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Lebens-Stil/Freistil/Schreibstil

wort-schatz schrieb:
SENECA hat vor einiger Zeit mal geschrieben:

Zweierlei heißt es also zu vermeiden:
Die Furcht vor dem Kommenden und
die Erinnerung an alles Ungemach.
Das eine geht mich nichts mehr an,
das andere noch nichts.

Freisein heißt, sich im Innren über
alles Ungemach hinwegzusetzen und
aus eigener Kraft soweit zu kommen,
dass man alle Freuden nur im eigenen
Herzen findet.

Freisein heißt auch, nicht ein Leben in
Unruhe führen.

Es ist eine Schande, nicht selbst seinen
Weg zu gehen, sondern sich tragen zu
lassen und mitten im Brausen des
Geschehens staunend zu fragen:
Wie bin ich eigentlich hierher gekommen?

na ja, ich fands immer gut ....​

Aber dafür gab es wieder einen roten Punkt. Anonym natürlich! Dummheit hat viele Gesichter.​
 
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wort-schatz schrieb:
Aber dafür gab es wieder einen roten Punkt. Anonym natürlich! Dummheit hat viele Gesichter.​
Ein wahres Wort!

Nimm's nicht schwer! :kuss1:

@ Benjamin

Bin sprachlos!

Zum Thema "Zufall":
Es gibt keine Zufälle, wir kennen nur die Zusammenhänge nicht.
Und: Zufall = Es ist einem etwas "zugefallen" :)

Alles Liebe :kuss1:
Jane

@ Miriam

Schließe mich vollinhaltlich an!

GN8 :kuss1:

Und LG an alle!
Jane
 
Miriam schrieb:
Ich hatte bis jetzt einem lieben jungen Mann den Unterschied zwischen Kausalität und Koinzidenz erklärt - und nun denke ich: er hat dies gar nicht nötig. Denn er hat viel wichtigeres in seinem Leben begriffen - und was er begriffen hat, ist das Wesentliche.

Ich versuche es, aber ich kann mich nicht erinnern, kann mich ehrlich nicht erinnern in diesem Forum ein so schönes Kompliment bekommen zu haben.

Ich gebe offen zu, das Denkforum ist nicht das erste Forum, in dem ich schreibe.
Früher war ich wo anders. Sehr jung und sehr von mir überzeugt, von meinen Meinungen und so. Ich habe die Erfahrung gemacht, ein virtueller Mensch zu sein, ist schon eine gewisse Erfahrung wert. Versteht mich. Man neigt vielleicht zu denken, dass man hinter einer gewissen Anonymität jemand sein kann, der man gern wäre. Ich dachte das zumindest. Doch meine Ansichten haben sich geändert. Und diese Ansichten wurden zu einem Neubeginn hier im Denkforum. Heute denke ich, dass einem die virtuelle Rolle umso mehr gefällt, je reeller man sich gibt. Dieser Umstand stimmt mich durchaus glücklich, denn er sagt mir, dass man als der Mensch am glücklichsten sein kann, der man in Wahrheit auch ist.
Ich könnte mich hier durchaus als der Ben ausgeben, der ich gern wäre, mit allen Wunschvorstellungen von mir, sozusagen das volle, tolle Programm meiner Version. Aber letztlich würde ich damit scheitern. Wenn es etwas gibt, was mir das letzte Forum aufgezeigt hat, dann ist es das Faktum, dass es keinen Sinn hat, sich als jemand zu präsentieren, der man nicht wirklich ist. Das gilt wohl für die virtuelle wie die reelle Welt. Ja, ich weiß, das ist alles irgendwie eine Story, die verdammt nach Teenspirit richt - also ein jugendlicher Erfahrungsprozess sein mag. Das will ich jetzt auch gar nicht so abstreiten, obwohl ich immer wieder das Gefühl habe, dass auch die erwachsensten Erwachsenen manchmal diesen Umstand nicht so wirklich begriffen haben.

Aber wie dem auch sei.
Ich habe dem Leben einen Brief geschrieben. Und hey, wem sagt ihr das? Oft läuft es einfach nicht so, wie man sich das vorgestellt, geschweige denn gewünscht hat. Aber nun gut. Ich sage jetzt halt einmal so: Es gilt vielleicht ganz einfach, dass man im Leben nicht das Glück sucht, sondern dass man es sich selbst baut. Wenn ihr versteht, was ich meine.

Ich versuche es auf diese Art.
Ich kann zwar nicht genau sagen wieso, aber es funktioniert irgendwie - und irgendwie gar nicht einmal schlecht. Also lasst euch nichts Schlechtes einreden. Dafür gibt es zuviel schönes auf der Welt.
Ich meine, was heißt es schon, wenn man einen abendlichen Spaziergang macht? Wenn man über friedliche Wiesen geht und dann das bezaubernde Firmament schaut, in all seiner unergründlichen Tiefe?

Ich denke, das heißt sehr viel.
 
Widder da

Widder Frühling

„Hey, das hat ja heuer lange gedauert!“ erwidderte ich dem 1 kräftigen Sonnenstrahl, als ich ihn so richtig stark auf meinem Rücken spüren konnte.“
„Dieser lange Winter – dachte schon, der geht nie fort! – Einfach widderlich!“
Der Sonnenstrahl breitete sich in meinem Brustkorb aus und fing an mich so richtig schön zu erwärmen.
Ich widderte meine Chance, ihm die Leviten zu lesen und setzte fort: „Was hast Du Dir denn gar so viel Zeit gelassen, den öden Schnee von gestern wegzuschmelzen? Ich wäre von seinem Daueranblick schon fast depressiv geworden! Das war doch heuer widder jegliche Vernunft!“
Schon spürte ich die Wärme in meinem ganzen Körper durch und durch. Ach! Das war gut!
Widderum ging ich ihn an: “Aber dass du jetzt schön brav dableibst! Stiehl dich ja nicht widder fort – hörst du? So ein launisches Kommen und Gehen, so ein hin und her! Das ist anstrengend, lästig und - ich möchte fast sagen:widderwärtig.
Lang nichts und dann kommt alles gleichzeitig – wie ein Gewidder im Frühling. Regen, Sonne, Hagel, Schnee ...und Tauwetter.
Bäche schwellen an und gehen über. Alles spielt verrückt. Jeder widdert, dass da was im Busch ist und wird ganz unruhig. - So kann´s doch wohl auch nicht gehen!“

Der Sonnenstrahl hatte bereits – von meinen Attacken unberührt – meinen ganzen Körper durchdrungen und mich mit Stärke, Vitalität und Lebensfreude angefüllt. Aber jetzt plusterte er sich auf: „Gib doch Ruh´! Du hast ja keine Ahnung! Verstehst du denn nicht?
Alles hat seine Zeit und seine Bestimmung. Da gibt´s kein Hudeln oder Drängeln. Alles kann erst dann geschehen, wenn die Zeit dafür gekommen ist. – Und vorher heißt´s „Geduld haben“. Aber dieser Begriff ist so einem Widder wie dir ja fremd.
Und wenn die Zeit reif ist, dann geschieht, was geschehen soll. Ganz schnell, spontan und zügellos.
Was der Welt zu widderfahren hat, widderfährt ihr auch. Wie bei einer Geburt. – Und das trifft´s ja auch ganz genau.
Punkt und Schluß.

Jetzt reicht´s mir ohnehin. Ich hab´ heute noch was anderes vor. Mit dir bin ich fertig.
Und so interessant ist unser Gespräch auch widder nicht.“

Den letzten Satz hörte ich nicht mehr.
Kraft, Wärme und unbändige Lebensfreude hatten bereits Besitz von mir ergriffen. In mir tobte und brodelte es. Nun konnte mich nichts mehr halten.

Ich sprang auf ...und rannte mit dem Kopf durch die Wand.

Wow! – Das tut gut, die Widder-Kraft zu spüren.

:tomate:

(Gewiddmet allen Widdern und ihren Freunden.)
 
(Gewiddmet allen Widdern und ihren Freunden.)[/QUOTE]

Hallo Kathi,

Danke Dir für diese reizende Geschichte und für Deine Widmung, denn ich bin auch ein Widder.

Liebe Güße

suche

:blume2:
 
JaneS. schrieb:
Bin Steinbock, find deine Geschichte trotzdem KÖSTLICH, Kathi!

Liebe Grüße
Jane


Meine Tochter ist auch ein STEINBOCK.

Obwohl wir beide Hörner haben verstehen wir uns sehr gut.​


Liebe Grüße an alle Gehörnten

suche

:sekt:
 
pfffff - was hab´ich heute herumgewerkt mit diesen URL`s!!!

dank baerliner konnte ich es. und so gelang es mir auch, das nette foto von unser aller freundin LILITH ins forum zu bringen: siehe hier
(schau mal, baerliner, ich kann´s! - nochmal danke dafür!)

...und irgendwie muss ich euch jetzt mal damit anschwofeln :reden: , wie furchtbar solchene computersachen für mich sind!
da krieg´ich gleich nen knopf im hirn.

aber umso schöner, wenn´s dann doch geklappt hat.
...- und, was sagt ihr zu unserer lieben freundin?
habt ihr sie euch so vorgestellt?

ich find´s überhaupt sehr interessant, wie sehr meine vorstellung und die realität doch manchmal voneinander abweichen.
das hab ich beim betrachten der fotos der anderen forenteilnehmer/innen bemerkt. ist schon toll, wenn ich zu meinem inneren bild dann ein foto sehen kann.
da merke ich, wie sich da nochmal was "ergänzt".

á propos "ergänzung": war da nicht mal unser aller "schirmherr" ROBIN wieder im lande??? :confused: ???

:winken3: an alle, die diesen wunderbaren thread noch von früher her kennen und kannten.
...und an alle, die ihn vielleicht wieder "aufwärmen" wollen - jetzt, da es sommer wird....und warm....wärmer....am wärmsten...

kathi
 
Hallo Kathi!

So ist das, wenn man weg ist: Die komplette Visualisierung des Forums ist ausgebrochen. Alles outet sich. Man denkt zwar: Jo jo, die inneren Werte sind am Wichtigsten...aber dennoch, ich würde dich sooooo gerne mal sehen.
Jetzt werde ich mit meinen mitlerweile vierzig Jahren mit keinen missionarischen Zeigefinger anoperieren lassen, möchte aber doch darauf hinweisen, dass ich mal ein Buch geschrieben haben, bei dem das Sehen verdammt schlecht wegkommt - im Gegensatz zum Hören:

„Das Sehen besteht größtenteils aus dem Wegsehen“, fuhr er fort, „schon wenn ich nur kurz zwinkere, unterbreche ich die Kontinuität meines Lebens. Für jeden Ausschnitt, den ich fokussiere, gibt es unendlich viele, die ich nicht fokussiere. Das Sehen besteht aus einem ständigen Auswählen. Und damit zerfällt die Welt, in Ausgewähltes, Diskontinuierliches.“
„Und beim Hören ist das anders?“
„Selbstverständlich. Man hört zwar nicht alles, aber man kann den Klang der Welt nicht auswählen, so wie man seinen Ausschnitt der Welt auswählen kann. Das Hören sorgt für die Kontinuität, weil es einfach mit einem passiert. Man hört nicht, sondern das Hören geschieht uns. Wenn du deinen Kopf wegdrehst, um über die Stadt zu schauen, sorgt das Hören dafür, dass ich für dich immer noch weiter existiere.“
„Und wenn du nichts sagst?“
„Dann existiere ich für dich als Atemgeräusch. Oder als Reflexion. Als Teil des akustischen Raumes, der immer da ist. Das Hören erst erzeugt den Zeitstrahl, auf dem alle Dinge passieren können. Es füllt die Lücken zwischen visuellen Bildern und Ausschnitten. Ohne das Hören zerfällt alles.“
„Gilt das für alle Menschen?“
„Ja. Hast du gewusst, dass taube Menschen viel unzufriedener und aggressiver sind als blinde? Für die meisten Menschen ist die größte Angst, zu erblinden. Doch die Tauben sind viel schlimmer dran. Für sie zerfällt das Leben fast vollständig in Ausschnitte. Sie sind gezwungen, ständig zu wählen und das macht ihnen Angst.
[...]
Die Zeiten verändern sich“, sagte er müde, „schlechte Zeiten für das Hören. Das Radio“, er deutete in die Ferne, „das Radio ist im Begriff, zu sterben. Es liegt in den letzten Zügen. Die Digitalisierung der Welt zerstört auch den Rundfunk. Klänge werden in Bits und Bytes zerlegt, sie werden ausgewählt und zerstückelt. Was uns als Einheit klingt, ist in Wirklichkeit diskontinuierlich wie das Sehen. Wer es noch hören kann, der merkt es, aber wer kann noch hören?

Das muss man natürlich überhaupt nicht für voll nehmen. Es ist einfach praktisch für mich, weil mir nicht mehr viel einfällt, per strg+v zu kopieren ;)
In Wirklichkeit ist natürlich alles ein Auswählen. Im Gehirn dagegen beschäftigen sich 35% der Gehirnzellen mit dem Sehen und stellen die weitaus größte Partei. Mithin ist es also eine demokratische Entscheidung, sehen zu wollen und auch gesehen zu wollen werden (bitte fragt mich nicht, wie das bei Personen mit nur einer geborgten Gehirnzelle aussieht...)

Ich muss sogar gestehen: Im letzten Jahr ist das Äußere für mich immer wichtiger geworden. Habe ich doch die meiste Zeit im Fitness-Studio verbracht. Selbst meine Weisheiten hole ich mittlerweile von den Stickern, die in den schweißigen Spinden kleben.
"Ich stemme, also bin ich", kann man dort lesen. "Gesunder Geist in einem gebräunten Körper". "Die Mehrheit der Muskeln ist im Besitz einer Minderheit von Menschen". "Die Dialektik von Muskelaufbau und Muskeldefinition erfährt ihre Aufhebung im Abführmittel." "Vorwärts immer, rückwärts nimmer - beim Gewicht" "Der Code für das Subsystem Bodybuilding lautet: Grinsen/Nicht-Grinsen" usw.

Nun, nach Betrachtung eurer Fotos trete ich wohl niemandem aufs Haarschleifchen, wenn ich sage: Im Fitness-Studio werden wir uns wohl nicht treffen, hm? Hand aufs Knie!, wie Célinchen sagen würde. Daher, um auch der Bitte von Miriam nachzukommen, also auch von mir ein Foto

Don't do this at home, folks!

:danke:
 
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robin - robiner - am robinsten

HIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIILFE !!!
wo bitte, robin, bist DU?
willst du mir etwa weismachen, dass du DER mit dem sony-laptop zu hause bist - oder was ??? :confused: ???

oder bin nur ich - technisches un-genie - zu blöd, dich zu sehen?


was das sehen und hören betrifft, kann ich dir schon glauben.
ich habe mir früher schon auch mal ausgemalt, was für mich schlimmer wäre, blind oder taub.
...und obwohl ich mich als optischen typen klassifiziere, möchtete ich lieber blind als taub sein.
für mich hängt die menschliche verbindung total mit dem hören - der kommunikation - zusammen.
...und die geht normalerweise über das ohr.
lustig nur, dass sie hier in einem forum über das Auge geht !?! ;)
 
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