Umgehungsmöglichkeiten gibt es wie Sand am Meer, diese Karten sind reiner populistischer Unfug, zudem müssten die ganzen Supermärkte mitspielen, teilweise ihre Kassensoftware anpassen um die verbotenen Waren herauszufiltern - wer bezahlt die Kosten für diese vom Staat angeordneten Anpassungen? Vermutlich werden die Kosten auf die anderen Kunden abgewälzt. Klasse Idee.
Als jemand, der auch schon Empfänger solcher Karten war, weiß ich mittlerweile: Reiner Populismus.
In Deutschland gibt es zwei Versionen dieser Karten, die "normale" und die "gelochte". Die "normale" Karte ist eine ganz gewöhnliche Geschenkkarte, du erhältst alles dafür. Die "gelochte" Karte ist wiederum limitiert: Kein Alkohol, keine Tabakwaren.
Klingt logisch, ist aber in der Praxis völlig scheinheilig.
Denn zum Einen gibt es durchaus (menschliche) Mitarbeiter an der Supermarktkasse, die es Null interessiert, ob die Karte nun gelocht ist oder nicht. Dein Einkauf ist bezahlt, und gut ist es, egal, ob da nun ein Sixpack Bier oder eine Flasche Schnaps mit dabei ist, oder eben nicht (wirklich ruinieren kannst du dich mit dem Wert der Karte von 25€ ja wohl eh nicht, oder?).
Andere Supermarktmitarbeiter wiederum neigen dazu, dich öffentlich zu demütigen: Z.B. in dem Fall, wo du die einen "gelochten" Waren mit der Karte bezahlst, andere aber mit deinem Bargeld. Da machen sie dann an der Kasse einen völlig unnötigen Zinnober, dabei ist völlig klar: Das Brot zahle ich mit der Karte und den Schnaps mit meinem Bargeld.
Aber darum geht es überhaupt nicht, denn sie sehen auf dich herab, und du hast dem wenig entgegen zu setzen.
In der Praxis ermittelt man mit der Zeit verschiedene Methoden, um mit solchen Karten umzugehen. Zeit hat man schließlich genug, also stellt man fest, wer wann in welchem Supermarkt arbeitet, und geht dann an die Kasse, wenn da der Mitarbeiter arbeitet, dem es egal ist, ob die Karte nun "gelocht" ist, oder nicht.
Außerdem gibt es mindestens zwei einfache Methoden, dieses blöde Kartengedöns zu umgehen:
- Man stellt sich vor den Eingang und spricht einen anderen Kunden an: Hey, ich habe diese Karte, kein Alkohol, kein Tabak, es sind 25€ drauf. Dir gebe ich sie für 20, in bar. Funzt i.d.R. nach etwas hin und her (Prüfung, ob das Guthaben auch vorhanden ist) immer.
- Man kauft das allerbilligste Plastik-Mineralwasser, kippt es aus, um den Pfand wieder einzulösen.
So oder so stellt all das eine Demütigung des Betroffenen dar, die nichts bewirkt, sondern vielmehr nur die Prozesse befördert, die man erst Recht nicht haben will: Irgendwelche Leckerbutter, die in Ecken herumstehen, um irgendwelche merkwürdigen Checker-Nummern abzuziehen - und dabei, so oder so, noch gewöhnliche Bürger belästigen.
Und dann gibt es noch diese "Geschenkkarten" ... die keine sind. Als Betroffener bekommt man sie hier und da, ich kenne es seit Jahren. Es handelt sich um eine 25€-Karte, achso humanistisch, für einen Laden, in dem es für 25€ aber leider nichts gibt. Ein Kaufhaus, in dem du für das Geld nicht einmal eine einzelne Unterhose bekommst. Okay, also legst du Geld drauf, aber selbst das ist in deiner Situation völlig unrealistisch, denn es handelt sich um Waren, die völlig überteuert sind und die du nicht brauchst.
Kumpels und ich hatten irgendwann etliche "Geschenkkarten" von schließlich im Wert von 150€+, ohne wirklichen Wert.
Tabak ausgeschlossen, Alkohol ausgeschlossen, ja selbst Lebensmittel ausgeschlossen, Kaufhausrestaurant sowieso nicht ... aber c'mon: Eine beschissene Hose für 180€, und auch noch 30€ Bargeld drauflegen - das muss ich auch nicht haben, zumal für ein Produkt, das ich nicht brauche.
Also: Da gibt man jemandem einen "Geschenkgutschein" von 25€, für den Boss- oder Chanel-Laden, nur, damit die sich im Steuer- oder Humanitätsbonus sonnen können? Was werden Betroffene damit tun?
Sie werden es irgendwie verrubeln, natürlich, was sollen sie auch sonst mit so einem Müll anfangen?