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Paul McCartney vs John Lennon

apropo äuglein was machst du denn so spät hier?
zuviel wach-bier getrunken:D
Ah nee. Mir war noch was eingefallen, was ich schreiben wollte. Das hinderte mich am Schlafen. Ich musste es erst niederschreiben. Einen Leserbrief. Wegen dieser verkrüppelten Mozart-Oper. Wenn das der Meister wüsste - mammita mia! Mammita mia? Das waren zwei andere Meister... :D

Gysi
 
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AW: Paul McCartney vs John Lennon

Na, ganz einfach: mit Band. Die nehmen 'ne Klampfe oder das Klavier, und der ganze Ramsch wird aufgenommen. Erst in der ersten rohesten Ur-ur-Fassung - und dann immer besser. Man braucht eben keine Noten mehr lesen zu können! Das war mal. Nur ein Instrument sollte man spielen können.

Gysi

Hallo Ihr zwei!

Da ich ohnehin heute mein Schweigegelübte gebrochen habe, kann ich mich auch hier wieder äußern.

Vorab: Ich vermute, die meisten Rock-Musiker können keine Noten lesen. Nicht einmal Django Reinhardt, der wohl begnadetste Jazz-Gitarrist, konnte Noten lesen. Er konnte sogar die fantastischsten Linien spielen, obgleich er zusätzlich dadurch gehandicapt war, daß ihm bei einem Brand die Sehnen von - ich glaube - 2 Fingern der wohlgemerkt linken Hand durchtrennt wurden. Er spielte mit nur 2 Fingern der linken Hand (Daumen zählt dabei nicht) Sachen, die fast niemand mit 5 (4) Fingern hinbekommt. Hört ihn einfach mal an, die CD´s gibt es zu Rammschpreisen.

Gestern abend hatten wir nach längerer Pause mal wieder eine richtig gute Probe. Die Beatles mußten draußen bleiben. Wir haben uns teilweise uraltes Material, daß wir mal im Laufe der Jahre als Fragment zusammengewurschtelt haben, auf einem alten Cassettenrecorder angehört und daraus binnen 3 Stunden 3 nahezu fertige Stücke komponiert. Dazu noch irgendeinen alten Text herausgekramt (irgendsoein sentimentales Zeug über den 11.09.2001 (!), war wohl als er geschrieben wurde ziemlich aktuell - ich schreib ja keine Texte und sing auch nicht). Dann braucht man noch einen fähigen Schlagzeuger, der alles gut mit arrangiert (der heißt bei uns ausgerechnet Klaus), einen penetranten Fiesling, der die Einzelheiten festlegt (das bin ich) und fertig ist die Kiste. In der Tat, ein Recorder ist lebensnotwendig. Gelegentlich singe ich im Büro in mein Diktiergerät, wenn ich eine Idee habe (ist allerdings lange nicht mehr passiert).

Es geht ohne Noten. Ich habe glaub ich noch nie ein Solo auch nur zweimal oder gar nach Noten gespielt. Trotzdem sind Noten unglaublich wichtig, aber dazu später.

Gruß
Zwetsche

@ Cher Celine! Je pense, que je me doit justifiquer (?) parce que j`ai critique´ le petit Robin W., mais je ne peut pas trouver des bons mots. Et j´ai oublier tout le vocabulaire en ne pas pratiquant (Ojehjojeh!) la langue. Pour cette raison je peut seulement dire: Pardonnez moi!
Salut
pleume :baden:
 
AW: Paul McCartney vs John Lennon

Da ich ohnehin heute mein Schweigegelübte gebrochen habe, kann ich mich auch hier wieder äußern.

öha hab ich was verpasst:D
schön dass du wieder schreibst:)

aha dann jodelst du also auch in ein diktiergerät! interessant.

Es geht ohne Noten. Ich habe glaub ich noch nie ein Solo auch nur zweimal oder gar nach Noten gespielt. Trotzdem sind Noten unglaublich wichtig, aber dazu später.
ja ja bin ganz ohr, äh äuglein, lass lesen:D

lg binchen

ps. he ich kann kein französisch, das ist unfair :zunge3:
 
AW: Paul McCartney vs John Lennon

he zwetsche,

in nem anderenthread haste angekündigt hier ein schmackerl von dir zu erzählen gelle - ich lauer schon drauf :D

lg binchen

he gysi wo pisst du?
machst gerade urlaub?
 
AW: Paul McCartney vs John Lennon

he zwetsche,

in nem anderenthread haste angekündigt hier ein schmackerl von dir zu erzählen gelle - ich lauer schon drauf :D

lg binchen

he gysi wo pisst du?
machst gerade urlaub?

Guten Morgen!

Ich hab etwas wenig Zeit; aber gut:

Noten sind einfach der Code zwischen Musikern´, insbesondere verschiedener Instrumente. Ich gehöre zu den vielen vielen Gitarristen, die mit "Peter Burschs Gitarrenschule" angefangen haben. Dort gibt es keine Noten, sondern sogen. Tabulaturen (genau genommen eine uralte Schreibweise für Saiteninstrumente wie Laute usw.). Das ist auch einfacher zu lernen, denn die Noten sind für die Gitarre etwas ungeeignet, da sie sich - im Gegensatz zum Piano - auf verschiedenen Stellen des Griffbretts (Lagen) wiederfinden. Daneben habe ich jeden Tag stundenlang einfach zu irgendwelcher Musik gespielt und so das Improvisieren gelernt. Da ich als kleiner Junge Akkordeon gelernt hatte, konnte ich zwar Noten lesen, hab dies aber ziemlich schnell vernachlässigt. Das war ziemlich dumm, wie ich im Nachhinein feststellen mußte.

Der Impuls, Gitarre zu spielen, kam durch ein Stück der Kölner Rockband BAP, interessanterweise jedoch nicht "Verdamp lang her" sonder "Jupp", ein Stück, daß mit einem klassischen Gitarren-Intro beginnt. Ich war hin und weg. Ich holte irgendeine selbstgebaute Gitarre meines Vaters vom Dachboden, zog Saiten auf (besser gesagt: Mein Vater) und los gings. Das "Jupp" Intro konnte ich nach ca. einem halben Jahr spielen (angeb, angeb, angeb), ich war völlig versessen und frag lieber nicht, was in der Schule los war.

Es ging dann weiter wie bei den meisten. Ich bekam die erste Gitarre, E-Gitarre, Verstärker, Mitmusiker usw..
Zwar konnte ich in den kommenden Jahren in verschiedenen Rockbands gut mithalten.
Irgendwann während des Studiums ging das dann abrubt zu Ende. Frauen (schade, daß nie eine aktiv dabei war) und Examina hatten den Mitmusikern die Lust genommen und so saß ich allein mit meiner Paula in der verstaubten Studentenbutze.
Eine Komolitonin fragte mich dann eines Tages, ob ich Lust hätte, in einer Bigband mitzuspielen. Und ich weiß nicht, was mich geritten hat, da zuzusagen. Ich muß mir wohl in grenzenloser Überheblichkeit vorgestellt haben, ich könnte da mit ein paar Blues-Licks über einem ganzen Orchester improvisieren, so als ob die die ganze Zeit nur auf mich gewartet hätten.

Die haben auch gewartet, nämlich auf einen tauglichen Jazz-Gitarristen, begrüßten mich überschwenglich und legten mir gleich einen ganzen Batzen Partituren und Noten vor. Ungewöhnliche Akkorde in High-Speed-Abfolge und das nur in Noten abgebildet.

Ich weiß heute nicht mehr, wie ich da wieder heile rausgekommen bin.

Ich habe selbst - auch aus Gründen mehrerer Examina die Musik an den Nagel gehängt.

Als ich dann vor 10 Jahren berufstätig wurde und mich seßhaft gemacht hatte, sprachen mich alte Schulfreunde an, ob ich wieder Lust zum Musizieren hätte. Mit denen spiele ich bis heute.
Da aber auch die Rock-Musik mich irgendwann nicht mehr richtig ausgefüllt hat und ich langsam feststellte, daß das Gehör unter dem Lärm leidet, entschloß ich mich, wie ich ganz früher einmal vorhatte, mir klassiche Sachen vorzunehmen.
Auch dazu gab es zwar Tabulaturen, aber nur bis zu einer gewissen Grenze. Und meine Frau, die aus recht konservativem Hause stammt, schenkte mir zu Weihnachten grinsend einen Fußhocker und eine Bach- Lauten Suite...... in Noten...
Drei mal dürft Ihr raten, wie die Geschichte weiter geht. Ich spiele heute die Suite, aber frag nicht wie. Und wenn ich manchmal Leute treffe, vielmehr höre, die von Anfang an vernünftig Noten gelernt haben, damit ihr Geld verdienen und in der Welt rumkommen, könnte ich mir ins Knie beißen vor Neid. Manchmal jedenfalls...

Viele Grüße
Zwetsche:romeo:
 
AW: Paul McCartney vs John Lennon

danke zwetsche für die geschichte.
da wird einem klar, was ich schon vermutete, dass man für rock und pop oder rap usw. keine noten braucht bzw. nicht unbedingt lesen können muss.
doch für "anspruchsvollere" musik wie jazz oder klassik ist es unerlässlich - denk ich zumindest mal so.

lg binchen
 
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AW: Paul McCartney vs John Lennon

danke zwetsche für die geschichte.
da wird einem klar, was ich schon vermutete, dass man für rock und pop oder rap usw. keine noten braucht bzw. nicht unbedingt lesen können muss.
doch für "anspruchsvollere" musik wie jazz oder klassik ist es unerlässlich - denk ich zumindest mal so.

lg binchen

Hallo Binchen,

würde ich so nicht unbedingt sagen.Es gibt auch viele Jazz-Musiker, die nicht eine einzige Note lesen konnten (auf Django R. hatte ich ja schon hingewiesen, in New Orleans, Harlem, Kansas City etc. gab es wahrscheinlich weitaus mehr Noten-Analphabeten (und auch ohnehin Analphabeten) als Notenkundige).

Das erste klassische Stück, das ich als Jugendlicher mal gelernt habe, habe ich einem Freund einfach abgeschaut, ich habe einfach seine Finger beobachtet und es mir Stück für Stück zu Hause nachgespielt (heute könnte ich das glaube ich nicht mehr). Aber so etwas kann man mal machen, bestimmt nicht, wenn man dauerhaft Klassik spielen will, das wäre viel zu umständlich.

Nein, theoretisch ginge es eigentlich in jeder Musikrichtung schon ohne Noten, aber Noten sind ganz einfach die Sprache der Musiker und Menschen aus China, USA, Deutschland können sich, wenn sie entsprechend geübt sind, spontan hinsetzen und eine ganze Symphonie zusammen spielen. Das ist bei Profi-Musikern Gang und Gebe, übrigens auch in der Rock- und Pop- Musik (z.B. Studiomusiker, die eigens für ein bestimmtes Solo oder einen Instrumentalpart eine CD veredeln).

Und Noten haben schließlich den Vorteil, daß man durch ihre Lektüre die Systematik eines Stückes besser erkennen kann. Musik hat ja durchaus eine ziemlich strenge Logik (Paradebeispiel natürlich: Bach).

Und dank Noten konnten die Klassiker in die Zeit der Aufnahmetechnik gerettet werden. Was für ein Verlust, könnten wir heute Mozart, Bach und Beethoven nicht hören, nur weil es damals keine Plattenstudios gab...

Aber das Fixiertsein auf Noten kann auch gewaltige Schattenseiten haben. Ich habe es nicht selten erlebt, wenn wirklich gute Klassik-Musiker völlig auf dem Schlauch standen, wenn sie ohne Noten ein Stück spielen sollten, geschweige denn auf eine Akkordfolge improvisieren sollten.

Spannendes Thema, wie ich finde, über das man viel schreiben könnte. Aber ich plustere mich hier als mittelmäßiger Amateurmusiker ganz schön auf und will damit jetzt aufhören. Außerdem hoffe ich nicht, daß Gysis Schweigen damit zu erklären ist, daß wir uns so der bedeutenden Kernfrage des threads entfremden:)
Andererseits hat er ja damit angefangen (grins!).

Viele Grüße
Zwetsche
 
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