Na in dem man nicht nur immer sagt: "Ausländer raus ist schlecht" - sondern eben auch die Probleme angeht, die dann mit den "Ausländern" kommen.
Ja klar, aber das tut "man" ja auch, nur ist das erstens nicht so sichtbar und zweitens auch nicht so, dass man ein Problem sieht, eine Lösung hat, diese umsetzt und Problem gelöst. So stellt sich das manch "kleiner Mann" vor und verlangt einfach, dass "die da oben" das so machen und ist dann ganz erbost, dass es nicht so geschieht, wie er sich das vorstellt.
Und die "Lösung", nämlich "Ausländer raus!" ist ja tatsächlich schlecht. Nur, Erklärungen, WARUM sie schlecht ist, interessieren die Gröler nicht, denn um sich mit jenen auseinander zu setzen, bedürfte es eines gewissen Aufwandes. Also tun sie Erklärungsversuche einfach als "faule Ausreden" ab, eventuell garniert noch mit manchen Unterstellungen, um sich selbst dabei auch noch moralisch überlegen zu fühlen.
Heute bei uns in der Zeitung, über 45% aller Straftäter in Österreich sind Ausländer. So, jetzt kommt sicherlich von der FPÖ, das sei schlecht und man müsse schauen, dass weniger Ausländer zu uns kommen. Alle anderen Parteien machen nichts außer der FPÖ auszurichten, das geht nicht, sei diskriminierend oder rassistisch.
Ja, das ist ein übliches Szenario.
Wieso entwickelt man da nichts eine eigenen Lösungen für das Problem (Problem = 45% der Straftäter sind Ausländer)? Warum überlässt man es einzig und alleine der FPÖ sich dagegen auszusprechen?
Tut man ja, nur sind jene Lösungen nicht einfach und nicht plakativ. Und der FPÖ geht es ja nicht um Problemlösungen, sondern ums Aufzeigen und Schuldzuweisung in Richtung ihrer politischen Gegner, um selbst Stimmen damit zu fangen. Daher will sie weder eine Lösung noch eines Diskussion darüber, sondern lediglich eine Debatte, und ihre "Argumente" sind dem faulen Laien einleuchtender, weil der Laie sich nur oberflächlich damit befasst und die FPÖ ihre ganze Kraft zum Aufpolieren dieser Oberfläche aufwendet. Die, die tatsächlich das Problem angehen, können nicht ihre ganze Kraft für den Anschein aufwenden, und daher haben sie einen systematischen Nachteil bei der Debatte.
Ja, viele Bürger durchschauen dieses Spiel der FPÖ und sind für deren Parolen nicht empfänglich, aber viele eben doch, und so erreicht die FPÖ keinen zu vernachlässigenden Zuspruch.
Wenn es ein zuverlässiges Mittel gegen Verblendung gäbe, würde es solche Populistenparteien nicht geben, aber so ein Mittel gibt es eben nicht.
Das Problem an sich kann man ja nicht negieren - gut, der Weg der FPÖ ist nicht der, der anderen Parteien. Vollkommen legitim. Aber dann nur die Position der FPÖ zu kritisieren löst einfach das ursprüngliche Problem nicht.
Es geht der FPÖ ja auch nicht um das ursprüngliche Problem. Und, manche Probleme lassen sich nicht nur nicht einfach, sondern einfach nicht lösen, und damit muss man leben. Die FPÖ in der Opposition muss das nicht, denn sie nutzt diesen Umstand, um politischen Erfolg damit zu machen, was ja auch gut funktioniert, solange man die Probleme nicht lösen muss - und das ist ja bei der Opposition der Fall.
Darum auch der "natürliche Zyklus" der FPÖ. Fundamentalopposition mit steigendem Zuspruch, an die Macht kommen, versagen, abstürzen, und das Spiel geht von vorne los. Blöd ist hier nicht die FPÖ, sondern ihre Wähler, die aus ihren Fehlern nicht lernen und die FPÖ immer wieder einmal wählen.
Und genau deshalb will ich ja auch nicht, dass man wieder nur argumentiert. Beziehe mich wieder auf das obere Bsp.: die FPÖ ist nicht in der Regierung, das könnten die anderen Parteien angehen. Man macht aber nichts.
Wie kommst du zu der Behauptung, dass man nichts mache?
Was weißt du denn, was wirklich "Sache" ist? Wie sehr bist du im bundespolitischen Tagesgeschäft involviert?
Da braucht es keine Argumente gegen die FPÖ-Position. ich muss nur eine eigene Position entwickeln und dann umsetzen. Die Mehrheit habe ich als Regierung ja.
Weil man eben hier untätig ist, macht man es der FPÖ, AFD,... leicht an die "Macht" zu kommen (zumindest mal viele Stimmen zu gewinnen).
Wenn es doch nur so einfach wäre.
Aber, wie will man vorgehen, wenn man ein Problem nicht lösen kann, weil es unlösbar ist, die Opposition aber behauptet, sie könnte es?
Wie will man den Gegenbeweis antreten ohne die Opposition an die Macht kommen und sodann scheitern zu lassen?
Jenen Weg zu gehen, nämlich die Gesellschaft einer FPÖ zu überantworten, um der FPÖ oder sonst jemandem eine Lehre zu erteilen, ist ja wohl indiskutabel......
Populisten kommen dort an die Macht, wo man keine gute Arbeit leistet.
So die Parolen der Populisten. Aber, es ist nicht wirklich so, und auch gerade wo gute Arbeit geleistet wird, können Populisten hervorrangenden Zuspruch gewinnen.
Ist alles gut und alle sind zufrieden, brauch ich auch auf keine Scharlatane hören.
Es sind nicht alle zufrieden, nur weil sie Grund hätten, zufrieden zu sein. Man braucht ja nur in die Welt zu blicken und alle möglichen realen Alternativen zu unserem Alltag hier in Österreich oder Deutschland anzuschauen. Wir hätten allen Grund, glücklich und zufrieden zu sein, aber wie ist die Realität? Schau dir die ganzen Postrings hier an. Strotzen sie vor lauter Glückseligkeit und Dankbarkeit oder sind sie eine Ansammlung von Beschwerden, Forderungen, Beschimpfungen, Klagen, etc.....?
Gib einem Menschen alles was er will und er wird beklagen, dass es nicht mehr gibt, wonach er streben könnte.
Ein Mensch, dem es gut geht wird immer noch einen Mangel empfinden, wenn es dem Nachbarn noch besser geht.
Und egal wie gut es einem geht, wenn ihm jemand verheißt, es könnte ihm noch besser gehen, dann hat er ein offenes Ohr dafür.
Wichtiger als der aktuelle Zustand ist dem Menschen die Hoffnung auf Verbesserung. Wie nötig, realistisch oder wahrhaftig sie ist,
ist dabei nur nebensächlich.
Ein Beispiel auch:
Im Mittelalter klagten die Menschen "Die Welt ist schlecht, denn es gibt nicht genug zu essen".
Dann, vor 100 Jahre klagten die Menschen "Die Welt ist schlecht, denn es gibt zwar genug Getreide, aber nicht genug Fleisch für alle"
und jetzt, wo genug Getreide und genug Fleisch da ist, klagen manche "Die Welt ist schlecht, denn Menschen essen Fleisch".
Du siehst, löst man ein Problem, findet der Mensch andere Gründe zu klagen. Also hat man immer unendlich viele Gründe, der Regierung "Versagen" vorzuwerfen. Ob so ein Vorwurf gerechtfertigt ist oder nicht, überlegen sich die Dauerklager aber nicht, wäre zu anstrengend und man kann damit aus ihrer Sicht nichts gewinnen.
Oder anderes, einfacheres Beispiel:
Wer nichts hat empfindet Unwohlsein, weil er nichts hat.
Wer hat empfindet Unwohlsein, wer er verlieren könnte, was er hat.