E
Ela67
Guest
AW: Reinkarnation: Faktum oder Fiktion?
Liebe Kathi,
kann deine oben geschilderten Gedanken gut nachvollziehen, ich möchte aber dennoch ein paar persönliche Gedanken dazu hier schreiben.
Du schreibst, dass du es positiv findest, dass eine neue Art der Spiritualität entsteht, dass sich jeder Mensch heute seine eigene Religiosität bauen kann, die für ihn ganz persönlich stimmt.
Nun habe ich da aber ein Problem damit, wenn ich mir anschaue, woher (zeitlich) die meisten Grundgedanken der neuen Spiritualität kommen. Das sind nämlich in der Regel uralte Geschichten und manchmal scheint es mir, je älter sie sind, desto grössere Anziehungskraft üben sie aus.
Diese Denkweisen stammen sogar aus vor-mittelalterlichen Zeiten und vor allem stammen sie alle samt aus Zeiten vor der Aufklärung.
Dass man sie nicht mehr als Ganzes übernimmt, sondern aus den verschiedenen Geschichten jeweils einzelne Teile nimmt und zusammenstückelt, macht sie meiner Ansicht nach nicht zu neuen Geschichten. Wirf dann noch ein paar (oft vereinfachte) Ideen der Psychologie dazu und vielleicht noch ein paar Ideen wie "positives Denken" oder NLP und schon hast du einen Mix, von dem du sagen kannst, er sei deine "eigene" Spiritualität und kein dröges Nachbeten.
Und das kritische Hinterfragen besteht in der Regel darin, nachzuspüren, ob "es für mich stimmt". Das heisst: Ich nehme diese ganzen alten Geschichten und dann schaue ich nach innen, ich versuche also nicht etwa, sie möglichst objektiv zu hinterfragen, sondern gerade meine Subjektivität zeichnet sie eben als spirituel aus. Und wenn diese meine Spiritualität dann von aussen hinterfragt oder nicht verstanden wird, dann fühle ich mich sehr schnell verletzt.
Versteh mich bitte richtig, liebe Kathi, ich hab gegen all das überhaupt nichts einzuwenden. Ich merke jedoch, dass diese Spiritualität oft mit so einem Verkündigungsding gekoppelt ist und damit habe ich dann Probleme und dies scheint mir auch der Grund dafür zu sein, dass solche Diskussionen, wie sie hier geführt werden oft in eine Richtung abdriften, die eigentlich für niemanden mehr wirklich interessant ist.
Es geht auch anders, ja, Zwetsche und Barbara haben das in ihrem Gespräch sehr gut gezeigt (Danke übrigens euch beiden!), aber wahrscheinlich deshalb, weil beide keine Dogmen verkünden wollten, sondern tatsächliches Interesse für die Denkweise des anderen da war und nicht bloss eine Bühne zur Selbstdarstellung gesucht wurde oder ein Katheder, von dem aus man die anderen belehren möchte.
Liebe Grüsse
Liebe Kathi,
kann deine oben geschilderten Gedanken gut nachvollziehen, ich möchte aber dennoch ein paar persönliche Gedanken dazu hier schreiben.
Du schreibst, dass du es positiv findest, dass eine neue Art der Spiritualität entsteht, dass sich jeder Mensch heute seine eigene Religiosität bauen kann, die für ihn ganz persönlich stimmt.
Nun habe ich da aber ein Problem damit, wenn ich mir anschaue, woher (zeitlich) die meisten Grundgedanken der neuen Spiritualität kommen. Das sind nämlich in der Regel uralte Geschichten und manchmal scheint es mir, je älter sie sind, desto grössere Anziehungskraft üben sie aus.
Diese Denkweisen stammen sogar aus vor-mittelalterlichen Zeiten und vor allem stammen sie alle samt aus Zeiten vor der Aufklärung.
Dass man sie nicht mehr als Ganzes übernimmt, sondern aus den verschiedenen Geschichten jeweils einzelne Teile nimmt und zusammenstückelt, macht sie meiner Ansicht nach nicht zu neuen Geschichten. Wirf dann noch ein paar (oft vereinfachte) Ideen der Psychologie dazu und vielleicht noch ein paar Ideen wie "positives Denken" oder NLP und schon hast du einen Mix, von dem du sagen kannst, er sei deine "eigene" Spiritualität und kein dröges Nachbeten.
Und das kritische Hinterfragen besteht in der Regel darin, nachzuspüren, ob "es für mich stimmt". Das heisst: Ich nehme diese ganzen alten Geschichten und dann schaue ich nach innen, ich versuche also nicht etwa, sie möglichst objektiv zu hinterfragen, sondern gerade meine Subjektivität zeichnet sie eben als spirituel aus. Und wenn diese meine Spiritualität dann von aussen hinterfragt oder nicht verstanden wird, dann fühle ich mich sehr schnell verletzt.
Versteh mich bitte richtig, liebe Kathi, ich hab gegen all das überhaupt nichts einzuwenden. Ich merke jedoch, dass diese Spiritualität oft mit so einem Verkündigungsding gekoppelt ist und damit habe ich dann Probleme und dies scheint mir auch der Grund dafür zu sein, dass solche Diskussionen, wie sie hier geführt werden oft in eine Richtung abdriften, die eigentlich für niemanden mehr wirklich interessant ist.
Es geht auch anders, ja, Zwetsche und Barbara haben das in ihrem Gespräch sehr gut gezeigt (Danke übrigens euch beiden!), aber wahrscheinlich deshalb, weil beide keine Dogmen verkünden wollten, sondern tatsächliches Interesse für die Denkweise des anderen da war und nicht bloss eine Bühne zur Selbstdarstellung gesucht wurde oder ein Katheder, von dem aus man die anderen belehren möchte.
Liebe Grüsse