Lebens-Stil/Freistil/Schreibstil

[Rhona]

Sibel, nun ist es wieder mal bewiesen!! Wir Westfalen essen Karfreitag doch alle das gleiche, nämlich Seegraspizza.
Allerdings kenne ich nur die leicht abgewandelte (um nicht zu sagen, exquisite ) Zubereitungsform nach Jahrhunderte alter Familientradition:
Im Prinzip nehmen wir die gleichen Zutaten wie du, allerdings verfeinern wir das Ganze, indem wir die Pizza während des mehrstündigen Bratens regelmäßig mit frischem, 100%-zeugungsfähigem Fischlaich beträufeln. Kleingehackte Rogen werden anstelle des Petersiliensträußchens oder Minzblattes an den Tellerrand gelegt. Der Gourmet isst sie natürlich erst zum Schluß, sozusagen als Dessert.
Ach ja........ich überlege gerade, ob es eigentlich westfälisches Brauchtum ist, oder auch nur Familientradition, dass wir uns während des Seegraspizzaessens Fischgräten in die Ohren stecken und uns gegenseitig mit Schuppen zu bestreuen.......
Für alle, die dank Sibel nun auch den Geschmack gekommen sind.......Das mit den Gräten muss nicht unbedingt sein und manche Gäste bringen sowieso die eigenen Schuppen mit. Man kann auch stattdessen bei Kerzenlicht essen und die Tischmusik auf dem Kamm blasen. Hauptsache ist, dass diese Delikatesse durch das richtige Ambiente und die romantische Atmosphäre zu einem kulinarischen Erlebnis wird.

Dann noch einen schönen Fingstmontagabend

Rhona

 

[sibel]

Im Prinzip nehmen wir die gleichen Zutaten wie du, allerdings verfeinern wir das Ganze, indem wir die Pizza während des mehrstündigen Bratens regelmäßig mit frischem, 100%-zeugungsfähigem Fischlaich beträufeln.

Vom Zitteraal oder von der Keilschwanzflunder???

 

[Rhona]

Vom Zitteraal oder von der Keilschwanzflunder???

Spontanität ist des Westfalen zweiter Vorname.
Von daher nimmt er alles, sei es Kugelfisch, Matjes auf Brötchen, Bratheringe und Fischstäbchen.
Aber, Sibel, das müsstest du doch als Köchin, respektive Westfälin wissen...

Rhona

 

[sibel]

Spontanität ist des Westfalen zweiter Vorname.
Von daher nimmt er alles, sei es Kugelfisch, Matjes auf Brötchen, Bratheringe und Fischstäbchen.

Frischer Fischlaich vom Fischstäbchen??????????
Wunder gibt es immer wieder....

Aber, Sibel, das müsstest du doch als Köchin, respektive Westfälin wissen...

Psst,Rhonaleinchen..ich bin gar keine Westfälin,nur eine Zugereiste....

 

[dyonysos]

Bevor es hier in allzu beliebigem Schwachfug ausartet, wirds Zeit, dass mal wieder jemand mit faschistoid-hämmernder Faust für eine tabula rasa sorgt. Doch halt, einen Teufel werd' ich tun. Nein, nein nichts dergleichen von meiner Seite, Niveau ist nicht käuflich und die Dummen sollten wie die Hässlichen ihren Gegenstücken dankbar sein, da sie ansonsten von niemandem für eben solche gehalten würden. Doch - schon wieder halt - verhält's sich nicht viel eher umgekehrt? Und wer bestimmt die Perspektive? Scheint nicht nach dem so vehement gefeierten Ende der Geschichte, von Manchem auch vornehm 'Posthistoire' genannt, der sogenannten "Postmoderne", "alles zu gehen"? "Anything goes", nicken einfältig im nachgeschichtlichen Konsens die sinnentleerten, doch munter im Takt wippenden Köpfchen und mischen munter mit kleinen Patschehändchen im Brei spontaner Denkassoziationen. Doch wo bleibt geistreicher Wortwitz, Möglichkeitssinn, Freigeist und Intelligenz?
"Nun, blas' er sich mal nicht so auf", donnerts darauf beleidigt.
Aber nicht doch, ich bin der letzte, der sich hier nicht ein Stück selbst gewortbackener Pizza aus Seegras in den zahnpastablitzenden Mund schöbe.

In diesem Sinne,

staunend und lächelnd ...

 

[Zeilinger]

Hier kann man sich nicht bilden,
hier regier'n die Wilden.

 

[Benjamin]

Gott lob die Bildung

Ich weiß noch,
wie wir einmal nach den langen Ferien, in der Nacht vorm ersten Schultag mit den Mopeds vor die Schule gefahren sind und die Asphaltfläche vor dem Gebäude mit Straßenkreiden verziert haben. Wir zeichneten irgendwelche Sachen dorthin oder schrieben Sprüche und Gedichte nieder.

In die Mitte schrieb ich dann riesengroß mit dicken, leuchtenden Buchstaben:

Es gibt nicht vieles,
was sich zu wissen lohnt,
und alles Wissenswerte
hat niemals hier gewohnt.​

Heute Leute sehe ich mich mehr als je in diesem Schreiben bestätigt. Heute Leute, wo ich einen Katzensprung vor der Matura oder "Abitur" (um zu übersetzen) stehe, gestehe ich, dass mich dieser Mist, genannt allgemein Bildung, nicht sonderlich klug gemacht hat. Und heute Leute verstehe ich nicht, was es mir je bringen soll Energie darin zu verschwenden, Dinge in den Kopf zu pressen, die mich nicht glücklich machen.
Ja, ich weiß, Bildung wird bei uns gepriesen wie das Gelbe vom Ei, wird in die Luft geschrieen wie Trompete und Schrei, ja wird sogar als das gesehen, womit man sich später sehen lassen kann. Weil Bildung so toll ist. (Dass auch ihr es nun wisst!)
Ja, es stimmt schon, es ist ein verdammt gutes Gefühl, wenn ich dem Bauern Hans von Kathedralen der Hochgotik erzählen kann, wenn ich ihn über das alte Kaisergeschlecht Österreich-Ungarns aufklären kann, wenn ich ihm eine Enzymreaktion anhand der Michaelis-Menten-Theorie begreiflich mache oder ihm die Traumzensur veranschauliche, ihm nebenbei die dritte Ableitung von (1/17)x^7 + (66/5)x^5 - (17/2)x^4 - (9/8)x^3 + 21189 bilde und ihm erkläre, was nun eine bedingte Wahrscheinlichkeit ist. Sollte er dann noch immer nicht sprachlos sein, dann zeichne ich ihm die Strukturformel von der Z-9-Octadecensäure auf.
Aber ich sollte dankbar sein für meine Bildung. Man denke doch an die armen Kinder in Afrika, die nicht diese Chance haben.

Ja, so sollte ich wohl dankbar für den Mist sein, der mich meiner Kreativität beraubt, der mich keine Sekunde glücklich macht und an dem man mich später einmal messen wird.
Aber was soll's? Bildung macht schließlich etwas aus mir. Denn mit Bildung kann ich einmal etwas aus mir machen. Alles Mögliche kann ich machen und werden. Vom Arzt, Architekten, Anwalt bis hin zum Was-Weiß-Ich! Denn dafür braucht man diesen Mist.

Und wenn ich dann all dies erreicht habe, wenn mir die nötige Klugheit gebildet wurde und ich das Wesentliche im Leben erlangt habe, dann, ja dann bleibt mir die Zeit für unwichtige Sachen, wie zum Beispiel glücklich sein.

 

[Robin]

Freunde,

darf ich euch daran erinnern, dass die oberste Stufe des Lebensstils lautet: Charme zu besitzen!?
Und Charme, da werdet ihr mir zustimmen, ist ja nicht von Bildung abhängig; doch jene ist ihm auch nicht abträglich. Im Gegenteil, wir wurden doch hier schon überaus charmant mit Bildung beworfen.
Glücklichsein, lieber Benjamin, der du ein paar Beiträge vorher schon weiser schienst, ist nichts von Dauer. Gelassenheit ist mein Vorschlag, das Sich-Einstellen von temporären Glücksmomenten zu begünstigen. Also werde ich hier nichts zu den Kindern in Afrika schreiben, aber auch die per se dummen Reisbauern nicht wieder aufwärmen. Freuen würde ich mich, wenn mich mal wieder jemand mit charmanter Bildung bewirft und ich werde dabei nicht mein Klugheitsmessgerät anwerfen oder gar einen "Brain-Check" machen, was ein hässlicher Anglizismus ist, den ich gerade eben nichtsdestotrotz erfunden habe.
Die Postmoderne ist auch schon wieder vorbei, zumindest im Sinne eines fröhlichen Eklektizismus. Anything goes vielleicht, aber vor allem geht ganz vieles so aus, dass wieder alberner Streit ausbricht, andernorts. Da halten wir uns charmant raus - eventuell.
Für Leute, die ihm Dorf keine S-Bahn haben (und eventuell gerne Quarktaschen zum Kaffee verzehren): Ich saß also gestern mit meiner Herzogin in der U-Bahn (geht auch) und machte sie darauf aufmerksam, dass neuerdings vor manchen Bahnhöfen vor der "Lücke an der Bahnsteigekante" gewarnt wird.
Mir gegenüber saß ein Pärchen, sie rosarotes Jacket, 50er-Jahre Sekretärinnenbrille, er brauner Anzug, 50er-Jahre Beamtenbrille, Turnschuhe, sowie ein Typ Marke "Berliner Frührentner und Dummschwätzer" (off-off-Topic: im Absatz zuvor ist der Audruck versteckt, mit dem manche Schwule angeblich die holde Weiblichkeit belegen...). Jedenfalls der Typ Berliner Frührenter meinte Folgendes: "Schwachsinn. Die nächste Station hat ne gekrümmte Bahnsteigkante. Logisch, dass da die Lücke größer ist. Deswegen sagen die das durch."
Aber was ist jetzt dabei Schwachsinn? Meine Frage? Die Tatsache, dass die Lücke größer wird, oder dass vor ihr gewarnt wird?
Tatsache ist: In London, wo ich neulich war, wird schon seit immer und ewig aus Lautsprechern gequakt "Please mind the gab", wann immer sich einer dieser maroden Züge einer Station nähert. Tatsache ist auch, dass mir als weltweit bekanntem Trendsetter nach London gefolgt wurde, man dabei auf diese Londoner Eigenart gestoßen ist und nun glaubt, dieser Marotte auch im Berliner Zugverkehr aufsitzen zu müssen, um mich nicht zu enttäuschen.
Nun ist diese Lücke wahrlich nicht größer geworden, und selbst bei Stelzengehern, Rollschuhfahrern und Holzbeinigen hätte der Versuch schon etwas sehr Gewolltes, mit dieser Lücke Problem zu bekommen. Also ist diese Durchsage entweder eine dämlichen Versicherungsklausel geschuldet oder einfach auditive Verschwendung und a pain in my ear, wie der Londoner sagt. Nun waren die Londoner Durchsagen aber noch um einiges nervtötender, sie warnen dort vor allem und jedem und das in einer Lautstärke, der auch die Hörprobleme der Queen-Mum berücksichtigt.
Nichtsdestotrotz hat hier Berlin wieder einen Schritt in Richtung Weltnivea gemacht. Ob ihr das auch mit der Fußballmeile am Brandenburger Tor gelungen ist, erfahrt ihr viellöeicht demnächst auf diesem höchst aktuellen Medium.

 

[Céline]

In Mitleid badend

Ja, ihr Lieben! Ich bade in Selbstmitleid und daran könnt ihr jetzt teilnehmen.
Nichts und niemand mehr sollten mich je noch dazu bewegen, in dieser Gruft meiner Tränen den Vampir zu spielen! ...bis uns das WM-Virus befiel...
Weder Deutschland, noch Papst noch Weltmeister bin und werde ich je werden, nicht mal in Wahrscheinlichkeitsrechnungen kenne ich mich aus, um mir die Chance auszurechnen, Bundeskanzlerin zu werden. Der täglich Blick ins Rückspiegel verrät immer auch noch mit Sicherheit, dass mir sogar das Mona Lisa Lächeln einer Frau Merkel total abgeht. Meine Illusionen sind unwiderruflich futsch, aus Wunschträumen werde ich täglich brutal am Arm oder Fuss gerissen oder durch Rasenmäher geweckt.

Ich passe einfach nicht zu euch, werde nur enttäuscht, deprimiert und darin bestärkt, dass mich ganz einfach hier KEIN nicht wiederkäuendes Wirbel- und Säugetier, Paarhufer mit beweglichem Rüssel und borstigem Fell versteht, ob er nun Ohrenpinsel, Hängebauch oder Rückenstreifen trägt, oder domestiziert daher kommt!
Ich hasse U-Bahnen und überhaupt alle Züge und Waggons, liebe dafür Lücken und die Gotik abgöttisch. Inkl. aller Kathedralen und Dorfkirchen! Leider kenne ich aber keinen Bauer Hans, dem ich das Staunen darüber beibringen könnte. Unter Jerome+Käse habe ich auch nur einen blinden Fleck. Aber Eins habe ich petit à petit gelernt! Die Glücksmomente zu geniessen und zu konservieren... das hilft!
Den Vogel aber haben in diesem Forum die Gründer des AFFC abgeschossen. Da fühle ich mich doch verpflichtet, diesen Gipfel der Ignoranz, Inkonvenienz und Intoleranz zu bekämpfen!

Was habe ich geweint, als die konspirativen Chinesen Djibrils C. Wade und dem französischen Volke Leid zugefügt haben. Nur Sepp Blatter, dieser Walliser Unikat mit dem Oplympischen Orden auf der Brust, konnte meine Tränen trocknen, als er verkündete: "Jetzt werde ich mit aller meiner Macht die Korruption bekämpfen". Aus seinem Munde ist die Aeusserung sooooo was von überhaupt nicht paradox *looool*, gegen die Chinesen gehört natürlich vorgegangen zu werden, auch wenn es dann schlussendlich (indirekt) den Schweizern (1. Gegner der Franzosen an der WM) schaden sollte. Sepp, du bist mein Held der Stunde!
Da ging ich sofort in die Drogerieschlacht in der Stadt (im Online-supermarché gibt es das nicht, oder nicht mehr) und erkämpfte (unter Einsatz der Absätze und Spitzen in Lücken) eine 4-Wochen-Ladung WM-Klopapier!
Und wenn ihr jetzt voller Mitleid lächelt oder gar kreischt "Wiiiiiieeeee?", trete ich auch euch mutig entgegen, leider nur verbal, weil ich die "Absätze" für "barfuss" eingetauscht habe und meine Füsse nicht auch noch aufs Spiel setzen will... dafür habt ihr hoffentlich dann doch ein wenig Verständnis?
Also, um zum "Wiiiieeee?" zurückzukehren: "Jawohl!!!" Und auf jedem einzelnen Dreilagenblatt steht "Allez les Bleus!"
Ohne Eintrittskarten und ohne TV-Gerät im Hause wohl die authetischste aller Methoden, der Welt zu zeigen, dass MIR "meine" Nationalmannschaft NICHT am Allerwertesten vorbeigeht!
Gilt es nicht, Zidane, Barthez, Trezeguet, Henry, Thuram, Vieira (alle schon zum 3. Mal dabei!) wie auch die Neuen und die dazwischen zu unterstützen? Eben! Und zu unterstützen heisst bei mir von allen Seiten. Also auch von hinten!
Armselig die, die jetzt überall verkünden, an keiner Party teilzunehmen, wenn dort ein TV-Gerät bereit steht oder gar zu Beginn sich schon warm läuft!

An dieser Stelle muss ich wieder mal meine "Schwiegermama" lobend erwähnen
Schon vor Wochen verkündete sie mit kräftiger Stimme, dass sie ab heute täglich pünktlich 13:45 nicht gestört werden will, ausser von Gleichgesinnten, die mit ihr jede Conférence de presse im Weserbergland-Stadion de Hameln live (vom TV natürlich übertragen) verfolgen möchten.
Aber nicht genug damit!
Am nächsten Dienstag feiert sie Geburtstag und lud uns selbstverständlich dazu ein... um mit ihr am Eröffnungsspiel der Franzosen (gegen die CH) um 18 Uhr teilzunehmen. Einen kundigen Kommentar liefert sie natürlich franko dazu, inkl. aller Lebensläufe der F-Spieler. Und ich darf für das Geburtstags-Event-Catering sorgen. Na da lasse ich mich doch nicht lumpen! Da gibt es keine billigen Stullen, da backe ich fussballförmige Vollkornbrötchen und fülle sie mit echtem géromé anisé aus dem Elsass! Mñam! Sehr fein und geschmeidig, weich und delikat, kurz: Crème de la Crème, um es Deutsch zu sagen . (Aaaaaaber nicht zu verwechseln mit den Kölner Hip-Hopern und etwa "Einer von Vielen" aus der CD Porno Punk! Das wäre natürlich Blasphemie und davon gabs hier schon genug!) Dazu serviere ich Pinot gris, natürlich auch aus dem Elsass.
Ja, und einlaufen werde ich mit den Brötchen in blauem Trikot mit weissen Hosen, die 10 habe ich schon überall drauf gepinselt (zum letzten Mal *heuuuuuuuul*). Schliesslich hab ich Stil (ohne -e- und -h-, sonst verwechselt ihr es noch mit dem ehemaligen CH-Goalie, dafür hätte ich dann aber nur noch ein müdes Kopfschütteln!).

Und jetzt entschuldigt mich bitte. Ich hasse zwar diese Farbe, aber besondere Gelegenheiten erfordern besondere Strümpfe, hoffentlich sind sie noch nicht ausverkauft *seufz* und die Pressekonferenz beginnt auch in ein paar Minuten...

Ein schönes WE

 

[Benjamin]

Charme Alarm

*hust* *krächzzzz*

erm ... Charme. Da musst ich doch glatt einmal im Wörterbuch nachsehen, was das sein soll. Charmant klingt es ja das Wörtchen, gefällt mir echt gut. Denn um zu gefallen, ist Charme schon eine Sache für sich. Meine ich. Nun, wo ich das Wörtchen kenne.

Na ja, so bemühe ich mich nun echt, ein wenig von diesem so genannten Charme rüberkommen zu lassen. Es ist aber nicht leicht, etwas mit Charme zu verfassen, wenn man sich darum bemüht. Gerade die gewisse Bemühung, etwas Gewisses zu erreichen, um im gewissenhaften Sti(eh)l zu bleiben, fällt einem umso schwerer, je mehr man sich darum bemüht.

Gewiss, es ist nicht leicht kühlen Kopf zu bewahren. Aber ihr wisst, das muss jeder für sich selbst erfahren. Gerade jetzt, wo die WM im Kommen ist, fällt es vielen schwer, diese nötige Kühle des Hauptes unter Dach und Fach zu bringen. So auch mir. Weniger der WM wegen, als der mir fehlenden Bildung. Oh, verzeiht mir bitte diesen uncharmanten Ausrutscher. Ich will es dabei belassen.

Just fiel mir doch die Gemeinsamkeit von U-Bahn-Passagieren und Fußballern auf. Ja, das ist mein voller Ernst! Die haben tatsächlich etwas gemeinsam! Ich bin mir nun bewusst, dass ich damit so manch kühlen Kopf zum Rauchen bringe. Wäre es nicht so verdammt kalt, müsste ich befürchten, der Leser könnte gar einen Hitzschlag erleiden. Aber nein, lieber Leser, sei beruhigt! Der Schnee auf den Bergen sagt mir, dass dir mit Gewissheit nichts passieren kann.
Zurück zur Gemeinsamkeit von Pauli Berlin-U-Bahn und Zinedin Zidane:
Sie beide besitzen in gewisser Hinsicht eine gewisse Fähigkeit, die ich hier gewissenhaft mit dem Wörtchen Charme in Verbindung setze. Ja, ihr werdet sagen, dass ihr das doch schon lange wisst. Gewiss, das mag sein! Aber mir ungebildeten Jüngling fehlte scheinbar die gewisse Weisheit, dass früher zu erkennen. Nun weiß aber auch ich, was Fußballer mit U-Bahn-Passagieren gemeinsam haben. Sowohl Pauli als auch Zinedin haben einen ordentlichen Stil an Gefühl, um das zu meistern, was man von ihnen verlangt. Sei es nun das Übertreten der Lücke an der Bahnsteigkante oder das schießen von Toren. Ja, sie denken nicht allzu viel nach, sie machen einfach, was sie machen müssen. So muss es auch sein! Oft von mehr Spaß als von Pflicht, und das hat schließlich Gewicht!

Es geht um Gefühl! Etwas, was Bildung einem nicht vermitteln kann ... oh, NEIN !!! Jetzt ist es mir schon wieder passiert. Wie uncharmant von mir!
Was ich sagen wollte war, dass Bildung ... äh ... Blödsinn, dass es beim Charme auf Gefühl an kommt. Umso mehr man sich bemüht, charmant zu sein, umso uncharmanter wird die ganze Angelegenheit.
Und nun echt ohne zu scherzen:
Ich find, Charme kommt von Herzen!