Wie auch, wenn er nicht in den Gesetzesbüchern erwähnt wird?
Es gilt ja im Strafrecht der Grundsatz: Erlaubt ist, was nicht ausdrücklich verboten ist.
Bestraft werden öffentliche Äußerungen oder Handlungen, die ihren Ursprung in einer Ideologie oder sonstigen Geisteshaltung haben.
Solange sie im Verborgenen bleiben, können sie nicht bestraft werden und dementsprechend brauchen sie auch nicht in Gesetzen erwähnt zu werden.
Auch der Nationalsozialismus, der im Verborgenen existiert, ist nicht strafbar, aber die öffentliche Verherrlichung des Nationalsozialismus ist sehr wohl strafbar und dadurch wird der Nationalsozialismus in Gesetzen erwähnt - beispielsweise § 130 StGB.
Naja, so pauschal würde ich Nationalismus jetzt nicht verurteilen. Aber ja, Nationalismus hat für die meisten eine negative Konnotation, und das ja durchaus nicht ohne Grund. Nationalismus bzw das Zusammengehörigkeitsgefühl, das sich im Nationalismus manifestiert ist ja nicht nur in den toxischen Nationalisten zu finden. Länderspiele (hier treten Nationen gegeneinander an) begeistern ja breite Bevölkerungsschichten, nicht nur jene, an die wir primär denken, wenn wir "Nationalisten" lesen oder hören.
Das hat den Hintergrund, dass es zwei Interpretationen des Begriffs Nation gibt - die konservative und die offene Interpretation.
Du beschreibst die offene Interpretation, die bei Länderspielen zu sehen ist und weniger mit Nationalismus zu tun hat, als mit Wettkampf und auch mit dem Stolz auf das eigene Land. Denn stolz auf das eigene Land zu sein ist nicht verwerflich, wenn man auch mit dazu beiträgt, dass das Land Gründe dafür bietet.
Bei Länderspielen an denen Frankreich beispielsweise beteiligt ist, ertappe ich mich, wie ich die europäisch aussehenden Spieler zähle. Frankreich hat historisch bedingt Bürger aus aller Herren Ländern, aber viele weiße Franzosen - oder solche, die sich dafür halten - sind nationalistischer als wir. Beim Länderspiel wird trotzdem die Nationalmannschaft bejubelt, so bunt sie auch aussehen mag.
Ähnlich ist es in Österreich aktuell mit dem Begriff "tunen" bzw "die Tuner". Nach wiederholten illegalen Wettrennen in Städten und sonstigen Auswüchsen denkt der großteil der Bevölkerung an ebenjene "Extremen", hält sie für repräsentastiv für die ganze Tunerszene und verurteilt damit pauschal alle Tuner - und damit auch den Großteil der Tunerszene, dem alledings nichts derartiges vorzuwerfen wäre.
Ich habe ja auch gern ein paar PS mehr unter der Haube, denn allein schon beim Überholen auf der Landstraße sorgen sie für mehr Sicherheit, aber die Zeiten, als ich an der Ampel meinen Nebenan provoziert habe, liegen inzwischen lange zurück. Mein Sohn hatte mein Auto für Zwei Tage und erst dann habe ich erfahren, wie schnell mein Auto fahren kann. Einen Anschiss gab es anschließend trotzdem...
Die Drängler auf der Autobahn nerven inzwischen, aber die Raser in der Stadt gehören zu einer anderen Kategorie. So blöd war ich eigentlich nie. Ich weiß nicht, was man damit beweisen will und von wem man dabei glaubt, dass man bewundert wird. In der Stadt kann jeden Moment etwas dazwischen kommen.
Es geht nicht darum, dass wir die Umtriebe, die wir umgänglich fälschlich als "rassistisch" bezeichnen anders BEHANDELN, sondern lediglich korrekt BEZEICHNEN sollten - zumindest in Gesetzestexten. Ist ja in sonstigen Fällen ja auch so, weswegen Gesetzestexte uns "holprig" bzw "in Beamtendeutsch" erscheinen. Aber es ist nun einmal eine sinnvolle Vorgabe, dass Gesetzestexte eindeutig und natürlich auch korrekt sein müssen.
Bezüglich des $130: Diese würde nichts von seinem Inhalt oder seiner Wirksamkeit verlieren, wenn der falsche Begriff "rassisch" entfernt würde - weil ja auf Grund fehlender unterschiedlicher menschlicher Rassen ja niemand gegen diesen Aspekt des Paragraphen verstoßen könnte.
Es hat kürzlich wieder einen Versuch gegeben, den Begriff Rasse aus Art. 3 Abs. 3 GG zu entfernen, aber die Jüdische Gemeinde war dagegen, weil die Gefahr besteht, dass die Erinnerungskultur dadurch Schaden abbekommt.
Ich habe oben das Wort Rassismus mit einem Link unterlegt. Dort wird empfohlen, das Wort "Rasse" in Anführungszeichen zu setzen und es wird darauf hingewiesen, dass man den Rassismus nur dann bekämpfen kann, wenn man ihn auch so benennt, denn die Kriterien, ab wann Rassismus zum Einsatz kommt, werden von denen bestimmt, die ihn praktizieren.