Was ist das Gegenteil von Selbsterkenntnis und Selbstbewusstsein
Du solltest genauer lesen, sonst lohnt sich die Diskussion nicht. Ich schrieb:
Leid setzt keine Selbsterkenntnis oder Selbstbewusstsein voraus. Ganz im Gegenteil.
"Ganz im Gegenteil" bezieht sich hier freilich auf die Aussage des Satzes, nicht auf eines der Wörter. Damit bin ich der Meinung, dass Selbsterkenntnis und Selbstbewusstsein zur Verringerung von Leid beitragen, und keine Vorraussetzung dafür sind.
Aus der Sicht eines Menschen, der immer Liebe erhalten hat und der weinen durfte, wenn er sich weh getan hat sicher richtig.
Ich bin mit vielen Verboten aufgewachsen, so dass ich irgendwann einmal schon ganz wütend gesagt habe, bald ist es auch noch verboten Luft zu holen.
Bei der Haltung der Leidensvernichtung ist Leiden in vielfältiger Form verboten. Wer so groß geworden ist, bedarf der Erlaubnis erst einmal zu spüren, dass vieles nur gemein und schlimm ist, was Menschen sich gegenseitig antun.
Leiden ist, so wie ich das sehe, ein innerer Vorgang. Man kann einem Menschen nicht verbieten, zu leiden. Man kann ihm höchstens verbieten, nach außen zu zeigen, dass er leidet.
Stimmt ein Mangel an genügender Selbstliebe. Habe ich deutlich zu hören bekommen, als ich einmal einem Mann die Hand mit einem Messer drin festgehalten habe, mit dem er bei einer tätlichen Auseinandersetzung zustechen wollte.
Das hat nichts mit dem zu tun, worauf ich geantwortet habe. Das war nämlich auf:
Das muss ich nur ganz frech grinsen. Ich frage nicht mehr danach, ob mich jemand gebeten hat. Ich handle nämlich dann, wenn ich es notwendig finde und rechne die Konflikte die daraus entstehen mittlerweile als gegeben mit ein.
Das hat nichts mit ungenügender Selbstliebe zu tun, sondern mit geringer Nächstenliebe. Du setzt deine Handlungen über den Willen anderer hinweg, weil es dir hauptsächlich wichtig ist, danach zu handeln, was du - wie du selbst sagst - notwendig findest. In diesem selbstherrlichen Vorgehen übersiehst du aber ganz, wie unwillkommen deine Analysen sind.
Sie sind jedoch nicht deshalb unwillkommen, weil sie unbequeme Wahrheiten an den Tag bringen würden, sondern weil sie schlichtweg eine fortlaufende Projektion deiner eigenen Probleme auf das Leben anderer sind.
Gut zu wissen,
dass Du weißt
was ich mache.
Damit steht Wahrnehmung gegen Wahrnehmung. Aber erzähl mir einmal bitte, warum sollte ich meine Meinung abwerten? Das verstehe ich nicht und würde es aber gerne verstehen, damit ich noch etwas in der Nächstenliebe dazu lernen kann.
Ich sagte nicht, ich wüsste, was du machst.
Du schriebst, ich hätte deine Meinung abgewertet, obwohl ich mir sicher war, dass ich das weder wollte noch tat. Damit, denke ich, hast du dein eigenes Gefühl, deine Meinung wäre weniger Wert, auf meine Aussage projiziert. Nur so kann ich mir erklären, warum du wegen nichts und wieder nichts eine Abwertung deiner Meinung erkannt haben wolltest.
Ich habe deine Meinung noch nie abgewertet, nur teile ich sie selten.
Ich habe da einfach andere Erfahrungen gemacht und festgestellt, das lange und oft unterdrückte Streitigkeiten zur Katastrophe und zu Krieg führen. Der aufgestaute Hass braucht irgendwann ein Ventil. Hahnenkämpfe und Zickenalarm sind da ein gutes Übungsfeld und gehören zu einer bestimmten Reifestufe dazu die dann möglicherweise das Schlimmste verhindern können.
Es mag vielleicht stimmen, dass unterdrückte Emotionen in einer Katastrophe enden können. Doch das Unterdrücken ist gewiss nicht die Ursache, zumindest nicht primär.
Denn die Ursache liegt nicht im Aufstauen der Gefühle, sondern im Entstehen solcher Gefühle. Was nicht entsteht, muss man später auch nicht durch ein Ventil ablassen.
Wer darf denn seine Emotionen ausleben und wer nicht? Der der die meiste Macht hat?
Das ist eine unsinnige Frage. Es geht nicht darum, WER Emotionen ausleben darf, sondern darum WELCHE Emotionen man ausleben soll und welche nicht.
Darf ich fragen, was ich jetzt mit dieser phantastischen Ausschmückung anfangen soll? Ich verstehe nicht, was Du damit sagen willst!
Über Gleichnisse kann man ruhig auch nachdenken...