Zitat von Frischling:
↑
Zum Glück irrte sich der Eiferer und gescheiterter Weltuntergangsprophet und das Ende aller Dinge ist selbst fast zwei Jahrtausende nach seiner Ankündigung nicht eingetroffen ;-)
Ja ein Eiferer ist er wohl ein wenig gewesen
, aber sicher keiner, der unnütz über die Vergangenheit moralisierend gegeifert hat.
So? Warum fordert er denn, die teilweise menschenverachtenden Thoragesetze, die etwa das Töten von Gotteslästerer oder Homosexueller fordern oder der Menschen, die am Sabbat gearbeitet haben, bis zum Vergehen der Erde NICHT aufzulösen?
Vielmehr kritisierte er – sicherlich nicht unberechtigt - die in der Gegenwart lebenden Pharisäer und Sadduzäer.
Richtig, die Pharisäer erinnert Jesus daran, dass die Kinder getötet werden müssen, die ihren Eltern geflucht haben. Erkennst Du, wie "modern" er war, dieser Eiferer?
Wie gesagt, er hat nicht direkt einen Weltuntergang gepredigt. Er sprach zwar von einem Ende der Tage, er sprach aber auch davon, dass vorher vieles geschehen muss. Z.B. vom Kommen des Menschensohnes und das die Stunde niemand kennt, nicht einmal er selbst.
Jesus sagte unmissverständlich, dass einige seiner Jünger noch leben, wenn er in der Herrlichkeit seines Vater und mit seiner Engel wiederkommt, um das Letzte Gericht abzuhalten. Er redete zwar von einer Stunde, die er nicht genau vorhersagen kann, aber sehr deutlich davon, dass es die DAMALIGE Generation treffen wird:
„Genauso sollt ihr erkennen, wenn ihr das alles seht, dass das Ende vor der Tür steht. Amen, ich sage euch: DIESE GENERATION wird nicht vergehen, bis das alles eintrifft.“ (Matth. 24, 33+34)
Allerdings dürfen Menschen die Ankündigung dieses nahen Endes aller Dinge oder das, was laut Jesu Christi (Off. 1,1) BALD geschehen muss, so auslegen, als sei damit der übernächste Sankt Nimmerleinstag gemeint war. Sich selbst zu beschummeln, um nicht erkennen zu müssen, dass Jesus ein gescheiterter Weltuntergangsprophet war, ist ja nicht strafbar ;-)
Und das seine Lehre - also vor allem auch die Bergpredigt - auf der ganzen Welt verkündet werden wird (schon geschehen), damit alle Völker es hören. Ich gehe nicht davon aus, dass der damals unbeliebte Jesus so realitätsfremd angenommen hat, dass das Evangelium zu seinen Lebzeiten weltweit verbreitet werden wird.
Dabei gehst Du wohl davon aus, dass Jesus ein Wissen von einer Erde hatte, die hinausging über den Vorstellungen der damaligen Menschen, von denen die "gebildeten" etwa von Ägypten oder Rom wussten, aber nichts von Amerika und Australien und all den Ländern, von denen die Menschen im "Heiligen Land" überhaupt kein Wissen hatte? Jesus Wissen war m.E. das von einer Erdscheibe, über die sich ein Käseglockenhimmel mit seinen Lichter für den Tag und für die Nacht wölbt. Dieser Eiferer ging doch davon aus, dass beim Ende aller Dinge die Sonne und der Mond am Käseglockenhimmel verdeckt sind und von dort die Sterne auf die Erde fallen werden.!
Außerdem, aufgrund der früheren Prophezeiungen, er konnte ja lesen, kannte er sein Schicksal, nämlich, die baldige Durchbohrung - also die Kreuzigung, der er sich mutig nicht entzogen hat.
Richtig, Jesus muss sowohl mutig - als auch total blindgläubig gewesen sein, um glauben zu können, dass er trotz dreimaligen verzweifelten Flehens nach dem Willen des Allmächtigen Schöpfers der Himmel und der Erde sterben muss und dass ihm sein Leiden und Sterben von dem Vorbestimmer-Gott vorbestimmt war, der auch seinem Eigentumsvolk 400 Jahre Unterdrückung vorbestimmt hatte, lange bevor es dieses Volk überhaupt gab.
Frischling, ich sag`s nur einmal, für mich ist es nicht modern und fortschrittlich, über irgendwelche Personen der Vergangenheit, die schon lange den Löffel abgegeben haben, mit großem moralischen Zeigefinger, mehr oder weniger emotional immer wieder anzuklagen und zu richten. Das ist nicht meins. Das wäre genau dasselbe, wenn wir dauernd über Robespierre, der für die Gleichheit aller Franzosen stand, das aber mit Terror und Guillotine knallhart durchsetzen wollte, wiederkäuend moralisieren. Den heutigen Franzosen wäre das zuwider. Sie kennen und verstehen die Geschichte und deren Ausgang mit ihren vielen Hinrichtungen. Aber sie sehen auch die Pflanze „Gleicheit-Freiheit-Brüderlichkeit“, die nicht mehr so leicht absterben wird.
Was redest Du von Vergangenheit? Im JETZT sollen alle Katholiken bekennen, dass es sicher, getreu und ohne Irrtum die Wahrheit ist, was in der Bibel steht! In der aber wird unbestreitbar der denkbar giftigste Feind der Religionsfreiheit als höchste Macht im Universum behauptet, der alle Menschen verdammen will, die sich nicht zu ihm bekehren und der Ungläubige mit Höllenstrafen belegen und alle Menschen unter SEINE Religion zwingen will. Oder glaubst Du, das Androhen von Höllenstrafen sei kein Zwang?
Warum verteidigst Du das? Und warum sagst Du nichts zu den Kernforderungen Jesus, die nach meiner Meinung NUR dann einen gewissen Sinn ergeben hätte, wenn DAMALS das Ende aller Dinge auch erfolgt wäre? Kennst Du auch nur einen einzigen Menschen, der seine Feinde Liebt und allen Besitz mit den Armen teilt und Unterdrückern das gibt, was diese fordern und der die Thoragesetze beachtet?
So aber verhöhnt der Papst selbst die am leichtesten einzuhaltende Forderung Jesus und lässt sich als "Heiliger Vater" verherrlichen, obwohl Jesus diesen Begriff gegenüber Gott nur einmal verwendet (Joh. 17, 11) und von den Verkündern seiner Lehre ausdrücklich gefordert hat, niemand im religiösen Sinne als Vater zu bezeichnen:
"Ihr sollt auch nicht jemanden auf der Erde euren Vater nennen; denn einer ist euer Vater, nämlich der im Himmel.“ (Matth. 23, 9)
Dazu wirst Du wohl genau so schweigen, wie zu meinen Ausführungen, dass auf Jesus Armutsgeboten und Bescheidenheitsforderungen die reichste und diktatorischste Religionsorganisation der Erde errichtet wurde. Ich etwa ekle mich, wenn ich mir den protzigen Vatikanpalst mit seinen 1200 teilweise prunkvollen Räumen vorstelle und ihn mit dieser von Jesus den Verkündern SEINER Lehre vorgelebten Bescheidenheitsforderung vergleiche:
„Und ein Schriftgelehrter kam heran und sprach zu ihm: Lehrer, ich will dir nachfolgen, wohin du auch gehst. Und Jesus spricht zu ihm: Die Füchse haben Höhlen und die Vögel des Himmels Nester, aber der Sohn des Menschen hat nicht, wo er das Haupt hinlege.“ (Matth. 8, 19+20)