Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer aufnimmt, wen irgend ich senden werde, nimmt mich auf; wer aber mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat. Als Jesus dies gesagt hatte, wurde er im Geist erschüttert und bezeugte und sprach: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Einer von euch wird mich überliefern. Da blickten die Jünger einander an, in Verlegenheit darüber, von wem er rede.
Johannes 13,20–22
Gedanken zum Johannes-Evangelium
Noch einmal bezieht sich der Herr mit seinen Worten auf die Fußwaschung. Doch dieses Mal legt Er die Verantwortung nicht auf diejenigen, die diese Aufgabe erfüllen sollen; jetzt geht es um den, der diesen Dienst empfängt.
Jemand in Liebe mithilfe des Wortes Gottes auf sein Fehlverhalten aufmerksam zu machen, ist nicht einfach. Es erfordert Mut und besonders Demut. Genauso schwer ist es, eine Korrektur anzunehmen. Denn wer lässt sich schon gerne etwas sagen? Da ist ebenfalls eine demütige Haltung gefragt. Doch wenn Kinder Gottes geistlichen Nutzen voneinander haben wollen, werden sie jeden korrigierenden Hinweis bereitwillig prüfen, ob er nicht von ihrem Herrn im Himmel kommt.
Der Herr lässt uns nun sehen, wie sehr Er erschüttert ist, dass Judas Ihn verraten würde. Der Gedanke, dass einer seiner Vertrauten Ihn an seine Feinde überliefern würde, lässt Ihn keineswegs kalt (vgl. Psalm 55,13–15). Das kann seine Liebe nicht ertragen. Was für ein schreckliches Ende würde Judas nehmen!
Keiner der Jünger ist sündlos, aber diese schreckliche Tat würde nur jemand begehen, der nicht zu den „Seinen“ zählt, sondern dem Teufel angehört.
Judas weiß genau, dass der Herr ihn meint. Und doch bringt er die anderen Jünger bis zuletzt in Verlegenheit. Seine Heuchelei steht kurz vor ihrem Höhepunkt. Aus
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