• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Lebens-Stil/Freistil/Schreibstil

Hallo zusammen. Ich erhebe Einspruch, Euer Ehren, jawohl, und nicht nur einen. Ihr Leut, könnt ihr nicht etwas langsamer schreiben? Oder zumindest einige Tage bei einem Thema bleiben, häh? Vor lauter rasieren nimmt ihr wohl auf kein Schwein mehr Rücksicht. Es gibt eben keine Manieren mehr, keine Tabus, einfach keine Rücksicht mehr auf Trolle. Niemand mehr kümmert sich um das was Knigge so mühsam versucht hat, zu vermitteln. Hätte der Verlag es bloß nur beim Klappentext belassen.

Liebe Céline, Walpurga persönlich hat mir einen Tipp gegeben, wie ich den Besen am besten frisieren, also flechten soll – und voilà, irgendwelche Limiten von Tempos oder so: kein Problem. Und da sie es halt leider selbst nicht mehr kann, habe ich darauf Patent angemeldet. Soll sich doch quälen und rasieren wer und wo auch immer will. Für synchronisierende Schwimmer oder Werfer isses mir zu Schade, das Geheimnis zu verraten. Und nun mal ehrlich: US-Open hin und her. So viele Halsketten tragende Männer auf einmal, schön aufgereiht – wo hat Frau das sonst, wenn nicht bei Sommer-OL? JA, ich oute mich nun total: maskuline goldene Ketten um den Hals, bzw. auf der Brust, schwingend, geleckt, ich werde da total schwach. Noch gestern Abend im Hotel-Lobby ahnte ich so einen geeigneten schwachen Kandidaten vor mir zu sehen: weite Jeans in Knielänge, silberne! Sportschuhe. Aber dann musste ich feststellen, keine Panzerkette tanzte über die von geblümtem Hemd entblößte Brust. Jedenfalls habe ich aus der Ferne keine entdecken können. Ok, kann auch an meine Kurzsichtigkeit liegen. Aber ich wählte dennoch lieber den Fahrstuhl.

Aber nun mal was anderes, das Thema wurde, glaube ich, hier auch noch gar nicht erwähnt! Ich war ja die Tage eigentlich nur unterwegs, um Klo-Recherchen zu machen. Hatte eigentlich auch vor, ein schönes Klo-Exemplar, statt Bild, diesmal mit nach Hause zu bringen. Aber irgendwie ist mir da die Lust daran verloren gegangen. Erstens konnte ich mich gar nicht so einschließen, wie gedacht. Dann musste ich auch noch feststellen, dass es einfach zu lange dauert. Ich bin zwar geduldig, aber alles hat ein Ende oder nicht? Wenn ich mal mein Tempo, trotz oder wegen Walpurga, vergessen hatte, war ich da ziemlich aufgeschmissen. Nicht weil das Wasser fast bis zum Rand stand, sondern weil es einfach keine Trockenmaschinen gab, weder solche noch solche, von japanischen Föns ganz zu schweigen. Eigentlich bin ich ja ein bescheidener und genügsamer Mensch, aber ab und an wenigstens so etwas 1-lagisches habe ich mir da manchmal schon gewünscht. Und danach schon erst. Aber ich war ja auch nicht in USA, wo einfach alles nur gut ist, sondern nur in „Old Europe“ unterwegs. Und alles was „old“ ist glänzt eben nicht immer …. :spei2: Also warten wir eben die US-Open ab, selbst werde ich sie aber wohl kaum verfolgen, weil eben zu wenige Goldkettchen auf einmal. Roger... :lachen:
 
Werbung:
Hu hu, fröhliche Vagabundin :umarm: , schön, dass wieder da bist!

Aber sag mal, was würde das bringen, wenn ich langsamer schriebe? Doch nur, dass ich mehr Zeit benötigte. Ich bin froh, dass ich das etwas schneller schaffe. Allerdings huschen die Gedanken noch ein wenig schneller als die Finger, und darum ist das Ganze halt manchmal etwas wirr. Das Andere ist, wenn man schizo ist, schafft man es, lachen und heulen gleichzeitig und das verwirrt auch noch. Uns aber zu sagen, dass wir keine Manieren haben? *heuuuuuuuuuul*. OK, ich sagte, dass Gerd manchmal fies ist, jetzt ist er gekränkt... das war ungezogen, wenn's aber Wahr ist! Er hat mich geplagt! Absichtlich und wissentlich. Da gehört doch auch Einspruch hin! :schaukel:

Ooooooh, mit der hl. Walpurga steckst du also unter einer Decke? Auch gut! So braucht sie auch die Goldbarren nicht durchs Fenster zu werfen und kann sie dir gleich aufs Nachttischchen legen. Das erklärt auch, wieso du immer unterwegs sein kannst und woher die allg. Gold-Vorliebe überhaupt kommt *looooool*. Der Kreis schliesst sich wieder mal! Und dass wir vom Klo auf die Behaarung kamen, wundert doch auch nicht, oder? Wenn der Mensch schon mal zur Hälfte ausgezogen ist :wc2: , ist es ein Einfaches, ihm auch noch das Hemd über den Kopf zu ziehen, gleich zu untersuchen, ob sich da irgendwo Ungeziefer eingenisset ;) hat und sich der Goldkettchen zu bemächtigen. Dass er dann :baden: geht, versteht sich auch von selbst. Und wenn es ihm beim Baden langweilig wird, sucht er nach Zerstreuung beim Schwimmen. Badet man zu zweit ist es schöner, aber Synchronschwimmen allein ist wieder origineller. Tja. Wir haben einfach zu viele Möglichkeiten und darum gibt es auch immer so viel zu erzählen.

Ich nehme es aber mit der sozialen Kompetenz sehr ernst :engel1: und gebe dir jetzt eine kleine Verschnaufpause. Wenn du dein Besen in die Besenkammer stellst, kannste alles schön in Ruhe nachlesen. Ich liess mich von den vielfältigen Vorteilen überzeugen, den Herren nach Italien zu begleiten, natürlich mit Kindern und Nasenklammern. Hoffe nur, dass man die dort auch wirklich noch benutzen kann. Werde mich auch nach Goldketten umsehen, glaube, dort ist überhaupt die Geburtsstätte der männlichen *looooool*. Speziell die gaaaaaanz dicken aus Rotgold sind seeeeeeeehr elegant :schaukel: , wenn ich eine Chance erblicke, werde ich sie bei der Kette packen!

Allen ein schönes WE und eine schöne Woche

:clown3:
 
Celine, nie wäre ich gekränkt über das, was du mir an den Kopf wirfst. Weiß ich doch, dass immer nur streng, aber gerecht maßregelst :zunge 5:

Ich fühlte mich auch in keiner Weise angesprochen, als du von wiederkäuenden Paarhufern mit beweglichem Rüssel und borstigem Fell schriebst. Brachte auch die Mantelepithel-Wucherungen der Weichtiere in keinen Zusammenhang mit irgendwelchen Usern dieses Threads. Ein Schuft, der Böses dabei denkt. :schaukel:

Danke auch für die Aufklärung über den Sirtaki. Ich hab doch glatt gedacht, dass er wirklich ein griechischer Tanz sei und wusste nicht, dass er nur für den Film "erfunden" wurde. Aber trinken würde ich ihn trotzdem nicht :zunge 5:

Jedenfalls wünsche ich Dir/Euch eine schöne Woche in "Bella Italia". :winken1:

Robin, würde dich nie einen Nissenspezialisten nennen, großes Pfadfinderehrenwort. Gerade wir beide sind doch auf dem besten Weg, sogar den Kopfläusen jede Form von Zuflucht oder Asyl zu verweigern, indem wir unsere Haarpracht stetig verringern.

Zu dem Thema "Läuse" fällt mir doch glatt wieder ne Geschichte ein.

Vor ein paar Jahren musste ich mit meiner Tochter zum Hautarzt, weil sie sich im Schwimmbad ein paar Dornwarzen gefangen hatte.
In der Praxis gab es keine einzelnen Kabinen, sondern es war ein großer Raum, der nur durch Vorhänge in kleinere Abschnitte unterteilt war.
Während wir also hinter einem Vorhang auf den Arzt warteten, konnten wir haarklein die Unterhaltung zwischen ihm und einem Patienten mitanhören.
Der Patient: "Also, Herr Doktor, ich hab da ne unangeneme Sache. Also.......wie soll ich sagen,......also.......es ist ...... äh......ich hab so komische, juckende Pickel da unten, also......ist unangenehm.....ist bestimmt ne Allergie, oder?"
Der Arzt, Sachse aus Überzeugung: " Nu, dann wollmer ma schaun."
Zuerst höre man gar nichts mehr, anscheinend schaute sich der Arzt das "Ganze" erstmal an und dann kam laut und ohne jede Rücksichtsnahme auf den Patienten von ihm:
"Nene, men Gudster, das is kene Allergie, sie haben SSSackläuse!"
Irgendwie konnte ich mir ein Lachen nicht verkneifen, was zur Ursache hatte, dass meine Tochter von mir wissen wollte, was das denn für Läuse wären und wieso ich das so lustig fände.
Ich hab sie dann an meine Frau verwiesen, die als Kinderärtzin für solch aufklärerische Aufgaben wesentlich besser als ich geeignet war.
Also wieder mal ein Paradebeispiel für Arbeits- bzw. Rollenverteilung :zunge 5:

Aber zu dem Bären:
Ich las am Dienstag in der Bild, dass in Berlin ein Bär aus dem Zoo ausgebrochen ist, danach auf dem Spielplatz zu schaukeln versuchte und anschließend sehr interessiert ein Fahrrad begutachtete und sogar versucht haben soll, auf ihm wegzufahren.
Ich musste spontan an dich und dein Fahrrad denken.

So, nun wünsche ich allen ein schönes Wochenende :winken1:
 
Hallo!

Freut mich, Gerd, dass du mein Fahrrad für so attraktiv hälst, dass es der Berliner Bär unter 4 Millionen anderen Fahrrädern sich aussuchen könnte. Es ist auch echt beutyful: Nachtschwarzblau, mit elegantem Schriftzug, dazu ein dynamisch geformter Rahmen, futuristisches Design etc. Aber: Er hat es sich nicht ausgesucht. :weinen1:
Mit dem Thema Sackratten sind wir ja jetzt endgültig unter der Gürtellinie angekommen...ich sag mal nicht allzu viel dazu, nur: Habt ihr gewusst, dass es in Berlin mehr Ratten als Menschen geben soll? Tja. Tatsache. Was beweist, dass man in dieser Stadt auch ohne Sozialzuschüsse, Wohngeld, Wohnung usw. gut leben lässt. Da sollten sich mal die ganzen Sozialschmarotzer ein Beispiel nehmen, aber echt.
Vielleicht gibt es ja in Berlin auch mehr Hexen als Frauen zum Beispiel. Vielleicht kann man sie ja erkennen, besitzen ein äußeres, geheimes Merkmal? Wenn ja, so klärt mich auf, und wenn wir schon dabei sind, wüsste ich noch gerne, wie man denn eine Hexe so becirct? "He, Kleine, ein kleiner Ritt auf meinem Besenstiel gefällig?" Na, zu plump wahrscheinlich. "Babe, soll ich dir mal meine Kräutersammlung zeigen? Habe den ganzen Wandschrank voll." Na, des klingt ja öd. "Gnädigste, wenn sie mal was zum Verzaubern brauchen, stets zu Diensten." Hm, elegant aber zu pragmatisch. "Bezaubernste, Sie sind so zauberhaft, wie gern wär ich in ihrer Zauber-Haft..." Nicht schlecht, bisher mein Favorit - aber was müh ich mich hier ab, ich erwarte Hinweise und Vorschläge, auch die Herren, bitte!
Bei Britt hätte ich ja keine Chance, Goldkettchen habe ich ja noch nie getragen. Ich habe sogar noch nie darüber nachgedacht, eines zu tragen. Keines mit Peace-Zeichen, keines mit "Nora", keines mit kleinem Foto, keines mit Koksbehälter, keines mit Notration von Dreilagigem...nee nee, Goldkettchen und ich, das geht so zusammen wie...Österreicher und Fußball, sag ich mal.
Céline, jetzt wo du im Urlaub bist, kann ich mich ja mal wundern, dass du einen Satz nicht verstanden hast, obwohl er sehr kompliziert war. :engel2:
Aber um das mal zu erklären: Als ich von der Zeitung sprach, die ich nie kaufen würde, wusste ich natürlich, dass alle an Bild denken würden und perfide wie ich bin, habe ich euch alle in diesem Glauben gelassen. In Wirklichkeit war aber die Zeitung, die ich nie kaufen würde so ein ödes Berliner Blatt, "Tagesspiegel" oder so was, ein Büschel 30-lagiges, mit dem man so gar keine Furore machen kann, ob man sie nun liest oder nicht.
Tja - es war halt Sommerloch.

Allen ein zauberhaftes, hexenmäßiges Restwochenende! :winken1:
 
Ok, Robin, du hast es geschafft, dass sich in mir sowas wie Neid breit macht.
Jawohl!! In puncto Fahrrad kann ich leider nicht mehr mithalten, denn meines WAR (oder ist vielleicht immer noch) ein stinknormales Hollandrad, mit benutzerfreundlichem Sattel und sage und schreibe 3 Gängen. Es war in dezentem Schwarz gehalten. Ich kann mich noch nicht mal damit rühmen, dass es einem Bären aus der Hauptstadt gefallen hätte; noch nicht mal einer Ratte. Nein, es gefiel anscheinend einem nostalgisch veranlagten Menschen so gut, dass er es sich aus einem Pulk von High-Tech-Rädern aussuchte und ich seitdem sozusagen radlos bin.

Was das "Anmachen" von Hexen angeht, darüber haben sich Institoris und Sprengeler, zwei Dominikanermönche, in ihrem im Jahre 1487 verfassten "Hexenhammer" deutlich geäußert, ebenfalls darüber, woran man eine vermeintliche "Hexe" erkennen kann. Trotzdem glaube ich nicht, dass dir dieses Buch bei deinem Problem weiter helfen könnte.
Jedenfalls solltest du auf "Hexenmale" achten, die an jeder beliebigen Körperstelle auftreten können.
Auch solltest du weniger Zeit damit verbringen, Hexen "verführen" zu wollen. Hexen verführen den Mann!!!!!!!!! und machen ihn sich zu einem willigen Werkzeug.
Daher, Robin, lass es einfach laufen........Celine und Britt werden dir schon diesbezüglich zarte Hinweise geben. Schon deine schlappe Entschuldigung, von wegen, ich hatte nie eine Goldkette und die Tatsache, dass du dich mit den verschiedenen Abarten dieser "Schmuckstücke" bestens auskennst, deutet doch schon auf eine gewisse Infiltration hin und zeigt, dass unsere "Hexen" keinen geringen Einfluss auf dich ausüben.
Mensch, pass bloß auf dich auf! Nicht, dass du nachher um Mitternacht dumm-grinsend vor dem Bärenkäfig stehst und Fahrrad-Opfer bringst, nur weil es dir "geflüstert" wurde. :jump1:

Ich wünsch euch was
 
Probleme gibt’s, die gibt’s gar nicht. Zumindest nicht für Hexen. Sie stellen sich einfach viele Fragen gar nicht. Vive la différence :schaukel: Mag ja daran liegen, dass Hexen sich ihrer Identität bewusst waren und vielleicht deshalb auch immer am Rande der Gesellschaft lebten oder gar leben mussten. Und Muttermale gibts halt heute noch :zauberer1

Gerhard kennt sich offensichtlich ganz gut aus. Oder er hat einfach besser aufgepasst, wo auch immer. Oder er kennt sich mit Holzwerkzeuge aus. Oder er hat Jérome in Italienisch konsultiert. :weihnacht Aber ich muss auch feststellen, dass ihr voreingenommen seid. Jawohl. Ich muss euch schelten! :wut1: Ich hatte zwar geschrieben, ich werde bei männlich gepanzerten Goldketten schwach. Na und? Was heißt das schon. Bärinnen und Lachse sage ich da nur. Hah! Ihr habt wohl wieder etwas zu einseitig gedacht, von wegen Frau und schwach :schmollen Das hätte euch so gepasst. Wieder so ein Hammerurteil. :nein: Neulich las ich übrigens einen Gesetzes-Text, da gab es eine besondere Regelung für z. B. für Frauen und Schwerbehinderte. Also für die Randgruppen der Gesellschaft, könnte man dann so denken. Und da passen doch Hexen auch allgemein so mit rein, oder? :teufel:
 
Jazz is not dead, it just smells funny

Neulich ging ich mal wieder durch Berlin, schauen, was der Jazz so macht. Hierfür lief ich die Auguststraße bis zum Ende, bog nach rechts ab, wo die Jazz-Kneipe "B-Flat" liegt.

Exkurs:
B-flat ist englisch und heißt einfach "B". Woran man erkennt, wie komisch das mit der Musik ist. Andere Völker nämlich zählen ihre Noten ordentlich durch, a, b, c, d, e, f, g, fangen aber mit dem "c" an, quintenzirkelmäßig. Die Italiener mit ihrem do, re, mi, fa, so, la usw. lassen wir jetzt mal weg. Die Deutschen sagen aber statt "b" "h". Vielleicht, weil eine erniedrigte Note bei uns mit einem "b" gekennzeichnet ist und wir ein Doppel-B nicht ertragen würden. Ein erniedrigtes H heißt dann also B, während es bei den Engländern Bb heißt oder eben B flat. Zu einer erhöhten Note sagen die Engländer (und Amerikaner nicht minder) "sharp". Also Fis (erhöhtes F) heißt bei denen F sharp, weil man vor der wohltemperierten Stimmung fand, dass Fis schärfer klingt als F. Und ein erhöhtes Fis (was im Prinzip ein G ist, aber da kümmern wir uns jetzt auch nicht drum)? Tja im Deutschen ist das ein Fis-is (dämlich genug), aber im Englischen? Vielleicht F double sharp? F red hot chili? Razor-blade f?
Mit dem flat ähnlich, man fand, dass ein Ton "flacher " klingt, wenn er erniedrigt ist. Und wie heißt dann ein As-as oder fes-es auf Englisch? Super slim a? Low fat a? Ich weiß es nicht. Aber das ändert nichts daran, dass wenn man Jazzer ist, nicht nur "Miles" gesagt wird statt Miles Davis, sondern Clubs englische Namen tragen müssen wie B-flat, Junction Bar, A-Trane usw. Nur der Osten leistete sich in vergangenen Zeiten einen Club mit dem urdeutschen Namen Franz-Club und ein Avantgarde-Schuppen in den 90ern hieß mal "Anorak".
Auch sollte man sich tunlichst englische Bandnamen geben, z.B. "Horst-Meier group" oder "Low fat a". Klasse Bandname, würde Max G. sagen. Nur Avantgardebands dürfen sich deutsche Namen geben wie "Rosa Rauschen" oder "Weltpinguintag".

Jedenfalls ging ich am B-flat vorbei und sah, dass im Club genau fünf Leute waren, während gleichzeitig die Band aus genau fünf Leuten bestehen sollte. Sehr verdächtig, zumal die Fünf alle auf einem Haufen an der Bar standen und Musikinstrumente putzten. Ich beschloss, nicht in den Club zu gehen und spazierte weiter um die Ecke, die Oranienburgerstraße entlang. Dort wurde ich von netten Damen angesprochen, ob ich nicht mal stehenbleiben wollte. Ich war jedoch misstrauisch. Waren das die Hexen, vor denen Gerd mich gewarnt hatte? Hatte er doch gesagt, dass Hexen verführen wollen. Sie hatten auch alle ein bestimmtes Merkmal, nämlich einen ungeheuer eng geschnürten Nierengurt. Ob das zum Motorradfahren wirklich so eng sein muss? fragte ich mich. Oder zum Besenreiten? Ich sagte den Damen jedenfalls, ich hätte keine Zeit und überhaupt, Stillstand sei Rückschritt und eilte weiter, nun den Blickkontakt mit den übrigens verdammt attraktiven Damen meidend.
Plötzlich jedoch wurde meine Aufmerksamkeit überaus angenehm gefesselt. AUs einem anheimelnden Etablissement drang flockige Musik von jungen Leuten souverän dargebracht. Auch sah ich, dass der Ort nicht englisch benannt war, sondern den netten Namen "Café Silberstein" trug. Auch schienen mir keine horrenden Eintrittspreise das Eintreten schwerfallen zu lassen und Publikum war auch da und wippte mit den Zehen.
Ich trat also ein und lauschte einem gutaussehenden Gitarristen namens Benidikt, der mit einem Schlagzeuger ("Drummer"), Bassisten ("Basser"), Saxophonisten ("Saxer") über synkopische Rhythmen improvisierte. Drumherum saß die übliche Clique Jazzhochschulstudenten, die sich wissende Blicke zuwarfen, wenn raffinert über B flat major kreuz gelb skaliert wurde, Aliterationen heiß und kalt abgeliefert wurden und zwei auf drei auf fünf-Verschiebungen souverän gemeistert wurden. Der Rest des Publikums bestand aus den Freundinnen der Musiker (bis auf den Bassisten, Basser haben nie Freundinnen, weil sie hinter ihrem Monstrum von Instrument immer so komisch aussehen) und drei einsamen Herren an Einzeltischen, die gerne Freudinnen hätten (ich natürlich nicht, denn auf mich wartete ja die Herzogin im fernen Potsdam).
Ich muss sagen, dass mein Eindruck von Benedikt und seinen Musikern sehr positiv war, sie streuten auch mal deutsche Songtitel ein ("Heute" - immer aktuell, höhö), spielten gut und hatten - vor allem! - einen "guten Sound". Dann aber fiel Benidikt in meinem Ansehen etwas, denn er sagte mal wieder einen Titel an: "Auch wieder mit ganz aktuellem Bezug. Es heißt...Beslan..."
Oioioi, dachte ich da, muss das sein. Bis dahin war es doch okay, warum muss denn dieser peinliche aktuelle Bezug da hinein? Zumal dann ein Stück kam, das sich in nichts Signifikantem von einer handelsüblichen schöne-Mondnacht-ich-schau-dir-in-die-Augen-und-halte-deine-Hand-Balladen unterschied. weibliche Köpfe sanken an männliche Schultern. Dunkle Augen betrübten sich sinnierend. Mein Knie zuckte nervös.
Aber dennoch, Freunde, kann ich euch sagen, dass das ja ein ganz schöner Abend war. Der Jazz wird wohl immer eine etwas seltsame Sache bleiben, für Großstadtwölfe, Selbstdreher oder Käppi-Träger, aber spontan in eine Jazz-Kneipe einzukehren, bei moderaten Bierpreisen Bevölkerungsminderheiten beim Musizieren zuzusehen, irgendwie alte Bekannte zu treffen, wird immer zu meinen Favoriten zählen.

Bis dann - next time im "B-flat"
 
Dem ersten Abschnitt deines Beitrags konnte ich kaum folgen, oder besser gesagt, ich verstand zwar den Sinn, jedoch verstanden hab ich nichts.
Obwohl ich Musik wirklich liebe, war für mich die Noten- oder Harmonielehre schon immer ein Buch mit sieben Siegeln. Schon als Kind habe ich sämtliche Musiklehrer und auch den armen Kerl, der dazu verdonnert wurde mir das Klavierspielen beizubringen, an den Rand des Wahnsinns getrieben. Viertel- von Achtelnoten zu unterscheiden, oder halbe Noten von ganzen, das schaffte ich gerade noch. Ich konnte auch messerscharf erkennen, ob die Töne nach oben oder unten gingen. Doch gings nur ums Benennen der einzelnen Noten innerhalb einer Partitur oder einer einfachen Melodie, dann geriet - und gerate - ich ins Schleudern. Ich muss mich dann erst mühsam vom C nach oben zählen, was bei jedem Musiker auf grenzenloses Unverständnis stößt.
Irgendwann schmiss dann mein Klavierlehrer das Handtuch, was meine Eltern überhaupt nicht verstehen konnten, wo doch meine Geschwister bei ihm das Klavierspielen fast mühelos erlernt hatten. Es hatte sich wieder mal bewahrheitet, dass Mathematiker mit der Notenlehre überhaupt keine Probleme haben. Da ich auch in Mathematik kein großes Licht war/bin, ist es doch dann nur logisch, dass......................
Mit 16 kaufte ich mir meine erste Gitarre und brachte mir wie viele Andere die ersten Griffe nach Peter Burschs Methode bei. "House of the Rising Sun" war das erste Stück, das ich spielen konnte und ich kam mir ganz toll vor, weil doch auch einige Molltöne gegriffen werden mussten. Da einige meiner Freunde schon längere Zeit Gitarre spielten und einer von ihnen schon sehr gut, zeigten sie mir weitere Griffe und ich lernte sogar das "Picking" von ihnen. Ich spielte und spiele nur nach Gehör oder Tabulatur und auch nur Lieder, deren Melodie ich kenne. Niemals würde ich es schaffen, ein mir fremdes Lied vom Blatt zu spielen.
Robin, du als begabter Musiker, wirst darüber nur schmunzeln können und ich könnte jetzt sagen, dass jeder mal klein angefangen hat. Aber das Dumme ist, dass ich in puncto Musik machen, auch nie groß aufhören werde.
Jedenfalls spielte ich während des Studiums in einer Band, die vor wirklich nichts Achtung hatte. Wir spielten alles, ohne jeden Skrupel. Stilmäßig waren wir überhaupt nicht einzuordnen. Wir spielten Creadence, Beach Boys, Buddy Holly, Shadows usw., zwischendurch auch mal Wader, Mey und Jonny Cash. Hemmungslos geworden durch zuviele Freibiere, spielten wir auf Wunsch sogar "Marmor, Stein und Eisen bricht."
Wir waren wirklich nicht gut, aber es hat uns einen irren Spaß gemacht.
Einen Namen hatten wir natürlich auch. Da Bands in den 70ern keine deutschen Namen haben durften, nannten wir uns " Drugstore". Der Name entstand aus einer Laune heraus, weil einer von uns in einem Drogeriemarkt einkaufte und an der Kasse stehend mit einem Mal diesen Geistesblitz hatte.

Das, was du über diesen Club erzähltst, das kann ich absolut nachvollziehen.
Treffen sich Leute, um zusammen zu spielen, Musik zu machen, ist es die tollste Sache der Welt, weil sie es mit Liebe und aus dem Grund heraus heraus tun, weils ihnen einfach Spaß macht. Sind diese Leute auch noch gut, dann ist es wirklich ein Genuß, ihnen zuzuhören.
Auch den "Profis" ist es m.E. anzumerken, ob sie mit dem Herzen dabei sind, oder nur wegen der Knete oder aus dem Gedanken heraus, dass es ihr Job ist, spielen.
Am schlimmsten aber sind diese Technokraten, die ein Instrument perfekt spielen, die verquersten Grifftechniken beherrschen, aber jedes Stück lieb- und gefühllos herunterdreschen. Wenn sie nebenher in einem Buch lesen, würde es mich nicht wundern.

Vor 2 Jahren in Irland hab ich was Tolles erlebt.
An einem verregneten Sonntagnachmittag sind wir etwas durch die Gegend gefahren und kamen in einem kleinen Ort an, dessen Name ich mir nie merken kann.
Aus einem Pub heraus war Live-Musik zu hören und wir gingen hinein. Was wir damals nicht wussten war, dass sich jeden Sonntag dort die Einheimischen trafen, um dort "ihre" Musik zu machen. Es war brechend voll, aber wir fanden noch ein Eckchen, von wo aus wir zuhören konnten. 12 oder 15 Männer saßen in der Mitte des Pubs und machten Musik. Sie hatten Gitarren, Geigen, Flöten, Dudelsäcke und Akkordeons dabei, mit denen sie gnadenlos gute Irish-Folk-Music machten. Sie machten die Musik eigentlich nur für sich und erwarteten auch keine uneingeschränkte Aufmerksamkeit der anderen Gäste, obwohl diese doch zuhörten und auch richtig mitgingen. Leise wurden sie aber erst in dem Moment, als eine junge Frau, die zuvor mit ein paar anderen jungen Leuten am Tisch saß, aufstand und mit einer unwahrscheinlich schönen Stimme a capella ein gälisches Lied sang. Es muss ein trauriges oder melancholisches Lied gewesen sein, denn einige der Zuhörer bekamen beim Zuhören feuchte Augen. Die junge Frau sang ihr Lied zuende, setzte sich wieder zu den Freunden und für Sekunden herrschte Stille, dann setzte ein kurzer, aber heftiger Applaus ein, bevor sich die Gäste wieder ihrem Guinness widmeten. Danach spielten die Männer wieder ihre Reels und das normale Treiben im Pub ging weiter.
Für uns war es ein toller Nachmittag, der mir gezeigt hat, dass die Iren ein Volk der "aus-dem-Bauch-heraus-Musiker" sind. Für sie gehört Musik einfach zum Leben und Alltag dazu. Sie sind mit dem Herzen dabei.



Aber damit ihr nicht den Eindruck bekommt, ich wäre ein totaler Versager in Sachen Musik, dann kann ich euch sagen, dass die von mir gezeichneten Violinschlüssel die besten der Klasse waren. Ist das denn nichts????? :autsch:

Schönen Abend noch.
 
PS: Ach ja, wir waren nicht die einzigen Touristen in diesem Pub. In einer Ecke saß eine Gruppe sturzbesoffener, junger Deutscher. Als sie mitbekamen, dass auch Lieder gespielt wurden, die sich das Publikum lautstark wünschte, stand einer von ihnen auf und "wünschte" sich von den Musikern John Denvers "Country Road".
Da soll noch mal einer sagen, dass wir Deutschen könnten uns im Ausland nicht anpassen könnten :zunge 5:
 
Werbung:
Tja, nicht umsonst haben die Iren früher reihenweis beim Grand Prix abgeräumt - und bringen internationale Bands wie die Cardigans hervor.
Generell scheint es zwei Arten von Musikern zu geben: Solche die Spaß haben und solche, die ihn nicht haben. Und dann gibt es noch Profis und Amateure und unter den Profis findet man die allermeisten, die keinen Spaß an der Musik haben.
DIe irgendwann sich sonstwas erträumt haben, als sie an der Uni anfingen, aber an den Musikunis werden immer auch viele nur durchschnittlich Begabte aufgenommen. Die merken das dann irgenwann aber dann kann es zu spät sein.
Also ich bin bei drei Aufnahmeprüfungen durchgefallen, bin aber im Nachhinein ganz froh...tja, das sagt sich leicht, aber wenn ich so sehen, wie die Berliner Jazzer so ihr Leben fristen, hart in ihren 5-6 Clubs um das fast nicht vorhandene Publikum kämpfen, entweder in öden Musikschulen Untalenten das Klampfen beibringen oder sich mit Tanzjobs und Musicalengagements über Wasser halten...
Nee nee.
Vielleicht haben Amateure auch mehr Spaß an Musik, weil sie ihnen ewig ein Geheimnis bleibt...Wer weiß :dontknow:
 
Zurück
Oben