AW: ORF: Rückfall ins Mittelalter?
Wir müssen, glaube ich, alle einmal lernen, im Diskussionsteil des Forums das zu lesen, was tatsächlich hier steht; falls wir zuviel Fantasie haben, können wir diese ja in "Gedichte", "Wortspiele und Rätsel" oder "Eigene Geschichten" ausleben.
Bravo Zeili, mein Kompliment, genauso ist es. Wer das Statement der Molekularbiologin Renee Schroeder mit dem Titel: "Gewissheit bieten die Religionen", aufmerksam durchliest, wird erkennen, dass ihre Aussagen in Bezug auf die Naturwissenschaften durchaus seriöser Natur sind, in Bezug auf Religionen ("Das Anbieten von Gewissheiten und ewiggültigen unverrückbaren Wahrheiten fällt vielmehr in die Domäne der Religionen.") hingegen purer Sarkasmus (= beißender Spott).
Wer glaubt, zu wissen, ...
..... heißt z. B. Ratzinger Seppl .....
Wissenschaftler haben für sich nämlich meist das Motto: "Scio, nescio" ("Ich weiß, das ich nichts weiß"), auserkoren.
Da eine einzige Meinung einer Wissenschaftlerin praktisch nie repräsentativ für
die Meinung aller WissenschaftlerInnen sein kann, weil dafür ja die Voraussetzung
gegeben sein müsste, dass alle WissenschaftlerInnen der gleichen Meinung sind,
stellt sich diese Frage nicht wirklich.
Da hast du grundsätzlich Recht, bis auf die Tatsache, dass mein Satz, auf den du mit obiger Entgegnung eingehst, nicht als Frage, sondern als Feststellug formuliert war. Eigentlich wiederholst du eh nur, was ich bereits geschrieben hatte.
Festzuhalten ist aber schon, dass Renee Schroeder nicht eine Aussenseitermeinung,
bzw. die Meinung eines Dissidenten oder Querulanten artikuliert hat.
Ich schließe mich dieser Aussage vollinhaltlich an! Bravo!
Schließlich kommt die von ihr artikulierte Sichtweise, wie bereits erwähnt, direkt aus dem Olymp
der österreichischen Wissenschaftselite, eben aus der Akademie der Wissenschaften.
Auch da gebe ich dir Recht!
Umso schwerer wiegt deshalb auch der in der Aussage über die Religionen versteckte Sarkasmus (= beißender Spott)!
Abgesehen davon, ist diese Sichtweise auch in etlichen wissenschaftstheoretischen Abhandlungen
zu finden.
Das glaube ich dir auf's Wort, ohne dass ich es weiß! Erstens sind WissenschaftlerInnen clever genug, die Kirche nicht offen sondern nur versteckt zu kritisieren, überhaupt wenn sie - aus welchen Gründen auch immer - ein Naheverhältnis zur Kirche haben und zweitens haben auch WissenschaftlerInnen die Fähigkeit zum Sarkasmus.
Diese Sichtweise kann demnach durchaus als die geltende Lehrmeinung betrachtet werden.
Seit wann lehren Wissenschaftler ernsthaft, dass nur die Religionen Gewissheiten anzubieten haben? Bist wohl nicht up to date?
Noch einmal zur Klarstellung:
Frau Schroeder wollte nicht behaupten, dass Religionen tatsächlich Gewissheiten anzubieten haben,
sondern unterstreichen,
dass seriöse Wissenschafter nicht einmal den Anspruch erheben, Gewissheiten anbieten zu können.
Natürlich, seriöse Wissenschaftler sind auch dem Gedanken der "Aufklärung" verpflichtet und daher zu ehrlich um die Menschen vorsätzlich zu belügen.
Selbstverständlich darf auch diese Sichtweise hinterfragt und angezweifelt werden,
wie ja generell die Skepsis und der Zweifel das Alpha und Omega des Wissenschafters ist.
Allerdings genießen jene "Wissenschafter",
die nichteinmal wissen, auf welch wackeligem Boden ihre Theorien stehen,
in der Scientific Community keinen besonders guten Ruf (auf gut steirisch gelten die halt
als Hallawacheln, anderswo nennt man sie hodengesteuerte Flachwurzeldenker).
Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden.
Naja, der Sir Karl R. Popper ist inzwischen wohl von allen WissenschaftlerInnen in Bezug auf seine Erkenntnistheorien anerkannt oder ihnen zumindest bekannt. Und der hat sinngemäß davon gesprochen, das wir kaum jemals sicheres Wissen, also endgültige bzw. ewiggültige Gewissheit erlangen werden.
Apropos Gewissheit:
Wenn ich nicht irre, wurde vom Ratzinger Seppl alias Papst Benedikt XVI. das "Fegefeuer" abgeschafft. War wohl auch nur so eine "Konsenswahrheit" .....