Sie waren allesamt Juden. Darauf wollte er hinaus. ;)




Aber mit deinem letzten Beitrag kommen wir der Sache doch näher: Wenn es keinen konfessionellen Religionsunterricht mehr gibt, folgt ein Werteverfall? :rolleyes: Sowas bringt mich immer auf die Palme...
Die Menschen mussten sich den Fortschritt hart von der Kirche erstreiten. Zahlreiche Menschen wurden von Christen ermordert, weil sie ihrer Lehre widersprachen, weil sie unliebsame Fakten aufdeckten. In den 2000 Jahren des Bestands hat das Christentum ausreichend bewiesen, was es von seinen Zehn Geboten hält. "Freiheit ist immer Freiheit des Andersdenkenden.", sagte schon Rosa Luxemburg, noch eine Jüdin. ;)

Der Glaube, ohne Religion gäbe es keine Werte, ist ein Irrglaube.


Die Religion hat die Werte wie Freiheit und Toleranz nicht gepachtet. Sie existieren auch ohne Religion fort, sofern die Menschen sie leben. Menschen schaffen sich ihre Werte selbst. Wir definieren uns selbst, das unterscheidet uns von Dingen.
 
Natürlich stimmen die Zahlen nicht. Habe ich das behauptet?

Daimos, du hast selbst gesagt, dass die Zahlen nicht stimmen, warum also verwendest du sie und bestehst nun wieder auf deren Richtigkeit?

Sie waren allesamt Juden.

Ja, genau wie Erich Fromm, den ich ausdrücklich hervorgehoben habe. Bist schon ein kleiner blinder Klugscheißer.

Der Glaube, ohne Religion gäbe es keine Werte, ist ein Irrglaube.

Hab ich nie behauptet. Erst lesen, dann denken, dann antworten!
 
louiz30 schrieb:
Deine Zahlen stimmen schon deshalb nicht, weil zB ich als konfessionslos gemeldet bin, mich aber doch zum Christentum zugehörig fühle. Da ich davon ausgehe, dass ich da nicht der einzige bin, der zwischen Glauben und Institution unterscheidet, liegst du vielleicht ziemlich falsch mit deinen Statistiken. Dumm gelaufen.


Hm. Ist es nicht so, daß der Religionsunterricht in Deutschland auf Verträgen zwischen den beiden großen christlichen Kirchen und dem deutschen Staat beruht? Ich meine mich zu erinnern, daß diese Verträge noch aus der Hitlerzeit stammen, aber ich bin nicht fit genug in Geschichte, vielleicht weiß jemand von euch mehr darüber.

@Louiz, wenn du dich dem Christentum zugehörig fühlst, aber dich nicht für eine bestimmte Konfession entscheidest, dann sehe ich überhaupt keinen Widerspruch zu Daimos' kleiner 'Statistik'. Religionsunterricht an den Schulen findet durch die Römisch-Katholische und die Evangelische Kirche statt.

Was spräche dagegen, grundsätzlich Religionsausübung in den privaten Bereich zu verlegen? Es würde erstens die Ungleichbehandlung Andersgläubiger an den Schulen beenden und zweitens würde dann vielleicht wirklich mal Religionsfreiheit im Wortsinn praktiziert.
 
... wenn du dich dem Christentum zugehörig fühlst, aber dich nicht für eine bestimmte Konfession entscheidest ...

Seit wann hat Konfession etwas mit der Zugehörigkeit zu einer Organisation zu tun? Zudem umfasst das Christentum die katholische, wie auch die evangelische Kirche.

... Religionsunterricht in Deutschland auf Verträgen zwischen den beiden großen christlichen Kirchen und dem deutschen Staat beruht ...

Da liegst du ganz richtig, das ist so.


dann sehe ich überhaupt keinen Widerspruch zu Daimos' kleiner 'Statistik'

Oh doch, die Statistik sagt nichts aus. Unsere Gesetze, unsere Gesellschaftsform und viele unserer Bräuche und Gepflogenheiten beruhen auf dieser Grundlage. Das hat mit irgendeiner statistischen Zugehörigkeit im Jahre 2006 nichts zu tun. Das ist über Jahrhunderte gewachsene Kultur.

Religionsfreiheit im Wortsinn praktiziert

Die wird im Wortsinne praktiziert. Jeder kann seine Religion ausüben. Das bedeutet jedoch nicht, dass Deutschland nun auch den Islam predigen muss oder im Gegenzug auf den katholischen oder evangelischen Unterricht zu verzichten hat.
 
wirrlicht schrieb:
Was spräche dagegen, grundsätzlich Religionsausübung in den privaten Bereich zu verlegen? Es würde erstens die Ungleichbehandlung Andersgläubiger an den Schulen beenden und zweitens würde dann vielleicht wirklich mal Religionsfreiheit im Wortsinn praktiziert.
Das würde ich begrüßen.
Die Lehrer können die herrschenden Moralvorstellungen auch im Ethik-Unterricht z. B. an das Kind bringen, ohne auf spezielle Religionen oder die 10 Gebote zurückzugreifen.

louiz30 schrieb:
Die wird im Wortsinne praktiziert. Jeder kann seine Religion ausüben. Das bedeutet jedoch nicht, dass Deutschland nun auch den Islam predigen muss oder im Gegenzug auf den katholischen oder evangelischen Unterricht zu verzichten hat.
Das bedeutet es nicht, aber Neutralität in der Schule halte ich schon für angebracht.

Minni
 
Werbung:
louiz30 schrieb:
S
Die wird im Wortsinne praktiziert. Jeder kann seine Religion ausüben. Das bedeutet jedoch nicht, dass Deutschland nun auch den Islam predigen muss oder im Gegenzug auf den katholischen oder evangelischen Unterricht zu verzichten hat.


Siehste, da widerspreche ich. "Deutschland" sollte vom Predigen so oder so besser die Finger lassen, das ist Sache der Religionen.

Mit "Religionsfreiheit" meine ich, daß ich frei von Religion leben will. Wenn ich Kinder hätte, würde ich mich arg dran stören, wenn die in der Schule mit religiösen Inhalten indoktriniert würden. Es stört mich auch arg, wenn ich als arbeitsloser Mensch vom Arbeitslosengeld Kirchensteuer abgezogen kriege, ganz gleich, wie überzeugt ich den Kirchen den Rücken gekehrt habe oder ob ich Moslem, praktizierende Esotante oder sonstwas bin - nur weil das grad mal eben unserer "über die Jahrhunderte gewachsenen Kultur" entspricht (da haben die Leute hier im Osten ziemlich irritiert geguckt, als sie davon erfahren haben).

Es geht nicht darum, Religion zu verbieten, aber warum zum Geier muß die Ausübung und Lehre im staatlichen Bildungswesen stattfinden?
 
Zurück
Oben