AW: Machen Drogen klug
Mit dem Fuß auf der Bremse fahren
das alles und versetzt ihn in einen äußerst befriedigenden emotionalen Zustand“, erklärte der Hauptautor der Studie, Bradley Winters. Bei den Genmäusen in der Studie habe das Kokain zu einem erhöhten Ausstoß von CB1 geführt, was die Hyperaktivität
Mit dem Fuß auf der Bremse fahren
Forscher entschlüsseln Wirkweise des Kokain-Katers
Forscher in den USA sind der Antwort auf die Frage einen großen Schritt näher gekommen, warum Süchtigen der Kokain-Entzug so schwer fällt. Die Wissenschafter untersuchten dafür, welche Auswirkungen Kokain auf die Gehirnzellen hat, wie aus der kürzlich in der Zeitschrift „Proceedings of the National Academy of Sciences“ veröffentlichten Studie hervorgeht.
Mäuse auf Kokain-Entzug
Die Ergebnisse liefern eine Erklärung, warum der Entzug von Kokain Menschen unmotiviert und depressiv macht. Sie bieten damit Ansätze für Methoden, diesen Effekt zu vermindern und Rückfälle zu verhindern. Die Forscher der Washington State University konzentrierten sich bei ihren Versuchen mit genetisch manipulierten Mäusen auf ein bestimmtes Molekül, den Cannabinoid-Rezeptor 1 (CB1). Dieser hemmt die Kommunikation zwischen Nervenzellen. Besonders wichtig ist er in einem für Emotionen und Motivation wichtigen Teil des Vorderhirns, dem Nucleus accumbens – auf den auch Kokain üblicherweise starke Effekte hat.
Wenn ein Mensch Kokain zu sich nimmt, „beschleunigt das alles und versetzt ihn in einen äußerst befriedigenden emotionalen Zustand“, erklärte der Hauptautor der Studie, Bradley Winters. Bei den Genmäusen in der Studie habe das Kokain zu einem erhöhten Ausstoß von CB1 geführt, was die Hyperaktivität im Nucleus-accumbens-Bereich des Hirns abbremse. „Das ist, als müsse man auf die Bremse treten, während man einen steilen Hügel herabfährt.“
Allerdings verstehe das Gehirn mit nachlassender Wirkung des Kokains nicht, dass es die Bremsen wieder loslassen könne: „Jetzt fährt man einen flacheren Hügel herunter – aber nur sehr, sehr langsam, weil der Fuß immer noch auf der Bremse klebt.“ Die Kokain-Süchtigen fühlten sich daher schlecht und antriebslos. „Das bringt sie zurück zur Droge, denn sie möchten sich besser fühlen.“
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