EarlyBird
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AW: Religiöse Fundamentalisten: Hand in Hand gegen den Verstand?
Hi Philipp!
Selbstverständlich erwarte ich das, was dachtest du denn?
Nun ja, wenn man sich noch nie politisch betätigt hat und nur schimpft, dann stimmt das natürlich. Das trifft allerdings auf mich nicht zu, ich hab mich im Lauf meines Lebens immer wieder engagiert, teils parteipolitisch, teils als Personalrätin, aber auch in einem gemeinnützigen Verein. Überall war es dasselbe, den meisten ging es nicht um einen Beitrag für die Allgemeinheit, sondern um egoistische Interessen und wer sich wirklich engagierte, kriegte noch zusätzlich Knüppel zwischen die Beine geworfen und wurde gemobbt!
Im Nachhinein hat es zwar Einige von denen erwischt und es kam raus, wo sie sich bedient hatten und was ihre wahre Intention war, aber auf Dauer ist es einfach nur zermürbend unter solchen Bedingungen zu arbeiten!
Ich hab allerdings den Eindruck, dass sich jetzt wieder etwas in die andere Richtung tut, weil die Menschen einsehen, dass sie sich damit insgesamt nur selbst schaden.
Allerdings bin ich inzwischen einfach müde geworden und überlasse diese Arbeit gerne den nachfolgenden Generationen!
LG
EarlyBird
Hallo EarlyBird,
Deine Frage war so formuliert, als sollte ich sie umfassend beantworten können, also ein Patentrezept darbieten. Das kann ich jedoch nicht leisten, daher mein Vorwurf der Allgemeinheit. Oder erwartest Du ernsthaft, dass ich hier und jetzt eine seitenlange Abhandlung verfasse?
Hi Philipp!
Selbstverständlich erwarte ich das, was dachtest du denn?
Ich weiß: Politikverdrossenheit ist irgendwie eine Dauermode geworden, trotzdem (oder gerade deshalb) bin ich kein Freund einer solchen Haltung. Dabei stört mich meist die Position (resp. Selbstsicht) derer, die über die Politik (Politiker) schimpfen: "die da oben" sind an allem schuld. Hier wird sozusagen behauptet, dass man selbst als Bürger nicht wirklich an der Politik teilnimmt, dass man also nicht aktiv werden und Dinge ändern könne.
Das ist jedoch meiner Ansicht nach eine sehr angenehme Ausrede für eine eigene Bequemlichkeit; weitaus einfacher ist es doch, wenn man daheim im Lehnstuhl gegen alles und nichts schimpfen und bei der nächsten Wahl durch Nichtwahl (oder Protestwahl) hübsche Denkzettel an "die da oben" austeilen kann. Hierbei straft man sich jedoch letztlich selbst: man zieht sich aus der eigenen politischen Teilhabe zurück, noch bevor man diese ernsthaft und nachhaltig wahrgenommen hat.
Jeder Bürger hat die Möglichkeit, sich politisch zu betätigen. Natürlich kann niemand (auch keine Bundeskanzlerin) von heute auf morgen Krisen verhindern und die Welt verbessern, doch wir können es versuchen, jeder einzelne Bürger kann das und - so meine Meinung - ist auch dazu verpflichtet, dies nach bester eigener Möglichkeit zu probieren.
Ein pauschales Schimpfen auf "die Politik", die doch sowieso kein Grundgesetz achtet und also nur dummes Zeug fabriziere, ist hier kontraproduktiv und zudem nicht richtig: nur weil gelegentlich Entscheidungen getroffen werden, die sich später als problematisch herausstellen und von anderen Politikern (oder an der Politik beteiligten Instanzen) korrigiert werden müssen, bedeutet dies nicht, dass die gesamte Politik unfähig ist; vielmehr zeigt dies auf, dass eine Selbstkontrolle gegeben ist und somit auch menschliche Fehler aufgefangen werden können.
Des Weiteren ist Politik immer eine Kompromissgeschichte, man muss wie in allen zwischenmenschlichen Bereichen auch hier damit leben, dass nicht immer alles so läuft und entschieden wird, wie man selbst dies gerne hätte.
Ich denke es ist einfach kindisch, wenn man sich - nur weil es nicht so läuft, wie man
möchte - trotzig von der Politik abwendet und die eigene Beteiligung verweigert. Im Grunde ist das ein selbstgerechtes Opfern einer demokratischen Gemeinschaft, was ich als sehr leichtfertig empfinde.
Es grüßt Dich,
Philipp
Nun ja, wenn man sich noch nie politisch betätigt hat und nur schimpft, dann stimmt das natürlich. Das trifft allerdings auf mich nicht zu, ich hab mich im Lauf meines Lebens immer wieder engagiert, teils parteipolitisch, teils als Personalrätin, aber auch in einem gemeinnützigen Verein. Überall war es dasselbe, den meisten ging es nicht um einen Beitrag für die Allgemeinheit, sondern um egoistische Interessen und wer sich wirklich engagierte, kriegte noch zusätzlich Knüppel zwischen die Beine geworfen und wurde gemobbt!
Im Nachhinein hat es zwar Einige von denen erwischt und es kam raus, wo sie sich bedient hatten und was ihre wahre Intention war, aber auf Dauer ist es einfach nur zermürbend unter solchen Bedingungen zu arbeiten!
Ich hab allerdings den Eindruck, dass sich jetzt wieder etwas in die andere Richtung tut, weil die Menschen einsehen, dass sie sich damit insgesamt nur selbst schaden.
Allerdings bin ich inzwischen einfach müde geworden und überlasse diese Arbeit gerne den nachfolgenden Generationen!
LG
EarlyBird