AW: Plädoyer für ein friedliches Leben
Also ich gehe jetzt mal davon aus: Du bist glücklich und brauchst nicht zu arbeiten und hast auch noch nie nach Glück gesucht.
Rote Gräfin,
Du solltest aufhören immer sofort Schlüsse zu ziehen.
Wenn ich sage, das Glück liegt nicht auf der Straße, weder in kleinen Münzen noch irgendwie anders verpackt, dann meinst du davon ausgehen zu müssen, ich sei glücklich, müsse nicht arbeiten und hätte noch nie nach Glück gesucht.
Ich könnte doch genauso gut versucht haben mich nach dem Glück, das angeblich auf dem Boden liegt, tausendfach zu bücken, und dort war dann nichts, demzufolge auch mein Lebtag lang todunglücklich sein. Und was Glück mit Arbeit zu tun hat verstehe ich auch nicht. Sich tausendfach nach dem Glück zu bücken wäre Arbeit, aber kein Glück. Das ist alles was ich sagte.
Schwerarbeit ist nicht gleichzusetzen mit Glück, wobei das nicht heißt, dass ein schwer arbeitender Mensch nicht glücklich sein kann. Es hat einfach keinen Zusammenhang.
Ich fürchte hier zeigst Du lediglich die oben schon erwähnte glückliche Bequemlichkeit. Ich gratuliere Dir.
Du gratulierst mir zu deinen voreiligen Schlüssen?
Na prima wenigstens eine logische Schlussfolgerung bei Dir. Genau darum geht es nämlich! Wieso hatten wir denn Eltern, die uns diesen ganzen Schlamassel beschert haben? Haben die auch alle nicht an die Liebe geglaubt oder was ist los??
Vielleicht ist ja das mit der Notwendigkeit der Liebe einfach falsch. Hast du das schon mal erwogen?
Auch diese Schlussfolgerung ist ausgesprochen richtig! Was ist das für ein Gott, der nur auf Abel und nicht auf Kain schaut. Welch eine Ignoranz legt dieser Gott an den Tag. Das ist doch wieder bloß der
Warum sollte ein Mangel an Liebe einer Ignoranz Gottes gleichkommen? In der ganzen Natur kommt diese Art von Liebe gar nicht vor, dennoch funktioniert sie.
Vielleicht hatten ja unsere Vorfahren recht, so wie sie ihre Kinder erzogen, nicht zerliebten, sondern aufzogen in ihrem Sinne. Dass sie da etwas gravierend falsch machten ist doch reine Spekulation.
Der Traum einer weltumfassenden Liebe - bei der es wir hier fröhlich weiter in Saus und Braus leben, während wir zu diesem Zweck plötzlich niemanden mehr ausbeuten müssen...? , bzw. die Ausgebeuteten ihren Anteil an unserer Liebe mitbekommen statt einer angemessenen Bezahlung für die von ihnen genommenen Materialien, Güter und Leistungen..?. Sie werden zwar trotzdem in bitterer Armut leben, aber dafür in der Gewssheit von uns geliebt zu werden...?
Oder wie stellst du dir das im realen Leben vor?
Es wird schon seinen Zweck erfüllen, wenn sich die Spezies Mensch dann und wann selber dezimiert. Nenn es Gott oder nenn es Natur, Ignoranz ist es sicher nicht.
Sobald Liebe nur so
gemeint ist halte ich davon auch gar nichts. Das ist ein kindischer Schmarrn.
meint
rg
Davon ist aber eindeutig die Rede. Väter sollten ihre Söhne mehr in den Arm nehmen, ihnen sagen, dass sie sie lieben, sie bekuscheln und bespaßen, und dann wird es keine Amokläufer mehr geben. So einfach ist das.
Zum Schluss noch ein Zitat unsere Mitusers Methuzalem, seine Kindheit betreffend:
"Während des Zweiten Weltkrieges war ich ein 5-jähriges Kind, wurde ständig alleingelassen denn die Erwachsenen mussten für´s Überleben sorgen... Somit bekam ich einmalige Chance mir über alles eine eigene Meinung bilden zu können und ich kann dir sagen es war wahrhaft ein einmaliges Privileg...
Mich hat sogar Krigsende ziemlich durheinander gebracht denn ich dachte es gibt ohnehin nicht anders, deshalb würden die erste drei Monate des Friedens auch die langweiligsten meines gesammten Lebens, den plötzlich war nichts los; kein Schuss, keine Explosion und keine vorbeiziehende Soldaten..."
Es nimmt nicht jeder die Gegebenheiten seiner Kindheit gleich wahr. Einer fühlt sich vernachläßigt, der andere sieht es als Privileg. Es gibt nicht die eine über alle Menschen/Kinder überstülpbare Wahrheit. Das gilt auch für die sogenannte "Liebe".
(Ganz nebenbei: In meiner Muttersprache, also einem österreichischen Dialekt, ist es völlig unmöglich, einem Kind zu sagen, dass man es liebt. Und in der Sprache meines Mannes ist es ebenso. Sind wir deswegen alle gestört?)