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Paul McCartney vs John Lennon

AW: Paul McCartney vs John Lennon

Und den Weltfrieden, die Emanzipation, die Demokratie, die Menschenrechte, die Selbstfindung, die spirituelle Suche. Er war etwas mehr als ein Happening-Kasper... die Happenings hatten eine politische Aussage bei ihm...
Wie sieht's aus mit "Give Peace a chance"? "Mother"? "Working class Hero"? "Imagine"? "Happy Xmas"? "Luck of the Irish"? Kennst du dasAlbum "Lennon Anthology"? (4 CDs) Da sind auch "Real Love" und "Serve yourself" drauf, die er zu seinen Lebzeiten nicht veröffentlichen konnte. Hammersongs!
Bei John sind in der Tat die Texte wichtig. Aber seine einmalig eindringliche Stimme ist auch ein wichtiger Tel seiner Musik! Ansonsten ist die Musik der Beatles besser als seine, da hast du wohl recht. Das gilt aber für die Solisten - und zwar für alle (John, Paul, George und Ringo) - ebenso!
"Band on the run" ist das beste, was Paul an LPs/CDs abgeliefert hatte, das sehe/höre ich ebenso.

Gysi

Hallo Gysi!

nun ja, was die politischen Aktivitäten anbelangt, habe ich diese, da ich 1967 geboren wurde, selbst kaum noch bewußt mitbekommen. Ich bin ebenso wie dreissig Jahre später meine Kinder mit ca. 8-9 Jahren auf exakt die gleiche Weise über die Beatles zur Pop/Rock-Musik gekommen (Suzie Q., Smokey und Boney M. waren da eigentlich "in", ebenso wie die Teens:haare: ). Meine Jugend habe ich in den 80ern verlebt, wo Festivals und auch Darbietungen immer professioneller wurde (Was nicht automatisch heißt, daß sie besser waren). Von daher fehlt mir da doch ein wenig das Lebensgefühl der ausgehenden 60er, deren Geist wir dann wohl noch am ehesten Anfang der 80er mit der aufkeimenden Friedensbewegung mitbekommen haben. Vieles davon scheint meiner Generation oder jedenfalls vielen von uns auf den ersten Blick etwas aufgesetzt und plakativ, so z.B. das Bettgelage Lennon/Ono. Ich glaube auch, daß es für Lennon und Co einfacher war, seinerzeit mit den Botschaften durchzudringen, weil es schlichtweg neu und unverbraucht war.

Nach "moderner" Anschauung wirkt "Give peace a change" auf mich auch einfach zu platt, was Hymnen übrigens generell mE. so an sich haben.
Trotzdem zolle ich der Bewegung von damals meinen höchsten Respekt. Viele der Diskissionen, die z.B. hier im Forum geführt werden, wären ohnedies gar nicht denkbar. Außerdem folgte die Bewegung keiner geschichtlichen Zwangsläufigkeit. Da war viel gesellschaftlicher Mut mit im Spiel. Unser insofern unterschiedliche Auffassung entspricht gar nicht einmal so sehr der Bewertung von Lennons politischer Aktivität, auch gar nicht einmal der Musik, sondern der Gewichtung beider Komponenten.

Für mich waren und sind die Beatles bis heute ein musikalisches Phänomen und es liegt in der Natur der Dinge, daß sich auch John an seinen Leistungen bei den Beatles messen lassen muß. Das soll nicht heißen, daß er nicht tolle Lieder auch nach der Trennung gemacht hat. Den Zauber hatten diese allerdings nicht mehr und manche Versuche auch der Medien, Lennon zu mystifizieren, sind jedenfalls hinsichtlich der Musik gescheitert. Ein Beispiel: Die Fernsehaufnahme in der J. "Stand by me" singt, nein grölt.

Viele Bands zeichnen sich gerade durch die Symbiose meist zweier kongenialer Musiker aus (ich hatte dies für J. und P. bereits ausgeführt). Es gibt andere Beispiele wie z.B. M. Schenker und Phil Moog (UFO) oder auch Phil Linnot und Garry Moore (Thin Lizzy, "Black Rose Album", wobei die Band auch voher stark war), Spice girls (... war ein Scherz!):ola:
Ich glaube, mit dieser "Einsamkeit"ist - um aufs eigentliche Thema zurückzukommen, Paul etwas besser klargekommen (eben mit "Band on the run", das ich besser finde, als alles was John nach den Beatles gemacht hat). Und George eben auch, da er es geschafft hat, aus dem Schatten der beiden Bandleader zu treten und dabei am"lockersten" auftrat. Aber ich muß eingestehen, daß ich die Lennon Anthologie z.B. nicht kenne (Ich merke schon, dies wird wohl noch des öfteren das Problem in diesem Forum werden:baden: , ich bin stellenweise ganz schön beeindruckt vom Wissen vieler Teilnehmer).

Zudem muß man Lennon immer zugute halten: Sein Einfluß klebt an den meisten selbst musizierenden Beatles - Fans wie der Zement an den Füßen eines sich im Mittelmeer befindlichen Mafia-Opfers. Ich habe eine Menge Musiker kennen gelernt, die versuchen, Lennon zu imitieren aber kaum welche, die unbedingt MacCartney nacheiferten. Auch in der Profi-Pop-Musik ist dies unverkennbar (teilweise bis zum Peinlichen im Kopieren: Robbie Williams).

Ganz klar: John Lennon lebt weiter und seine Musik auch und dem ebenfalls verstorbenen George wird dies auf Dauer etwas schwerer fallen (Paul hat den Zeitpunkt zum musikertypischen Heldentod eh verpasst).


Bis bald
Zwetsche
 
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Vieles davon scheint meiner Generation oder jedenfalls vielen von uns auf den ersten Blick etwas aufgesetzt und plakativ, so z.B. das Bettgelage Lennon/Ono.
Ja, plakativ! Das war auch oft so beabsichtigt! Plakatierung als Kunstform => Das Album "Some Times in NYC" von John und Yoko und der Elephants Memory Band was nach diesem Konzept gemacht, was viele damals nicht verstanden hatten. Deswegen war die Platte alles andere als erfolgreich. Sie wirkte für viele zu "radikal", "platt" - eben "plakativ". Die Platte sollte eine Ansammlung von "Flugblättern" sein, eine alternative "New York Times".
Ich glaube auch, daß es für Lennon und Co einfacher war, seinerzeit mit den Botschaften durchzudringen, weil es schlichtweg neu und unverbraucht war.
Und weil Lennon eben der Lennon war => der brauchte doch nur einen Pups zu machen und der hallte dann wie die Todesglocken von "Mother" durch die Welt! Es gab keinen, wer sich in den Medien so transportieren konnte wie der. Und der die Medien so anzog.

Nach "moderner" Anschauung wirkt "Give peace a change" auf mich auch einfach zu platt,
Tja, eben "plakativ". Aber schöööön! :D Wie sangen die Stones? "I know, it's only Rock and Roll - but I LIKE it!" :D
Für mich waren und sind die Beatles bis heute ein musikalisches Phänomen und es liegt in der Natur der Dinge, daß sich auch John an seinen Leistungen bei den Beatles messen lassen muß.
Ja, und so geschieht es ja auch. Die Rolle Lennons als Botschafter eherner Menschheitsziele wird dabei für meinen Geschmack zu sehr unter den Teppich gekehrt.
Paul etwas besser klargekommen (eben mit "Band on the run", das ich besser finde, als alles was John nach den Beatles gemacht hat).
Kennst du nicht das Album "Mind Games"? von John Lennon? Das ist musikalisch ausgereift, "Band on the run" mindestens ebenbürtig. Ich persönlich finde "Some Times in NYC" auch musikalisch riesig. "Luck of the Irish" ist davon mein Lieblingstitel. Aber diese LP war damals - für einen Ex-Beatle - eher ein Flop...
Und George eben auch, da er es geschafft hat, aus dem Schatten der beiden Bandleader zu treten und dabei am"lockersten" auftrat.
Ja? Findest du? Locker ist - nach meinem Geschmack - einzig "Got my mind seat on you" aus dem Jahre 1988. Kam in den USA auch gleich auf Platz 1. Der Rest von ihm ist gar nicht locker.
Ich habe eine Menge Musiker kennen gelernt, die versuchen, Lennon zu imitieren aber kaum welche, die unbedingt MacCartney nacheiferten.
John war einfach tiefer. Seine Stimme wurde immer besser bis zu seinem 40. Jebensjahr. Pauls immer mehr fade.
 
AW: Paul McCartney vs John Lennon

John war einfach tiefer. Seine Stimme wurde immer besser bis zu seinem 40. Jebensjahr. Pauls immer mehr fade.
krumel grrr gar nicht wahr!

aber ich bin platt von dem was zwetsche da schreibt.
man so toll konnte ich es die ganzen jahre - die ich nun hier mit dir gysi so rum diskutiere:D - nie ausdrücken.

allein schon der anfang, bin schliesslich auch erst 68 geboren und meine musik war auch mehr die 80iger, abgesehen davon, dass die beatles natürlich dazu gehörten - zum erwachsen werden.
nur john und paule als solisten nicht, die wurden einem erst später so richtig bewusst.

aber gysi du siehst meine eindrücke von john sind nicht nur "meine".

zwetsche scheint mir da ein sehr objektiver mann zu sein, der die dinge nicht emotional sieht wie ich manchmal, sonder schlicht weg objektiv.

du gysi siehts john auch zu emotional und wertest daher nicht immer objektiv, vor allem was paule anbelangt:D

aber ich merke, oder glaube zu merken, dass zwetsche keinem einem perönlichen vorzug gibt, so wie wir, und das gibt dem ganzen hier doch eine neue würze.

klasse!

lg binchen
 
aber ich merke, oder glaube zu merken, dass zwetsche keinem einem perönlichen vorzug gibt, so wie wir, und das gibt dem ganzen hier doch eine neue würze.
Alle, auch die Nichtfans, sagen, dass John das Genie der Beatles war. Paul ist einfach Paul. Wer sich ein wenig näher mit den Beatles beschäftigt, der erkennt Paul dann mehr als Kreativen an. Aber wer nix von den Beatles weiß, der sieht erst mal John als den großen Schöpfer. Die Geschichte hat John den Genie-Status gegeben, nicht Paul.
John wird mehr als Musiker diskutiert, denn als Botschafter der Menschenrechte und so. Es dringt eben nicht alles heute so durch, was ihn damals wirklich ausmachte. Sein Botschafter-Ruhm erblasst. Aber so gewinnen eben die Insider, so wie ich, die Funktion, zu helfen, diesen Ruhm wieder etwas mehr leuchten zu lassen... :D Wer von den Vieren hat sein Solisten-Dasein am besten genutzt? Kommerziell am Erfolgreichsten war Paul. Aber alle reden mehr von John, alle verehren mehr John! Weil John seine mediale Macht und Magie - und seine Musik - in die Dienste der Menschheit stellte! Ihm war der kommerzielle Ruhm nicht so ganz wichtig. Bravo, John! :D
(Sei nicht traurig, Paul: Du hast auch einen Fan - in Stuttgart wohnt er [sie]... :D)

Gysi
 
AW: Paul McCartney vs John Lennon

(Sei nicht traurig, Paul: Du hast auch einen Fan - in Stuttgart wohnt er [sie]...:D )

:lachen: :lachen: :lachen:

gysi du hast ja schon irgendwie recht, john wird immer zuerst genannt, dann paul.

und doch sind für mich beide gleichwertig zu betrachten.
klar john hat sich für die menschen eingesetzt, nun paule dafür für die tiere, die bei weitem hilfloser sind wie menschen.
und wie schon oft gesagt ist john durch seinen tod unsterblich, aber sein myhtos wurde doch wirklich inszeniert von yoko - systematisch aufgebaut, das fehlt paule total, er ist nicht so medien geil das er jede aktion die er zur rettung der tiere machte auch im fernsehen zeigt.
wie ich schon oft sagte fehlt paul so eine küntlerin wie yoko, mit so einer frau an seiner seite wäre john schnell auf platz zwei.

lg binchen
 
und wie schon oft gesagt ist john durch seinen tod unsterblich, aber sein myhtos wurde doch wirklich inszeniert von yoko - systematisch aufgebaut,
Ja, da waren wir schon... :rolleyes:
das fehlt paule total,
Nicht nur das... :D
er ist nicht so medien geil das er jede aktion die er zur rettung der tiere machte auch im fernsehen zeigt.
Na, ich würde sagen, die Medien sind nicht so geil auf ihn als Tier-Botschafter. :D
wie ich schon oft sagte fehlt paul so eine küntlerin wie yoko, mit so einer frau an seiner seite wäre john schnell auf platz zwei.
Deswegen hatte er sich die Linda damals doch gekrallt und in die Wings installiert! Er wollte es so machen und haben wie John. Und er hat heute gegenüber John den Vorteil zu LEBEN! Macht er was draus? NEIN - weil die MAMI fehlt! Du scheinst ja BEIDE Beatles - John und Paul - für neurotisch Gestörte zu halten, die voll in der Kleinkindphase steckengeblieben sind... :haare:

Gysi
 
AW: Paul McCartney vs John Lennon

Alle, auch die Nichtfans, sagen, dass John das Genie der Beatles war. Paul ist einfach Paul. Wer sich ein wenig näher mit den Beatles beschäftigt, der erkennt Paul dann mehr als Kreativen an. Aber wer nix von den Beatles weiß, der sieht erst mal John als den großen Schöpfer. Die Geschichte hat John den Genie-Status gegeben, nicht Paul.
John wird mehr als Musiker diskutiert, denn als Botschafter der Menschenrechte und so. Es dringt eben nicht alles heute so durch, was ihn damals wirklich ausmachte. Sein Botschafter-Ruhm erblasst. Aber so gewinnen eben die Insider, so wie ich, die Funktion, zu helfen, diesen Ruhm wieder etwas mehr leuchten zu lassen... :D Wer von den Vieren hat sein Solisten-Dasein am besten genutzt? Kommerziell am Erfolgreichsten war Paul. Aber alle reden mehr von John, alle verehren mehr John! Weil John seine mediale Macht und Magie - und seine Musik - in die Dienste der Menschheit stellte! Ihm war der kommerzielle Ruhm nicht so ganz wichtig. Bravo, John! :D
(Sei nicht traurig, Paul: Du hast auch einen Fan - in Stuttgart wohnt er [sie]... :D)

Gysi

Lieber Gysi,

abgesehen davon, daß Paul mindestens zwei Fans hat, wird man einem Musiker, der Lieder wie "Yesterday" und "Let it be" komponiert hat, schwerlich ein musikalisches Genie absprechen können, egal was die Geschichte sagt.
John hat zweifelsohne viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Wäre er aber nicht vorher bei den Beatles gewesen, hätte sich die Weltöffentlichkeit vermutlich herzlich wenig für seine Ansichten zum Weltfrieden interessiert. Auf diesen Sockel hat ihn nicht zuletzt Paul mit verholfen.

Das soll gar nicht das Engagement des John schmälern und ich ziehe meinen Hut vor einem begeisterten Fan, wie Du es bist. Nur der Umkehrschluß, den du gegenüber Paul ziehst, ist nicht korrekt, da hat Binchen völlig recht. Allein der Umstand, daß es ein derart berühmter Musiker wie Paul geschafft hat, auf dem Teppich zu bleiben, enthebt ihn noch lange nicht seiner Fähigkeiten und auf die kommt es doch letztendlich an. Das zweifelst Du selbst ja auch gar nicht an, wenn Du auf seine Kreativität hinweist.

Wahrscheinlich ist das exzentrische Element an Paul gerade diese Fähigkeit zur Bodenständigkeit, was ihn abhebt von der Vielzahl von Superstars, die ab irgendeinem Zeitpunkt meist mehr durch ihre Eskapaden auffallen als durch ihre Musik. Später dazu mehr, ich muß zurück an die Arbeit.

Viele Grüße
Zwetsche
 
AW: Paul McCartney vs John Lennon

John hat zweifelsohne viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Wäre er aber nicht vorher bei den Beatles gewesen, hätte sich die Weltöffentlichkeit vermutlich herzlich wenig für seine Ansichten zum Weltfrieden interessiert. Auf diesen Sockel hat ihn nicht zuletzt Paul mit verholfen.
Das ist natürlich richtig. Ich sage ja auch, dass er seinen Ruhm und seine Musik in die DIENSTE der ehernen Menschheitsziele gestellt hat. Und erhat aus der Kunst selbst eine politische Demonstration gemacht, aus der Avandgarde und aus der Musik. Er hat Grenzen überrannt und neue Türen aufgestoßen. Er war mehr als nur ein Musiker. Und exakt DAS ist es, was ihn einen Tick größer machte, als die Größten der anderen.
Ob er auch ohne Paul - mit einem anderen Partner - ebenso groß geworden wäre, wie mit - das ist schwerlich nachzuweisen. Aber er hätte auch ohne ihn viel geschafft. Das ist aus seiner ganzen Vita und Anlage wahrscheinlicher, als umgekehrt die Annahme, dass Paul ohne John so riesig geworden wäre. Ich glaube nicht.
Allein der Umstand, daß es ein derart berühmter Musiker wie Paul geschafft hat, auf dem Teppich zu bleiben, enthebt ihn noch lange nicht seiner Fähigkeiten und auf die kommt es doch letztendlich an.
Ich kann Paul nicht leiden. :D In der Präsentation der Beatles nach 1980 drängelt er sich immer wieder vor John, er machte ihn nieder und putzte sich heraus - und das ist einfach unanständig!
Das zweifelst Du selbst ja auch gar nicht an, wenn Du auf seine Kreativität hinweist.
Dazu möchte ich mit einer John-Lennon-Zeile aus dem Jahre 1971 antworten, die auch 2006 gut passt: "The things you've done was yesterday - and since you're gone you are just another day"... ("How do you sleep?") Gut, er hatte bis zu "Hope of deliverence" 1992 noch ein paar Highlights in die Popgeschichte gepustet. Seit 1992 schäft er wieder. Aber von einem Paul McCartney erwartet man irgendwie mehr...

Gysi
 
AW: Paul McCartney vs John Lennon

Das ist natürlich richtig. Ich sage ja auch, dass er seinen Ruhm und seine Musik in die DIENSTE der ehernen Menschheitsziele gestellt hat. Und erhat aus der Kunst selbst eine politische Demonstration gemacht, aus der Avandgarde und aus der Musik. Er hat Grenzen überrannt und neue Türen aufgestoßen. Er war mehr als nur ein Musiker. Und exakt DAS ist es, was ihn einen Tick größer machte, als die Größten der anderen.
Ob er auch ohne Paul - mit einem anderen Partner - ebenso groß geworden wäre, wie mit - das ist schwerlich nachzuweisen. Aber er hätte auch ohne ihn viel geschafft. Das ist aus seiner ganzen Vita und Anlage wahrscheinlicher, als umgekehrt die Annahme, dass Paul ohne John so riesig geworden wäre. Ich glaube nicht.
Ich kann Paul nicht leiden. :D In der Präsentation der Beatles nach 1980 drängelt er sich immer wieder vor John, er machte ihn nieder und putzte sich heraus - und das ist einfach unanständig!
Dazu möchte ich mit einer John-Lennon-Zeile aus dem Jahre 1971 antworten, die auch 2006 gut passt: "The things you've done was yesterday - and since you're gone you are just another day"... ("How do you sleep?") Gut, er hatte bis zu "Hope of deliverence" 1992 noch ein paar Highlights in die Popgeschichte gepustet. Seit 1992 schäft er wieder. Aber von einem Paul McCartney erwartet man irgendwie mehr...

Gysi

Hallo Binchen,
hallo Gysi,

Zeit für mich, mal wieder was zu schreiben. Nun gut, "hope of deliverence" ist sicher keine musikalische Offenbarung. Das Album "flaming pie" aus dem Jahr 1997 wurde aber in der Presse ziemlich gelobt, ebenso wie "Chaos and creation in the backyard" 8 Jahre später. Ich kenne beide Alben ehrlich gesagt nicht, habe mir aber die Gitarren-Noten des akustischen Liedes "Jenny Wren" besorgt. Mal sehen, ob und wann ich zum Üben komme.

Außerdem: Paul sieht für sein Alter doch unbestreitbar ziemlich gut aus!
Aber Scherz beiseite. Ich meine, es kommt nicht unbedingt so sehr darauf an, was Paul in den letzten 10 Jahren getrieben hat. Keiner kann sagen, wie kreativ John die letzten Jahre verbracht hätte.
Auch auf die Gefahr hin, dass ich etwas vom Thema abweiche, kommt es mir gar nicht so sehr darauf an, wer eigentlich der bessere von beiden war. Für mich steht, je älter ich werde, mehr und mehr die Frage im Vordergrund, warum ich immer wieder auf die Beatles zurück kommen. Das mag zum einen an meinen Bandkollegen liegen, von denen mindestens zwei - beide älter als ich - überhaupt nicht mehr vom Beatles-Trip herunter kamen. Die ersten Jahre nach dem Einstieg in die Band habe ich alles mögliche versucht, um die Truppe von den Beatles wegzubewegen, es wurde zeitweise zu einem echten Ideologiestreit, auf der einen Seite unsere beiden Sänger und einer davon kompositorisch als regelrechte - durchaus respektable - Jonny-Inkarnation, auf der anderen Seite die trotzköpfige Zwetsche mit einem Haufen Blues im Gepäck.

Als ich mich irgendwann wieder eingekriegt habe, ist mir doch wieder bewußt geworden, warum die Beatles mein Einstieg überhaupt in die Musik waren. Der Grund liegt schlichtweg in der Komposition und der Fähigkeit der Abstraktion. Dies macht die Lieder zu einem unausschöpflichen Fundus für Interpretationen. Manche Fans meinen, man könnte die Beatles nicht kopieren. Genau das Gegenteil ist der Fall. Die Lieder lassen sich mit nahezu allen musikalischen Einflüssen variieren. Allerdings nur unter einer Voraussetzug. Man kann sie rockig, jazzig, heavy, bluesig oder wie auch immer interpretieren, nur eins nicht: Man darf niemals versuchen, sie 1 zu 1 zu kopieren. Dann wird´s albern.

Das genau macht mAn. den doppelten Reiz der Songs oder auch der Beatles aus. Einerseits die grundlegende Komposition (von einigen Ausnahmen abgesehen). Andererseits die Originalität der eigenen Interpretation eben der Kompositionen in einer Art und Weise, die so nicht nachgeahmt werden kann.

Viele Grüße und einen schönen Abend
Zwetsche
 
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Oha, Zwetsche! Einer vom Metier! :gitarre: Wie heißt denn eure Band, seid ihr Profis, Halbprofis, und wie alt seid ihr?

Gysi
 
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