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Plotin's Gedanken

Die Gute...

Sie kochte förmlich in
Eigenurindampfbad
schwitzte Gift und Galle aus
ganz ausgedörrt ihr Leib
als sie zum See…
ins kühle nass
und…
dem Schwan
die Halsschlagader
die Halsschlagader
die Halsschlagader
durchbiss…
trank das Blut in gierigen Zügen
trank ihn leer…
den Schwan
schwamm noch ein paar Züge
Zug um Zug
im fahlen Mondlicht
weil…
sie war ja eine gute…

Schwimmerin.

plotin​
 
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Die Engel selbst hörten dich
die niedrigstehenden
die in Kellern hausen oder
in schäbigen Dichtermansarden…
die trunkenen
wie die gefallenen und…
die Narren wohl auch.

Dein Schreien und klagen darüber
was dein Herz verletzt und
deine Seele entflammt
hat auch…
die höheren erschüttert
sie kamen herab zu dir
und auf einmal war
der Morgenröte Glanz ganz nah
und es liegt nun an dir…
diese Schönheit zu ertragen.

plotin​
 
Ich bin einer
der üblich Verdächtigen

ein Dichter Landstreicher
mit stacheliger Wirklichkeit

direkt dem
Poesiealbum entflohen

hol ich mein Gedankenmenü
aus der Bahnhofemission

ein Lyrikjunkie
auf Entzug

gehüllt in meinen Stilmantel
schlafe ich unter Wortbrücken

und schreibe
einbeinige Gedichte

und Du?

plotin​
 
Es lebe die Ordnung
unter Wahrung
der Umwege

in Zehnersprüngen
die Entdecker
als versteckte Spieler

im Kreisgang
die Spuren
aus Jahresringen lesend

wechseln Merklichkeiten
mit Unmerklichkeiten
Ahnungen mit Gewissheiten

unter all den Schichten
nur nichts finden wollen
was verfängt

so lebt die Ordnung
still und leise
vor sich hin.

plotin​
 
Es werde...

Du Weltaufspanner
weißt um alle Richtungen
warst in jedem Winkel...
durcheilst die Sphären
von Aeon zu Aeon
ohne zu altern
deine Zeit ist ewig
Weitgereistes...
dein Glanz
verschiebt den Blick
ins Rote
im Wunsch nach Dämmerung...

so lebenssatt.

plotin​
 
Da bleibt natürlich einiges auf der Strecke
sagen wir… ein Grammophon
zwei Packungen filterlose
ein halbes Kilo Liebe
gerne am Stück oder

tranchiert nur…
wo kämen wir da hin
wenn jeder wie er wollte
d.h. ich käme dann von da
und du von ganz wo anders

ist es auch nicht besser
irgendjemand findet sich immer
weil fein säuberlich zurechtgelegt
haben wir Namen für
alles oder nichts

zu sagen haben wir uns
eh schon längst nichts mehr
klagen nur noch über
das Wetter… die Ohnmacht…
den Rücken… das Kind

schreit immer nur nachts
kann keiner mehr schlafen
wenn nicht die Tabletten…
der Schnaps…
der Fernseher… am Stück oder

tranchiert nur…
das hilft auch nicht weiter
da bleibt natürlich einiges auf der Strecke.

plotin​
 
Das Zeitlos gezogen
kein Hauptgewinn
auf Überziehung.

Selbstlos
mein wahres Ich…

taucht es
wieder kopfüber
ins Gefühl…

derweil
die Lebensrettergesellschaft
auf den Wachtürmen wartet.

plotin

 
Das Lied eines Tages...
das ich nie geschrieben haben werde
weil es mir an der Leichtigkeit fehlt
klingt anderswo da draußen
und findet keinen Widerhall...

wo der Verstand linkslastig
die Richtigkeit einer Ordnung sortiert
um den Tag wie er ist
wie er kommt in greifbar
überschaubare Einheiten zu zergliedern...

die mir betonstützengleich den Halt
geben der eine Leichtigkeit nicht zulassen kann
aus Angst zu zerfliegen
in der Melodie die der Tag singen würde
wenn ich ihn ließe...

...bleibt ungesungen.

plotin​
 
Eine lange Gerade… Schlaglochpiste
Applauserinnerungen an
trockene Zitate (Vorabend – Talkshow)
aus dem beschränkten Fundus…
die immer gleichen Nasen.

Ausweichsprünge im Akkord
die Menschheit steht am Rand
einer Ermüdungsphase.

Die Ampel steht auf Rot
im Wagen nebenan erschießt ein Mann
ich fahre einfach weiter…
er auch.

Jemand ruft Namen
es sei dringend… ich beachte es nicht
würde nicht anhalten auch wenn ich könnte
die immer gleichen Nasen
nehmen sich der Sache an.

Im Fußraum eine Pfandflasche
als Realitätsbezug…
noch 66 Tage oder drei Abstürze
mein Verstand… die Countdowns längst gewöhnt
drückt die Minuten weg…

plotin​
 
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Wort...

Verräter aus Leidenschaft
ohne Mantel ausgegangen
hineingeschlüpft
in eine abgestreifte Schlangenhaut
häutet es sich wieder...
und wieder
chamäleongleich
wechselt es die Farbe.

Fliegt wie ein Pfeil
trifft hart ins Schwarze
oft auch vorbei
hockt in Zeitungsspalten
mit Kinderaugen...
unschuldig
groß und rund
und du glaubst ihm.

Gepflückt wie duftendes Obst
mit seinem Glanz
seiner Farbe
seinem Geschmack...
doch kaum dargeboten
hat es schon braune Stellen.

Oxydiert vergoren eingedickt
eine Konserve...
deren Deckel ein Mal geöffnet
einen immer anderen
Inhalt offenbart.

plotin​
 
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