AW: Libyen
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz Zollitsch "stellt sich hinter die Militäraktionen der westlichen Allianz gegen Gaddafi", heißt es im news-ticker.
Was soll ein Pfaffe auch anderes tun, als Krieg befürworten und Mordinstrumente segnen ?
Im Spiegel-ticker erfährt man, bei dem Krieg handele es sich auch um eine show der neuesten Waffensysteme. So z.B. werde der neue Eurofighter erstmals eingesetzt. Ein Problem sei, daß es keine ernsthaften Gegner gebe, an denen man die Fähigkeiten dieses Mordinstrumentes ausprobieren kann.
Immer nur Bomben auf Wehrlose schmeißen, ist ja irgendwie öd.
Alle übrigen ticker-Berichte starten mit der nahezu wortgleichen Überschrift:
Die Ölstadt A...... sei wieder in Händen der Aufständischen (auch Rebellen genannt). Überall finde man ausgebrannte Panzer, blutige Fetzen von Uniformen und lauter Gaddafis als verkohlte Leichen.
In einem einzigen ticker-Beitrag fand ich einen winzigen Hinweis darauf, daß man angeblich jetzt in den USA beginne darüber nachzudenken, welches denn die eigentlichen Ziele des Krieges seien und wie man dort wieder herauskomme. Interessant ist daran die Reihenfolge: als Kinder spielten wir beim Fußball "..erst den Mann, dann den Ball..", oder "..erst schlagen, dann fragen..". Dieses Prinzip scheint sich auch in der Politik längst etabliert zu haben.
Im Radio gibt es keinerlei Diskussion über den Libyen-Krieg, wie früher vor und während des Irak-Krieges, vor und während des Afghanistan-Krieges. Man hat einfach dafür zu sein, Basta ! Was das für "Rebellen" sind , die ja den ganzen Zirkus entfesselt hatten, interessiert niemanden: Hauptsache es wird gebombt.
Erst recht kommt niemand mehr auf die Idee, man dürfe überhaupt nicht in die inneren Angelegenheiten eines souveränden Staates militärisch eingreifen.
Die Bombe rollt - bis zum bitteren Ende für das Land Libyen. Kein einziger Bericht beschäftigt sich mit den Toten und Verletzten durch die westliche Allianz.
Wenn ich hier im Forum nur noch alleine versuche, das erneute schreckliche Geschehen irgendwie sichtbar zu machen und auf meine Weise zu dokumentieren, dann zeigt das, wie arm an Empfindungen und Vorstellungsvermögen leider auch die paar hiesigen Foristen sind. Nichstdestotrotz werde ich nicht nachlassen, den Finger in die Wunden dieses neuerlichen Kriegs-Wahnsinns zu legen.
Perivisor
