Don't worry, be happy...
Polish & Hungarian by Jérôme:
Nie smutny byc, weselo byc!
Aggódik? Ez nem illik. Légy boldog.
Sehr frei und sehr stümperhaft, nicht mal lauwarm fliessend, was mich allerdings nicht hindert. Ihr hättet mir das Pfeifen nicht vermiesen sollen!
Das rächt sich. Ungarisch gehört zu den finnougrischen Sprachen, der uralischen Sprachfamilie und unterscheidet phonologisch nur zwischen langen und kurzen Vokalen. Den Zirkumflex und die Tilde kennt es eigentlich meines Wissens gar nicht. Aber auch ohne diese diakritischen Zeichen ist es in der Häufigkeit der Verwendung dem Französisch - ich sage es nicht gerne - überlegen. Das grammatische Geschlecht kennt es nicht, aber durch Anhängung von -nô wird das natürliche (w) Geschlecht kennzeichnet. Weil man auf unseren Tastaturen den Doppelakut nicht darstellen kann, bedient man sich des Zirkumflexes. Die polnischen Besonderheiten sind noch umfangreicher, nur in dem kurzen Satz oben fehlt der Akut beim 'c', ich versuchte zu zaubern, aber... es ist zu kalt
.
Habt Ihr gewusst, dass besonders Schlaue erst im März in Skiurlaub fahren, weil dann das Wetter menschenfreundlich ist?
Zwar steigen die Temperaturen im 'Tal' bereits jeden Tag ein wenig, aber auf dem Aiguille du Midi ist es jour par jour, toute la journée min. -20°.
Aber 'soooooo gesund', sagt die Dame...
Bon et prompt rétablissement, Robin!
Widmen wir uns also der Politik, es kommt nicht mehr darauf an, Du krank und ich halb erfroren -grins.
Vielleicht seid Ihr Deutschen den Franzosen auch hier überlegen und könnt Euch deshalb erlauben, Skandale nicht nonchalant zu behandeln. Die Wahrnehmung der Politik ist eben nicht dieselbe und auch dem Personenkult frönt Ihr nicht, oder mind. bedeutend weniger. Uns bleibt nichts Anderes übrig, wir müssen alles etwas mystifizieren. Es wird natürlich polemisiert, die Mythen polarisieren auch, aber auch, wenn 'alles' schon gesagt und gezeigt wurde, Françoise Mitterrand verkauft sich immer noch gut. Ein neuer Film über ihn -Le promeneur du Champ de Mars- ist erst kürzlich angelaufen. Das Drehbuch wurde im Vergleich zur Buchvorlage entschäft, weil mit Klagen zu rechnen war. Mitterrand ist immer noch schwer 'en vogue', unser König, auch Dieu genannt, ein Gigant der Politik, der uns den Sozialismus glaubwürdig gemacht hatte -grins. Für einen Ausländer mag dabei z.B. absolut unverständlich sein, dass derselbe Mitterrand jeweils vor wichtigen Entscheidungen die Sterndeuterin Madame Teissier befragte. Seinen Spruch 'Wie geht es mir und wie Frankreich, Madame' kannte jeder, nur wenige störten sich daran. Kaum irgendwo wird so viel in den Sternen gelesen, gependelt etc. wie in aufgeklärtem Frankreich -grins. Viele Fragen um Mitterrand -seine Vichy-Vergangenheit z.B.- bleiben wohl für immer unbeantwortet, auch der neue Film schafft eher Ver- als Klärung, weil er auch nur eins der Romenquêtes ist, wie sie gerade beliebt sind. Auch die Gerichte, die sich gerade mit ihm wieder befassen, werden die Verklärung nicht aufheben.
Du meinst vermutlich aber einen älteren Film, im dem Mitterrand eine wichtige 'Rolle' spielte. War das 'Die Studentin und der Präsident'? Der Film veranschaulicht m.E. sehr gut den Personenkult. Schwierig zu sagen, ob man solche Filme in Deutschland richtig verstehen kann. Euch fehlt das Gen 'Wir-sind-stolz!' Das haben wir seit Napoleon. Der wusste nämlich, dass unsere Macht enden wird, wenn er sie nicht mit neuen Siegen speist -grins. de Gaulle wusste das auch, deshalb mahnte er uns, stolze Franzosen zu sein, um nicht in Mittelmässigkeit zu verfallen. Jetzt bringen wir nichts Neues mehr hervor, haben deshalb Angst vor der Mittelmässigkeit wie noch nie zuvor, so versuchen wir es weiter wie er: aus Verlierern Sieger zu machen, verlorene Macht zu kompensieren, mit Nonchalance -grins.
Seit de Gaulle haben wir sogar noch eins draufgesetzt. Er wollte erst bezahlen, dann (mit)reden. Unsere Regierung redet über die Neuorganisierung der Welt, während der Wirtschaftsminister die Staatsschulden in Brüssel rechtfertigen muss.
Die hohe Kunst der Diplomatie war schon immer eine französische Domäne und Tugend(!). Giscard jagte mit Bokassa Grosswild, Mitterrand schleimte sich bei Leopardenmütze Mobutu ein, Chirac hofiert Mugabe. Geschäft ist Geschäft und in Afrika gelten andere Gesetze -grins. Klar, lieber machen wir Geschäfte mir Tunesien, weil uns der Laizismus am Herzen liegt, aber wenn es um Öl aus Gabun geht, oder auch um Waffen nach Ruanda, drücken wir das eine oder auch das andere Auge zu und stehen trotzdem stramm für Demokratie und Menschenrechte, lassen uns nicht undifferenziert kritisieren -grins. Als très chick gilt zu relativieren, wenn es um Geschäft, Moral oder Staatsräson geht.
Das Problem 'Green-card-Fischer' ist natürlich ein anderes, aber das Staatsmännische hat er bestens drauf
. Lange schweigen, ein paar Fehler zugeben und gleichzeitig gegen die Diffamierungskampagne der CDU losziehen, keine Diskussion mit seinen sonst debattierfreudigen Parteikollegen zulassen und sich feiern lassen. Aber die ganze Aufregung, ist sie nicht ein wenig künstlich? Ist die Kriminalitätsrate gestiegen? War der Visa-Missbrauch wirklich so massenhaft, wie es Madame Merkel sieht? Auch Länder mir einer strengen Visa-Praxis haben ihre Probleme mit Zwangsprostitution und Schwarzarbeit.
Mich würde mehr die Rolle, die jetzt neuerdings 'Der Spiegel' in der Affäre spielt, interessieren. Konservative Bürgerliche brauchen kaum mehr ihre Blätter, sie werden z.Z. auch vom 'Spiegel' gut bedient
. Woher die Wende? Robin, sei so gut, verzichte für einen Moment auf die übertrieben effeminiertee Männlichkeit mit 'nesting an campy locations' und erklär mir bitte die Zusammenhänge -grins.
Bonne continuation!
N.B.: 'Alles auf Zucker' ist eine gute deutsche Komödie
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