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ORF-Zwangsgebühren

Nein, in vielen Fällen gibt es eben faktisch keine "beiden Seiten". Das ist eben das Problem der False Balance. Nur weil irgendein Schwurbler die Meinung vertritt es gibt gar kein Corona, deswegen ist das noch lange keine "andere Seite", welche der Bevölkerung als Alternative zur Wissenschaft am TV präsentiert werden sollte. Der Sender der das macht, bietetFake News und Desinformationen eine Plattform, welche dann in Abhängigkeit des Charismas der Pesonen bei Laien hängen bleiben. Servus TV hat das vor allem während Corona sehr deutlich praktiziert. Das ist nichts was in meinen Augen wünschenswert sein sollte. Es ist ein solcher Sender, der Propaganda den Weg bereitet - und nicht der Sender, welcher sich an Fakten und Wissenschaft hält und den Zuschauer nicht mit Falschinformationen bombardiert.

Es ist völlig richtig, dass auch Aussenseitermeinungen diskutiert und geprüft werden müssen. Das lässt sich vielleicht in einer stundenlangen Dokumentation mit Darstellung aller Erkenntnisse und fehlender Erkenntnisse machen. Aber eine Talk-Show mit ein paar Teilnehmern, die alle gleichberechtigt eine Position darstellen ist nicht die richtige Darstellungsform, weil es Fakt mit Irrsinn gleichsetzt. Deswegen ist das Talk-Show-Format auch grundlegend problematisch - vielleicht wäre es eineLösung einen Wissenschaftler als Moderator einzusetzen, der Falschaussagen direkt korrigiert und nicht einfach unwidersprochen im Raum stehen lässt. Aber mir ist bislang kein solches Format bekannt. Der Verweis auf den Faktencheck einiger Talkshows ist irgendwie gut gemeint, aber das schaut doch niemand am nächsten Tag nach...
Und wenn du den Schwurbler nicht in eine Sendung holst, ist er und seine Meinung dann nicht mehr da?
Es geht ja nicht darum diese Meinungen zu pushen, es geht darum sie einem breiten Publikum zu zeigen. Vielleicht gibt es eben einige Menschen, die sich vorstellen könnten in diese Richtung zu gehen. Sehen sie dann das Auftreten dieser Person, samt deren "Argumente", dann lassen sie es sein. Es ist ja nicht so, dass man diese Personen zeigt und plötzlich läuft dem jeder nach.
Selbst wenn es "Fake News" sind, lass sie es doch aufklären in einer Sendung.

Dem Irrsinn sollte man ja mit Fakten begegnen können. Also ist das ja eine gute Möglichkeit zur Aufklärung.
Wovor du Angst zu haben scheinst ist, das Menschen "das Falsche" wählen. Eine Diskussionsrunde wird nicht plötzlich jedem zum Verschwörungstheoretiker machen. Ein paar Menschen werden bestimmt von solchen Theorien angesprochen, nur das hält eine Gesellschaft schon aus.
Was die Gesellschaft nicht aushält ist, wenn man immer mehr Menschen zurück lässt. Irgendwann ist diese Gruppe dann zu groß. Das sieht man anhand von Corona, Ukraine, Gaza,.... Das sind ja alles mehr oder weniger dieselben Leute. Da geht es nicht um das Thema an sich sondern nur darum "Hauptsache dagegen". Aus meiner Sicht ist das dann oft eine Trotzreaktion weil man sich nicht mehr wahrgenommen fühlt.
 
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Und wenn du den Schwurbler nicht in eine Sendung holst, ist er und seine Meinung dann nicht mehr da?
Es geht ja nicht darum diese Meinungen zu pushen, es geht darum sie einem breiten Publikum zu zeigen.
Wenn eine Informationssendung von Astronomie und Astrophysik handelt, wieso muss man dann Flacherdler einladen, nur um
deren Geschwurbel einem breiten Publikum zu zeigen? Wer sich für seriöse Information interessiert, hat wenig Interesse, seine Zeit
mit derlei Schwurblern zu verschwenden. Und Sendezeit ist auch nicht billig. Also wieso sich von Schwurblern und deren Anhängern
dafür missbrauchen lassen?
Vielleicht gibt es eben einige Menschen, die sich vorstellen könnten in diese Richtung zu gehen. Sehen sie dann das Auftreten dieser Person, samt deren "Argumente", dann lassen sie es sein. Es ist ja nicht so, dass man diese Personen zeigt und plötzlich läuft dem jeder nach.
Selbst wenn es "Fake News" sind, lass sie es doch aufklären in einer Sendung.
Wenn das Thema der Sendung "Fake News und deren Aufklärung" ist, dann kann man das ja machen.
Aber wenn ich beispielsweise eine Sendung über Biologie ansehen möchte, dann halte ich die Einspielung
der Meinungen von Kreationisten für äußerst unpassend.
Frage dich doch selbst:
In er Schule wurde dir wahrscheinlich gelehrt, dass 1+1=2 ist. Dauerte vielleicht 1 Minute.
Hättest du dir gewünscht, dass dir zusätzlich Stunden über etliche Stunden hinweg "alternative Ansätze"
dazu präsentiert worden wären? Denn es gibt ja nicht nur einen "alternativen Ansatz", sondern unzählige,
in denen 1+1=0 oder 7 oder pi oder Donnerstag, Auto, Biene oder Liebe ergäbe. Müsste man ja nicht pushen,
sondern lediglich vorführen. Und du hättest dir dann aussuchen können, was davon dir am liebsten ist.
Oder bei Geografie, für die einen liegt Wien im Osten von Österreich, aber alternative Ansätzen entsprechend,
könnte es auch unter der Erde, in Uganda oder am Mond liegen. Und du suchst dir aus, was dir am besten
gefällt. Wenn du eines Tages mit dem Zug nach Wien reisen sollst, dann kannst du dich ja um eine Mondrakete
umschauen, damit du hinkommst.
Dem Irrsinn sollte man ja mit Fakten begegnen können. Also ist das ja eine gute Möglichkeit zur Aufklärung.
Ja, aber warum immer und überfall den Leuten mit Vorführung von Irrsinn belästigen? Reicht es nicht, wenn es
ihn gibt? Muss man ihn den Leuten auch noch permanent unter die Nase reiben? Genau das ist ja die
Strategie von Desinformanten. Sie hoffen, dass Leute auf ihren Mist hereinfallen, wenn man ihn nur ausreichend
oft präsentiert. Und leider ist diese Hoffnung nicht ganz unberechtigt.
Wovor du Angst zu haben scheinst ist, das Menschen "das Falsche" wählen. Eine Diskussionsrunde wird nicht plötzlich jedem zum Verschwörungstheoretiker machen. Ein paar Menschen werden bestimmt von solchen Theorien angesprochen, nur das hält eine Gesellschaft schon aus.
Die Gesellschaft hält das schon aus, aber warum muss man Falschinformation bewerben, nur weil eine Gesellschaft das wahrscheinlich aushalten würde?
Man könne auch vor und in Schulen Suchtgifte bewerben. Würde ja nicht plötzlich jeden Schüler zum Junkie machen.
Ein paar Schüler werden bestimmt von solchen Suchtgiften angesprochen, nur hält das eine Gesellschaft schon aus.
Dennoch halte ich diese Idee für äußerst entbehrlich und schädlich.
Was die Gesellschaft nicht aushält ist, wenn man immer mehr Menschen zurück lässt. Irgendwann ist diese Gruppe dann zu groß. Das sieht man anhand von Corona, Ukraine, Gaza,.... Das sind ja alles mehr oder weniger dieselben Leute. Da geht es nicht um das Thema an sich sondern nur darum "Hauptsache dagegen". Aus meiner Sicht ist das dann oft eine Trotzreaktion weil man sich nicht mehr wahrgenommen fühlt.
Die Bewerbung von Desinformation lässt nicht weniger, sondern noch mehr Menschen zurück.
Denn durch ihre Phantasiewelt bekommen sie das Gefühl, dass sie aus diesem Zustand gar nicht mehr raus müssten und dass
die reale Welt die "falsche" wäre.
 
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