Der Anteil der hochqualifizierten Arbeitskräfte steigt. Es gibt immer mehr Studenten und Abiturienten, gemessen an der Gesamtzahl der Schulabgänger. Die steigende Zahl an gut ausgebildeten Fachkräften führt bereits heute dazu, dass Chemiker, Informatiker oder Juristen im Arbeitsamt sitzen, statt Hilfsarbeiter. Dass teilweise Fachkräfte fehlen, wo andererseits zu viele da sind, zeugt nicht von der Nichtigkeit meiner „Arbeit muss besser verteilt werden“-These, sondern zeigt, dass der Arbeitsmarkt mit seinen bisherigen Mechanismen nicht in der Lage ist, für Ausgleich zu sorgen. Der alleinige Hebel des Gehaltes ist nicht geeignet.
Du sagst, die Lohnkosten würden steigen, wenn z.B. ein Arbeiter in 6 Stunden das gleiche Geld bekommen würde, wie in 8. Das ist grundsätzlich richtig, aber nur, wenn die Produktivität gleich bliebe, das tut sie aber nicht, sie ist in den letzten Jahren bereits enorm gestiegen, was mich ja erst auf diese These bringt. Diese Produktivitätssteigerung schlägt sich jedoch ausschließlich bei den Eigentümern (der Produktionsmittel) nieder, nicht bei den Arbeitern und nicht bei den Kunden. Der Einsatz beispielsweise von Maschinen statt Menschen führt zur Gewinnsteigerung beim Maschineneigentümer, da Maschinen jedoch keine Sozialabgaben abführen, ist dieser Teil gesellschaftlich überhaupt nicht berücksichtigt. Im Grunde ist es ganz klar, dass die Sozialkassen leerer und leerer werden, weil man die sozialversicherungspflichtige Arbeit zugunsten des Fortschrittes zurück drängt. (Das ist ja auch gut so.) Diese neuen Prozesse müssten dann aber auf irgendeine Art und Weise „Sozialabgaben“ abführen. Oder aber, man schöpft einen Teil des Mehrgewinnes, der sich beim Eigentümer niederschlägt durch eine Art „Fortschrittssteuer“ wieder ab, um ihn völlig normal an die zu verteilen, die durch den Fortschritt logischerweise immer weniger zutun haben, die aber zur Gemeinschaft und damit zu den Nutznießern gehören sollten. Und das währe beispielsweise dann ein mit dem Fortschritt wachsendes bedingungsloses Grundeinkommen für jeden. Normalerweise müsste man Sozialabgaben auch auf Einkünfte aus Kapitalvermögen und Mieten zahlen, dann währe es kein Problem, die Sozialkassen zu füllen. Aber das ist nicht gewünscht, weil die, die die Kapitalvermögen besitzen, die Gesetze selber machen. Während hamels hier den bösen Ausländer als Schuldigen enttarnt.
Viele Grüße
Klaus