AW: Noch mehr Jubiläen
Da outet sich ja noch jemand als profunde Kennerin des Deutschschweizer Dialekts! Und das, obwohl du, liebe Céline, dich doch meist in der französischsprachigen Schweiz (Vevey und so ...) getummelt hast. Aber vielleicht hat dir deine Freundin Alex in Züri geholfen, oder dein Herr und Gebieter, der wohl Sprachwissenschaftler ist, oderrrrr?
Lieber Hartmut
Du übertreibst wieder masslos. Profund sind meine Kenntnisse natürlich niemals, aber ich tu mich wesentlich leichter mit all den -li und -me und -mer usw. als der Herr, der lediglich mir zuliebe sieben Monate in der Schweiz lebte, nachher zog es ihn schon wieder nach Hause. Ich war tatsächlich zuerst eine zeitlang in Zürich, wohnte aber im Kt. Schwyz, doch keiner wollte mich legal beschäftigen *loool*, also wanderte ich aus. Alex war und ist mir eine grosse Hilfe, das stimmt... Frauen sind einfach kommunikativer *loool*.
Ja, aber Könige können kraft ihres Amtes auch Ausnahmen verfügen! Ob ER denn in 10 Jahren noch unter den Lebenden weilt und gar noch User im Denkforum ist – das steht in den Sternen!
Da wir alle nicht wissen, was uns und wann erwartet, verstehe ich es als Aufforderung, die Ausnahmen nicht zu scheuen, und ja keine traurige Stimmung aufkommen zu lassen
Ich tendiere auch zu Thérèse Lisieux, aber unter der Bedingung, dass Céline ihre Sünden hier im Denkforum beichtet!
Den Nebensatz habe ich überhört
Hät öppen öpper öppis z reklamiere? (Hat jemand vielleicht etwas auszusetzen?)
Wenn nicht, wärst du doch enttäuscht, nicht wahr?
Hät öpper öppe öppis... *loool*, wobei ich nicht weiss, ob die Aargauer-Version "öppe es Bitzeli andrscht g'heisst".
Zum Schmollen sollte es keinen Grund geben, Céline. Von den drei provenzalischen Grazien hatte eigentlich nur Sandrine das Potential, gefährlich zu werden. Aber der Gedanke an Dich und deinen drohenden Zeigefinger hat mich da doch gebremst ...
...Ich ahne, dass ich damit deine Neugier noch immer nicht befriedigt habe. Aber ehrlich, Céline: Glaubst du wirklich, dass ein Mann jemals die Neugier einer Frau befriedigen kann?
Oh ja, ich denke, dass das ein Mann könnte, wollte er, aber er versteckt sich lieber charmant hinter so durchsichtige Ausreden wie drohende Zeigefinger und so bleibt er immer fein raus *looool*.
Obwohl ich die Rotonde in Aix mehrmals umkreist habe, muss ich gestehen, dass mir die Statue doch nicht gleich auffiel...
Ich stellte mir natürlich gleich vor, wie du zu Fuss um die Rotonde mehrere Ehrenrunden drehtest und konnte kaum mehr vor Lachen... Tschuldigung.
Es kam mir gleich auch in den Sinn, wie ich, oben an Montreux, ab und an Besuch bekam. Und beim ersten Mal, als endlich die Aussicht ausgiebig bewundert wurde, kam dann: "Also, zeig mal, was habt ihr noch so schönes hier." Da lud ich zu einer kleiner Rundfahrt ein *loool*. Zuerst zur Tankstelle, an der mir ein Herr mal in den Kofferraum donnerte, weil er mich übersah
(der "Unfall" lockte fast die gesamte Bevölkerung des Dorfes an *loool* und wurde zum Ereignis des Tages gekürt), dann zum Brunnen, weil das die herausragendste architektonische Sehenswürdigkeit war und als Höhepunkt eine Ehrenrunde im gekonnt blumengeschmückten Rondell), erst als mir eine Tracht Prügel angedroht wurde, ging's dann runter nach Montreux...
Tja, das war meine kleine Rache für die schönste Formel der Welt. Ich werde keine der Ehrungen von Herrn Euler besuchen, so viel steht fest *loool*, aber deine Ausführungen habe ich von A - Z gelesen und hoffe, diesmal keine Tracht Prügel angedroht bekommen.
Dafür gibt es auch eine Geschichte. Bin gespannt, ob sie jemand kennt.
Es war einmal...
1947 in Roubaix...
einer kleiner Stadt ganz im Norden F, an der belgischen Grenze. (Roubaix ist heute ziemlich verarmt, in einer von hoher Arbeitslosigkeit geplagten Gegend, man kennt die Stadt höchstens noch durch den Rad-Klassiker Paris-Roubaix.)
1947 heiratete dort René Monnier seine Freundin Lucette. Zusammen pachteten sie zwei Monate später einen Milchladen in der Markhalle. 1950 starb der Besitzer und seine Erben zwangen die Monniers den Laden zu kaufen. Sonst wären sie rausgeflogen. Sie mussten sich dafür hoch verschulden und suchten nach weiteren Möglichkeiten, Geld zu verdienen. Ein Händler bot René einen 25kg-Sack Kaffee an. Die Nachfrage nach Kaffee war in der Nachkriegszeit gross und René schlug ein. Der Sack wurde auf viele kleine Säckchen aufgeteilt und brachte auch ordentlich was ein. Es folgten andere 25kg-Säcke, aber der Kaffee hatte immer noch keine Identität. Lucette änderte das und das Logo
http://www.sponsorshop.fr/images/foot/partenaires-foot/cafegdmere.bmp wurde schnell geboren.
Mit der Zeit kauften die Monniers mit dem Gewinn das ganze Gebäude, rösteten auch selber, führten andere Kaffeesorten ein und auch Degustationen. Das Ehepaar arbeitete gut und gerne 60Std./Wo., machte Werbung, kaufte Lagerhäuser, hatte auch schon beachtlich Personal... es folgte eine echte Industrialisierung, Filialen im ganzen Land, Fusionierung mit einer Rösterei... 1970 wurden schon 4000 Tonnen Kaffee verkauft.
1982 zog sich das Ehepaar zurück und verkaufte schliesslich das Imperium am 3l.12.1983 an Kraft-Jacobs Suchard Frankreich.
Grand'Mére (sait faire un bon café) blieb die populärste Kaffeesorte in Frankreich. Und genau auf diese Geschichte und den Kaffee ist der 1. Sonntag im März als
Fête des Grand-méres zurückzuführen, das seit 1985 in Frankreich gefeiert wird und immer mehr an Popularität gewinnt.
Ich habe leider keine Oma mehr, aber gerade meiner Oma wegen wollte ich diese Geschichte erzählen. Vielleicht möchte jemand auch seiner Oma am Sonntag (und nicht nur dann!) eine Rose schenken.