Psychiatrie

[Lerchbaumer]

Hallo
Ich möchte in einem Thread meine Psychiatrieerfahrungen darstellen und diese in Form von Youtubevideos posten siehe unten:

Nun wollte ich fragen wie denkt ihr über die Psychiatrie sei es in Deutschland oder in Österreich und was denkt ihr gehört verbessert.
lg
nu

 

[Gerlind]

Ich habe die verlinkten Videos nicht geguckt.
Mit "Psychiatrie" beschäftige ich mich schon seit vierzig Jahren.
Insbesondere interessierte mich auch die "Antipsychiatrie".
Und dort immer noch das Verhältnis/die Identität von Vernunft/Wahn.
Ich arbeite seit über dreißig Jahren auf meine Art "nicht-psychiatrisch" in der Gemeindepsychiatrie.
D.h., ich anerkenne "die Psychiatrie" und arbeite in ihr soweit "kritisch", dass mir der Nächste dort zunächst der Nächste ist.
Ich versuche also als erste Ethik die Nächstenliebe, eine Solidarität, zu leben, und mich also gleichzeitig "selbst" zu lieben, also irgendwie zu überleben.
Auch der Psychiater ist mir der Nächte, wenn er mir auf den Fluren oder in Hörsälen .begegnet.

 

[CarlMoor]

Mit "Psychiatrie" beschäftige ich mich schon seit vierzig Jahren.
Insbesondere interessierte mich auch die "Antipsychiatrie".
Und dort immer noch das Verhältnis/die Identität von Vernunft/Wahn.
Ich arbeite seit über dreißig Jahren auf meine Art "nicht-psychiatrisch" in der Gemeindepsychiatrie.
D.h., ich anerkenne "die Psychiatrie" und arbeite in ihr soweit "kritisch", dass mir der Nächste dort zunächst der Nächste ist.

Hast Du eigentlich Kenntnisse oder eigene Erfahrungen mit dem Windhorse Projekt/Ansatz von Podvoll?
Ich finde, dass sich das sehr vielversprechend anhört, aber es setzt sich kaum durch.

@Lerchbaumer

Hallo, das erste Video habe ich mir schon angeschaut, die Kritik und Tipps dort sind nachvollziehbar, ich werde die anderen Videos auch anschauen und ggf. Fragen stellen. Willkommen.

 

[Gerlind]

Hast Du eigentlich Kenntnisse oder eigene Erfahrungen mit dem Windhorse Projekt/Ansatz von Podvoll?
Ich finde, dass sich das sehr vielversprechend anhört, aber es setzt sich kaum durch.

Nein, kenne ich nicht.
Eine Praxis der "Psychiatrie/Nichtpsychiatrie" praktiziere ich.
Eine konkretere theoretische Auseinandersetzung findet für mich mittlerweile fast ausschließlich "philosophisch" statt.

 

[CarlMoor]

Eine konkretere theoretische Auseinandersetzung findet für mich mittlerweile fast ausschließlich "philosophisch" statt.

Wie meinst Du das?

 

[Gerlind]

Wie meinst Du das?

Es geht mir mehr um meine Praxis in Psychiatrie/Antipsychiatrie. Nicht so sehr um neue institutionelle Konzepte.
Es geht mir um meine gelebte Nächstenliebe/Solidarität in der institutionellen Praxis.

 

[CarlMoor]

Es geht mir mehr um meine Praxis in Psychiatrie/Antipsychiatrie. Nicht so sehr um neue institutionelle Konzepte.
Es geht mir um meine gelebte Nächstenliebe/Solidarität in der institutionellen Praxis.

Ich kann mir vorstellen, dass es da Überschneidungen zu Deiner Praxis gibt.
Die Grundidee ist einerseits auch der Respekt vor dem Nächsten, verbunden damit, ihm so viel wie möglich zuzutrauen, bei Aufrechterhaltung einer Struktur und dabei die Medikation so anzupassen, wie es vertretbar ist, aber tendenziell niedrig.

Wobei die Palette zwischen den Formen und Ausprägungen des Wahns/psychotischer Episoden natürlich sehr breit ist.

 

[Gerlind]

Ich kann mir vorstellen, dass es da Überschneidungen zu Deiner Praxis gibt.
Die Grundidee ist einerseits auch der Respekt vor dem Nächsten, verbunden damit, ihm so viel wie möglich zuzutrauen, bei Aufrechterhaltung einer Struktur und dabei die Medikation so anzupassen, wie es vertretbar ist, aber tendenziell niedrig

Meine Kritik trifft immer auch die Institutionalisierung der Institution in der ich meine Ethik praktiziere.
Meine Praxis ist zunächst von mir aus "antinstitutionell" : Der Nächste ist ein Anderer und nicht ich selbst.

 

[CarlMoor]

Ich möchte in einem Thread meine Psychiatrieerfahrungen darstellen und diese in Form von Youtubevideos posten siehe unten:

Zúm zweiten Video: Inwiefern meinst Du, dass nicht Deine Person sondern die Gesellschaft therapiert wurde? Später sagst Du, die Gesellschaft hätte sich gewehrt/geschützt, das erscheint mir nachvollziehbar, aber therapiert wird die Gesellschaft ja nicht, wie auch?
Kannst Du dazu noch mal was schreiben?

 

[CarlMoor]

Meine Praxis ist zunächst von mir aus "antinstitutionell" : Der Nächste ist ein Anderer und nicht ich selbst.

Inwiefern ist das antiinstitutionell?