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Persönliche Gedanken zu den Tageslosungen

AW: Persönliche Gedanken zu den Tageslosungen

"Sami, unsere beiden Jungen wollen auf den Maskenball."
"Meinetwegen. Ich bin dafür, sie sollen gehn mit kurzen Hosen und Wadenstrümpfen als Tiroler."
"Warum ausgerechnet als Tiroler?"
"Damit sie endlich einmal waschen die Knie." :)
 
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AW: Persönliche Gedanken zu den Tageslosungen

Herr Weinstein und Familie haben sich taufen lassen. Trotzdem bewirbt sich Schmul um die Hand der Tochter Riwka. Dem alten Weinstein paßt das nicht:"Mein lieber Goldgewicht, das geht nicht. Erstens sind Sie e Jud´- und wir sind Christen. Und zweitens: Sie sind e Schnorrer und haben ka Geld - und Geld ist bei uns Juden immer die Hauptsach´." :)
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Persönliche Gedanken zu den Tageslosungen

Die sieben Geburtsfehler einer alt gewordenen Weltreligion.​
Eine kulturelle Bilanz nach zweitausend Jahren.​
Von Herbert Schnädelbach

Teil1:​
Ach wie nett. Ich habe mit dem Herrn mal ein kurzes Telefonat geführt und dann eine Mail geschrieben. Als Dank bekam ich ein Buch von ihm geschenkt. :jump4: Was ich aber noch nicht gelesen habe.
Mit seinem "Mea culpa!" hatte der Papst Woityla auf seine Weise Bilanz gezogen; er bat um Vergebung für das, was Christen im christlichen Namen getan haben, hütete sich aber, irgendeine Schuld der Kirche als solcher einzuräumen.
Ja die arme Socke ist ein Gefangener seines traditionellen Gedankensystems, welches mehr auf Haben den auf Sein gegründet ist. Da werden sich wohl noch weitere und spätere Generationen die Zähne dran ausbeißen oder es einfach bleiben lassen, weil es nur noch um die rechte Entscheidung im rechten Augenblick geht.
In der Perspektive der Kirchenräson ist das verständlich, aber es dient nicht der Wahrheit, denn die Wahrheit ist: Die "sieben Todsünden", die der Papst nennt, sind nicht trotz, sondern wegen des Christentums geschehen; die Täter haben dabei nicht gegen dessen Prinzipien verstoßen, sondern nur versucht, sie durchzusetzen.
Die Wahrheit, die aus dem Christentum und dem Judentum kommt lautet:
Gott hat den Menschen nach seinem Ebenbild geschaffen.
Und Gott wurde Mensch​
Wer dies als ein Prinzip versteht und verstanden hat, welches mit Gewalt durchzusetzen ist, der hat sie nicht alle auf dem Christbaum :nudelwalk und dem ist auch nicht mit Geld und guten Worten zu helfen. :teufel2:
Nicht bloß die Untaten einzelner Christen, sondern das verfasste Christentum selbst als Ideologie, Tradition und Institution lastet als Fluch auf unserer Zivilisation, der bis zu den Katastrophen des 20. Jahrhunderts reicht, während der christliche "Segen" stets von Individuen ausging, die das, was sie Gutes taten, allzu oft gegen den Widerstand der amtskirchlichen Autoritäten durchsetzen mussten.
Ja logisch, es ist der alte Gegensatz von Haben und Sein, der von allen Habenden künstlich aufgebaut und ängstlich aufrecht erhalten wird.
Recht auf Wirkung
Recht auf Information
Recht auf Raum
Recht auf Gefühle


Die Versöhnung von Gegensätzen

Gleichheit und Verschiedenheit
Dauer und Augenblick
Befriedigung und Versagung
Stabilität und Stimulierung
Nähe und Distanz

(Helm Stierlin aus:
„Das Tun des Einen ist das Tun des Anderen“ )

Es gilt sich der eigenen Rechte wieder bewusst zu werden und sich um die Versöhnung von Anspruch und Wirklichkeit zu bemühen.
Meine Vermutung ist, dass diese Christen ihre Kraft stets aus den biblischen Beständen bezogen, die gar nicht spezifisch christlich sind, sondern jüdisches Erbe: zum Beispiel das Liebesgebot.
Auch das Gebot "Liebe Deinen Nächsten, wie Dich selbst!" hat nicht nur seinen Ursprung im Judentum. Es ist eine typische Eigenschaft von Menschen, die das Gefühl zu ihrer eigenen Ursprünglichkeit noch nicht verloren haben.
Im Folgenden geht es nicht um die grauenvolle Kriminalgeschichte des Christentums; in die Falle "Prinzip versus Realität" und "Wir sind allzumal Sünder" möchte ich nicht tappen.
Die Sünde, also die Trennung von Gott ist nicht möglich, da kein Mensch einen einzigen Atemzug tun ohne Gott. Es ist also völlig piepe wurscht egal, was der Mensch diesbezüglich glaubt. Es ist aber nicht egal, wie er mit sich und seinem Nächsten umgeht und das ergibt sich leider Gottes eben meist aus seinem Glauben und diese Folgen sind zur Zeit noch sehr fatal anzusehen.
Deswegen werde ich stattdessen, im Gegenzug zu den "sieben Todsünden" des Papstes, auf sieben Geburtsfehler des Christentums verweisen, die es gar nicht beheben kann, weil dies bedeutete, sich selbst aufzuheben.
Ja das ist doch für jede Hausfrau eine ganz simple Überlegung, wenn ich z.B. an meiner Nähmaschine den Faden falsch eingefädelt habe, dann wird die ganze Naht versaut und ich muss alles wieder auftrennen.
Vielleicht aber ist diese Selbstaufgabe der letzte segensreiche Dienst, den das Christentum unserer Kultur nach 2000 Jahren zu leisten vermöchte; wir könnten es dann in Frieden ziehen lassen.
Ach Du grüne Neune schon wieder so ein Hirn verbrannter Dummfug :nudelwalk. Selbstaufgabe so ein Schwachsinn wurde mir schon als Kind eingetrichtert, was dann zur Folge hatte, weil ich immer schon sehr radikal gedacht habe, dass damit jede Selbsterkenntnis flöten ging. Die Lösung von diesem Komplex sehe ich nur noch in der Flucht nach vorne mit meinem Glaubensbekenntnis:
Ich bin göttlich und okay! Du bist göttlich und okay!
 
AW: Persönliche Gedanken zu den Tageslosungen

Teil 5:

4. Der christliche Antijudaismus

Von Herbert Schnädelbach​

Die christliche Judenfeindschaft hat ihre Wurzel in den Evangelien, während im Umkreis von Paulus davon kaum die Rede ist. Sie ist ursprünglich eine innerjüdische Angelegenheit, denn die Evangelisten sammeln frühestens drei Jahrzehnte nach dem Tod Jesu judenchristliche Berichte über dessen Leben und Sterben, und die kommen darin überein, die Hohepriester und Schriftgelehrten sowie das von ihnen angestachelte "Volk" für die Kreuzigung verantwortlich zu machen. Es sind also zunächst getaufte Juden, die Juden anklagen, den wahren Messias verkannt zu haben.
Während es Markus und Lukas bei der Beschuldigung des orthodoxen Judentums belassen, geht Matthäus zum christlichen Antijudaismus über. Was heute noch jeden christlichen Hörer von Bachs Matthäuspassion erstarren lassen sollte, ist das, was das "ganze Volk" dem Pilatus antwortet, als der seine Hände in Unschuld wäscht und sagt: "Ich bin unschuldig an dem Blut dieses Gerechten!" - "Sein Blut komme über uns und unsere Kinder!" Geschrieben ist dies nach der Eroberung und Zerstörung Jerusalems durch die Römer im Jahre 70, und dieses Ereignis gilt dem frommen Evangelisten als Erfüllung jenes unfrommen Wunsches; zuvor hatte er Jesus die Katastrophe des palästinensischen Judentums ausführlich prophezeien lassen (Matthäus 23 und 24). Es handelt sich hier um eine der zahlreichen Varianten des Schemas Verheißung-Erfüllung, mit denen das Matthäusevangelium seinen Judengenossen das Christentum nahe bringen wollte. Was den Juden in Jerusalem von den Römern geschah, erscheint als gerechte Folge der Selbstverfluchung eines ganzen Volkes, durch die es nach Matthäus die Schuld am Tode Jesu ausdrücklich auf sich genommen haben soll und fortwirkt in alle Ewigkeit. Also nicht bloß der Bericht aller Evangelien, dass Juden die Kreuzigung betrieben hätten - Johannes spricht an dieser Stelle nur noch von "den" Juden -, ist schon ein hinreichendes Motiv der christlichen Judenfeindschaft; erst die Behauptung, "die" Juden hätten doch selbst das Blut Jesu heraufbeschworen, verschaffte den christlichen Judenverfolgungen ein gutes Gewissen. So zieht sich von jener Blut-Stelle des Matthäus eine Blutspur über die ungezählten Judenpogrome im christlichen Europa bis hin zum rassistischen Antisemitismus als dem säkularen Erbe des religiösen Antijudaismus. Der Holocaust war ohne das Christentum nicht möglich, viele Christen haben sich daran ohne schlechtes Gewissen beteiligt, und die katholische Kirche hat dazu geschwiegen; zu diesem Schweigen schweigt der Papst bis heute.
 
AW: Persönliche Gedanken zu den Tageslosungen

Ein Moslem stirbt und kommt in den Himmel. Er ist total aufgeregt, sein ganzes Leben hat er darauf gewartet Mohammed zu begegnen. Er kommt an die Himmelspforte dort steht ein Mann mit einem Bart. Ergriffen und zittrig fragt der Mann:"Mohammed?" "Nein mein Sohn, ich bin Petrus, Mohammed ist weiter oben" und er deutet auf eine Leiter die in die Wolke führt. Der Mann beginnt die Leiter hochzuklettern. Endlich begegnet ihm ein Mann mit einem Bart. "Mohammed?" fragt er wieder voller Hoffnung. "Nein, Ich bin Jesus, Mohammed ist weiter oben" Der Mann klettert und klettert.Wieder ein Mann mit Bart. "Mohammed?" stöhnt er. "Nein Ich bin Moses, Mohammed ist weiter oben!" Mit seinen letzten Kräften schleppt er sich nach oben-wieder ein Mann mit Bart. "Mohammed?"keucht der Mann. "Nein mein Sohn, ich bin Gott. Du siehst ja total fertig aus. Willst Du einen Kaffee?" "Ja gerne!" Gott dreht sich um, klatscht in die Hände "Mohammed - Zwei Kaffee!" :)
 
AW: Persönliche Gedanken zu den Tageslosungen

Die Chassidim lehnten den Genuß materieller Dinge immer vehement ab

«Was verboten ist, ist verboten. Was erlaubt ist, ist nicht notwendig.»

Der Rebbe betonte dagegen, wie wichtig es ist, sich der materiellen Welt zuzuwenden und sie zu erhöhen.

«Alles in der Schöpfung hat einen Zweck. Wenn es verboten ist, besteht sein Zweck darin, zurückgewiesen zu werden. Wenn es erlaubt ist, dann mußt du von ihm Gebrauch machen und seinen G-ttlichen Zweck herausfinden.»

Als ihm der scheinbare Widerspruch vorgehalten wurde, antwortete der Rebbe, daß beide Ansätze in Wahrheit ein und derselbe sind:

Du kannst nur das erheben, was du auch zurückweisen kannst.
 
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AW: Persönliche Gedanken zu den Tageslosungen

Zuerst war Eins. Es gab keinen Frieden, weil es nichts gab, mit dem Frieden geschlossen werden müßte. Es gab nur Eins. Dann gab es Zwei. Es gab Vielfalt. Von diesem Zeitpunkt an breitete sich ein unendlicher Mißklang des Konflikts in alle Richtungen aus, der niemals enden sollte. Und am dritten Tag schuf G-tt Frieden. Frieden ist nicht Gleichförmigkeit.

Frieden bedeutet nicht, daß alle gleich denken. Frieden entsteht dann, wenn Vielfalt sich einer höheren Einheit bewußt wird.
 
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