Was ist denn der Sinn des Kabarett? Worin besteht der ausgleichende, entspannende, erfrischend aufmunternde, tröstende, hoffnungspendende, ja zuletzt heilende Effekt der Satire? - Doch eben darin, unausweichlichen quälenden Situationen und Momenten, denen man ohnmächtig und machtlos gegenübersteht, mittels der gesund-instinktiven Selbstverteidigungsstrategie des Humors begegnen zu können! Was ist denn daran verwerflich, den schier un-menschlich tyrannischen Aspekt eines Hauptproblems in den scharfen Lichtstrahl der unverholen zynischen Betrachtung zu zerren und bloßzustellen? Und vor allem: Wird hier der schlichtweg verlogen über- oder untertrieben, oder der Wahrheit entsprochen? - Im Falle Nuhrs ist die Antwort für jeden, der sich selber der Wahrheit nicht verschließt, eindeutig. - Und genau besehen muss man sogar sagen: Einen besseren den Kern treffenden und zugleich feinsinnigen, in keinster Weise verletzenden Kunstgriff kann es wohl kaum geben. Es wäre nur folgerichtig anzunehmen, dass die Klage gegen den Kabarettisten von männlicher Seite erhoben wurde. Die absolute Richtigkeit und Realitätsbezogenheit des nuhrschen Schnitzers
erweist sich durch die angstgeschwängerte Über-Empfindlichkeit und
große Befangenheit des muslimischen Gewissens. "Getroffene Hunde bellen!",
sagen wir hierzu. - Und ich sage: Recht, so Herr Nuhr! Was gesagt werden muss, muss gesagt werden - und sei es mit den Waffen des Götter-Boten Merkurs, den Waffen des Humors!
Herzlichst
Janus