So hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe.
Johannes 3,16
Mathilda, ein Leben für die Gefangenen (1)
Mathilda Wrede wurde im Jahr 1864 in Finnland geboren. Ihr Vater war Gouverneur des Verwaltungsbezirks Vaasa. Als Jugendliche führte Mathilda ein unbeschwertes Leben; in der Privatschule war sie der Liebling aller Lehrerinnen. Und doch fühlte sie eine tiefe Leere in ihrem Innern.
Mit 19 Jahren hörte Mathilda einmal in einer Abendversammlung der Botschaft eines Erweckungspredigers zu, der unseren Tagesvers auslegte. Da erkannte sie, dass Jesus Christus gekommen war, um die Kluft zwischen Gott und den Menschen, die durch die Sünde entstanden war, zu überbrücken. Das führte zur entscheidenden Wende ihres Lebens. Von da an war Jesus Christus ihr Retter und Herr, dem sie ihr Leben völlig weihte.
In der Öffentlichkeit sah man oft Strafgefangene, die tagsüber mit Zwangsarbeit beschäftigt waren. Als Siebenjährige sah Mathilda einmal mit an, wie ein Schmied einem jungen, finster blickenden Häftling Handschellen anschmiedete und ihn dabei sehr verächtlich und misstrauisch behandelte. Dieses spannungsgeladene Bild prägte sich Mathilda für immer ein.
Auch kurz nach ihrer Bekehrung traf Mathilda auf einen Häftling. Sie konnte ihm gegenüber von der Liebe Gottes und von dem beglückenden eigenen Erlebnis nicht schweigen. Der Mann hörte zu und sagte dann: „Sie sollten zu uns herauskommen ins Gefängnis und dort so mit uns reden. Wir haben es so nötig!“
Spontan sagte Mathilda zu; und ihr Vater erlaubte es zögernd. So begann ihr Dienst in den Gefängnissen. Unermüdlich ging sie in die Strafanstalten und redete unerschrocken mit den einzelnen Strafgefangenen in ihren Zellen.
(Schluss morgen) oder unter
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