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Lebens-Stil/Freistil/Schreibstil

Man sollte den heutigen Tag zum Welt-Ekel-Tag erklären, wobei Celine´s Sofa-Link wirklich gut ist, obwohl der Gedanke, dass sich in meinem Haus eines dieser Sofas verstecken könnte, wirklich erschreckend ist. Ich möchte nur mal gerne wissen, wer sich solchen Mobiliar kauft??? Ok, einen Interessenten diesbezüglich hab ich schon gefunden. Meine Tochter!!!!! Ja, meine eigene Tochter!! Sie, die mit ihren gerade mal 16 Jahren die Metamorphose vom modebewussten Teenie zum Punk durchlebt. Sie, die gegen Alles ist, die alles ablehnt, was auch nur ein bisschen mit Establishment und Angepasstsein zu tun hat. Sie, die sich am liebsten von oben bis unten piercen liesse und momentan versucht, meine Einwilligung zum Grün färben der Haare zu bekommen, keine Demo gegen Krieg und Faschismus auslässt. Sie, die morbide Texte sammelt und damit ihre Zimmerwände dekoriert, am liebsten Ville Valo, Manson, In Extremo und Metallica hört. Sie, die romantische Bücher liebt, Gedichte und Kurzgeschichten schreibt, die schon veröffentlicht wurden, eine glänzende Schülerin und eine tolle Tochter ist, auf die ich unmenschlich stolz bin, ausgerechnet sie fand diese Sofas voll krass und abgefahren und hätte lieber heute als morgen eines. Versteh einer die eigenen Kinder...... :autsch: .

Robin, das mit der Kunst ist wirklich so ne Sache. Das, was in meinen oder deinen Augen Kunst ist, ist für andere schlichtweg schlecht, geschmacklos, unverständlich, kitschig .......einfach nur Schrott.

Richard Wagner sagte nach der Aufführung der Götterdämmerung 1876 in Bayreuth:
Sie haben jetzt gesehen, was wir können; nun ist es an Ihnen, zu wollen. Und wenn Sie wollen, so haben wir eine Kunst.
Ganz extrem empfinde ich das unterschiedliche Kunstempfinden in der Malerei oder allgemein in der bildenden Kunst.
Gerade die "moderne" Malerei oder der Surrealismus verlangt mir wirklich große Toleranz ab. Es macht mich wütend, wenn ich vor sinnlosem Gekleckse stehe, das Gemälde vielleicht noch den Titel "auf der Suche nach dem Gestern" hat und hinter mir diese Kunstkenner stehen, die laut und meist ungefragt erklären (damits nur jeder mitbekommt, so nach dem Motto" ich weiß was! ich weiß was), was der Maler ausdrücken wollte und sie seine Empfindungen doch soooooo gut nachvollziehen könnten. Allerdings würde der schwarze Klecks oben rechts dem Kunstwerk einen leicht melancholischen Touch geben, zumindest aber zum Nachdenken anregen. Also, da werde ich doch glatt sauer. Warum sagt denn niemand: "Nee, also ich erkenn da gar nichts drauf. Für mich ist das die pure Verarschung."

Néricault Destouchers schrieb 1732: La critique est aisée, e l'art est difficile. (Das Tadeln ist sehr leicht, doch die Kunst ist schwer)
Vielleicht bin ich da wirklich zu bodenständig, realistisch oder einfach nur zu dumm und ungebildet, aber mir kann man nicht alles als Kunst verkaufen, nur weils die Kunstkenner es als solche deklarieren.
Auf der anderen Seite schaffen es aber Musik und gute Texte bei mir eine zentimeterdicke Gänsehaut zu erzeugen. Wenn ich den Kanon von Pachelbel höre, das Air von Bach, die 4 Jahreszeiten, die Arie " la Mama morta, aber auch den "großen schwarzen Vogel" von Hirsch, dann ist es bei mir jedesmal soweit. Musik kann mich emotional echt in die Knie zwingen, aber Malerei......
Ok, die alten Meister waren begnadet und ihre Bilder gefallen mir wahnsinnig gut, die schließe ich natürlich aus meiner unqualifizierten Kritik über die Malerei aus.

Jerome, Celine, ich gestehe, dass wir am Wochenende grillen werden. Richtig schön auf Holzkohle, ohne Alu-Schalen. Wir lassen Fett in die Glut tropfen, lassen es qualmen und rauchen und werden den Teufel tun und an die Nachbarschaft oder die krebserregenden Stoffe denken. :zunge4:

Ich wünsche allen ein schönes und erholsames Pfingstfest.
 
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Hallo ihr Lieben :winken1:

Ihr seid sooooo sprunghaft. Ihr handelt in einem Abwasch alles quer durch den Gemüsegarten ab, da wird es mir schwindlig.
Zum Welt-Ekel-Tag kann man jeden Tag erklären, wenn man will. Aber wollen wir das? :nein:
Sind grüne Haare eklig oder Frau Berg? Moderne Kunst oder Wagner?
Gerd, lass deine Tochter ruhig die Haare grün färben, dafür muss sie versprechen, sich nicht piercen zu lassen. Das ist eindeutig das kleinere Uebel. Ich verspreche dir, sie wird es bald sein lassen. Grün und blau sind die dümmsten Farben, um die Haare zu färben. Sie waschen sich extrem schnell aus und sehen dann leicht schimmelig aus - so richtig eklig. Als modebewusste junge Dame müsste sie dann die Hälfte ihrer Freizeit im Badzimmer verbringen, um nachzufärben und das wird ihr bestimmt stinken. Lohnt es sich überhaupt, über die Haarfarbe zu streiten? Sei doch froh, dass sie Haare hat.
Mit Frau Berg ist das wesentlich komplizierter. Ich lese doch auch ihre Newsletter und ihre Bücher, sie ist so herrlich direkt, aber möchte ich sie zu Freundin? Robin, möchtest du mit ihr eng befreundet sein? Ob sie wohl privat auch so deprimierend ist? Jemand sagte über sie: "Schlampe? Monster? Oder eine misanthrope Vebindung zwischen den beiden?" Bei mir sind weder Schlampen noch Monster so negativ besetzt wie bei den meisten Menschen, ich finde sie so polarisierend wie Houellebecq, aber manchmal verstehe ich sie nicht. In ihrem neuen Buch schickt sie ihre Heldin nach Finnland, wo sie friedlich leben kann und die Leute friedlich und lieb sind. Die Frage ist aber "Warum?". In Finnland sind die Männer sehr still, die Frauen die traurigen Heldinnen der Emanzipation. Aber von der Emanzipation hält Frau Berg auch nicht so viel (oder nur von Alice Schwarzer nicht?) und vom Kinderkriegen auch nicht und vom Sozialstaat Deutschland noch viel weniger. Sich mag sie und auch die Reichen, manchmal... Sie operiert nicht nur am offenen Gefühl und Herzen, sie operiert ohne Narkose und bohrt auch noch mit dem gar nicht antiseptischen Finger in der offenen Wunde, sie spaltet nicht nur die Menge, sie spaltet auch die Köpfe. Aber sie liest sich gut *loool*.
Ich möchte schon wissen, was du fühlst, wenn du Brahms zum 1000mal hörst... schon weil du uns den Stierhodenwitz vorenthalten oder erspart hast ;).
Ueber Musik und Malerei sollten wir uns lieber nicht unterhalten, sonst spalten wir uns auch hier noch die Schädel. Ich kann z.B. Wagner nicht leiden. Erstens, weil er mir den peinlichsten Augenblick meines Lebens beschert hatte, als ich Bayreuth mit Beyrouth verwechselt habe und zweitens, weil mir die "männerfressende" Walküre schon immer suspekt war und der "Ring" ist so bedeutungsgeladen. Sagt, was ihr wollt, mir ist er eine Qual. Also, wer hier Wagner noch einmal erwähnt, wird von mir ohne Kriegserklärung mit Turnschuhen bombardiert und seine CD/Platten-Sammlung bekommt die Krätze! :wut1:
Die Malerei ist auch so ne Sache. Da wurde doch erst ein Picasso für über 100 Mio. Dollar ersteigert. Ein absoluter Rekord. "Garçon à la pipe", wen wundert's? Seine klassizistische Rosa-Periode ist hübsch, der melancholische Touch "en vogue", eben klassisch gefällig und zugleich natürlich meisterhaft. Da können van Gogh, Renoir und Rubens auf den weiteren Plätzen einpacken *looool*. Wie man aber für das "Stillleben mit Vorhang, Krug und Obstschale" von Cézanne 60 Mio. bezahlen kann, das soll mir einer erklären. Na ja, positiv ist, dass auf dem Bild kein toter Fasan zwischen den Aepfeln liegt. Wie gesagt, über Kunst streite ich nicht mehr. Da wird gleich gemordet *loooool*.

Aber über Grilladen können wir uns gerne unterhalten. Dagegen habe ich überhaupt gar nichts. Wie auch gegen Grillieren nicht. Nur gegen den Nachbarn *seufz*. Seine Grill- und Gartenpflegeexzesse sind nämlich nur unser Vorwand, um ihn heimlich beschimpfen zu können *looool*. Um sagen zu dürfen: "Wir hassen ihn nicht, wir können ihn nur nicht leiden". Das dafür aber um so leidenschaftlicher. Er tarnt sich als freundlicher alter Mann, untergräbt aber unsere natürliche elterliche Autorität aufs Gröbste. Füttert die Ameisen mit Schokolade, weil "sie immer so ausgehungert aussehen". Noch vor ein paar Wochen genügte es, wenn ich sagte: "Nö, das habt ihr nicht gern", dann assen sie es nicht und liessen es sich wegnehmen. Heute heisst es: "Rends-le-moi!!!", begleitet durch ein Stampfen und ein oder zwei beleidigte Gesichter. Ich aber will nicht, dass ein FN und Le Pen-Wähler meine Kinder überfüttert und sie lästern lehrt! Das macht er nämlich von Mo. - Fr., am Samstag geht er beichten, am Sonntag bekommt er die Absolution und am Montag geht dann das Grillieren und alles andere wieder los, inkl. Schneckenmord! So verstehen wir den Laizismus nicht. Da tröstet mich auch nicht, wenn er in mir eine "noch gerade so akzeptable Ausländerin" sieht. Wäre ich Gerüchen gegenüber resistenter, würde ich nicht nur auf dem Bau einer Rösterei bestehen, ich würde glatt auch noch eine Klebstoffmanufaktur betreiben. Soviel ich weiss, braucht man nämlich um Leim herzustellen, eine Menge Knochen, die man kochen muss. Und das stinkt dann ganz bestialisch, damit würde ich aber vor allem mich in die Flucht schlagen. Tja. Jetzt wisst ihr es also. Aber sonst sind wir gesund *looool*.
Und dann kann ich euch einen Witz nicht ersparen. Es wird als Tatsache erzählt, nur glauben kann ich es nicht:
Haben sich zwei Mädchen beim Verlassen eines amerikanischen Kinos über den soeben gesehenen Film "Troja" unterhalten und gerade als sie die Schlange an der Kasse passieren, sagt die eine: "Schade, wird Achilles in die Ferse getroffen und muss sterben". Zwei Jungs, die dort warten, darauf wutentbrannt: "Dumme Weiber, jetzt müssen wir uns den Film auch nicht mehr ansehen, wenn wir schon wissen, wie er ausgeht!" *loooooool*
Ich finde es nur irgendwie nicht richtig, das Paris im Film schöner ist als die schöne Helena, aber stören tut mich das natürlich nicht *looooool*. Und lustig ist auch, Brad hatte Christuslatschen abgelehnt, weil er seine Füsse nicht fotogen genug findet, darum spielt er den ganzen Film in Stiefeln... dazu sage ich jetzt aber nichts mehr. Hab euch jetzt genug zugetextet.

Einen schönen Abend... und kauft euch vielleicht Sommerstiefelchen, ab Grösse 47 sind sie besonders süss *looooool*

:clown3:
 
Howdy!

Also zunächst mal ist das allein Gerds Schuld, dass alles durcheinander geht; ich persönlich habe garnichts gegen moderne Kunst gesagt, ich habe da nichts gegen, sollen doch die Schmierantinnen ud Schmieranten ihre Leinwände vollkleistern mit was sie wollen. Es stört mich nur, in Romanen ständig Abhandlungen über Kunst zu lesen, egal ob mir die Kunst gefällt oder nicht, denn ich will ja die Kunst selbst genießen oder ablehnen. Und schon gar nicht gefällt mir dieses Augenzwinkerische, dieses: sie lieben doch wohl auch Dowland, Matisse ist das GRößte und Miles Davis IST der Jazz und zwar so sehr, dass man ihn als Insider ruhig einfach MILES nennen kann.
Jeder Jazzer sagt statt Miles Davis immer nur Miles, wofür ihm oder ihr grundsätzlich das "Horn" über den Kopf gehauen gehört, weil es so anbiedernd klingt. Ich sage ja auch nicht: Der Frank ist das Größte, das hier ist typisch Glenn und der Johann Sepp ist einfach ultra-abgehangen.
Auf den Richard, der die OPER ist, stehe ich auch nicht so sehr, allerdings ist das Meistsängervorspiel nicht zu verachten, wie das Vorspiel an sich sowieso eine schöne und wichtige Sache ist. Defintiv wollte ich aber mit Richie-Boy nicht befreundet sein, weil die Sau ein Fähnchen-in-den-Wind-Dreher par excellence war und außerdem Antisemit.
So stellt sich auch die Frage, ob ich mit Sybille befreundet sein wollte, nicht wirklich; denn ich nehme zunächst nur ihre Kunst wahr. Nun ja, sie hat schon einen gewissen Mädchen-Bonus bei mir, zumal ich Wiglaf Droste, mit dem sie ja befreundet ist, zum Kotzen finde. Der Vergleich mit Houellebecq hinkt ein bisschen, denn Michel hat ja einen Plan und Sybille hat nur so einen allgemeinen Pessimismus, dass wohl alles doch ganz schlimm kommt, wie auch immer. Dafür hat sie mehr sprachlichen Drive, ist dann aber in Romanform nicht so sehr zu genießen, weiß ich noch nicht. Vielleicht wöhre ich auch mit der Judith Herrmann lieber befreundet als mit Frau Berg, aber vielleicht wäre es auch mit der Berg weniger langweilig, beiden aber wäre es mit mir viel zu langweilig... :rolleyes:
Gerd du solltest froh sein, dass deine Tochter eine Punk ist, denn das zeigt, dass sie gewillt ist, einen kompromisslosen Lebensweg einzuschlagen. Und das ist eine gute Übung. Nicht zuletzt war ja auch Berlins bedeutenste Musikerin, die unvergleichliche Toni Vakuum, eine Punkerin par excellence. Sie hat es sogar dahin gebracht, verschlüsselt in einem Roman aufzutauchen, der allerdings genauso unbekannt bliebt wie sie ;)
Jetzt muss ich mir nur noch überlegen, ob ich lieber einen Stierhodenwitz oder aus meinem musikalischen Empfinden erzählen soll. Beides ist ein wenig öde. Aber mehr als auf den Inhalt kommt es ja aufs "wie" an. Ich überlege noch eine Weil. Bis dahin arbeite ich noch ein bisschen und wünsche schon mal einen schönen Tag! :)
 
Salut!

Bevor ich mich in die Schweiz verabschiede, wollte ich noch schnell sagen: 'Der Klang der Zeit' ist nicht eklig, das Buch ist sogar ziemlich gut gegliedert und geschrieben - sprachlich, wohl verstanden, aber auf über 700 Seiten so mit Gefühl und Intellekt überfrachtet, dass man in der Kunstsuppe zu ertrinken droht. Die Protagonisten sowie die ganze Handlung sind so künstlich und konstruiert, dass es nie gelingen konnte, mich zu überzeugen und dem Ganzen einen Hauch wirklichen Lebens einzuhauchen. Habe das Buch schon als 'The Time of Our Singing' gelesen, hätte es mir gefallen, wäre ich vermessen genug, es hier zu empfehlen. Familien und Gesellschaftsromane, die amerikanische Geschichte und die Suche nach Identität beschreiben und aufarbeiten, sind wohl 'in' und auch dieser wird in Europa den Weg in die Bestsellerlisten schaffen. Beschreibt die Flucht in die fiktive Harmonie der Musik, schafft es aber nicht, die schwarze US-Geschichte damit glaubwürdig oder zukunftsorientiert zu verbinden.
Wenn Ihr aber etwas wirklich Schlechtes von Powers lesen wollt, dann empfehle ich die deutsche Übersetzung von 'Galatea 2.2'. Die ist wirklich sehr mies - grins.

:autsch:

Eine Frage erlaube ich mir noch. Eine Katastrophe wartet nur darauf, auszubrechen. Was fällt Euch zu dem Satz ein? Könnte es etwas mit diesem Forum zu tun haben?
Gerd, Du hast schon gut 10 Jahre mehr Erfahrung und darum frage ich Dich - auch, weil Du unvorbelastet bist - 'Die Unendlichkeit als Ding an sich' und auch andere Themen... Lohnt es sich, darüber zu 'streiten'?

:autsch:

Ich füge mich jetzt dem Unvermeindlichen, höre mir heute Abend das Konzert an, vermutlich wird es mir sogar gefallen, aber ich empfehle Euch, seht Euch nie die Bilder von Paul McCartney an, wenn Ihr es vermeiden könnt. Die müssen im Drogenwahn - und Öl - gepinselt worden sein...

:autsch:

Ich glaube, der letzte Rest meines freien Willens wurde somit zu Grabe getragen. Am Sonntag ist auch noch Muttertag -grins.

Pardon, Freunde! Bonne journée et à bientôt!
 
Also, bei den Andeutungen, die Jérôme gemacht hat, stehe ich leider auf dem Schlauch. Ich sehe nicht mehr als die üblichen Katastrophen herannahen. Manche haben Namen, manche sind mehr so Dinge an sich.
Ich verstehe auch nicht: Geht ihr auf ein Paul McCartney Konzert? Ihr fürchtet die Strafe des Gysi? Oder ihr oder nur Jérôme geht in die Schweiz und das soll dann Entschuldigen für das andauernde Grillieren und Parkieren sein? Es heißt Grillen und Parken, ich bestehe darauf.
Ich wollte euch eigentlich einen interessanten Link über Straßburg hier hinein stellen, stellte dann aber fest, dass es den Artikel nur in der Printausgabe der FR gab. Da kam so ein Typ vor, der heiß Till oder Tillmann und war Unternehmensberater und Wahlfranzose und vielleicht kennt ihr den ja. In dem Artikel ging es um das gespannte Verhältnis des Elsass zu Paris und über haupt um die Verschrobenhait des Elsässers als Franzose an sich. Bestimmt nüscht neuet für euch, aber vielleicht wärs ja interessant gewesen, wie sich das aus deutscher Sicht darstellt.
In Spiegel-online befindet sich dafür ein Artikel über Zinedine Zidane, der an schweißtriefender Schwülstigkeit nicht zu überbieten ist und schlicht verboten gehört, auch wenn man dem Mann gerne beim Kicken zuschaut.

Jetzt hol ich mir erst mal nen Kaffee, hoffe an der Thele nicht von Witzen überrascht zu werden und überlege mir dann, ob ich weiter über die Unendlichkeit an sich philosophieren will - denn da sind ja immer Fragen offen :p

Bis dann!
 
So, hammers gerne, philosophische Fragen in den Raum werfen und sich dann in die Schweiz absetzen und McCartney´s Konzert besuchen. :nein:

Hatten wir im alten Forum nicht schon mal das Thema "Zufall - und ob es ihn gibt"? Daran musste ich denken, als ich das mit der Katastrophe las, die nur darauf wartet auszubrechen. Ok, das lässt darauf schließen, dass diese Katastrophe keine zufällige ist, sondern eine vorhersehbare bzw. einkalkulierte. Und da nun die Existenz der lauernden Katastrophe bekannt ist, könnten wir sie vielleicht abwenden, in dem wir uns nicht aufs dünne Eis der Philosophie begeben. :autsch: .

Einstein sagte: " Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher."
Jedenfalls verbinde ich mit dem Begriff "Unendlichkeit" automatisch Ewigkeit und Unsterblichkeit. Die Unendlichkeit als Tatsache anzusehen, ist für mich absolut logisch, denn dass es sie gibt, ist unumstößlich. Der heutige Stand der Mathematik, Physik und Astronomie lässt gar keinen anderen Schluss zu! Wer weiß, ob in 200 Jahren die Wissenschaft nicht so weit ist, dass sie sogar der Unendlichkeit Grenzen setzt? Geisteswissenschaftler sehen grundsätzlich die Triga "Unendlichkeit, Ewigkeit und Unsterblichkeit".
Ich mach´s mir da einfach! Ich weiß, dass es die Unendlichkeit gibt, ich glaube an die Ewigkeit und hoffe auf die Unsterblichkeit (Seele).

Robin, war der Witz denn wirklich soooooo schlimm, oder gar eine Zote, dass du ihn hier nicht reinschreiben willst???? Werden Stierhoden nicht in südeuropäischen Ländern (ich meine, sogar in Frankreich) als Aphrodisiakum verzehrt??? Also....sind sie ein "LEBENSmittel oder gar ein GENUSSmittel? Ich habe schon öfter Witze über Lebens- oder Genussmittel gehört, also............... :jump1:

Celine, was du von den Jungen an der Kinokasse erzähltest, das habe ich live erleben dürfen. Zwei jüngere Frauen unterhielten sich darüber, dass der Freund der einen bereits in dem Film "Troja" war und ihr später vom Tod des Achill erzählte. Sie war richtig sauer, weil ihr der Freund schon das Ende verraten hatte und die andere Frau konnte diese Empörung vollends verstehen. Da soll noch einer sagen, dass sich das Gros der Deutschen nicht in der greichischen Mythologie auskennt :nein: .

Wünsche allen noch eine schöne Restwoche.
 
Wie heißt jener große Meister,
der immer wieder mischt den Kleister,
der mich lässt am Sessel kleben,
wider alles Schlafens Streben?

Denn ihn gilt es heut zu loben
und zwar auf Befehl! Von droben!
Und sein Name sei Lars von Trier
vom Geschmack nicht jedems Bier...

Über "Dogville" hier zu dichten
gelingt natürlich nur mitnichten
denn der Film geht wohl drei Stunden
eng gefilmt und stark gebunden.

Theater, Film und auch Parabel
Lehrstück klänge auch passabel
und vor allem auch: Passion!
Von ihm kennen wir das ja schon.

Doch zu solcher Meisterschaft
hat er's wohl noch nie gebracht
zu solch vollendet Form und Dichte
scharf und schön in jedem Lichte.

Grausam auch und folgerichtig
von der Moral denn auch sehr wichtig;
denn diese werde obsolet
für sie wars stets wohl schon zu spät.

Wussten wir denn alles schon
übers Thema Religion?
Nach diesem Film wissen wirs wieder
und knien wohl in Ehrfurcht nieder...

Seltsam nur, denn hierzuland
belohnte man "Gegen die Wand"
Dies Schmierstück gewann den goldnen Bären
für Dogville konnt man nix entbehren.

Aber dies sei hier egal
Die Zeit richtet und ist fatal
für das, was nicht besitzt Substanz
was die besitzt - das lässt sie ganz...
 
Hallo, ihr Lieben

Wir sind wieder zurück, abgehärtet, wasserfest und -dicht *loooool*. Euch verschone ich, hab schon mittags genug über das Konzert für Binchen geschrieben und euch interessieren solche Sachen ja eh nicht, nicht wahr?

Dafür suchte ich wie gestört jetzt die erwähnten Artikel, bis mir der Kopf rauchte. Fand aber nur den über Zidane. Der ist ja noch übler als meine Schilderung des Konzerts *looool*. Zidane würde sich bestimmt darüber übergeben, denn er ist sehr bescheiden und still.

Und überhaupt, wie soll ich da "sinnvoll" anschliessen, wenn Gerd philosophiert und Robin Gedichte über Kammerspiele schreibt? Da fällt mir doch nur ein, dass mich der Film schrecklich schockierte. Nicht der Film an sich, aber die Tatsache, dass so Sachen in uns allen schlummern. DAS muss man sich vorstellen. Das ist auch irgendwie ein ewiges Vorhandensein einer Katastrophe, die darauf nur wartet, auszubrechen. Darüber könnte man sich unterhalten. Was haltet, oder hielte uns davon ab, in letzter Konsequenz nicht so zu handeln wie die Bewohner von Dogville, nicht umzukippen wie Tom oder nicht so zu handeln wie Grace' Vater?

Was haltet mich davon ab, einen schönen Hals nicht zu würgen? Zum Beispiel einen an der Kinokasse *looool* oder einen, der den Kopf eines "spanischen Nieren"-Hassers trägt. Ich wusste gar nicht, dass das als ein Aphrodisiakum
zählt, ich finde das ein prima Essen ohne Hintergedanken. Aber wenn es euch jetzt übel wurde, ich kann noch schlimmer: ich esse auch Rührei mit Hirn und viel Schnittlauch und Kümmel. Hey, das sind alles Leckerbissen! Und ihr grillt und parkt. Apropos DEUTSCH! Ist dann: mit Turnschuhen bombardieren auch falsch? Heisst es dann bombarden, oder wie jetzt? :dontknow: Zum Glück kann ich immer noch auf ein Bombardement ausweichen, da mokiert sich hoffentlich keiner :autsch: .
Aber etwas weiss ich jetzt! Eine Professorin für Soziologie und Geschlechterforschung aus Freiburg fand das raus. Die Arbeit am Grill und mit rohem Fleisch wird von vielen Männern als besonders männlich und archaisch empfunden. Sie vermag die Ur-Instinkte im Mann wecken. Wer Feuer anzündete, stand z.Z. der Neandertaler in der Sozialhierarchie ganz oben. Es ist auch ein Ritual, bei dem Zugehörigkeit gezeigt wird. Die Männer werden daran erinnert, wie sie "damals" in einer Höhle am Legerfeuer sassen, das Essen zubereiteten und zu sich nahmen. Hmmm, ich kann das nur bestätigen! Unser Nachbar ist noch heute ein richtiger Neandertaler. Aber jetzt habe ich es mir wahrscheinlich wieder mir Gerd total verscherzt *seufz*.
:trost: Nimm es nicht so tragisch Gerd, du weisst ja, mich darf man nur beschränkt ernst nehmen. Und heute eigentlich noch etwas weniger. Bin nämlich müde und das ist immer eine Katastrophe, da drehe ich erst richtig auf. Am besten nehme ich jetzt etwas rohes Fleisch zu mir und geh ins Bett *loooool*.

Einen schönen Abend noch...

:clown3:
 
Salut!

Alle Vorwürfe, ein verschrobener Elsässer zu sein, weise ich somit strikte zurück! Unsere leidvolle Vergangenheit ist an uns nicht spurlos vorbei gegangen, stimmt. Die Blüten, die sie heute treibt, gehen gegenwärtig nicht ganz spurlos an mir vorbei. Die Hoffnung, dass wir uns noch fangen und es schaffen, wieder nur anständige, 'möchtegern' intellektuelle arrogante Franzosen zu werden, die habe ich noch nicht ganz verloren -grins.
Bemühe ich mich nicht redlich um ein angenehmes freundliches Klima? Versuche ich nicht, Robins Abwanderungsgelüsten mit ernsthaften philosophischen Fragen Vorschub zu leisten, um diese zu unterbinden? Das alles, um den Stempel 'Verschroben', aufgedrückt zu bekommen. Unerhört!

Gerd, m.E.n. ist die Existenz einer lauernden Katastrophe zu wenig bekannt, wird gar sträflich missachtet. Ich bin der Ansicht, dass eine Katastrophe ein latentes Ding ist. Vollkommen unspezifisch. Sie wartet nur darauf, Gestalt anzunehmen. Natürlich ist es nicht so, dass hier mehrere auf irgendein Ding spezialisierten Katastrophen vorhanden wären, die warten, auszubrechen, sondern eben eine latente und wandelbare. Möglicherweise wird sie mit uns weiter getragen, vererbt etc. So wie die Sünde des Grillens mit uns seit prähistorischen Zeiten durch die Evolution wandert, von uns getragen - bis in die Ewigkeit. Sie ist unsterblich. Dem kannst Du nicht mir einer Glanzleistung der Diplomatiekunst nach französischem Vorbild begegnen, dem musst Du Dich stellen.

'Ein Mann findet nie was!' Mitnichten! Den Artikel über verschrobene Elsässer habe ich zwar auch nicht gefunden - wurde wahrscheinlich nach einer diplomatischen Intervention unsererseits aus dem Netz entfernt. Doch fündig wurde ich trotzdem.

'Ich habe genug!' '

Der beste Torhüter Europas, erfolgreicher Schriftsteller, Titan Kahn, Super Olli und Fussball-King und was es der sprachlichen Schrottschöpfungen mehr gibt, will ins Ausland. Meine sonst schon ambivalenten Gefühle für Sport und für Titan Kahn, geraten dabei in Wallung. Das hat nichts mir seinen persönlichen Eskapaden zu tun. Wirklich nicht. Ferrari auf dem Trottoir ist auch für mich eine Alltäglichkeit und wer legt sich heutzutage keine Geliebte zu, während die Ehefrau in der Klinik zum Leben verhilft. Solches ist z.Z. der verschwimmenden moralischen Konturen doch quasi ein 'must', um hier auch die Anglizismen weiter zu pflegen. Über die Wahl der Spielgefährtin abseits des grünen Rasens verliere ich auch kein Wort, denn Verzicht auf intellektuellen Anspruch schliesst sportliche Höchsteffizienz nicht aus. Titan Kahn ist ein starker Torhüter, auch wenn seine Reflexe langsam nachlassen, wie manches Spielergebnis zeigt, aber ein Spitzenmann im Tor ist er noch allemal! Nur eins verstehe ich nicht: Mit einem von der Fachpresse (France Football) geschätzten Jahreseinkommen von rund 10 Mio. Euro engagierte sich King Kahn einen Motivationstrainer. Stimmt das tatsächlich? Braucht einer, der in seinem Job im Monat beinahe 1 Mio. verdient, einen anderen, der ihn in den Hintern tritt, damit er überhaupt noch Lust hat, die Arbeit auszuüben? Was sagen die ca. 5 Mio. Arbeitslosen in Euerem Land dazu? Für welchen Lohn wären die bereit, voll motiviert zu ackern, wenn nur ein Job da wäre? Wie fand Super Olli jetzt zu neuer Motivation, für ein fremdes Land zu kicken? Der Fussball hat ihn reich gemacht, aber zufrieden offensichtlich nicht - und schlau schon gar nicht.
Ihr wundert Euch, dass mich Fussball nicht froh macht? Es ist doch eine sehr traurige Angelegenheit, n'est-ce pas?

Robin, habe 'Gegen die Wand' nicht gesehen, holte mir aber ein paar Informationen, um zu vergleichen. Falls dies überhaupt möglich ist, würde ich sagen: Hätte von Trier nicht so genial reduziert - wär's nicht von Trier - wäre aus 'Dogville' ein ähnlicher Film geworden. Das, was einen Publikumsmagnet ausmacht - das Drumherum, lenkt von Wesentlichem ab, lässt Wichtiges verwässern oder gar verschwinden, erlaubt, sich auf Nebensächliches zu konzentrieren, um nicht verstehen zu müssen, um nicht gross nachdenken zu müssen. Wobei man sich ab und zu auch so was gönnen muss/soll/darf. - Dies natürlich nur, um eine Entschuldigung für das bombastische, in jeder Beziehung sinnflutartige Vergnügen von Zürich zu haben -grins.

Ich wünsche ein katastrophenarmes Wochenende ;)
 
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Also ihr Elsässer seit ja schon ziemlich verschroben. Auf McCartney-Konzerte gehen, na ja. Sich über Titan Khan Gedankenmachen, okay. Ich mach mir ja auch über die Rezeptionsproblematik Zidanes Gedanken, wobei dies nicht der Sinn von Fußball ist. Warum ihr aber bis zum Schwarzwerden einen Artikel sucht, von dem ich schon klipp und glasklar annonciert abö, dass er Leider, leider nicht im Netz, sonder nur in der Zeitung steht, verstehe ich nicht *g*

Jérôme, vielleicht hast du ja mit der Motivationstrainerproblematik den Stein der Weisen aus dem Anstosskreis ins Spiel katapultiert; denn das ist ja gleichsam die Lösung für die Arbeitslosenproblematik. Jeder schwer unmotivierte Beamte, sei es in Berlin oder Paris, wie die Ein-Land-auf-die-Hauptstadt-Reduzierer immer ausdrücken, bekommt einen Motivationstrainer zur Seite gestellt, was nicht nur die Effizienz der Verwaltungen erhöhen würde, sondern auch eine Menge Arbeitsplätze für Motivatoren schaffen würde. Manche mögen nun einwenden, dass dies ja hochqualifizierte Arbeitsplätze seien, aber ich glaube, das wird überschätzt: Saß ich doch gestern mit der Herzogin Lilawein trinkend am See und konnte beobachten, dass jeder Motivationstrainer sein kann. Es trainierten dort nämlich der Kanutenclub Potsdam mit dem 8er und die machten es einfach so, dass jeder abwechselnd sich mal ans Heck des Kanus stellen durfte und "Eins, zwo, drei vier....nicht nachlassen...ja...weiter...eins, zwo" brüllen durfte.
Bleibt immer noch die Frage nach den Stierhoden. Leider muss ich eingestehen, dass ich den Witz nicht erzählen kann, denn schon der GEdanke, in mit einem gewissen Anspruch hier zu reproduzieren, verursacht mir ein unbestimmtes Ziehen zwischen den Beinen :autsch:

Was den Film "Gegen die Wand" betrifft: Ich glaube, in D hat keiner damit gerechnet, dass er eine Chance haben würde, zu gewinnen, weil er eben einfach nicht richtig gut ist und der Regisseur so ein deutsch-türkischer Macho ist, der uns Deutschen mal zeigen muss, was richtige Gefühle und Leidenschaft sind. Habe den Typen neulich mal wieder in bekokstem O-Ton gehört, what an asshole!, anglizistisch ausgedrückt. Aber da er nun mal gewann und die Deutschen Kritiker nicht wieder als Miesepeter und Neidhammelherdenanführer gelten wollten, mussten sie diesen Film so halbwegs gut schreiben.
Aber ich will euch nicht beeinflussen, schaut in euch ruhig an ;)
UNd du, Céline, bombarde mich und die anderen nicht immer mit Schuhwerk. Hernach müssen wir immer alles reparen.

Bis bald!
 
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