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Libyen

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AW: Libyen

Nun johlen die Bombenwerfer der NATO, wenngleich sie sogenannte "Opposition" im Bundestag über den Einsatz deutscher Soldaten in Libyen nörgelt: er solle doch bitte über den Bundestag abgesegnet werden. Eine Formsache. Ohnehin ist man sicher nicht wirklich gegen das Mitspiel der Bundeswehr, egal wo in der Welt. In der heutigen Tageszeitung ist zu lesen, daß die BuWe ja schon "vor dem
11.9.2001 eine "Interventionsarmee" geworden sein soll. Aha !
Ein schöner lateinischer Ausdruck für das Mitmachen beim Töten: Intervention.
Wir sind heute nicht einmal Militaristen. Was die Bundeswehr tut, läuft ganz nebenbei, sehr verdeckt, man spürt nur oberflächlich etwas davon (Kundus).
Die militärischen Aktivitäten unsere Landes sind Teil einer ominösen, ruinösen und
insgesamt unmenschlichen Politik, wobei die auslaufende Wohlstandsgesellschaft das noch eine Weile lang verkraften wird.
Was Libyen angeht, so wird abzuwarten sein, mit welchen "Rebellen" das zerbombte Volk nun weiterjubeln darf/muß. Von dem, was in den übrigen arabischen Revolutionsstaaten nun Einzug gehalten hat, hört und liest man herzlich wenig. Begeisterung z.B. in Tunesien scheint jedenfalls nicht zu herrschen.-
Die üblichen Opferzählungen nach islamistischen Attentaten sind immer möglichst genau, während die Opferzahlen durch NATO-Bomben eher als Lästigkeit garnicht mitgeteilt werden. Das trägt dazu bei, unser Militär eher als
Freund und Helfer anzusehen, als als Bombenwerfer auf Wehrlose.
Die allgemeine Tendenz, Krieg, Bürgerkrieg zu instrumentalisieren, ist erschreckend. In Libyen schätze ich, wird der NATO hauptsächlich wichtig sein, die Ölhäfen unter ihre Kontrolle gebracht zu haben, oder wenigstens unter die Kontrolle von Kombattanten.
Perivisor
 
AW: Libyen

......
1. Was die Bundeswehr tut, läuft ganz nebenbei, sehr verdeckt, man spürt nur oberflächlich etwas davon (Kundus).
Die militärischen Aktivitäten unsere Landes sind Teil einer ominösen, ruinösen und
insgesamt unmenschlichen Politik, wobei die auslaufende Wohlstandsgesellschaft das noch eine Weile lang verkraften wird.
.....
2. Die üblichen Opferzählungen nach islamistischen Attentaten sind immer möglichst genau, während die Opferzahlen durch NATO-Bomben eher als Lästigkeit garnicht mitgeteilt werden. Das trägt dazu bei, unser Militär eher als
Freund und Helfer anzusehen, als als Bombenwerfer auf Wehrlose.

3. Die allgemeine Tendenz, Krieg, Bürgerkrieg zu instrumentalisieren, ist erschreckend. In Libyen schätze ich, wird der NATO hauptsächlich wichtig sein, die Ölhäfen unter ihre Kontrolle gebracht zu haben, oder wenigstens unter die Kontrolle von Kombattanten.
Perivisor

Zu 1.:
Ja, die Re-gier-ungs-Politik in Deppenland ist so un-menschlich wie jede Form von Macht-Politik im System des selbst zerstörenden global-digitalen Finanz-Kapitalis-mus ...

Zu 2.:
Jedes Militär-System steht im Dienst von Macht-Politik und dient in 1. Linie den Interessen der sog. "Mächtigen" ....

Zu 3.:
Da das Ende des ÖL-Zeitalters früher oder später bevorstehen wird, darf man(n)/frau gespannt sein, was die NATO danach unter ihre Kontrolle bringen wird :dontknow: Vielleicht die Wasser-Vorräte :dontknow:

moebius
 
AW: Libyen

Zu 1.:
Ja, die Re-gier-ungs-Politik in Deppenland ist so un-menschlich wie jede Form von Macht-Politik im System des selbst zerstörenden global-digitalen Finanz-Kapitalis-mus ...

Zu 2.:
Jedes Militär-System steht im Dienst von Macht-Politik und dient in 1. Linie den Interessen der sog. "Mächtigen" ....

Zu 3.:
Da das Ende des ÖL-Zeitalters früher oder später bevorstehen wird, darf man(n)/frau gespannt sein, was die NATO danach unter ihre Kontrolle bringen wird :dontknow: Vielleicht die Wasser-Vorräte :dontknow:

moebius


Richtig, richtig, was Sie schreiben.
Aber soll das ein Endpunkt in der Diskussion über Libyen sein ?
Es klingt so. Eigentlich als Endpunkt aller Diskussionen über Politik, Macht und die bösen Seiten davon.
Ich persönlich kann mich darüber nicht so einfach beruhigen.
Zumal viele Mitbürger sich immer weiter in Richtung Akzeptanz all des Wahnsinns bewegen.
So ist z.B. heute in unserer Tageszeitung ein Leserbrief von einer Frau zu lesen, der mit den Worten beginnt: "---Kundus - kann ich nicht mehr hören ! Wann wird man endlich in Deutschland begreifen, daß in Afghanistan Krieg herrscht ? Im Krieg ist das eben so....." --
Genau das ist es, was mich umtreibt. Solange NATO, ISAF und wie all die Hilfsorganisationen zur Beseitigung von unwertem Leben heißen mögen - tatsächlich nicht hier vor Ort ihre Bomben fallen lassen, solange scheinen Dummheit, Ignoranz und Borniertheit sich exponentiell zu vermehren.
Perivisor
 
AW: Libyen

.....
1. Aber soll das ein Endpunkt in der Diskussion über Libyen sein ?

2. Es klingt so. Eigentlich als Endpunkt aller Diskussionen über Politik, Macht und die bösen Seiten davon.

3. Ich persönlich kann mich darüber nicht so einfach beruhigen.

4. Zumal viele Mitbürger sich immer weiter in Richtung Akzeptanz all des Wahnsinns bewegen.
.....
5. Genau das ist es, was mich umtreibt. Solange NATO, ISAF und wie all die Hilfsorganisationen zur Beseitigung von unwertem Leben heißen mögen - tatsächlich nicht hier vor Ort ihre Bomben fallen lassen, solange scheinen Dummheit, Ignoranz und Borniertheit sich exponentiell zu vermehren.
Perivisor

Zu 1.:
Nein! :nein:

Zu 2.:
Im Gegenteil: Ich bin eher dafür, bestimmte Diskussionen erst zu beginnen ....:schnl:

Zu 3.:
Ich mich auch nicht ....

Zu 4.:
Diese vielen Mitbürger interessieren mich nicht ....

Zu 5.:
Aber auch das exponentielle Wachstum von Dummheit, Ignoranz und Borniertheit ist nicht grenzen-/schranken-los .....:nein:

moebius
 
AW: Libyen

Recht aussagekräftige Analyse:schritt:

Vorwand Zivilbevölkerung

Der Krieg der NATO zielte von Anfang an auf den Sturz Ghaddafis. Der »Schutz der Zivilbevölkerung« war lediglich ein Vorwand, diesen Krieg zu führen. In Wahrheit ging und geht es der »westlichen Wertegemeinschaft« um materielle und strategische Ziele:

1. Eine neue, neoliberal ausgerichtete libysche Regierung befreit die westlichen Erdöl- und Erdgaskonzerne von den Verträgen mit Ghaddafi, die dem Regime durchschnittlich 89 Prozent der Einnahmen zuführten.

2. Eine neue Regierung der »Rebellen«, die in der Schuld ihrer westlichen Schutzmächte steht, eröffnet multinationalen Wasserkonzernen die Möglichkeit, sich an der Vermarktung des noch in Staatsbesitz befindlichen Nubischen Aquifer zu beteiligen. Dieses größte Frischwasserreservoir der Welt unter der libyschen Wüste ermöglicht die komplette Wasserversorgung des Landes für eine Dauer von etwa 5000 Jahren. Der Wert des Wassers liegt beim Fünffachen des Werts des Erdöls und Erdgases.

3. Mit der Beseitigung Ghaddafis verschwindet ein wichtiger Motor der afrikanischen Einigung, die auf eine ökonomische Selbständigkeit des schwarzen Kontinents abzielt – unabhängig vom internationalen Währungsfonds und den Petrodollars.

4. Darüber hinaus könnte eine westlich orientierte neue libysche Regierung helfen, den Einfluß Chinas in Afrika zurückzudrängen. China investiert in Libyen mehr als in den anderen afrikanischen Staaten. Der Westen sieht in der chinesischen Konkurrenz eine Bedrohung des eigenen Einflusses und der Profitquellen westlicher Konzerne.

5. Eine prowestliche Regierung in Libyen eröffnet für Großbritannien und die USA die Möglichkeit, wieder – wie unter der Herrschaft des libyschen Königs vor 1969 – Militärstützpunkte einzurichten....


http://www.jungewelt.de/2011/08-23/053.php
 
AW: Libyen

Recht aussagekräftige Analyse:schritt:

Grausam, aber wahrscheinlich ist das tatsächlich der Hintergrund.
Nicht 1 Politiker in Deutschland, ob bei den Grünen, den Gelben, den Schwarzen oder Roten - würde diese Hintergründe auch nur zu denken wagen, geschweige denn in der Öffentlichkeit diskutieren.
Wissen werden sie es alle.
Was die Linke dazu sagt, habe ich leider nirgends mitbekommen. In Zeitung oder Radio liest und hört man nichts darüber. Fernsehen besitze ich nicht.
Wissen Sie etwas über die Position der Linken hierzu ?
Perivisor
 
AW: Libyen

Grausam, aber wahrscheinlich ist das tatsächlich der Hintergrund.
Nicht 1 Politiker in Deutschland, ob bei den Grünen, den Gelben, den Schwarzen oder Roten - würde diese Hintergründe auch nur zu denken wagen, geschweige denn in der Öffentlichkeit diskutieren.
Wissen werden sie es alle.
Was die Linke dazu sagt, habe ich leider nirgends mitbekommen. In Zeitung oder Radio liest und hört man nichts darüber. Fernsehen besitze ich nicht.
Wissen Sie etwas über die Position der Linken hierzu ?
Perivisor
Nein, weiß ich nicht. Aber ich denke, das "Lagerdenken" zur eigenen Machterhaltung löst sich ohnehin langsam auf. Selbstorganisation wird wohl der Nachfolger.
 
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AW: Libyen

Servus

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http://www.youtube.com/watch?v=MjUBh09fvQM

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