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Lebens-Stil/Freistil/Schreibstil

Also: Zunächst wollen wir natürlich die Ersatzbefriedigungen wissen und vor allem, von welchem Männermagazin sie stammen...dem Spiegel :D ?
Dann vielleicht die Frage, was die Dame mit einem richtigen Mann meinte...nun wir kamen auf das Thema, weil ein Kollege, der ansonsten durch hohe Kompetenz, immenses Wissen und sogar durch relative Freundlichkeit besticht, trotzdem relativ respektfrei mit einem -chen an seinem Nachnamen tituliert wird. Männer! Seht euch vor! Bekommt ihr indirekt oder direkt zu hören, dass man Euch Müllerchen, Meierchen oder Schmidtchen nennt, so steht ihr eventuell in dem Ruf, kein richtiger Mann zu sein. Ich hakte nach und die Dame sagte mir, dass -Chen eben mal von zuhause ausziehen müsste. Nun ja, ein gewisses, jüngst verstorbenes Original aus dem von Jérôme skizzierten Bereich besaß ja auch eine sehr starke Bindung zu Muttern und lebte seine Sexualität in dubiosen Kreisen aus, was ihm ja auch letztendlich zum Verhängnis wurde. Dies allerdings kann ich mir bei -Chen nicht vorstellen, aber er ist ja auch noch jung - was wird sein, wenn er Erfolg hat und Muttern dann doch mal das Zeitliche...
Spekulation.
Apropos Gegenleistung.
Es gibt wirklich Damen, die kommen und den Raum und sagen empört und laut in Anwesenheit aller Männer: Boaaaah, hier ist ja eine Luft. Sie schaffen es, dies in einem Ton zu sagen wie "Männer stinken". Nein, das bilde ich mir nicht ein. Denn ungefragt führen sie aus: Also manche Männer, vor allem in Sommer usw.
Früher war mir das sehr unangenehm, heute, da ich mir nichts zu Schulden komme lasse, als durchschnittlich zu transpirieren und eben hormonell bedingt mehr olfaktorische Reize auszusenden als die Damen, sage ich mir, was soll's. Auf der anderen Seite nun bestechen selbige Damen, auch gerade im Sommer usw durch alles andere als geschmackvolle schulterfrei Tops, Spaghettihemden und Ähnliches. Was wäre nun, wenn ich sagte, boaahh, das sieht aus!? Wäre ich sexistisch? Ungentlemanlike? Muss ich annehmen, dass meine optische Belästigung weniger wert ist als die olfaktorische? Oder muss ich mir sagen lassen: Brauchst ja nicht hingucken, während wegriechen bekanntlich unmöglich ist.
Hier sind wir Männer natürlich auch Opfer der Zeiten, in der metrosexuelle Männer dummgrinsende Vorbilder abgeben und der richtige Mann wohl doch eher nicht gefragt ist...(Weiß man doch von archaischen Tanzveranstaltungen, bei denen sich die Männer Schweißtücher in die Jacketttaschen steckten, um die Damen zu becircen). Nein die alten Zeiten will ich nicht zurück.
Es ist eben alles eine Frage der Einfühlung und der Kommunikation. Man kann ja Klischeebehaftet reden, sollte das aber erst tun, wenn man sich auf sicherem Terrain bewegt. Der studierte Mann zum Thema Flirten im Zug hat sich ganz gewiss auf unsicheres Terrain begeben, weil er testen wollte. Wenn Männer ganz klischeehaft übers Flirten reden, tun sie's schon. Und durch einen "dummen" Spruch werden sie nicht abgeschreckt werden, sondern sich gerade festbeißen, denn nur ein schwieriger Gegner verspricht einen ruhmreichen Sieg (selbst wenn das Ziel nicht in der konkreten Überwältigung liegen sollte).

Viel wäre noch zu sagen, aber leider muss ich arbeiten, was manche mit Erleichterung aufnehmen werden, denen bei zu viel Klischees einfach schlecht wird ;)
 
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Spiegel ist ein Männermagazin

Robin, unbewusst hast Du das Gespür für Modetrends bewiesen -grins.
Der 'richtige Mann' hat ausgedient. Schweisstücher sind es zwar weniger, aber das Einstecktuch feiert mit dem Comeback des verfeinerten Lebensstils eines Dandys wieder Einzug auf dem Laufsteg. Die Italiener präsentieren für den nächsten Winter ihren Dandy gelackt und luxuriös, bei uns ist er eher ein Bohemien oder Kavalier des 19. Jh. Der Belgier Dries van Noten hat seine -chen mit Pelzschals, zweifarbigen Schuhen und Uhrenketten eingekleidet -nicht nur, versteht sich. Bei Slimane (Dior) stecken Pseudo-Rocker in goldenen Stiefeln und 'romantisch' gebundenen Seidenschals. Der modische Mann ist kaum mehr sportlich, er trägt wieder Gehrock und Du kannst dem Vorwurf 'sexistisch' lediglich dadurch entkommen, wenn einer ethnischen Minderheit angehörst. Sollten die Damen auch noch unsere Verwandlung nach diesen Vorbildern verlangen, so werden die Ersatzmöglichkeiten für sexlose Glückseligkeit erst recht aktuell.
Ich bereue aber bereits, mich hier mit dem Prädikat 'ehrlich bis zur warmen Dusche' geschmückt zu haben. Hätte ich ahnen müssen, es wird beitragswendend gegen mich verwendet? Soll ich jetzt lügen und behaupten, ich hätte es beim Friseur gelesen? Schande über mich, ich war schon seit Wochen nicht beim Friseur; ich las es zu Hause und es war vermutlich 'Men's Health'. Rein beruflich, klar? :weihnacht

Die Ersatzbefriedigungen nach Ersatzwert, absteigend:

Essen
Reine Liebe und orale Gratifikation zugleich. Ohne Anstrengung zu beschaffen, stellt überhaupt keine Ansprüche, ausser an die Verdauung. Schokolade löst die gleichen chemischen Vorgänge im Körper aus wie Sex. Es gibt sogar Lebensmittel, die sehen schon nach Sex aus, zudem haben sie eine aphrodisierende Wirkung (Beispiel Austern), oder sie wird ihnen nachgesagt, was dann natürlich nach noch mehr Essen verlangen würde.
Risikofaktor: dick machend, die Aussicht auf Sex wird eventuell noch kleiner

Einkaufen
Geld im Kapitalismus heisst Kontrolle, Geld in Mengen auszugeben, ist ein auch gesellschaftlich anerkanntes Sex-Ersatz. In gewissen religiösen Kreisen gilt Besitztrieb im Vergleich zum Sexualtrieb als weniger verwerflich, ausser man gibt das Geld für 'Ruf mich an!' oder Drogen aus. Nachteilig ist, man muss das Geld zuerst haben, oder jemanden heiraten, der es hat.
Risikofaktor: man wird asozial bis kriminell

Narzissmus
Die exzessive Selbstliebe, verbunden mit Betrachtung, Beobachtung und Körperpflege ersetzt nicht nur Sex, sondern gleich auch noch jeglichen Bezug zur Umwelt. Unsere auf Äusserlichkeiten getrimmte Gesellschaft hat dies bereits sanktioniert. Vorsorge ist nur dann zu treffen, wenn man den eigenen Raucherhusten erotisch findet. Die Verabredungen mit sich selbst sind dagegen äusserst günstig, sozusagen zum Selbstkostenpreis.
Risikofaktor: schwere Persönlichkeitsstörungen, treibt man es zu weit, muss man sterben wie Narziss.

Kultur
Hätte Michelangelo ein erfülltes Sexualleben gehabt, hätte er die Sixtinische Kapelle wohl nur geweisselt. Die Kultur verdankt demzufolge die grössten Leistungen der Sublimierung, d.h. der schöpferischen Tätigkeit als Ersatz für Sex. Im Zweifel rezeptiv kompensieren, d.h. lesen o.ä., denn nicht jeder Anstreicher bekommt die Möglichkeit, eine Kapelle anzumalen.
Risikofaktor: ? sehe ich keinen, das Risiko trägt die Gesellschaft, bzw. religiöse Gemeinschaft als Eigentümer der Kapelle.

Sport
Jede Sportart ist geeignet, um aufgestaute Energie aufzunehmen. Lediglich von Sportarten, deren Anhänger lächerliche Sonnenbrillen oder Kleidung tragen, wird abgeraten, weil dies die Chancen, jemals wieder einen Sexualpartner zu finden, nicht gerade steigert.
Risikofaktor: oben erwähnt

Fernsehen
Sehr leicht zu kriegen, extrem billig, jedoch von sinkender Qualität. Als Ersatz für sehr schlechten Sex.
Risikofaktor: möglicherweise steht man von der Couch nie wieder auf

Mutter
Auch, wenn es auf den ersten Blick unglaublich aussieht. Probieren Sie es, es wirkt. Rufen Sie Ihre Mutter immer dann an, wenn...
Risikofaktor: schwerste Persönlichkeitsstörungen

Die üblichen und ganz privaten Kompensationsvorlieben sind natürlich nicht verboten, hier handelt es sich nur um Erweiterung des Horizontes, bzw. Angebotes -grins.

Die Originalfassung ist es natürlich nicht, aber ich hoffe, nichts Wesentliches ausgelassen zu haben.

Viel Spass!
:autsch:
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber Hallo! Das ist ja allerliebst :wut1:

Herzogin und ich sollten uns unbedingt zusammen tun! Bin mir beinahe 100pro sicher, dass sie meiner Meinung wäre. Eine Kur täte euch gut. Was heisst "täte", ihr habt sie dringend nötig!!!

:schaukel:

Bei uns im Keller steht ein altes Schreibpult. Darauf kommen ein paar Kerzen und je 10 Fotos von euch beiden. Einen grossen Spiegel an die Wand dahinter und fertig ist das Altar der Narzissen. Zwei Gartenliegen schleppe ich notfalls allein an. Ein Gefrierschrank steht auch im Keller, dort gibt es genügend Essbares, auch Schokoladeneis. Mein Minitrampolin und die Gymnastikmatte könnt ihr für die Dauer der Kur ebenfalls haben, ihr dürft euch sogar in Robins elektronischem Bauchtrimmer verheddern. Nackt und mit Taucherbrille! Ein Fernseher steht nicht im Angebot, wir sind ein anständiges Haus und bieten keinen Ersatz für schlechten Sex, aber wer hat, darf das Handy mitbringen *looool*. Und als Sahnehäubchen und manuelle Gratifikation, kaufe ich euch einen Kübel Dispersionsfarbe, Abtönpasten und zwei Pinsel. Kleider werden beim Eingang konfisziert, dafür gibt es die Gartendusche als Ersatz.
So werdet ihr nicht nur 100pro ersatzbefriedigt, sondern auch noch olfaktorisch beweisen können, dass Menschen, die sich täglich mind. einmal duschen, nicht stinken! So ein Unsinn! Jeder Mensch hat einen eigenen Duft (denkt nur an Süskind!), aber er stinkt nicht. Es sind die Kleider, die allenfalls stinken. Schon mal (sauber!) in der Badehose geschwitzt wie ein Tier, z.B. beim Beach-Volleyball? Und? Nichts!!! :rolleyes:

Wisst ihr was? Ich hab geschuftet wie ein Pferd, gleichzeitig recherchiert in Sachen "Scham", um auch mal was Brauchbares in die sonst hochstehenden Männerunterhaltungen einzuwerfen und jetzt? Pfft!!!
Das Wort "Schlange" darf ich ja schon länger nicht mehr in die Tastatur hauen, jetzt wurde mir sogar das -chen diskret aber deutlich verboten. Ein Jammer ist es, jawohl!!! :bwaah:
Und gleich nochmals: Wisst ihr was? Ich hab mich mal mit "Protestsong" beschäftigt, um bei Binchen und Gysi in "Lennon gegen McCartney" mitmachen zu können. Gysi nahm mich aber nicht ernst (wie überhaupt alle *heuuuuuul*), also liess ich es wieder. Dabei stiess ich aber auf die Frauenbewegung der 70er, vorallem die lesbische. Das war vielleicht interessant *loool*. Die verlangten damals für und von allen Frauen ein frauenbezogenes Leben. Sie gingen sogar so weit zu behaupten, dass Emanzipation nicht möglich ist, wenn Frau einen Mann liebt. Da gab's ne amerikanische Autorin, die "The Lesbian Nation" geschrieben hat (den Namen weiss ich nicht mehr, ich fand das eigentlich nur lustig und es interessierte mich nicht wirklich ;) ), aber darin steht die Parole "es kann keine feministische Revolution geben, bis alle Frauen lesbisch sind" und auch noch, dass eigentlich alle Frauen lesbisch sind, nur wissen es eben noch nicht alle. Tja. Das müsst ihr euch jetzt aber genau überlegen! Eigentlich geht es euch doch prima, oder? Ich möchte damit auch gar nicht drohen, bin ja nicht von Sinnen, mich selbst zu bestrafen, aber soooo ne Woche im Keller :kuss2: überleben wir wohl alle noch unbeschadet und wissen dann, was wir an uns haben, nicht?
Aber erst nach dem Skiurlaub... :schaukel:

Kommt gar nicht auf die Idee, mir mit Menschenwürde (wg. der Kleider und Keller und soooo) zu kommen, das Thema ist ausgelutscht und ihr verdient es eben nicht besser :zunge:. Ausserdem seid ihr unter euch, verstecken müsst ihr euch auch nicht, Nacktheit ist was Natürliches und der Keller geheizt! Also!

Einen gaaaaaanz schönen Tag, Vorfreude ist erlaubt *looooool*

:engel2:
 
Habe noch eine weitere Kompensationsmöglichkeit entdeckt, dazu müsst ihr allerdings nach Berlin kommen: Morgen findet der 1. Berliner Jammerwettbewerb statt. "Dort üben sich die Delinquenten in endlosen Heultiraden über Praxisgebühr bis Fettleibigkeit. Wer mitnörgelm möchte, ist herzlich eingeladen zu dieser Theatergemashow der speziellen Art"
So schreibt der tip, Berlins wertvollste Zeitschrift, heute.
Auch im tip heute folgende schöne Geschichte in einem Artikel über brotlose Künstler, die sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser halten müssen:
Jochen Roller, Tänzer und Choreograf, arbeitete in einem Callcenter der Telekom. "Einmal rief dort ein bekannter Theaterintendant an und fragte nach der Telefonnummer für Jürgen Roller, er wollte ihn engagieren. Am anderen Ende der Leitung saß Roller im Callcenter. Er gab dem Intendanten seine eigene Telefonnummer und gab sich lieber nicht zu erkennen."
Und ist es doch nicht wahr, so ist es doch schön erfunden!

Der tip ist im weitesten Sinne eine Kulturzeitschrift, ich arbeite beim Kulturradio, daher möchte ich eine dicke hochgezogene Augenbraue an die These anheften, Ersatzbefriedigung mit kultur habe keine Nebenwirkungen...Hoho! Nebenwirkungen von Kultur sind Schwafelitis, Klugdurchfall und Etepetetitis. Zynismus, Distanzlosigkeit, Verlust des Modegeschmacks und chronischer Mundgeruch gehen ebenfalls damit einher. Am nervigsten ist jedoch die allgemeine Banalhudelei, wenn einfachste Facts mit Silikonthesen ausgepolstert werden.
Dagegen verspricht Sport schon weniger Risiken. Auch mit lächerlichen Sonnenbrillen und eng anliegenden Stretchshorts kann man immerhin noch lächerliche Sexualpartner finden. Und lachen im Bett ist doppelt gesund!

Zu deiner Beruhigung, Célinchen: da ich bei Muttern lange ausgezogen bin und die Regelung mit dem -chen auch nur für Nachnamen gilt, ist Entwarnung angesagt. Robinchen und gar Robinleinchen sind weiter internatonal anerkannt.
Und mit diesen Worten gehe ich ins Bettchen, bette mein Köpfchen und träume von der wahren Emanzipation des Mannes...

Bis dann! :jump1:
 
:danke: Robinchen

Aber weisst du was? Hab mir bereits eine Alternative ohne -chen überlegt. Musste mich nur auf mein halbwegs akzeptables Schweizerdeutsch besinnen. Wäre Röbeli auch international anerkannt? :autsch:
Nur weiss ich nicht, ob ich so eine liebevolle Anrede heute überhaupt benutzen will.
Die Franzosen nehmen ihre soziale Verantwortung sehr ernst. Sie konsumieren schön, viel schöner als die Deutschen, sparen wenig, viel weniger als die Deutschen, zeugen eine Menge Kinder, viiiiiiel mehr als die Deutschen (alles könnte ich hier beweisen, aber darum geht es im Moment nicht!) und werden trotzdem gehasst wie die Pest. Ist das gerecht? Wir vereinsamen! Jawohl! Sobald die Leute erfahren, dass man mit Kindern "gesegnet" ist, bekommt man nur noch zweifelhafte Einladungen! Dabei denke ich nicht mal an die Zweifelhaftigkeit des Anlasses! Ich heule gern und wäre sogar bereit, für eine Praxisgebühr, die mich nichts angeht, sehr authentisch und herzergreifend zu heulen. Schon aus Solidarität, weil schliesslich auch die deutschen und niederländischen Chaoten keine Ausgaben und Mühe scheuen, um uns "zu helfen", sei es am 1. Mai, G8-Treffen usw. Neuerdings kommen sogar Greenpeace aller Länder medienwirksam in Vollschutzanzüge gehüllt, um in der Chemiemülldeponie Le Letten den Abfall "fachgerecht" sicherzustellen und von den Baslern militant die sofortige Totalsanierung zu fordern. Dagegen wäre ja an sich nichts zu sagen, natürlich bin ich auch sofort dafür, dass man uns nicht vergast und vergiftet! Logo. Warum aber kommen sie ausgerechnet jetzt? Warum drohen sie mit Strafanzeigen und stellen Ultimatum "bis Ende der Woche ist alles totalsaniert, sonst...", warum stellen sie alles dar, als hätten sie ein Umweltskandal entdeckt? Die Tatsachen sind längst bekannt, eine IG kümmert sich um die Sache und überprüft regelmässig das Grundwasser sowie Oberflächenwasser, die Kontrollen wurden sogar von Greenpeace abgesegnet. Die IG arbeitet mit unserer regionalen Umweltorganisation zusammen und in den nächsten Wochen soll der Vertrag ratifiziert werden, wonach die Basler Chemiebetriebe zur Sanierung verpflichtet werden. Sie haben sich auch nie dagegen gewehrt, aber weil die Deponie nun mal in Frankreich steht, braucht es international anerkannte Verträge. Dass unsere Beamten nicht die schnellsten sind, ist ja nichts Neues. Für so eine Art Profilierung der Greenpeace fehlt mir einfach irgendwie die Antenne. Aber zurück zum Thema Einladung ;), bin wieder mal böse abgeschweift.
Egal, ob die Einladung von dir oder vom tip kommt, sie ist diskriminierend, asozial und kinderunverträglich. Man merkt sofort, es ist wieder eine pro forma-Einladung (die Eine hat die Hosen voll, der Andere heult sich die Augen aus, weil er einen Schneemann bauen will, aber wegen Fieber nicht raus darf und die Dritte will jetzt und sofort... und der Freund sagt ganz beiläufig: "komm doch schnell mal auf einen Schwatz und Kaffee vorbei)*heuuuuuul*. Auch eine mathematische Null wie ich kann sich ausrechnen, dass sie es nicht schafft, erfährt sie um ca. 08:30 von einer Einladung, drei Kinder in Senkel zu stellen, Sabberlätze einzupacken, Auto starten oder Bahn-/Flugverbindungen zu checken, um rechtzeitig in Berlin abzuheulen. Und so gehen wertvolle Chancen, einen Wettbewerb im Heulen zu gewinnen schon wieder flöten :wut1: .
Was bleibt französischen Eltern an Kultur und sozialen Kontakten? Krabbelgruppen, Mu-Va-Ki-Turnstunden, Babyschwimmen, Bilder im Wartezimmer eines Arztes... oder Greenpeace-Mitgliedschaft. Ich tu mir sooooooo was von leid. Und das alles nur, weil Robin nichts von Malerei in Allgemeinem und Kellermalerei in Speziellem hält. Ein trauriges Leben :autsch:
Röbeli, mach wenigstens, dass der Nebel geht und die Sonne kommt :zauberer1 .

Tschüüüüüüüss :schnt:
 
Dann lieber Robinchen...!

Ich finde Röbili klingt wie ein grobes Schweizer Pfannengericht...:lachen:
Aber mit den Einladungen hast du Recht. Musste neulich eine Eltern-Kind-Party beiwohnen, die Herzogin war erkrankt und ich musste dafür Sorgen, dass Graf Brav unter die Leute kommt...
"Du, ich glaube deine Kleine riecht" - "Ich habe eigentlich gerade noch gerochen" - "meine riecht, glaube ich, auch" - "ich geh noch mal an XXX riechen..."
Nichts als Babyschnüffler und: Grenzzieher:
"Das ist ja auch immer ne Frage der Grenzziehung" - "Genau. Grenzen setzen. Aber auch Freiheit lassen." - "ich versuch halt verbindlich zu sein, Grenzen zu setzen, aber nicht zu dogmatisch zu sein" - "Dogmas sind ganz schlecht, aber Grenzen müssen sein"

Tss. Da ist die Mauer seit 15 Jahren offen und alle denken an nichts anderes als Grenzziehungen. Und wer denkt an meine Schmerzgrenze? Vorsicht, sie erreichen die Schmerzgrenze von Röbili! Erhöhte Saure-Mienen-Gefahr. Fettnäpfchengruben! Einschnappfallen!
Ich bin dann aber auch nicht zum Jammerwettbewerb gegangen, denn den habe ich schon außer Konkurrenz auf Arbeit. Vor Zeiten verwendete ich noch die Metapher eines Schreibtisch, auf dem man gedankenlos seine Sachen abwirft. Je schlechter die Situation wird, desto mehr geht es aber doch Richtung Mülleimer. Berlin geht es schlecht und unsere Chefs sind alle ...!
Die harten Zeiten sind auch in der S-Bahn zu bemerken. Mehr und mehr Stressgestalten. Man kann ja kaum in Ruhe sein "Vishnus Tod" zu Ende lesen. Da hat man gerade sein Auto verkauft, schon wünscht man es sich zurück.
Berlin ist ne tolle Stadt, aber zur Zeit ein Jammertal mit nur wenigen Bergpfaden und einigen hübschen Panoramen. Vielleicht hilft der Frühling oder wir wählen einen neune Diktator. Bis dahin: durchhalten und Sport treiben. Das mache ich jetzt!
Allen dennoch einen wunderbaren Donnerstag!
 
Salut!

Es ist ein Dogma, es ist mir aber gleichgültig. Windelkinder brauchen keine Geburtstagspartys, die kacken doch darauf und ihre Mütter machen aus Kindergeburtstagen in geschlossenen Räumen Tage ganz hart an der Schmerzgrenze. Dort, wo meine Schmerzgrenze droht, erreicht zu werden, werden höflich, aber hart Grenzen gezogen, die Täterinnen und ihre Opfer an die frische Luft gesetzt, neoliberal und postmodern! -grins
Die Schmerzgrenze ist nur unter Alkoholeinfluss auf der nach oben fast geschlossenen Skala etwas variabel.

Das Jammern am Arbeitsplatz hat bei den öffentlichen Radio- und Fernsehsendern einen verständlichen Grund. Mit ihnen befasst sich schon sogar eine EU-Kommission. Es geht Euch an den Kragen, Robin -grins. Der WDR stellte bereits freiwillig den Verkauf von Kochtöpfen ein, ARD und ZDF streiten noch in Brüssel darüber, ob es zu ihrem Auftrag gehört, wie auch das Betreiben eines Treffpunktes für Beziehungshungrige im Internet. 'Gleichzeitig' wird dort auch darüber entschieden, ob es bei dem von TF 1 und France Télévision geplanten int. Nachrichtenkanal -der CNN und BBC französisch Paroli bieten will- nicht zu versteckten Subventionen kommen kann. Hätte ich zu entscheiden, würde ich mich für die Pfannen und Single-Treffs entscheiden. Die Masse muss bei Laune bleiben, Nachrichten lassen uns nur jammern.
Brot und Spiele! Die Erkenntnis ist nicht neu, wird aber immer wieder gerne benutzt. Das schönste Beispiel kommt aus Russland: Eine Grundsteinlegung mit Polit-Prominenz, musikalischem Begleitprogramm und 'bekannte' Schönheiten haben dem Anlass einen würdigen Rahmen gegeben. Plus bewaffnete Leibwächter. Der Ort, wo für ca. 7 Mio Dollar gebaut wird, heisst Gudermas. Auf Anhieb gewusst, wo das liegt? In Tschetschenien.
Logisch, denkt man, dort muss der Wiederaufbau vorangetrieben werden. Es wird Zeit, dass dort die Normalität endlich wieder einkehrt. Aber plötzlich sitze ich da und will meinen Augen nicht trauen. Ich mag den Menschen dort jegliches Vergnügen gönnen, aber ein Erlebnisbad? Soll einem dermassen kriegsversehrten Land ausgerechnet ein Erlebnisbad die Wende zur Normalität verdeutlichen? Wäre es nicht so tragisch, müsste ich darüber herzhaft lachen. In Gudermas wie praktisch überall in Tschetschenien funktioniert die Wasserversorgung gar nicht und das Überleben der Menschen dort wird überwiegend von den UNO- und Rotkreuzhelfern gesichert. Will man sie sogar auch zum Betreiben des Luxusanlage anheuern?
So gesehen, wäre es gar nicht schlecht, Brüssel würde alle Nachrichtensender für unzulässig erklären und uns das Jammern ein für allemal ersparen. Wir könnten uns entspannt ganz in künstliche Welten zurückziehen, wie sie die Psychoanlyse des postmodernen Menschen in 'Ich und Wir' von Rainer Funk schildert. Düster ist die Zukunft, trifft sie ein, 'Brave New World' von Huxley gar nicht mehr fern.
Ich schliesse mich Dir trotzdem an, weil der Frühling zum Glück einiges näher ist. Darauf freue ich mich und auf den Sommer und auch aufs Baden etc.
Irgendwie haben die Nachrichtensender dann doch wieder recht. Wir Mitteleuropäer sind die glücklichsten Menschen, oder sollten es sein!

A bientôt!
 
Also genug gejammert! Auch über Berlin. "Gerade" erzählte mir wieder jemand wie spannend, faszinierend und auch bei wiederholtem Besuch unheimlich aufregend Berlin sei. Und billig! Er meinte: wohl aus Rücksicht auf die "Eingeborenen", die entweder arbeitslos oder freischaffend hungernd, ist Kultur nirgends in Europa so günstig und in einem so riesigen Angebot zu haben. Nur seinen Mut zum Trash in Weding bedauerte er bitter, war aber der einzige, der in der Pause ging. Es muss sich um so was wie einen improvisierten Fernsehabend gehandelt haben, nur eben nicht zu Hause, sondern auswärts, ganz verstanden habe ich es nicht. Die Wedinger waren aber offenbar zufrieden und fanden die 5 Euro Eintrittsgeld angemessen.
Auch er kam auf Kindergeburtstag zu sprechen (darum überhaupt ist mir das Ganze wieder eingefallen), positiv! *looool*
Er besuchte etwas, was er noch nicht kannte. Ein Jungberliner Lesezirkel. Die Moderatorin versprach, dass hier wirklich ALLES gesagt werde. Es wurde dann zwar doch nicht alles gesagt, weil sich eine junge Autorin nicht traute, ihre ganz harten Sätze auch zu lesen, aber die Eintrittskarten wurden verlost, so dass in dem Café eine Kindergeburistimmung aufkam. Gewonnen hat er zwar nichts, aber er wollte ja die zuvor besprochenen Bücher auch gar nicht und hielt sich dafür am Museumstag schadlos. Leider habe ich nicht alles behalten können, er erzählte sehr pointiert über Kreuzberg, der seit dem Mauerfall erledigt ist und auch über "deinen" Prenzlauer Berg, Robinchen, das lustige Stadtbad mit seinem feinen Pissoirgeruch :autsch: könnte man angeblich als Zwischenkultur bezeichnen und das auch dieses Quartier kein Szenequartier mehr ist, weil die Künstler und Kreative jetzt Kinder kriegen. Man müsse nach Friedrichshain und "Durchs Fenster", wenn man Mut hat. Er hatte und war begeistert, obwohl alles illegal und sehr finster, sahen (und rochen!) drin alle so aus, als hätten sie gerade geduscht. Er wäre am liebsten dort geblieben.
Eine Stadt voller Widersprüche. Wie auch das Essen. "Gebratenes Sushi am Spiess", das gefiel mir am besten, aber essen möchte ich das nicht. Nicht als Sushi *loooool*, ich esse keine Widersprüche. Aber das war halt auch kein Berliner-Restaurant, auch kein japanisches, alles very much NYC.
Tja, so sehen Touristen dein Berlin, jetzt kannste nach Herzenslust widersprechen, korrigieren und berichtigen. Ich mag Reiseberichte und Berichte von Eingeborenen sehr. Dann habe ich ein wenig das Gefühl, dort zu sein ;).
Und noch was: ich möchte gerne wissen, wer auf die Idee kommt, Schulkinder zusammen mit Eltern und Säuglingen auf eine "Party" einzuladen... ausser mir, aber ich schwöre, es war nur einmal und nie wieder! (Kann sich jemand vorstellen, dass ich zu der Einsicht nicht ganz freiwillig kam?) *looooool* Ich werde in Zukunft nur die Kinder und Säuglinge einladen :schaukel: , dann kann man Grenzen ziehen wie man will, braucht keine Rücksicht auf die zartbeseiteten, geruchbesessenen Frauen nehmen und die Kinder stinken lassen bis sie wund werden. Die lieben Väter werden das dann schon richten :autsch: .

Einen wunderschönen, duftenden Tag.

:engel2:

PS: Leider gibt es noch keinen Flieder, aber Duftkerzen sind relativ günstig zu haben. In Berlin ohnehin! :fechten:

PPS: Röbeli!!! nicht Röbili, das ist ein grosser Unterschied!
Röbeli kommt irgendwie aus der Familie Globi (halt bei mir). Globi+Globine+Glöbeli. Muss mir ein Buch besorgen, um euch die CH-Legenden näher zu bringen. Mit Essen hat das nichts zu tun! Du meinst sicher "Röschti", das ist wie Reibekuchen, nur nicht so fettig, aber auch nicht so gut. Ausserdem servieren die Schweizer dazu "Bratwurscht" und so eine undefinierbare Zwiebelsauce, sieht nicht sehr appetitlich aus, bekommst es aber auf jeder Skihütte, wenn mutig bist. Ich ziehe dem eine überbackene Zwiebelsuppe mit Croutons vor, aber die muss man sich in den CH-Bergen selber kochen, die Crux *loooool*.
 
Ach ja, etwas sehr wichtiges hab ich vergessen. Die Berliner seien "alle" sehr nett, höflich, hilfsbereit und freundlich, hiess es. Ich weiss also nicht, was du und Wirrlicht immer habt. Das benachbarte Ausland sieht euch positiv und erst noch mit viel Neid!
 
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"Le controlleur est là", sagte ich gestern ungefragt einem französischen Pärchen, das orientierungslos durch einen Regionalzug stapfte, "cet direction..."
Vielleicht kommt von solchen Erlebnissen der Eindruck, wir Berliner wären nett und hilfsbereit. Leider war aber der Kontrolleur nicht in der Richtung, was egal war, denn Gefahr drohte dem Paar nicht.
Gestern war ich doch glatt statt beim Jammerabend bei einerm FIlmbesprechungsabend. Der war sogar umsonst und bot vier Leute, die sich auf einer kleinen Bühne ganz unprätentiös über neue FIlme unterhielten. Das Preis-Leistungsverhältnis wurde sogar noch besser dadurch, dass man hinterher mit den Beteiligten an einem großen Tisch zu sitzen kam und weiter diskutieren konnte, ob "Starship Troopers" von 1997 nun Gewalt verherrlichend oder ironisch sei.

Auch die Leseabende kenne ich von früher, oft waren sie an der Grenze des kabarettistischen, nannten sich Mittwochsfazit, Die Surfpoeten, waren ostdeutsch bis osteuropäisch dominiert. Ein gewisser Herr Kaminer machte die Sache dann verkaufskopatibel, verkaufte etliche Bücher seiner launigen Berlin-Geschichten ("Russendisco") und brachte auch als Herausgeber seine weniger bekannten Kollegen unter die Leute.

Ich weiß nicht, ob mit dem lustigen Stadtbad das in der Oderberger gemeint ist. Generell aber, wenn man der totalen, kinderlosen Jugend noch "Innovatik" und Szenekompatibilität zutraut, muss man woanders hingehen als Prenzlberg. Dafür kann man sich am Prenzlberg am wohlsten fühlen, die Wohlfühlinfrastruktur ist sozusagen für 30+ Menschen optimiert (man sollte aber auch Typ 10 sein).

Nach Friedrichshain zieht es mich selten, es ist auch etwas abgelegen und die drei Szenestraßen rechtfertigen den Aufwand nicht...aber natürlich kenne ich die Geheimtipps nicht mehr und was "Durchs Fenster" heißen soll, verstehe ich nicht. KReuzberg ist nicht ganz so mausetot, wie man sagt, aber es ist merklich gealtert. Wer Kinder bekommt, zieht weg wegen Angst vor Türkenklassen und übrig bleiben allerlei zu Geld gekommene Exaltenrnative und unverbesserliche Nostalgiker. Aber einkaufen und essen kann man dort immer noch gut. (Auch Judith von "Wir sind Helden" wohnt noch in Kreuzberg) (Judith von "Judith Herrmann" wohnt in Prenzlberg. IN der Tat, an dem Tag, als ich unsere neue Wohnung anschaute, fuhr sie mit Fahrrad und Kindersitz "unsere" Straße entlang)

Aber auch zu SPaßbädern kann ich was sagen, auch wenn es mit Jérômes Geschichte nicht ganz mithält:
Einige werden von dem Mammutprojekt gehört haben, in Brandenburg Riesenzeppeline herzustellen. Dafür wurde Europas größte freitragende Fabrikhalle in die Provinz gebaut: CargoLifter hieß das System. Tja, CargoLifter war bestimmt das vierte Großprojekt, das man im Osten Deutschlands ansiedelte und dann in den Sand setzte, das letzte in einer Reihe von Pleiten Pech und Pannen.
Und jetzt? Wurde ein Spaßbad hineingebaut mit Namen "Tropical Island". Übrigens ist der EIntritt gar nicht so teuer, auch Arbeitslose sollten sich den Spaß ein bis zweimal im Jahr leisten können...

Tja, widersprüchlich ist das schon alles hier, man hat nur die Befürchtung, irgendwann werde alles kippen...
Aber das wäre ja ein Jammer und den lassen wir mal außen vor, wenn ich allen mal wieder ein schönes Wochenende wünsche :winken1:
 
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