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Nonsens zum Rankingaufbessern

Angebot Nr. 3712 v. 25.02.06

Verehrter Herr Mannteufel,lieber Suitbert,

Ich kann Ihnen garnicht sagen,wie gerührt und geschmeichelt ich von Ihrem Angebot bin,das so schnell mich erreichte.
Sie haben damit voll und ganz meinen Geschmack getroffen,nochmehr -Sie beweisen gerade in der Musikauswahl einen Sachverstand,der jeden Musikkritiker vom Schlage J.Kaiser erblassen läßt.
Allerdings würde ich mir anstelle des allzu flotten " I´m singing in the rain" das von Elton John so geschmackvoll intonierte "Candle in the wind" wünschen.

Die Maße für das Sargmodell "High fidelity" müssten in etwa 4,5m x 6m sein(mein Gewicht umfasst 98kg pro A...hälfte)Ich denke,das damit ein jahrhundertelanges Liegen in Rückenlage auszuhalten wäre...

Ist es möglich,auch ein kleines Geheimfach einzubauen,in dem ein wenig Platz für meine Stimmgabel,Salbeidragees,Arztroman und ein kleines Gesteck wäre?

Gerne nehme ich Ihr großherziges Angebot zum Probeliegen an-darf ich dabei mit Ihrer Anwesenheit rechnen?

Gott zum Gruße,
Ihre H.Schallundrauch
 
Zuletzt bearbeitet:
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Rundschreiben an meine verehrte Kundschaft

Meine sehr verehrten Damen,

aufgrund der immens großen Nachfrage nach meinen Särgen und den von mir angebotenen Individual-Bestattungen, muss ich bei der Beantwortung Ihrer Fragen auf ein allgemeines Rundschreiben zurückgreifen.

Liebe Frau Schallundrauch, die Beantwortung Ihrer Fragen, die Sie doch meine älteste und treueste Kundin sind, liegt mir besonders am Herzen.
Der nachträgliche Einbau eines kleines Geheimfachs, für all die liebenswerten Utensilien, die verstorbene Sänger so gerne mitnehmen, stellt für unser Unternehmen näturlich kein Problem dar. Ebenso wenig, wie das Austauschen von "I'm singing in the rain" in "Candle in the wind". Allerdings ist meine Interpretation des Elton John Songs etwas gewagt, während ich bei der Choreographie zu diesem Lied lieber bei Altbewährtem bleibe - also beim Spitzentanz.
Größe Sorgen bereiten mir da eher Ihre Maße. Doch mein Institut würde seinem guten Namen nicht gerecht, wenn ich nicht inzwischen Kontakt mit der LTU-Arena aufgenommen hätte. Glücklicherweise befinden sich Lautsprecherboxen Ihrer Größenordnung im dortigen Fundus. Gegen einen kleinen Obolus von 12.795,13 €, den ich Ihnen natürlich in Rechnung stellen werde, überlässt man mir gerne eine entsprechende Box.

Freudig erregt erwarte ich Ihre Zusage und die Terminangabe zwecks Probeliegen, bei dem ich natürlich zugegen bin, und auch entsprechende Korrekturen Ihres Liegestils per pers. Handanlegens vornehmen werde.

Liebe Frau Unhold,

wenn doch nur mehr verantwortungsvolle Großeltern so denken würden wie sie, dann würde sich unser Gewerbe die geradezu sprichtwörtliche "Goldene Nase" verdienen.

Für Ihren Enkel empfehle ich unser Modell "Peter Pan" - der Sarg der mitwächst.
Wähend der ersten Jahre erweist er sich als ideale Spielzeugkiste oder Höhle. Später wird er gerne als Gästebett für übernachtende Freunde benutzt.
Jugendliche verwenden ihn hin und wieder als Versteck für ihre Pornosammlung, Zigaretten, Alkoholika oder für die Freundin oder den Freund, der heimlich bei ihnen übernachtete.

Ich kann Ihnen garantieren, liebe Frau Unhold, dass Sie mit diesem Geschenk, das wunderschön, zeitlos und vor allem sinnvoll ist, Ihrer Familie und besonders dem Enkelkind für immer unvergessen bleiben.
Besonders stilvoll fände ich eine dezente Gravur in güldenen Lettern, die da lautet "Charon's Fähre" und den Deckel ziert.

Für Ihre Katze haben wir drei Modelle zur Auswahl: "Garfield", "Kater Karlo" und "Silvester".
Sollte Ihnen keines der Modelle zusagen, werde ich mich mit der hiesigen Tierverwertungsanstalt in Verbindung setzen, die aus Ihrem Kater Seife in verschiedenen Duftnoten herstellt, und Ihnen jederzeit und gerne Duftproben zukommen lässt, um Ihnen die Entscheidung, ob Ihnen Klaus als Lavendel- oder als Veilchenduft lieber ist, leichter zu machen.

Stets zu Ihren Diensten

Suitbert Mannteufel (Familienunternehmen seit 1872)
 
an die hochwohlgeborene Familie und Firma Suitbert Mannteufel

alhier

Bezug nehmend auf die unfangreiche Korrespondenz, auch im Konkururrenzblatt: "Das fröhliche Toderl" zur Gänze veröffentlicht, erlaube ich mir ein kleines, aber feines Zusatzfragerl, die Qualität Ihrer unvergleichlichen Särge betreffend.

Haben Sie auch ein Modell im Angebot, bei dem eine Art von Öffnung oder Klappe für Scheintote oder Wiedergänger eingebaut ist.

Diese technische Möglichkeit interessiert mich ganz ungemein, da sich mein Ablaufdatum in Bälde nähert und mir von allen meinen Freunden aus dem Zirkel: "Weint nicht, ich komme wieder - keine Frage " versichert wird, dass es wohl kaum möglich sein wird, meine große Klappe mit einem Male zum Schweigen zu bringen.Und da sehe ich nicht ein, warum ich nur aus dem Grab rausplärren soll.
Ich will wiederkommen...


Mit den Ausdrücken vorzüglichster Hochachtung
in inniger Erwartung einer - wie immer auch gearteteten Antwort

verbleibe ich, liebe Firma Suitbert, seit 1872 Familien - unternehmen

Ihre
ergebene

Marianne Wurm
 
Werter Mannteufel,

Ich freue mich schon diebisch auf Ihre balletöse Darbietung,die ich mir natürlich nicht entgehen lasse (ich gehe stark davon aus,daß mich in der geistigen Welt eine Ehrenloge erwartet...)
Wählen Sie bitte Ihre Tanzhose nicht allzu eng,der Anblick gequetschter Weichteile bekümmert mich immer so....
Den zu vernachlässigenden Betrag von 12.795,13 € überweise ich Ihnen umgehend.

Also dann,wann passt es Ihnen?

In freudiger Erwartung,
Ihre Heinricke
 
Anfrage

Kunibert Luftbaron von und zu Hohenholte


An das Bestattungsunternehmen
„Bruder Hein - Ich krieg Euch alle.“
(Famlienunternehmen seit 1872)
Inhaber Suitbert Mannteufel


Anfrage


Sehr gewitzter Herr Suitbert Mannteufel.

Durch Zufall entdeckte ich heute, den 25.02.2006 im Denkforum Ihre sehr ansprechenden Rundschreiben, sodass ich mich vertrauensvoll an Sie wende.

Seit längerem ist mir bewusst, dass ich doch nicht für immer in dieser Welt sein werde, um meine Familie, Freunde und Nachbarn zu ärgern, deshalb bitte ich um Ihr für mich kostenloses und unverbindliches Angebot. Wobei ich Wert darauf lege, dass Sie nichts anbieten, was sie nach meinem Ableben, nicht umsetzen wollen oder können, weil sich angeblich die Umstände geändert haben.

Deshalb erkenne ich schon vorsorglich nicht an, dass Sie sich zu ggb. Zeit auf Umstände, wie höhere Gewalt berufen oder Sie selbst bereits das zeitliche gesegnet haben und Ihr Angebot nachträglich abändern (oder abändern lassen), um meine Hinterbliebenen zu übervorteilen.

Sollten solche Hintergedanke in Ihrem Geschäftsgebaren mitspielen, werde ich mich von einer höheren für Sie in dem Moment nicht zugänglichen Seinsebene einmischen, um Ihnen das Handwerk zu legen und ich werde Ihre Kunden im Traum auf Ihre miesen Machenschaften hinweisen. Dies nur vorsorglich zur Ihrer Information.

Wie Sie aus meinem Namen erkennen, trage ich einen Adelstitel und deshalb erwarte ich auch, dass Sie in Ihrem Angebot darauf eingehen, wobei es aber nicht notwendig sein wird, dass der gesamte europäische Hochadel eingeladen werden soll, da meine Herren Vorfahren Raubritter, bereits ihrerseits alle Reichtümer an die Konkurrenz, das Finanzamt verloren haben.
(Da Adelstitel nicht mehr gewünscht sind, nur:)

mit einfachen Grüßen
Kunibert Hohenholte
 
Rundschreiben Nr.: 2

Werte Damen und Herren, die Sie z.Zt. noch unter den Lebenden weilen,

aufgrund der übergroßen Nachfrage an meinen Särgen, sehe ich mich leider gezwungen, Ihren Anfragen mittels Rundschreiben nachzukommen mit der Bitte, mir und meinem Institut (Familienunternehmen seit 1872) diese wenig formvollendete Art der Beantwortung nachzusehen.

Liebe Frau Wurm,

ich weiß nicht, ob ich es bisher schon einmal erwähnte, aber unser Haus kann auf eine Tradition zurück blicken, wie kaum eines dieser Branche. Bereits seit 1872 existiert unser Institut und ich bin stolz darauf behaupten zu dürfen, dass sein Ruf der beste ist. Unsere Produkte sind aus besten, ökologisch unbedenklichen Rohstoffen gefertigt und unsere Bestattungszeremonien sind im gesamten westfälischen Raum, mindestens jedoch in Herford, bekannt, beliebt und werden immer wieder gerne in Anspruch genommen.

Mit Scheintoten und Wiedergängern hatten wir bisher kaum Probleme, da wir die Zustände "Scheintod" und "Wiedergang" prinzipiell leugnen. Sollte sich jedoch wider Erwarten ein Verstorbener als scheintot entpuppen, oder sich wieder auf den Weg zu seiner Familie machen, so sind meine Mitarbeiter willens und fähig, den Scheintoten dahingehend zu "überreden", seine ihm von der Familie und dem Arzt zugedachte Rolle als Toter freiwillig und überaus überzeugend zu spielen.
Wiedergänger verlieren durch unsere fachmännische Behandlung jedwede Lust auf's Gehen, da die Zementmasse, mit der wir den Sargboden bestreichen, zu den schnell trocknenden gehört. Ebenso stellt die schwere Granitplatte, die wir auf das Grab legen, Scheintote und Wiedergänger erfolgreich ruhig.
Falls Sie es jedoch wünschen, statten wir Ihren Sarg natürlich gerne mit einem kleinen Plexiglas-Guckloch und einem Schnorchel aus. Allerdings muss ich zugeben, dass beides herausgeworfenes Geld ist, denn wer will sich schon von unten eine Granitplatte oder viele Kubikmeter Erdreich ansehen. Da der Schnorchel nicht aus dem Sarg herausragt, erfüllt er auch kaum den von Ihnen erhofften Zweck.
Liebe Frau Wurm, bisher waren alle unsere Kunden sehr zufrieden mit uns. Selbst bei nachträglich durchgeführten Exhumierungen, kamen den Pathologen oder Gerichtsmediziner nie irgendwelche Klagen unserer Kunden zu Ohren.
Ich kann sie beruhigen. Wer einmal in einem unserer Särge liegt, kommt dort ganz sicher nicht mehr heraus.


Liebe Frau Schallundrauch,

es freut mich, dass Ihnen mein Angebot zusagt.
Was mein Tanzen angeht, so möchte ich ehrlich zu Ihnen sein. Ich trage bei den Pas de deux, die ich gerne allein am offenen Grab tanze, das Ballett-Trikot meines Großvaters, der für seine tänzerischen Darbietungen berühmt war. Dass sich meine Weichteile in der Hose zu stark abzeichnen, brauchen Sie nicht zu befürchten. Ohne allzu intim zu werden, möchte ich doch andeuten, dass ich leider das Opfer einer Laune der Natur wurde. Und weil das so ist, trage ich, mangels Masse, beim Tanzen eine süße, puschelige, aber dennoch kräftige Hasenpfote für gewöhnlich dort, wo sich bei anderen Tänzern die Weichteile abzeichnen. Sie sehen, ich vermeide bei Bestattungen jede Form von Peinlichkeit.

Was das Probeliegen angeht, so biete ich Ihnen als Termin den nächsten Donnerstag an. 14.30 Uhr würde mir sehr gut passen. Wir werden sicher viel Spaß miteinander haben.

Edler Herr von Hohenholte,

meine Mitarbeiter und auch ich fühlen uns zutiefst geehrt, dass Sie eine Bestattung durch unser Haus in Betracht ziehen.

Angehörige des Adels oder Hochadels erfreuen wir immer wieder gerne mit einem, der Beisetzung vorausgehenden, Singspiel in 3. Akten.
Die Handlung spielt auf einem mittelalterlichen Markt, wobei wir den Verstorbenen aktiv am Geschehen teilnehmen lassen. Sein Sarg, eigentlich eine Eiserne Jungfrau, wird zum zentralen Mittelpunkt der Handlung. Ich übernehme immer sehr gerne die Rollen des Heroldes, die der Prinzessin, sowie die des Scharfrichters. Manchmal tanze und singe ich auch dabei, grad so, wie meine Laune und Stimmung es will.
Nachdem ich meine Darbietungen vor dem Verstorbenen in der Eisenen Jungfrau und den Angehörigen beendet habe, lasse ich den Sarg gerne von meinen Mitarbeitern, die als Raubritter zu Pferde kommen, "stehlen", während ich die Trauergemeinde zu Protestrufen, wütendem Geschrei und der Verfolgung der schnöden Entführer annimiere, die natürlich am geöffneten Grab endet.
Nachdem Feuerschlucker, "Menschen ohne Knochen" und der Tanzbär ihre Vorstellungen beendet haben, wird der Sarg, unter Absingen zotiger Minnelieder, langsam in die Grube hinabgelassen.

Na, Herr von Hohenholte, wäre das eine Beisetzung nach Ihrem Geschmack? Ist sie nicht ausgesprochen stil- und pietätvoll und doch von hohem Unterhaltungswert?

Über einen positiven Bescheid Ihrerseits freut sich

Suitbert Mannteufel (Familienunternehmen seit 1872)
 
Zu Rundschreiben Nr.: 2

Kunibert Luftbaron von und zu Hohenholte Janamos, den 26.02.06

An das Bestattungsunternehmen
„Bruder Hein - Ich krieg Euch alle.“
(Famlienunternehmen seit 1872)
Inhaber Suitbert Mannteufel


Ihr Rundschreiben Nr. 2


Sehr geschäfttüchtiger Herr Mannteufel.

Zunächst vielen Dank für Ihre umgehende Antwort mit den detaillierten Inszenierungsanregungen. Nach Ablauf einer angemessenen Frist und Beratung mit meinem Hofnarren, werde ich meinen Herold zu Ihnen senden, damit er sich von der Seriosität Ihres geschätzten Etablissements Überzeugen kann.

Übrigens mein Hofnarr regt an, Frau M. Wurm zu ersuchen, den von Ihnen vorgeschlagenen Ablauf der Feierlichkeiten in eine gepfefferte Bühnenfassung zu bringen, um diese anschließend der „Tecklenburger Freilichtbühne“ als Festspiel anzubieten.
Als Titel schlagen wir, d.h. mein Hofnarr:zauberer2 und ich:reden: - in einmütiger Übereinstimmung - vor, das Trauerspiel „Das Ende des präpotenten Raubritters“ zu taufen.

Wir sind davon überzeugt, dass wenn Frau Wurm als Autorin diesen Stoff bearbeitet, ein überwältigender Erfolg nicht zu verhindern sein wird und diese Bühne aus der Provinz, der Salzburger „Jedermann-Aufführung“ binnen kürzester Zeit den Rang abläuft. Weiter glauben wir, dass die bisher bekannten Mozartkugeln in „Wurm-Praliné“ umbenannt werden und so der Ruhm dieser Schleckerei, weitere 250 Jahren erhalten bleibt.

Sollte das Ganze zu dem erwarteten Erfolg führen, werden wir selbstverständlich in der Aufführung Ihr Unternehmen „Bruder Hein - Ich krieg Euch alle“ geschickt erwähnen, damit Sie einen Werbeträger haben, der nicht wirksamer sein kann.

Mit Ihrer wohlwollenden Unterstützung rechnend

Kunibert Hohenholte


PS "Spaß muß sein bei der Beerdigung, sonst geht keiner mit", sagt man hier in Westfalen.:sekt: :ola: :bier:
 
An das Bestattungsunternehmen
„Bruder Hein - Ich krieg Euch alle.“
(Famlienunternehmen seit 1872)
Inhaber Suitbert Mannteufel


Mein lieber Herr Mannteufel,

darf ich mit der Feststellung beginnen, dass ich Ihnen und Ihrem Hause Vertrauen und Bewunderung in uneingeschränkter Form entgegenbringe?

Nun zu meinem Problem.

Unser lieber Großvater hat nun in guter Gesundheit das achtzigste erreicht und wir haben wunderschön gefeiert. Leider weigert er sich trotz guten Zuredens der Erben (meiner liebe Schwester und mir) dem natürlichen Lauf des Menschsein nachzukommen und das berühmte Zeitliche zu segnen.

Dies ist besonders unangenehm, da er über ein großes Vermögen verfügt, das er leider vorzeitig seine Erben (meiner lieben Schwester und mir) nicht zur Verfügung stellen will. Da heute 80 Jahre ja bereits als weit überdurchschnittlich gelten, gestatten sie mir die Frage, wie sie diesen Fall unverzüglich und erfolgreich behandeln würden.

Meine liebe Schwester und ich wären unter diesen erschwerten Umständen sicherlich bereit, auch ein angemessenes Zusatzhonorar zu entrichten, insbesondere deshalb, weil der Großvater als ausgesprochen widerborstig gilt.

In niederträchtiger Hochachtung


Ihr Egbert Erbschleicher


PS. Bei erfolgreicher Auftragerledigung könnte es zu einem Folgeauftrag kommen, da meine liebe Schwester ihrem Großvater nachschlägt...., aber darüber lassen Sie uns anschließend sprechen.
 
Sehr geehrter Herr Erbschleicher,

voller Empörung, ja, sogar mit tiefstem Entsetzen las ich Ihr Schreiben.

Ich weiß nicht, ob ich es bereits erwähnte, aber unser Institut befindet seit 1872 in Familienbesitz. Während dieser 272? 312? 175.......? (bitte rechnen Sie es aus, denn unser Azubi scheint den Taschenrechner verlegt zu haben) Jahre, ist bisher kein Mitarbeiter unseres Hauses, von meiner Integrität will ich erst gar nicht reden, je mit dem Gesetz in Konflikt geraten, zumindest ist es niemals zu einer rechtskräftigen Verurteilung gekommen. Nicht umsonst bezahle ich unseren Anwälten Honorare, von denen manche Star-Anwälte nur träumen.
Wie dem auch sei, unser Haus beschäftigt sich ausschließlich mit würdevollen Bestattungen, wobei wir allerdings Wert darauf legen, der Trauergesellschaft und den Hinterbliebenen ein Zeremoniell von hoher und niveauvoller Unterhaltung zu bieten.
Sollte sich Ihr Herr Großvater jedoch Ihren wohlgemeinten Überredungsversuchen hinsichtlich seines termingerechten Ablebens weiterhin trotzig gegenüber verhalten (von Altersstarrsinn haben Sie sicher schon gehört), würde ich mich ausnahmsweise bereit erklärten (Meine Bankverbindung ersehen sie am unteren Rand des Briefbogens), Ihnen die Adresse meines Schwagers zu nennen, der unter seinem Künstlernamen "One-Eye-Jack" arbeitet und mir schon zu manchem Kunden und zufriedener Klientel verholfen hat.
Sobald der bescheidene Betrag von 100.000 Euro auf meinem Konto eingegangen ist, werden Sie von mir erfahren, wie und wo sie meinen Schwager kontaktieren können.

In der Hoffnung, Ihnen geholfen zu haben verbleibe ich als Ihr ergebener

Suitbert Mannteufel
(Familienunternehmen seit 1872)
 
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In diesem Momentre muss ich die allfällige weitere Korrspondenz zwischen dem Hochedlen Erbschleicher Egbert und dem Familienunternehmen - seit 1872 Suitbert Mannnteufel als geheime Verschlusssache unter geheimen Verschluss geben, zumal die Nennung des allseits unbekannten One- Eye-Jack in erfolgtem Falle zu bösen, bösen Verwicklungen führen könnte. Ich erinner nur an die bekannte Zeitungskolumne:" Wer geht mordlüstern durch die Gewölbe der städtischen Leichenkammern?


mit sehr sehr ergebenen Grüße an Hochadel und Kapital


gez unleserlich , Amt für Arbeitsverhinderung
 
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