• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Ludwig Cattiaux (1904-1953)


Rodolphe schrieb:
I, 82: "Indem man die Doktrinen aller heiligen Bücher einander gegenüberstellt, kann man die Wahrheit des Einzigen entdecken.
Der Vater im Zentrum.
Der Sohn an der Peripherie.
Der Heilige Geist zwischen beiden.
Alle in Einem, immer."


ICH FREUE MICH AUF SPANNENDE DISKUSSIONEN!!!

Ludwig Cattiaux stellt den Geist zwischen Vater (Gott) und Sohn (Jesus) und Nietzsche und Ich stellen den Geist nicht zwischen, sondern in Allem und dies wiederum führt zu Einem als Ganzes.
Erkläre mir mal bitte, warum der Vater (Gott?) im Zentrum sich befindet und der Sohn an der Peripherie? Was heißt für dich Peripherie? (Ich verstehe es als Rand. Ich bin eine Frau (habe Nietzsche intensiv, privat studiert) und möchte diesen Ludwig Cattiaux tiefer verstehen. (Tiefe = Geist) Leider habe ich kein Buch und möchte mich aber mit Hilfe von euch, in sein Denken vertiefen. Tiefe muss ein Zentrum (bei mir Kern) besitzen, aber diese Peripherie stört mich, weil ich darin keinen tiefen Gedanken finden kann.;)
 
Werbung:
Erkläre mir mal bitte, warum der Vater (Gott?) im Zentrum sich befindet und der Sohn an der Peripherie? Was heißt für dich Peripherie?
Ich weiß nicht was Rodolphe darauf antworten werd, aber es scheint mir auf erste Gesicht eine geometrische Sprache zu sein. Manifestiert der Sohn den Vater nicht wie die Peripherie den Punkt im Zentrum manifestiert?...
 
Etwas anderes: jetzt erinnere ich mich gelesen zu haben das die alte Philosophen der Renaissance den Sohn, oder das Kind Jesu, oft vergleichen mit einem Kreis der einen Punkt im Zentrum hat!
 
Ich verstehe es so: der Vater ist im Zentrum, und der Sohn ist irgendwie sein Kontaktpunkt mit uns. Vielleicht ist es deshalb ein Kreis oder eine Sphäre, weil es mehrere "Sohne" geben kann. Aber nur durch diesen Peripherien/Sohne haben wir einen Kontakt mit dem Vater. "Niemand kommt zum Vater als nur durch mich" (Johannes, 14,6).
Aber dass ist meine eigene Interpretation, ich weiß nicht welche Absicht Cattiaux hat...
 
Ludwig Cattiaux stellt den Geist zwischen Vater (Gott) und Sohn (Jesus) und Nietzsche und Ich stellen den Geist nicht zwischen, sondern in Allem und dies wiederum führt zu Einem als Ganzes.
Zum Thema Geist (und noch Magd:)) erklärt er sich vielleicht selbst in dieser Verse:
XXXVI, 45: Die Jungfrau vegetiert, bis sie die himmlische Beeinflussung empfangen hat, die sie beseelt, indem sie ihr die göttliche Seele einhaucht, und diese Seele gestaltet ihre Substanz, bekleidet sich damit und erscheint in der Welt, wie der Heiland und der Erneuerer der im Tode verirrten Menschen.
So wart ihr in der Erwartung des Heiligen Geistes, der euch befruchtet und der euch Zugang verschafft zur Gottessohnesschaft. Werdet ihr nicht die Unermesslichkeit der Gabe Gottes anerkennen und werdet ihr ihm gegenüber nicht in euren Herzen dankbar sein, der euch gegenwärtig zu Erben und zu privilegierten Kindern wählt?

Oje... auch nicht einfach zu interpretieren :confused:
 
Rodolphe schrieb:
Zum Thema Geist (und noch Magd:)) erklärt er sich vielleicht selbst in dieser Verse:
XXXVI, 45: Die Jungfrau vegetiert, bis sie die himmlische Beeinflussung empfangen hat, die sie beseelt, indem sie ihr die göttliche Seele einhaucht, und diese Seele gestaltet ihre Substanz, bekleidet sich damit und erscheint in der Welt, wie der Heiland und der Erneuerer der im Tode verirrten Menschen.
So wart ihr in der Erwartung des Heiligen Geistes, der euch befruchtet und der euch Zugang verschafft zur Gottessohnesschaft. Werdet ihr nicht die Unermesslichkeit der Gabe Gottes anerkennen und werdet ihr ihm gegenüber nicht in euren Herzen dankbar sein, der euch gegenwärtig zu Erben und zu privilegierten Kindern wählt?

Oje... auch nicht einfach zu interpretieren :confused:

Einfach ist das nicht, weil viele Denkbilder daraus entstehen können. Alleine an dem Wort: "Jungfrau"! Jungfrau kann aber nur aus einem geistigen Bild verstanden werden (ein Punkt) und somit eine Bedeutung erhalten haben und der Ursprung von der Sprache sein, denke ich. Etwas im Inneren begann tief denkende Menschen geistig zu bewegen. Am Anfang also ohne das Leib - Seele Problem! Dieser Anfang ist für mich sehr interessant, weil daraus viel Unsinn gemacht wurde. Dieser Unsinn scheint aber notwendig zu sein, denke ich.

Die Gottessohnesschaft und deren Zugang interessiert mich ebenso. Jesus als ein Mensch, der diese geistige Wahrnehmung in einer Tiefe erfahren durfte und sie zu s-einer Lehre machte.

Nietzsche lehrt den geistigen 'Übermenschen' auf der Erde zu bleiben!

Johannes der Täufer also für mich ein Mensch mit einer besonderen geistigen Tiefe.

"Werdet ihr nicht die Unermesslichkeit der Gabe Gottes anerkennen und werdet ihr ihm gegenüber nicht in euren Herzen dankbar sein, der euch gegenwärtig zu Erben und zu privilegierten Kindern wählt?"

Was sollen privilegierte Kinder sein? Also Menschen, die durch Bildung das Ding und deren Zusammenhänge versuch(t)en zu verstehen. Bildung alleine scheint aber nicht auszureichen. Eine tiefe Erfahrung ist der Garant für eine geistige Weiterentwicklung und ihrer daraus resultierenden völlig neuen Idee. Ein neues Weltbild. Weltbilder werden aber auch durch die menschliche Geschichte geprägt und sind wandelbar.

Am Ende wird aber ein 'geistiges Gesamtbild ' (s. Cattiaux und Nietzsche) die Welt völlig verändern, davon bin ich auch fest überzeugt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bildung alleine scheint aber nicht auszureichen.
Ja das findet sich häufig bei Cattiaux. Er empfehlt oft die Lektüre von Heiligen Schriften, aber schreibt trotzdem:
VI, 27: Es braucht viel Zeit und Mühe, um zu lernen, dass wir nichts wissen, dass wir nichts können, dass wir nichts sind durch uns selbst, aber dass wir alles wissen, dass wir alles können und dass wir alles sind in Gott.
Wer den Herrn erreicht, weiß sich nicht mehr aufzuführen; Gott ist es, der ihn zur Wahrheit führt, die verborgen ist in der ersten Demut, verachtet von den Unwissenden und von den Gelehrten der Welt.

Es braucht viel Zeit und Mühe: bedeutet vielleicht dass wir am Anfang die Bildung suchen müssen, aber danach kommt Gott, der für uns alles macht. Diese Interpretation ist von dieser Verse beeinflusst:
XIV, 41': Durch das unentwegte Studium der sakralen Bücher werden die Gnade und die Liebe des Herrn in uns geweckt.
 
Alleine an dem Wort: "Jungfrau"! Jungfrau kann aber nur aus einem geistigen Bild verstanden werden (ein Punkt) und somit eine Bedeutung erhalten haben und der Ursprung von der Sprache sein, denke ich. Etwas im Inneren begann tief denkende Menschen geistig zu bewegen.
Dazu noch eine Verse (auch nicht die einfachste...) dir mir im Einklang scheint, und könnte helfen:
II, 83': Alle Feuchtigkeit wird aus der Erde vertrieben werden und das Feuer wird den unreinen Schmutz verzehren, bis das jungfräuliche Salz erscheint, dem das himmlische Wasser zurückgegeben werden wird, um die neue Welt Gottes zu formen.
"Wer wird uns dieses Wort vom Anfang und vom Ende der Zeiten verstehen lassen? Wer wird uns den entblößten Keim der vollkommenen Schöpfung des Herrn zeigen?"

Die Jungfrau und das Wort vom Anfang (//Ursprung der Sprache?) sind hier offensichtlich verbunden.
Und die neue Welt Gottes ist vielleicht was du "neues Weltbild" nennst?
 
Werbung:
Ja das findet sich häufig bei Cattiaux. Er empfehlt oft die Lektüre von Heiligen Schriften, aber schreibt trotzdem:
VI, 27: Es braucht viel Zeit und Mühe, um zu lernen, dass wir nichts wissen, dass wir nichts können, dass wir nichts sind durch uns selbst, aber dass wir alles wissen, dass wir alles können und dass wir alles sind in Gott.
Wer den Herrn erreicht, weiß sich nicht mehr aufzuführen; Gott ist es, der ihn zur Wahrheit führt, die verborgen ist in der ersten Demut, verachtet von den Unwissenden und von den Gelehrten der Welt.

Es braucht viel Zeit und Mühe: bedeutet vielleicht dass wir am Anfang die Bildung suchen müssen, aber danach kommt Gott, der für uns alles macht. Diese Interpretation ist von dieser Verse beeinflusst:
XIV, 41': Durch das unentwegte Studium der sakralen Bücher werden die Gnade und die Liebe des Herrn in uns geweckt.

Ich kann nicht mit Herrn etwas anfangen, sondern eher Kraft und Geist! Bücher müssen einen wahren/ tiefen Geist in sich tragen, erst dann werden sie für mich wirklich interessant. "Sakrale" - Punkt-Raum! ;)
 
Zurück
Oben