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Lebens-Stil/Freistil/Schreibstil

Technik, die begeistert...

und Technik, die nervt, liegen oft dicht beieinander.
Gestern saß ich in einem dieser "hot spot"-cafès und hörte ein Lied (es war von massive attack "protection") und dacht: Och das möchte ich auch haben. Und zwo Minuten später hatte ich es. Hey, wenn ihr mal wissen wolltet, wie ein Technik-Junkie aussieht, schaut mich an! Ich finde, es sollte auch "hot spots" in den Praxen von Ärzten gäben. Theoretisch ;) wäre das ja möglich. Man würde dann eine Seite aufrufen, auf der man seinen "Wartestatus" abrufen kann. "Bitte geben sie ihren Benutzernamen und Kennwort ein. Kennwort oder Benutzernamen falsch. Nochmal versuchen? Sie sind eingeloggt. Es sind noch 4 Personen vor ihnen dran. Zwei davon müssen ins Labor, Stuhlprobe. Und der Typ neben ihnen hat hoch ansteckende Diarrhöe, also wechseln Sie mal schnell zu der Stuhlreihe gegenüber, das Ekzem der Dame ist nicht ansteckend."
Das machte doch das Warten beim Arzt much more campy, wouldn't it?
Die Wartezeit beim Arzt korreliert auch mit dessen grundsetzlichen Fähigkeiten. Wer viele Patienten hat, ist zwar beliebt, aber nicht gut. Vielmehr lässt er/sie sich Zeit, fragt unschuldige PatientInnen über Vorkrankheiten und Sexualleben aus und setzt dann z.B. ein verschwörerisches Grinsen auf. "Ich könnte Ihnen ja so einen Spezialcocktail verpassen, das ginge dann aber an der Kasse vorbei. Die zahlen ja heutzutage nichts mehr! Ich kann ihnen sagen! DIe ganze Woche habe ich durchgeackert, aber einer muss es ja tun. Also, nur 20€, intravenös ein Vitamincocktail, stimuliert ihr Immunsystem. Kann sein, dass sie sich danach ein zwei Stunden schlecht fühlen, aber das ist normal, wie isses...?"
Mein Arzt heute war auch nicht besser, obwohl ich nur eine Stunde gewartet habe:
"Ja, also. Wie geht's. Noch nicht besser? Bei ihnen hatten wir noch keine Antibiotika, oder? Ach so, wir hatten schon welche? Und noch nicht besser? Ach so, schon besser, aber nicht ganz. Und sie waren schon wieder arbeiten? Ach Quatsch, heute ist ja Montag. Ich bin grad ein bisschen durcheinander. freitag war der 21zigste. Heute ist Montag, genau. Ja und was haben sie genommen. Ach so, ja alles, hm...."
Ehrlich jetzt, so ging das heute. Zuviel an der Wasserpfeife genuckelt, dieser Szenearzt, oder was?

Hallo!

Also ihr komischen Franzosen dürft jetzt Euren Schreibstreik einstellen. Überhaupt sind Streiks völlig untersagt in Diktaturen. Auch du, wirrlicht, kannst deinen Blick jetzt mal von deinem Design-Taschentuch losreisen, einen heißen Punkt aufsuchen und eine heiße Schreibe abliefern. Zum Beispiel über eine fiktive Kunstaktion: Gebrauchte Designtaschentücher gerahmt und ausgestellt. Der Künstler wollte der Gesellschaft einen Spiegel vorhalten. Ey, Leute, das ist nahe an der Realität. Man muss nicht Nats Spezmann kennen, um zu wissen, dass es solche Künstler in Berlin wirklich gibt. Da war zum Beispiel der eine...
Na, wir wollen nicht unappetitlich werden. In dem Café gestern erzählte mir mein welterfahrener Freund vom Anblick des Films "Supersize me". Wir kommen vom Drive thru noch ganz im Ekelbereich an. Da sage ich doch lieber gute Nacht, allen liebe Grüße und ich suiche jetzt mal einen Fernseher, damit ich Roger gegen Andre gucken kann.

Ciao!
 
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Robin schrieb:
... Also, nur 20€, intravenös ein Vitamincocktail, stimuliert ihr Immunsystem. Kann sein, dass sie sich danach ein zwei Stunden schlecht fühlen, aber das ist normal, wie isses...?"


Jaja, Ärzte sind Verbrecher *trübenick*

Wußtest Du, daß die Frage des nach Deinem Wohlbefinden Deine Kasse 30 Euronen kostet? Nich? Habe ich mal mitgekriegt, als ich (erfolglos) zum Akupunktieren wg. Nichtraucherwerdenwollens war. Die Piekserei mußte ich selbst zahlen. Trotzdem nochmal 10 Euro Praxisgebühr. Als ich fragte, wieso das, wurde mir erklärt, daß die Ärztin schließlich eine "Anamnese" an mir vorgenommen hätte, und das sei eine Kassenleistung. Ja. Die Anamnese bestand aus einem Fragebogen mit meinen Eckdaten (war meine Eigenleistung, die Schreiberei) - und ein paar Kreuzerln, welche Kinderkrankheiten und OP's ich schon hatte. Der Dialog - also das, was meiner Kasse als "Beratungsgespräch" berechnet wurde, bestand in: "Guten Tag, sie wollen also mit dem Rauchen aufhören?" - und der Rest war dann die Privatbehandlung.

Seufz. Kein Stil... *kopfschüttel*

:autsch: wirrlicht
 
"Unter -10°C beschimpfe ich Passanten..." und "...auf dem Kollwitzplatz...beschimpfe Passanten und auf dem Weg zum Arzt ist."

Guten Morgen ihr Lieben

Ich muss mich schon sehr wundern! Entweder trübt Robins Krankheit die Kältewahrnehmung oder den Wahrheitssinn. Oder die Wetteransagen lügen. Ich weigere mich zu glauben, dass im Berlin -10° sind, und auch zu glauben, dass man übersehen kann, dass der Match Federer X Agassi von Eurosport um 09:30 übertragen wird. Wir sind auch gar nicht im Schreibstreik, bin sogar bereit, den Beginn des Spiels zu verpassen, nur um mit euch zu schimpfen (bei -3°C!).

Alles typisch Männer! :autsch: Faust im Sack machen und hinterher Glossen schreiben, statt am richtigen Ort zu reagieren. Dabei gibt es eine ganz einfache Methode, wie man dran kommt, fast zur vereinbarten Zeit:
Ich warte nur 10 Minuten, bin ich dann noch nicht dran, gehe ich an die Rezeption und schäme mich kein bisschen zu lügen wie gedruckt. "Hören Sie mal, Fräulein/Frau sowieso (die Mäuschen sind ja meist angeschrieben), ich war pünktlich da und auch bereit, die akademische Viertelstunde zu warten. Da ich aber auch meine Termine (wirksam ist natürlich, wenn man sich einen beeindruckenden Termin ausdenkt!) habe, habe ich genau eine Stunde für den Arztbesuch eingeplant und sehe ich mich gezwungen, um ... Uhr die Praxis zu verlassen. Sie können sich auch die Mühe sparen, mir für die versäumte Kons eine Rechnung zu stellen, ich werde sie nicht bezahlen." Es hat bisher immer gewirkt. Vermutlich musste dafür ein armer Mann mit Faust im Sack um so länger warten, aber da habe ich keine Skrupel. Mein Verhältnis zu Aerzten ist ohnehin gestört, also kommt es auf einen verärgerten mehr auch nicht mehr an, es hat genügend davon *looool*. Und mir etwas Undefinierbares intravenös spritzen zu lassen, käme auch nicht in Frage. Vier Orangen am Morgen frisch ausgepresst müssen genügen, da weiss man wenigstens einigermassen, was man sich antut und ist erst noch günstiger.
Aber jetzt muss ich rennen... in der Hoffnung, meine "Schwiegermama" liess schon der Fernseher warm laufen *looool*. Heute streike ich überall, Diktaturen hin oder her!!!

Einen schönen Tag und wehrt euch, egal wo!

:schritt:
 
An dieser Stelle besten Dank den beiden weltbesten Tennisspielern, dass sie ihr Viertelfinal so human gestalteten. Die Weltklasse bewiesen sie allein schon durch die Kürze des Spiels, das Mittagsessen wurde durch nichts gefährdet. Bien merci! -grins.

Salut!

Eine begründete Aversion hege ich jedoch gegen Technik-Junkies, weiblich und männlich, gleichgültig wie sympathisch sie sich sonst präsentieren mögen.
Die absolute theoretische Unkenntnis und sehr mangelhafte praktische Kenntnis der Thematik bei 'hot-spots-' und Soundkarten-Gesprächen lässt sich selten mit intellektuellem Gerede tarnen.
Die 'hot-spots' in Arztpraxen würde ich aber schon aus humanitären Gründen ablehnen. Viele Rentner würde man damit um die letzten sozialen Kontakte bringen. Nur zum Schein verstecke ich mich hinter der Zeitung oder einem mitgebrachten Buch. In Wirklichkeit giere ich schon Stunden vor dem Termin nach einer Unterhaltung über alle Details des Prostataleidens meines Stuhlnachbarn oder der ganzen Geschichte der Rheumaerkrankungen und freue mich schon, wenn ich mal imstande werde, eigene Erfahrungen in die heisse Diskussionen einzubringen. Eigentlich suche ich den Arzt nur wegen dieser Gespräche mit meinen Mitmenschen auf!
Begleitet Mann eine Dame in die Schwangerschaftsuntersuchungen sähe er sich gar der Möglichkeit beraubt, Ultraschallbilder zu tauschen und fachkundig zu kommentieren; mit den auf den Bildschirm gelieferten allein gelassen, würde man diese -natürlich nur als Erstvater- gar für Bildstörungen mit Herz halten. Die Ärzte-hot-spots sind eindeutig abzulehnen. Ich hoffe sehr, Ihr seid nach diesen Ausführungen meiner Meinung -grins.

Bei der ersten Ausgabe eines Lexikons wollten die ehrwürdigen Herren der Französischen Akademie das Wort 'Krabbe' definieren. Der erste Versuch lautete: Ein kleiner roter Fisch, der rückwärts läuft. Um sicher zu gehen, fragten sie noch bei einem namhaften Biologen nach, ob er die Definition als 'korrekt' absegnen kann. Dieser überaus höfliche Mensch antwortete daraufhin: Ihre Definition ist absolut perfekt. Nur drei kleine Details würde ich noch korrigieren: a) die Krabbe ist kein Fisch, b) die Krabbe ist nicht rot, c) die Krabbe läuft nicht rückwärts.
Wirrlicht sagte hier etwas, was mich langsam an die Sternzeichen glauben lässt: Widderdamen sind äusserst unangenehme Krankengenossinnen -grins. Pardon!
Es stimmt zwar hundertprozentig, man sollte das Gefühl der Überlegenheit des Arztes im Keime ersticken oder gar nicht aufkommen lassen, aber a) es ist einfach, gesund und munter bei einem jährlichen check-up die ganze Praxis -Personal und Patienten- fühlen zu lassen 'schaut her, ihr Memmen, mit mir nicht!', b) fühlt man sich aber besch..., ist es wesentlich schwieriger, die letzten Kraftreserven zu mobilisieren und aufbegehren, c) Damen, die sich bei Bedarf immer als Notfall 'einweisen' lassen, um garantiert bevorzugte Behandlung zu erfahren, sollten andere nicht zur Revolte verleiten. :autsch: Ich wünsche, ich hätte es so elegant geschafft wie der Biologe - ich werde noch an mir arbeiten -grins.

Um Euch alle wieder zu versöhnen, sage ich heute und hier: es war falsch, die Benützung von Mobiles in Zügen -habe ich ursprünglich befürwortet- zu verbieten! Gestern fuhr ich in einem sog. 'Ruheabteil' der Bahn. Kein Klingeln, keine persönliche Handymelodie störte die Ruhe. Dafür betete -?- unweit von mir ein Herr sehr laut arabisch auf einer Strecke von 120 km ohne Pause. Kein 'Pssst!' Kein 'Silence!' Kein 'Keep quiet!' brachte ihn aus dem Takt... und das Rauchen, um die Nerven zu beruhigen, ist ebenfalls verboten :rolleyes:

Absolut 'sans style'.
 
Guten Morgen ihr Lieben und weniger Lieben :krokodil: *looool*

Dann bin ich halt ne Krabbe oder ein Krebs, mir doch egal! Das könnte uns an Lac de Nantua führen und wieder zu den Saucen zurück, aber ihr habt ja nur ein mässiges Interesse am Verspeisen von Fischen und sonstigem Wassergetier, aber lasst euch sagen, so ein Flusskrebs an Nantuasauce ist ein Gedicht und erweicht manches Männerherz *looooool*, zu Krabbenfleisch passt die Sauce ebenfalls.
Die Aerzte habt ihr abgehandelt, gut. Ich könnte euch zwar noch so manches lustiges Geschichtchen erzählen, aber es kommt sicher wieder so ne saure-Gurken-Zeit...
Ueber Tennis wollt ihr auch nicht reden? Na gut, aber es ist echt Pech, dass Safin schon im Halbfinal auf Federer trifft! Robinchen, was meinst du? Hewitt oder Roddick? Ich bin für Roddick, ertrage Hewitt echt kaum mehr. Und der deutsche Sprecher meinte auch noch zu ihm "der beste Fighter vor dem Herren", jaaaa, aaaaaaber... ausserdem kann Roger den Roddick-Service bestens lesen, also kein Problem, oder? Haste den backhand-volley von Roger gesehen? Ein Traum! Na ja, zuerst noch Safin. Schon wieder hetzen.

Helles Wirrchen sei nicht böse. Als ein Trösterchen habe ich was für dich. Ostern steht ja auch schon vor der Tür :hase: . Die Seite ist zwar langsam, aber man sieht auch das Schaffen einer männlichen Königsschlange drauf *loooool*.

http://icard.mondominishows.com/easter.asp?serial=631394&seed=9521

Diese Woche ist echt "mühsam". Soooo viele spannende Sportsendungen *seufz*. Die Eiskunstlauf-EM in Turin ist doch auch noch, gar nicht so einfach, alles irgendwie koordinieren zu können.

Einen schönen Tag allen

:clown3:
 
Ich kann die französischen Biologen nur bestätigen:
Katrin Krabbe lief nie rückwärts, sondern vorwärts die 200 Meter allerdings unter starkem Dopingverdacht. Sie war nicht rothaarig sondern blond, was in Verbindung mit einer ganz passablen Körperformung die Zeitschrift "stern" dazu brachte, eine dieser unsäglichen "erotischen" Sportlerfotoshootings zu veranstalten. Und sie ist auch kein Fisch, sondern wurde am 22.9. 1969 geboren, ist also...ist also, äh... Ach menno, kenne mich nicht aus bei Tierkreisen.
Céline, deine Diagnose bezügl. Jérôme (Schlange) ist auch korrekt. Schließlich, hey, was soll ich sagen? Bin ich Komponist? Bin ich Dichter? Nein, ich bin Techniker und als Techniker kann man sich dem Fetisch Technik ja wohl nicht vollkommen entziehen, oder? Wobei es schon so ist, dass ich deswegen Techniker bin, weil es so einfach ist. Manchmal komme ich nach hause und die Herzogin fragt: Nun werter Allen Davon, wie war die Arbeit? Ich stutze dann und überlege: Arbeit? Welche Arbeit? Ach sooo, DIE Arbeit. Ich schlage mir an den Kopf, dass die Hirnzellen in ihren Aufhängungen rumpurzeln und antworte dann: Ganz okay.
Die Arbeit nämlich fordert mein Gehirn nur zu einem 100 Millionstel, eine läppische Clique von ein paar hunderttausend Gehirnzellen kümmert sich darum. In der Tat ist diese Clique so läppisch, dass ich manchmal ein paar Zellen verleihe und ganz vergesse, an wen. :zunge 5:
Und das hat jetzt nichts mir Arroganz zu tun, der Rest der grauen Masse muss sich ja mit wichtigen Dingen wie Snooker, Sumo und Tennis beschäftigen...
In diesem Zusammenhang möchte ich sagen, dass ich das Spiel Federer/Safin in der Tat für das vorgezogene Final (ich lass das "E" jetzt mal aus schweizer Solidarität weg) halte. Safin hat einfach das meiste Potenzial. Wenn er es ausschöpft, hat er auf lange Sicht die meisten Chancen gegen Roger.

Célinchen, wo bekommst du nur diese bizarren Seiten her? Senden Freunde sie dir? Zufall, weil dein Gipsarm wieder auf die falsche Taste fiel? :schaukel:
Man ich hatte mich echt auf heitipopeiti eingestellt und dann so was. Zum K.... ;)
Zum Schluss noch an deine Gehirnzelle: Von -10 Grad hatte ich nie gesprochen. Was ich bei Temperaturen unter minus 10 Grad mache, das würde ich gar nicht hier hin schreiben, es gehört sich einfach nicht. Ich muss dazu sagen, dass Berlin eine Stadt ist, in der es schon mal 6 Wochen minus 17 Grad hat und so was. Und es gibt Menschen, die erinnern sich noch daran, am Anfang in dieser Stadt lange Jahre mit Kohle geheizt zu haben. Die im Erdgeschoss wohnten. Wisst ihr, wie es ist, morgens aufzuwachen und man sieht seinem Atem über dem Bett wabern...?
Ich habe noch im Ohr, was ein Musiker in frühen Jahren zu mir sagte: Im Sommer sei Berlin ganz lebenswert, aber im Winter gäbe es keine Lebensqualität.
Hätte ich nur auf ihn gehört und wäre nach ...(hier eine beliebige südliche Stadt einsetzen) ausgewandert.
Tja.
Aber dann könnte ich euch ja nicht von Szene- und Saunaerlebnissen berichten.
Und das wär doch auch schad', oder?
Sagt ja... :fechten:

Tschüssi :winken1: :autsch:
 
Pardon Robin! Du sagtest jedoch selbst: 'Diese komischen Franzosen!' und nun wunderst Du Dich?
Ich sah noch nie in Dir den Techniker, vergesse auch immer die Tatsache, dass Du -nur, um die Steuerschraube nicht anziehen zu müssen- technisch völlig unbegabt, jedoch von unsagbaren diktatorischen Güte, die zahlreichen Holzscheite für Deine Schlösser mit der verhassten Technik verdienst -grins.
Oui, so sind wir Franzosen. Sehen Universalmenschen, wo es nichts zu sehen gibt. Man möge es mir nachsehen, bin durch -10°C konsterniert, durch Getümmel auf den Bahnsteigen und ratlose Touristen ganz aus der Balance geworfen, resigniert und zum ersten Mal in der Geschichte der gewöhnlichen sowie auch der Antiglobalisierungsstreiks nicht mehr stolz -grins. Früher, ja früher als die Beamten mitten im Winter streikten, da waren wir Franzosen noch tapfer und bekamen keinen Wutanfall, wir stapften tapfer durch den Schnee und Kälte stundenlang, um unsere Arbeitsstätten halbwegs rechtzeitig zu erreichen, und glaubten, dass die Bahnbeamten auch für alle anderen Arbeitnehmer, die von Betriebsschliessungen bedroht sind, streiken. Viele waren sogar dankbar. Doch heute werden wir leicht aggressiv; natürlich nur, sind wir keine streikenden Beamten. Da kann es sogar geschehen, dass Schlägereien zwischen z.B. streikenden Briefträgern und dem Rest der noch arbeitenden Bevölkerung entstehen, denn diese gewinnt langsam den Eindruck, dass wir ein paar Beamte zuviel durch den Winter füttern müssen, die einen zu leichten Job mit unverhältnismässig vielen Privilegien haben.
Als ein Zugheizer noch Kohle schaufelte, um die Lokomotive im Gang zu halten, hatten wir Verständnis, dass ihm gewisse Privilegien zustehen, denn die Härte des Jobs war durch die Entlöhnung nicht genügend honoriert. Nur hat sich diese Erinnerung an die harten Zeiten so im Gedächtnis eingenistet, dass auch heute noch z.B. die Lok-Führer unserer superschnellen, eleganten TGV-Züge die Kohleschaufel am Abend im Rücken fühlen und am Rentenalter 50 bestehen. Dass das der Staat nicht finanzieren kann, wen interessiert's? Die Besitzstandswahrer nicht, die Privilegempfänger nicht. Da wird Tradition verteidigt, da zeigen wir der Welt, dass wir nicht nur den Eiffelturm und viele Käse- und Weinsorten haben, sie soll auch unsere Beamten kennen lernen.
So geschah das Unvermeidliche. Ich stand vermutlich auch am Rande des kollektiven Wutanfalls der noch Arbeitenden und habe Dich ungerecht behandelt -grins.
Aber auch Künstler nerven mich manchmal noch zusätzlich. Ausgerechnet an dem Tag des betenden Arabers -Du erinnerst Dich?- nahm ich an einem Seminar teil. In der Kaffeepause bin ich in den Gängen der Ausbildungsanlage einem Herren mit Block begegnet, der sich irgendwelche Papierschnipsel mit Wohlwollen und Interesse besah. Auf meine gutgemeinte Frage: 'Sind Sie hier der Leiter des Kreativ-Workshops oder auch nur ein Referent?' sah er mich mitleidig an und antwortete: 'Ich bin der Künstler! Und das ist meine Vernissage!!!' Ich Idiot hatte noch nicht genug: 'Aha. Und wo sind Ihre Kunstwerke zu bewundern?' -'Hier!' sagte er nur angewidert und kehrte mir den Rücken zu. Da waren sie also... ich sah leider immer noch nur eine Menge Papierschnipsel. Habe ich schon erzählt, dass man mir schon eingerahmte Tapeten als Kunst 'verkaufen' wollte?

Wirrlicht, Robin, her mit den gebrauchten Taschentüchern, ich bereichere sie noch durch gebrauchte Windeln! Nichts mehr verlässt ungerahmt dieses Haus.

Salut!

N.B. Das Resultat des Tennisspiels habe ich selbstverständlich auch mitbekommen. Irgendwie sympathisch, nicht?
 
Ja, sympathisch, dass kein anderer als Safin gegen Roger gewonnen hat! :autsch:
Roger hatte ja seinen Matchball... Safin hat den Sieg sicher nicht geklaut! Ein Krimi erster Güte und auch, wenn beide z.T. ganz dumme und vermeidbare Fehler gemacht hatten, es war trotzdem 1A-Qualität über fünf Stunden.
Für mich DER FINAL/DAS FINALE *loooool*.
Für die Schweizer tut es mir leid. Auch Lambiel fehlte am Abend die Konzentration, um Bronze zu holen. Aber komisch, Federer wird von einem Russen geschlagen, Brian Joubert wird von einem Russen geschlagen (zu Recht natürlich, aber trotzdem!) und mein Liebling Lambiel auch noch von einem Deutschen, der künstlerisch echt nicht viel drauf hatte :autsch: . Traurige Zeiten!

Die Krabbe ist natürlich kein Fisch, kein Krebs und eigentlich auch kein anderes Tier, weil sie im September logischerweise eine Jungfrau sein muss. Weil sie jetzt Kinder hat, muss da schon wieder der Heilige Geist im Spiel gewesen sein :rolleyes: , aber rückwärts lief sie nur deshalb nicht, weil das mit Rückenwind nicht so gut geht :zunge 5: .
Bei den Hirnzellen kenne ich mich halt nicht so gut aus, ich habe ja nur die eine. Aber die ist nicht geliehen, die wurde mir geschenkt!!! Wie auch immer, die behalte ich. Neugier sagte hier mal, dass "man" mir eigentlich noch eine zweite schenken müsste, wegen der Symmetrie, aber Robin ist geizig *looool*. Nur will ich die zweite schon gar nicht, die würde sich dann bestimmt mit Sumo beschäftigen wollen :haare: . Aber ich möchte zu gerne wissen, was du bei -10° machst, Robin *looool*. Wir hatten tatsächlich gestern in der Früh -10, aber dass das Jérôme als Alibi verwendet, ist schon nicht i.O., er weiss solche Sachen nur vom Hören/Sagen *looooool*.
So! Und jetzt muss ich mich beklagen, auch wieder wegen der Kälte! Ihr Deutschen seid immer so unterkühlt. Robinchen, warum kannst du nicht einfach offen und ehrlich sagen: "Heitipopeiti, Céline, ich könnte dich für die schönen Sachen, die du uns immer präsentierst, küssen"? Es ist so frostig, wenn du sagst: "Zum K...". Für schöne "K"-Wörter muss man sich doch nicht schämen. :zunge 5:
(Ich hab schon schlimmere Sache bekommen und auch angeschleppt, das habt ihr aber vermutlich verpasst, ich suche es euch gerne nochmals *looool*, ihr seid einfach nur verwöhnt und heikel und sooo!)

Einen sonnigen schönen Tag (habt ihr den Vollmond heute nacht gesehen? Der Wahnsinn... der Wahnsinn greift um sich *loool*)

:clown3:

Ach ja, was ist "Heitipopeiti"???, das Wort ist soooo schön! :jump1:
 
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Heitipopeiti, Schrippen und alles

So ungefähr jeder, der neu nach Berlin kommt, weiß folgende Geschichte zu erzählen oder hat sie von einem Freund eines Freundes einer Freundin gehört:

Ich komm also morgens zur Bäckerei Hilbig:
"3 Brötchen, bitte!"
"Brötchen ham wer nich'."
"Äh - aber da liegen sie doch, diese rundlich geformten, sanft gebräunten Frühstückssättigungsbeilagen..."
"Det sind Schripp'n."
"Ach so, dann hätte ich gerne 3 Schrippen und noch zwei von den Roggenbrötchen da."
"Det heeßt Schustajungs!"
"Ähm ja, dann also noch zwei Schusterjungen, bitte und zum Kaffee heute nachmittag drei ähm Berliner..."
"Hörn se mal, junger Mann: Ick bin Berlina, verstehnse? Aba det, uff det se da zeig'n, det sin Pfannkuchen, allet klar? Nächsta Kunde bitte!"

Tja, in berlin herrscht die Berliner Schnauze. UNd auch raues Wetter, hasste nicht gewusst, wirrlicht? Ab und an findet nämlich sibirische Kaltluft Gefallen an szeniger Mitte und randbezirklichen Plattenbauten, an Klein-Istanbul und Klein-San-Francisco, an Wasserpfeife und Schrippen, Bagels und Bumskneipen und lässt es sich hier für ein paar Wochen gutgehen. Der West- der Süddeutsche lächelt schon ganz verschmitzt, wenn er sagt: Wenn es hier kalt ist, ist es in Berlin bestimmt arschkalt. Und meist hat er Recht.
Da hilft nur noch Küssen.
Ja, das ist ein alter Berliner Brauch, ab -10° rennen alle Berliner rum und suchen sich jemandem zum Küssen, um wenigstens ein bisschen Körperwärme abzubekommen. Aber sie sind natürlich zu verschämt, um dies direkt auszusprechen und daher sagen sie: "Au wei, minus 10 Grad, det is ja wieder zum K.....!"

Safin hat den Sieg sicher nicht geklaut, aber dem Spiegel hat es das Sprachgefühl verschlagen. "Safin düpiert Federer" titelte Spiegel online. Lieg ich falsch oder was, oder bedeutet düpieren etwa nicht in etwa "vor den Kopf stoßen, erniedrigen"?
Ich schau im fremdwortlexikon und lese: täuschen, foppen, übertölpeln, vor den Kopf stoßen.
Also es tut mir Leid, aber warum muss ich mir meine Holzscheite mit Knopfdreherei verdingen, während ein solcher Sprachtölpel Redakteur bei Spiegel online sein darf? Ich protestiere! Streiken wäre auch schön! Stattdessen machen ich am Wochenende Überstunden, obwohl ich quasi beamtet bin. Da sollten sich die Franzosen mal ein Beispiel nehmen! Jérôme, falls du dich mal wieder über streikende Zugführer aufregst, liefere ich dir Munition: Konfrontiere sie mit meinem leuchtenden, aufopferungsvollen Beispiel und sie werden die Schwänze einziehen und hoppeldipop wieder in ihre schneidigen TGVs einsteigen.
Und dann wird alles wieder heitipopeiti!
 
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