Das wirklich patriotische Gebet eines Europäers sollte niemals
gegen einen anderen Glauben gerichtet sein, wenn er seiner eigengedanklichen Selbstzerstörung Einhalt gebieten möchte, ansonsten wirkt es wie ein Fluch!
Der Glaube ist viel zu persönlich, als dass er sich zu einer politischen Vermarktung eignen würde.
Der Glaube vermag das Wissen zu verdrängen, jedoch gilt dies nicht umgekehrt, denn das Wissen ist ein Verstärker des unerschütterlichen Glaubens, welches aus Teilen von RATIO und Teilen von EMOTIO besteht.
Richtig - auch in meiner Vorstellung ist Gott die Liebe und der Urquell aller Liebe.
Ich stelle mir deswegen sehr leicht vor, dass hier die erste Überlieferung nicht funktionierte und die Übersetzer noch unvollkommenes persönliches Empfinden haben einfließen lassen.
Ja, es waren wohl vor allem die Machtgelüste der alten Päpste, welche im Gebet die Abhängigkeiten vom (irdischen) Herrn gedanklich unbedingt zementiert sehen wollten.
Deswegen halte ich mich nicht an den üblichen Text und bete diese Stelle für mich so:
"Und führe mich nicht nur in der Versuchung, sondern erlöse mich auch von allem kranken Übel".
Ein solches komplizierte Gebet schützt dich aber nicht vor einem '
ungewollten Gedankenversprecher', gerade weil der Ur-Gedanke mit dem Wort '
nur' nichts anfzufangen weiß und Du in deinem Gebet ohne jede Not auch noch von einem Ur-Gedanken forderst, ihn von einem gesunden Übel zu trennen. Und das ist nun sprachorganisch gerade in einem Gebet wahrlich nicht wünschenswert!
Meine persönlichen Anforderungen an ein schlichtes Gebet erfüllt diese Formulierung also nicht. Das gedanklich reine Gebet, das mit positiver Innbrunst - den Gefühlen freien Raum lassend - getätigt werden sollte, ist die schlichte Bitte um persönlichen Schutz von sich selbst und seinen Nächsten!
Jeder Gedanke in einem Ur-Gebet hat eine zentrale Schutzfunktion, die biologisch so funktioniert, dass der Gedanke jede Negation ignoriert und jeden Sprachbegriff - hier
das Übel - leider positiviert!
Natürlich gibt es auch ein 'positives Übel', wenn Du hier von einem 'kranken Übel' im Gebet sprichst.
Aber wer betet denn schon so umständlich zu Gott, dass er ihm das Kotzen
nur für den Fall beibringen soll, den Magen selbstreinigend vor einer unmittelbaren Vergiftung zu schützen?
Als Methapher schließt dies eine mögliche Sprachvergiftung in meinem sprachorganischen Weltbild mit ein.
< "
Ganz unten auf dem Grunde des Lebendigseins treffen wir auf die Metapher".> (Gregory Bateson)
Bernies Sage