AW: Reinkarnation: Faktum oder Fiktion?
Ja, das ist korrekt. Doch auch hier muss wohl definiert werden: wenn ich mich mit irgend etwas identifiziere, einem vergangenen Menschen, einer visionär geschauten Szene - ist das dann ich oder nicht ich? Denn nur schon aus der Vision heraus kann man durchaus sagen: ich habe dieses vergangene Leben erlebt und gelebt, oder zumindest Aspekte davon.
grüsse, barbara
Erleben kann ich begrifflich noch nachvollziehen (Darf ich fragen: Hast Du die Erlebnisse eigentlich einer Verifizierung unterzogen?)
Gelebt, da habe ich - nimms nicht böse - meine Bedenken, auch wenn ich mir nicht anmaßen kann, Dir zu sagen, was Dir geschehen ist.
Wäre nicht "empfunden" die treffendere Ausdrucksweise?
Wenn ich mal polemisch werden darf: Auch jemand, der Drogen nimmt oder träumt, "erlebt" etwas. Dennoch ist es nicht Realität. Du hast in einem Deiner vergangenen Beiträge zu Recht darauf hingewiesen, daß wir sehr engstirnig sind, wenn wir meinen, lediglich, das, was wir sehen, sei real. Unterzieht man aber spirituelle Erfahrungen der selben Kritik, bleibt davon auch nichts mehr über.
ich denke, wir sollten uns vor allzu einfachen Erklärungen und Schubladisierungen hüten...
Da bin ich ganz bei Dir, Du kannst Dir vielleicht gar nicht vorstellen, wie sehr.
Nur: Unser Denken lebt von solchen "Schubladen". Wie sollen wir ohne Kategorien, Begriffen unsere Gedanken ordnen, wie miteinander reden, wie überhaupt existieren?
Richtig ist, daß uns Grenzen gesetzt sind, jedenfalls glaube ich das. Ebensowenig, wie wir einem Pferd die Schönheit Goethescher Verse begreiflich machen können, ist unser Verstand in der Lage, alles zu erfassen.
Nur: Was folgt daraus? Dürfen wir vor dem Hintergrund wirklich den zweiten Schritt vor dem ersten tun und zuerst nach der Spiritualität fragen, dann erst nach der sich uns ganz diesseitig darstellenden Wirklichkeit? Wohl kaum.
Ist Dir eigentlich bewußt, wie verhängnisvoll die Vorstellung einer "Matrix" sein kann? Welche ethischen Folgen sich daraus ergäben?
Ich habe mich übrigens bei dem gleichnamigen Science fiction Film, der sich gnostischer Elemente bedient, oft gefragt, wie das pausenlose Abballern irgendwelcher unwissender, in der Matrix agierender Polizisten eigentlich ethisch ertäglich sein soll...
Gruß
Zwetsche