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Paul McCartney vs John Lennon

AW: Paul McCartney vs John Lennon

"Imaging" ist geil, absolut!! Aber am geilsten hab ich es bisher von Neill Young gehört,
Es gibt etliche Coverversionen von "Imagine", die besser sind als das Lennon-Original. Das mag verblüffend sein, weil ein Beatles-Original ("Imagine" ist nun nicht von den Beatles, sondern von John alleine) in der Regel schwer zu toppen ist. "Imagine" finde ich als Song riesig, aber die Produktion ist etwas zu schmalzig; die haben andere besser hinbekommen. John hat aber auch selber "Imagine" schon zu seinen Lebzeitenden ich eigentlich als zu "zuckrig" kritisiert.
"Yesterday" ist natürlich cool,
Auch ein riesiges Stück. Aber für meine Ohren nicht gut aufgenommen. Das hatten die Beatles in der Regel mit ihren anderen Liedern besser hingekriegt.
gerade die von den Beatles oder Stones - und der Abend wird zum Event.....:gitarre:
Das hört man aus dem Munde eines Teenagers doch gerne! :)

Gysi
 
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AW: Paul McCartney vs John Lennon

Ja, sie hatten mit einem Schlag das Epi-Zentrum der Musik von Amerika nach Europa/London verschoben.
Das mag sein, aber das meine ich nicht. Für mich läuteten sie die Ära des neuen Gedankenguts von Emanzipation, Liebe und Selbstbestimmung, nicht autoritärer Erziehung, weg vom betulichen Muff der Nachkriegsjahre ein.
Sie kamen wie ein Donnerschlag und waren der pure Ausdruck des neuen Zeitgeistes.
Paul und John...
John verkörperte im Gespann der Beatles den Intellektuellen, und das kultivierte er meiner Meinung nach ganz bewusst!
Sie spielten alle gekonnt ihre Rolle.

Naja. Ein bisschen dahingeschmalzt. Bist du religiös? Dann sieht man gerne über sowas hinweg... :D
Na, na, nicht so herablassend, mei Liaba :D!
Ich bezeichne mich als spirituell.
Aus "My sweet Lord" spricht für mich Sehnsucht pur, nach der blauen Blume, dem geheimnisvollen Ursprung des Lebens, Liebe, nach flow und bliss, was du willst!
Wenn du meinst, dass das religiös ist, okay!
Aber mit unseren Gefühlen sind wir alle gleich!
Es gibt viele wunderbare Songs der Beatles, eigentlich mag ich sie alle.

Fortuna
 
AW: Paul McCartney vs John Lennon

Aus "My sweet Lord" spricht für mich Sehnsucht pur, nach der blauen Blume, dem geheimnisvollen Ursprung des Lebens, Liebe, nach flow und bliss, was du willst!
Wenn du meinst, dass das religiös ist, okay!
Es sind die Menschheitssehnsüchte, deren Verwirklichung in der Zukunft liegen! Wie Bloch es in seinem "Prinzip Hoffnung" sagt: Nicht das Sein bestimmt das Bewusstsein, das Noch-nicht-Sein, das Sein-werden bestimmt das Bewusstsein! Na, warscheinlich haben beide recht, Marx und Bloch. Diese Hoffnung kann man aber auch unreligiös ausdrücken. John Lennon hat das mit "Imagine" getan. John hatte die ehernen Menschheitsziele fest im Visier: Liebe, Einheit, Frieden, Emazipation, Sinnsuche, Offenheit, Realitätswahrnehmung, das bewusste Wegschmeißen falscher Ziele... George sang nur von Erleuchtung (die er nie erreichte), Krishna und Gott. Damit war er nicht "real", so wie John das "Real"-Sein im Auge hatte. Und Paul? Paul war (nach der Trennung der Beatles) eben - Paul. Der ewige Beatle Paul. Der mittelgute Trallalla-Sänger und große Liederschreiber mit den tausend Hits.
Ringo konnte nicht so gut singen und schreiben. Aber mir gefielen seine paar selbst geschriebenen Songs immer, und auch seine Events wie z.B. mir der von ihm gegründeten "All-Starr-Band" fand ich sehr ansprechnd. Der hatte aus seinen begrenzten Möglichkeiten echt was gemacht!

Gysi
 
AW: Paul McCartney vs John Lennon

Hallo allerseits!

Da dies das erste mal ist, daß ich an einem Form überhaupt teilnehme, bitte ich mir nachzusehen, sofern ich mit einen oder anderen Gepflogenheit noch nicht vertraut bin.

Zum Thema:

John war ohne jeden Zweifel der charismatischste Beatle, der die Gruppe nach außen hin anführte und meiner Ansicht nach auch beste Schauspieler in den Filmen. Seine Stücke ("Revolution, Strawberry fields" :teufel2: :teufel2: u.a.) sind zudem unbestreitbar die progessivsten, was gerade für den Gesamteinduck der Band von ungeheurer Bedeutung war, denn ansonsten hätte die Gefahr bestanden, daß die Beatles (ähnlich ABBA oder vergleichbarer Kapellen) zu sehr als die nette Band von nebenan geendet wären :sekt: . Möglich, daß sich ohne John die Band dann auch später getrennt hätte und den richtigen Zeitpunkt zum Absprung verpaßt hätte.

Paul war aber mit Sicherheit das musikalische Herz der Beatles. Nicht nur, daß er die m.E. der breiten Masse bekanntesten Hits schrieb (darunter z.B. "Yesterday" oder "Let it be") komponierte. Er hat auch viele Songs der anderen Mitmusiker veredelt. Zudem war er ein musikalischer Allrounder und der technisch ausgereifteste Musiker. Während er zu Beginn Gitarrist war (Stew Sudcliff bediente zu Beginn den Bass), wechselte er nach der Umbesetzung zum Bass, spielte daneben aber auch tolle Akustik-Gitarren-Parts ("Blackbird") und darüber hinaus sogar die besten Schlagzeug-Parts, ganz zu schweigen von seinem mehr als respektablen Klavierspiel.

Während John folglich die gesellschaftliche, auch dem damaligen Zeitgeist entsprechende Seite der Beatles verkörperte und sie die Nähe progressiverer Bands katapultierte, hielt Paul die Band musikalisch zusammen und sorgte für ein musik-technisches Mindestniveau der Lieder, um deren grandiosen Einfällen trotz des Fehlens herausragender Einzelmusiker das nötge Gerüst zu geben.

Und George: Er schrieb zwar wenige Lieder, dafür aber meinen absoluten Lieblingssong der Beatles. Schade nur für George, daß das auf diesem Titel enthaltene Gitarren-Solo nicht von ihm, sondern von Eric Clapton :zauberer1 gespielt wurde.

Viele Grüße
Zwetsche
 
AW: Paul McCartney vs John Lennon

Und George: Er schrieb zwar wenige Lieder, dafür aber meinen absoluten Lieblingssong der Beatles. Schade nur für George, daß das auf diesem Titel enthaltene Gitarren-Solo nicht von ihm, sondern von Eric Clapton :zauberer1 gespielt wurde.
Aha: "While my guitar gently wheeps". Aber das Gitarrensolo spielte Eric Clapton nicht, weil es für George zu schwer war, sondern weil George seinen Freund auch mal an einem Beatles-Album arbeiten lassen wollte. Das "Withe Album" ist das, das mir persönlich am besten gefällt. Aber deine Sichtweise, Zwetschge, gefällt mit insgesamt ganz gut. :dreh:

Gysi
 
AW: Paul McCartney vs John Lennon

ja hallo zwetsche, mir gefällt auch sehr gut was du geschrieben hast, so schön könnte ich paule und john nicht beschreiben.

lg binchen
 
AW: Paul McCartney vs John Lennon

Gysi schrieb:
John hatte die ehernen Menschheitsziele fest im Visier: Liebe, Einheit, Frieden, Emazipation, Sinnsuche, Offenheit, Realitätswahrnehmung, das bewusste Wegschmeißen falscher Ziele... George sang nur von Erleuchtung (die er nie erreichte), Krishna und Gott. Damit war er nicht "real", so wie John das "Real"-Sein im Auge hatte. Und Paul? Paul war (nach der Trennung der Beatles) eben - Paul. Der ewige Beatle Paul. Der mittelgute Trallalla-Sänger und große Liederschreiber mit den tausend Hits.
also gysi da könnt ich ja:wut1: wenn ich nicht so :lachen: müsste.
john alias koksbirne = realistisch???
nun von deinem standpunkt aus mag er realistisch sein, doch für gläubige wäre er wohl nur abgehoben oder?
da passt doch besser george.
was ich damit sagen will, es ist eine subjektive betrachtung sonst nichts.
und meinen lieben paul wieder so fertig zu machen ist doch echt frech:zunge3: !
und paule hat auch zeitkritische songs geschrieben und gesungen, nur war er meist zur falschen zeit am falschen ort, wie du genau weisst.
er hatte keine muse a la yoko, die ihn in szene setzte.
wie schon so oft geschrieben, hatte dein john auch viele pausen wo er nicht sehr kreativ war - komischerweise war zu denen zeiten yoko immer nicht da!

und noch was, wer sagt das george nicht erleuchtet war, hä? :D

lg binchen
 
AW: Paul McCartney vs John Lennon

nun von deinem standpunkt aus mag er realistisch sein, doch für gläubige wäre er wohl nur abgehoben oder?
John war eben realitätsorientiert. Das Wort "real" kommt in seinen (späteren) Texten fast so oft vor, wie das Wort "Love". Er lebte auf der Erde und weniger im Himmel. Wie kann man einen Erdenbewohner als abgehoben bezeichnen, wenn man selber eher im Himmel wohnt? Na, egal. Aber einer der seinen eigenen Urschrei-Schmerz zu Musik macht, ist nicht abgehoben!
und paule hat auch zeitkritische songs geschrieben und gesungen, nur war er meist zur falschen zeit am falschen ort, wie du genau weisst.
Ja, weil er nie das richtige Feeling zu sowas hatte. Aber "Ebony and Ivory" ist ihm doch gut gelungen. "Hope of deliverance" auch. Richtig lennonesk. Hat doch was gelernt von seinem großen Bruder... :D
wie schon so oft geschrieben, hatte dein john auch viele pausen wo er nicht sehr kreativ war
John hatte auch seine unkreativen Phasen, wie jeder andere Künstler auch. John tat zu diesen Phasen das einzig Richtige: Er hielt sein Maul. Na, meistens jedenfalls. Paul hatte auch seine unkreativen Phasen. Die letzte dauert seit 1992 bis jetzt an. :D
und noch was, wer sagt das george nicht erleuchtet war, hä? :D
Wenn er bei Dunkelheit eine Taschenlampe in seinen Mund steckte und anmachte - dann ja. Wer ist schon erleuchtet? Was ist Erleuchtung? Ich habe auch meine Blitze der Erleuchtung. Du auch. "Erleuchtung" ist - nach meiner Sichtweise - ein Dauerzustand der seelischen Ausgeglichenheit. Den habe ich nicht, halte ich aber auch nicht unbedingt für erstrebenswert. Man kann sich auch rammdösig meditieren. Das ist spiritistische Drogensucht. Es gibt auch eine völlig reale innere Klarheit. Die würde ich am ehesten "Erleuchtung" nennen. Die ist aber nicht ausschließlich durch Meditation zu erreichen. Paul schien mir realer als George!

Gysi
 
AW: Paul McCartney vs John Lennon

Hallo Binchen,
hallo Gysi,

vielen Dank für Eure Reaktionen! Zum Verhältnis zwischen George und Eric C. ist noch nachzutragen, daß die beiden ohnehin ein außergewöhnliches Verhältnis des Teilens hatten,nicht nur, daß George seinem Freund das Solo bei w.m.g.g.w. überließ. Clapton nahm sich, ich glaube 1977, auch noch der Ehefrau von George, Patti, an.

Abgesehen davon bin ich der Meinung, daß George nach der Trennung die lockerste und dynamischste Musik abgeliefert hat. Sowohl das "cloude nine" - Album als auch seine Arbeit bei den Travelling Wilburys hat mir sehr gefallen, obgleich in der Band wohl Jeff Lynn der tragende Faktor gewesen sein dürfte. Was übrigens das Gitarrenspiel von George betrifft, so wurde dieses immer besser (wobei du, lieber Gysi,natürlich recht hast, wenn du daruf hinweist, daß George auf das Solo bei wmggw nicht aus mangelnder Virtuosität verzichtet hat).

Von Paul hat mir das Wings-Album "Band on the run" sehr gut gefallen, den Rest fand ich etwas zu pomadig.

Und John? Der hat sich für meinen Geschmack etwas zu sehr selbst gefeiert. Außerdem hat er sich meiner Meinung nach weniger als Musiker, denn als Happening-Künstler gefeiert. Auch wenn seine Lieder nach der Trennung unvergessen sind, hauen sie mich musikalisch nicht so recht vom Hocker, verglichen mit seinen Beatles - Songs

Zu meiner Schande muß ich allerdings gestehen, daß ich beim Hören mehr auf die Musik als auf die Texte achte.

Viele Grüße
Zwetsche
 
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AW: Paul McCartney vs John Lennon

Und John? Der hat sich für meinen Geschmack etwas zu sehr selbst gefeiert. Außerdem hat er sich meiner Meinung nach weniger als Musiker, denn als Happening-Künstler gefeiert.
Und den Weltfrieden, die Emanzipation, die Demokratie, die Menschenrechte, die Selbstfindung, die spirituelle Suche. Er war etwas mehr als ein Happening-Kasper... die Happenings hatten eine politische Aussage bei ihm...
Auch wenn seine Lieder nach der Trennung unvergessen sind, hauen sie mich musikalisch nicht so recht vom Hocker, verglichen mit seinen Beatles - Songs
Wie sieht's aus mit "Give Peace a chance"? "Mother"? "Working class Hero"? "Imagine"? "Happy Xmas"? "Luck of the Irish"? Kennst du dasAlbum "Lennon Anthology"? (4 CDs) Da sind auch "Real Love" und "Serve yourself" drauf, die er zu seinen Lebzeiten nicht veröffentlichen konnte. Hammersongs!
Bei John sind in der Tat die Texte wichtig. Aber seine einmalig eindringliche Stimme ist auch ein wichtiger Tel seiner Musik! Ansonsten ist die Musik der Beatles besser als seine, da hast du wohl recht. Das gilt aber für die Solisten - und zwar für alle (John, Paul, George und Ringo) - ebenso!
"Band on the run" ist das beste, was Paul an LPs/CDs abgeliefert hatte, das sehe/höre ich ebenso.

Gysi
 
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