Allerenden Krankenlager?
Salut!
Ich sollte Euch wahrscheinlich lieber fernbleiben, damit wenigstens einer gesund bleibt -grins.
Aber die Epidemie ist möglicherweise nur eine lokale und keine globale, oder richtet sich nur gegen das widernatürliche Abschaffen und den Abschaffer des Winters und seine Nachbarschaft.
Chère Wirrlicht ist global verwirrend.
Madame, wie soll ich das verstehen, dass Sie als erklärte Pazifistin auf Zyklopenjagd gehen wollen, hemmungslos durch die Gegend ballern und keine andere Sorgen als Waffenscheine für atomare Lenkwaffen haben? Meine Hände sind sauber, sie haben die Waffen nicht berührt und als pflichtbewusster Bürger bin ich meiner Meldepflicht überall nachgekommen, wo man bereit war, mir zuzuhören. Es war nicht überall ganz ungefährlich
-grins. Zwecks Kontrolle werde ich mich aber am Donnerstag noch einmal in die Praxis begeben, die Waffen überprüfen und darüber berichten, sollte sich ein neuer Tatbestand ergeben. Eventuell besitzen sie gar keine Sprengköpfe und dienen lediglich als taktische Waffen, eine direkte Nachfrage erscheint mir aber nicht ratsam, will ich mir eine, auch noch äusserliche, Misshandlung meines Mundes ersparen. Werde mich um ein klärendes Gespräch unter vier Augen mit dem Zahnarzt bemühen. Er scheint mir unbeteiligt und neutral, seine Scheine sind im Wartezimmer eingerahmt und aufgehängt, die übrigen lässt er sich auf eine Bank überweisen.
Wie wär's mit etwas Humor, falls Ihr bereit seid, darüber zu lachen? Soll der Heilung nicht abträglich sein:
Autofahren macht Spass. Essen auch. Am meisten Spass macht Essen im Auto. Deswegen besitze ich diese erhöhte Affinität zu Drive-In-Schaltern, speziell in meinem Lieblings-Fast-Food-Restaurant
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Das Vergnügen an dieser Self-Service-Version des Essens auf Rädern wird allerdings erheblich durch die Qualität der Gegensprechanlage gemindert. Gegensprechanlage? Meiner Überzeugung nach hat sie diesen Namen deshalb bekommen, weil sie völlig gegen das Sprechen ausgelegt ist.
'Hiere Bechelun hippe!' knarrt es mir aus dem Lautsprecher entgegen - sounds like Schellackplatte. Aus Erfahrung allerdings weiss ich, dass sich die Stimme (männlich? weiblich? wohl eher männlich!?) am anderen Ende dieses Dosentelefons soeben nach meiner Bestellung erkundigt hat. Jetzt einfach bestellen, wäre mir zu langweilig. Demzufolge stelle ich zunächst eine Frage:
'Haben Sie etwas vom Huhn?'
Aus dem Lautsprecher ertönt ein schwer verständliches Wort, das aber eindeutig mit '...icken' endet.
Ich antworte: 'Später vielleicht, zunächst möchte ich etwas essen.'
Etwas lauter tönt es zurück: 'SCHICKEN!'
Ich kann es mir nicht verkneifen: 'Nein, ich würde es gleich selbst abholen.'
Eine kurze Pause entsteht, ich stelle mir belustigt die genervte Visage des McKnecht vor. Als die Sprechpause zu lang zu werden droht, sage ich: 'Ach so, Sie meinen Chicken! Nein, lieber doch nicht. Haben Sie vielleicht Presskuh mit Tomatentunke in Röstbrötchen?'
'Hamburger?' fragt mein unsichtbares Gegenüber zurück.
Der Wahrheit entsprechend erwidere ich: 'Nein, ich bin von hier. Aber hat das denn Einfluss auf meine Bestellung?'
'Wol-len Sie ei-nen H-a-m-b-u-r-g-e-r?'
'Jetzt beruhigen Sie sich mal! Ja, ich nehme einen.'
'Schiess?'
'Stimmt, hatte ich nach meiner letzten Mahlzeit hier. Mittlerweile ist meine Darmflora allerdings wieder wohlauf, ich denke, ich kann es erneut riskieren.' Der Stimminhaber beginnt mir ein wenig leid zu tun. Er kann ja nichts für den Job. Aber ich ja auch nicht.
'Ob Sie KÄÄÄSE auf dem Hamburger möchten!?'
'Ahja, gern. Ich nehme einen mittelalten Pyrenäen-Bergkäse, nicht zu dick geschnitten, von einer Seite leicht angeschmolzen.'
Ob die nächste Ansage aus dem Lautsprecher 'Sicher doch' oder 'A...loch' lautet, kann ich nicht exakt heraushören. Deutlicher jedoch erklingt nun: 'Was dazu?'
'Doch, ja. Ich hätte gerne diese gesalzenen frittierten Kartoffelstäbchen.'
'Also Pommes?'
'Von mir aus auch die.'
'Gross, mittel, klein?'
'Gemischt. Und zwar jeweils genau zu einem Drittel grosse, mittlere und kleine.'
'WOLLEN SIE MICH EIGENTLICH VERARSCHEN?'
Diese, wiederum sehr laut formulierte Frage, verstehe ich klar und deutlich. Sie verlangt eine ehrliche Antwort: 'Falls das die Bedingung ist, hier etwas zum Essen zu bekommen: Ja! Also: Machen wir weiter?'
Die Stimme schnauft kurz und fragt: 'Gut, gut. Etwas zu den Pommes?'
'Ein schönes Entrecôte, blutig und ein Glas 1996er Spätburgunder, bitte.'
'ICH KOMM GLEICH RAUS UND GEB'S DIR BLUTIG!!!'
'Machen Sie das, aber verschütten Sie dabei bitte nicht den Wein.'
'Schluss jetzt, Schalter zwei, vier Euro fünfzehn!'
Schon vorbei. Gerade, als es anfängt, lustig zu werden. Aber ich habe noch ein As im Ärmel. Ich zahle mit einem 200-Euro-Schein.
'Tut mir leid, aber ich hab's nicht grösser.'
PIEP! ... Freundlich werde ich ausgekontert: 'Kein Problem.' Mit kaltem Blick lässt ein bemützter Herr mein Wechselgeld auf den Stahltresen klappern.
Nicht mit mir, Freundchen! Ich will den Triumph! Zeit also für's Finale: 'Kann ich bitte eine Quittung bekommen?', frage ich überfreundlich. 'Ist ein Geschäftsessen.'
Ist nicht neu, kommt aber meist trotzdem ganz gut an! -grins
Auch von mir: Gute Besserung nach Berlin und eine erholsame Nacht
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