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lilith51
Guest
Wiener Frühstück!
Oh ja Robin, erzähl mehr davon. Ich liebe deine Geschichten. Amerika, das Land der unbegrenzten Möglichkeiten, was ja immerhin impliziert, auch die Möglichkeit, das nicht erleben zu wollen, auszuwählen. Ich gebe zu, mir geht’s dabei ein bisschen so wie dem Fuchs mit den Trauben, die ihm zu sauer sind, aber vielleicht hätte ich Amerika-Geschichten auch eher in früheren Jahren hören sollen, damit sie bei mir eine positiv anregende Reaktion hätten auslösen können.
Dass Wien den zweiten Platz belegt, wundert mich nicht. Ich lebe ja nicht dauernd in Wien, aber in einer knappen Autostunde bin ich da und kann alles genießen, was es zu genießen gibt.
Zum Beispiel ein Frühstück, dass mir tausendmal lieber ist, als es gebratene Würstchen und Rühreier „on the road“ je sein könnten. (Da schreit ja schon mein Magen um Hilfe!!) Ich müsste befürchten, nicht Meile um Meile im Auto dahinbrausen zu können, sondern eher Stunde um Stunde in einem engen Kämmerchen mit einer Riesenmenge an Klopapier zu verbringen. Keine tolle Vorstellung.
Road-Breakfast wäre für mich eher etwas für den Abend, wenn dann noch Mengen von Alkohol zu erwarten sind. Dafür wäre das eine brauchbare Basis.
Für ein gutes Frühstück fahre ich aber gerne ab und zu schon morgens um 8h, am liebsten sonntags, nach Wien ins Café Landtmann, gleich neben der Staatsoper. Draußen, im Schanigarten, kann es sein, dass man auf einen Tisch sogar warten muss. Aber es lohnt sich. Außer einer erklecklichen Anzahl von Frühstücksvarianten, die groß oder klein angeboten werden, gibt es auch noch die Möglichkeit, a la carte zu wählen. Eier in allen Zubereitungsmöglichkeiten, wie weiche Eier, Eier im Glas, gebraten, gerührt, als Omelett, usw., Schinken und Käse, Butter und verschiedene Gelee- und Marmeladesorten, frischen Orangensaft, Kaffee in größeren Kannen, Milch und Obers, frische Croissants, die sie dort selbst backen, verschiedenes Gebäck, weiß oder Vollkorn. Und das alles von Kellnern mit dem gewissen Wiener Schmäh serviert, die einer Frau noch das Gefühl geben, etwas ganz besonderes zu sein, einem Mann aber genauso charmant dasselbe Gefühl geben können, ohne dass es dabei allzu „warm“ wird. *loooooool*. Das verdient es, extra erwähnt zu werden, denn es gibt kaum mehr österreichische Kellner, die meisten sind Ungarn, die aber in Punkto Schmäh schnell gelernt haben.
Vielleicht erlebe ich das alles auch nur deshalb so, weil ich bisher immer mit meinem schwulen Freund dort war, der die „süßen“ Kellner ganz genau beobachtet hat.
Und wer noch länger hier sitzen und genießen will, kann dann gleich weitermachen mit Suppe oder einem kleinen Gulasch und Bier.
Die Frühstückszutaten tragen aber nur einen kleinen Teil zur Gesamtatmosphäre bei. Denn am Sonntagvormittag herrscht da eine ganz besondere Stimmung. Die Leute haben Zeit, können in Ruhe ihre Zeitung lesen, vor dem Schanigarten warten die Fiaker auf Kundschaft und unterhalten sich so laut miteinander, dass man auch mithören kann. Die Ringstraße, die an Wochentagen vollgestopft ist mit Autos, Lastwagen und PKWs aller Art, die Lärm und Gestank verbreiten, dass man froh ist, wenn man nicht daneben sitzen muss, wird von ein paar gemächlich dahingondelnden Touristenbussen befahren, die alle Sehenswürdigkeiten Wiens im Schritt-Tempo abklappern. Es geht gemütlich und friedlich zu, fröhlich plappernde Touristen und Schulklassen wandern vorbei, so nah, dass sie aus deiner Kaffeetasse trinken könnten. Und die frechen Spatzen fliegen in Scharen herbei, sobald auch nur ein Krümelchen auf den Boden fällt. Ganz freche wollen sich auch schon einmal vom Tisch etwas holen, was aber von den Kellnern nicht geduldet wird. Eine Idylle!
Also ich finde, allein schon wegen des Viennese Breakfest-Feelings hat Wien den zweiten Platz redlich verdient. Von Vancouver weiß ich dagegen gar nichts, aber sie werden´s dort sicher auch schön haben.
Ihr seht schon, dem Frühstücks-Thema kann ich wesentlich mehr abgewinnen, als dem Kopftuch. Und Bob Dylan ist sowieso der Hit. Erst gestern, als ich wieder einmal „on the road“ über Berg und Tal fuhr, konnte ich im „Kultursender“ Ö 1 fast eine ganze Stunde Lieder von und Geschichten über Bob Dylan hören und sie gefallen mir noch immer so gut wie damals.
Aber ein abgefahrenes Stück aus einem US-Frühstücks-Restaurant hab ich auch. Von meinem Neffen, der es von seiner Reise mitgebracht hat. Ein ziemlich abgegriffener Gorilla, fast einen Meter groß, der auf der Theke stand und jedem, der vorbeiging, anzüglich hinterherpfiff. Der stand dann eine Zeit lang auf der Bar meines Stammwirtshauses, das meinem Cousin gehört. Aber weil ich schon so lang unbemannt bin, hat sich mein Neffe dafür eingesetzt, dass mir wenigstens ein männliches Wesen dauernd hinterherpfeift. Wirklich sehr nett von ihm.
Jetzt pfeift er nicht mehr, Gott sei Dank, denn inzwischen ist dem alten Affen die Luft ausgegangen (ähem, ich meine natürlich die Batterie!) Ich gestehe, ich kauf einfach keine mehr, denn was hab ich schon davon, wenn mir einer nur nachpfeift!
So, nachdem ich nun ein wenig mit der neuen Foren-Software gekämpft habe, kann ich mich auch von euch verabschieden.
Tschü-hüs!
lilith
Oh ja Robin, erzähl mehr davon. Ich liebe deine Geschichten. Amerika, das Land der unbegrenzten Möglichkeiten, was ja immerhin impliziert, auch die Möglichkeit, das nicht erleben zu wollen, auszuwählen. Ich gebe zu, mir geht’s dabei ein bisschen so wie dem Fuchs mit den Trauben, die ihm zu sauer sind, aber vielleicht hätte ich Amerika-Geschichten auch eher in früheren Jahren hören sollen, damit sie bei mir eine positiv anregende Reaktion hätten auslösen können.
Dass Wien den zweiten Platz belegt, wundert mich nicht. Ich lebe ja nicht dauernd in Wien, aber in einer knappen Autostunde bin ich da und kann alles genießen, was es zu genießen gibt.
Zum Beispiel ein Frühstück, dass mir tausendmal lieber ist, als es gebratene Würstchen und Rühreier „on the road“ je sein könnten. (Da schreit ja schon mein Magen um Hilfe!!) Ich müsste befürchten, nicht Meile um Meile im Auto dahinbrausen zu können, sondern eher Stunde um Stunde in einem engen Kämmerchen mit einer Riesenmenge an Klopapier zu verbringen. Keine tolle Vorstellung.
Road-Breakfast wäre für mich eher etwas für den Abend, wenn dann noch Mengen von Alkohol zu erwarten sind. Dafür wäre das eine brauchbare Basis.
Für ein gutes Frühstück fahre ich aber gerne ab und zu schon morgens um 8h, am liebsten sonntags, nach Wien ins Café Landtmann, gleich neben der Staatsoper. Draußen, im Schanigarten, kann es sein, dass man auf einen Tisch sogar warten muss. Aber es lohnt sich. Außer einer erklecklichen Anzahl von Frühstücksvarianten, die groß oder klein angeboten werden, gibt es auch noch die Möglichkeit, a la carte zu wählen. Eier in allen Zubereitungsmöglichkeiten, wie weiche Eier, Eier im Glas, gebraten, gerührt, als Omelett, usw., Schinken und Käse, Butter und verschiedene Gelee- und Marmeladesorten, frischen Orangensaft, Kaffee in größeren Kannen, Milch und Obers, frische Croissants, die sie dort selbst backen, verschiedenes Gebäck, weiß oder Vollkorn. Und das alles von Kellnern mit dem gewissen Wiener Schmäh serviert, die einer Frau noch das Gefühl geben, etwas ganz besonderes zu sein, einem Mann aber genauso charmant dasselbe Gefühl geben können, ohne dass es dabei allzu „warm“ wird. *loooooool*. Das verdient es, extra erwähnt zu werden, denn es gibt kaum mehr österreichische Kellner, die meisten sind Ungarn, die aber in Punkto Schmäh schnell gelernt haben.
Vielleicht erlebe ich das alles auch nur deshalb so, weil ich bisher immer mit meinem schwulen Freund dort war, der die „süßen“ Kellner ganz genau beobachtet hat.
Und wer noch länger hier sitzen und genießen will, kann dann gleich weitermachen mit Suppe oder einem kleinen Gulasch und Bier.
Die Frühstückszutaten tragen aber nur einen kleinen Teil zur Gesamtatmosphäre bei. Denn am Sonntagvormittag herrscht da eine ganz besondere Stimmung. Die Leute haben Zeit, können in Ruhe ihre Zeitung lesen, vor dem Schanigarten warten die Fiaker auf Kundschaft und unterhalten sich so laut miteinander, dass man auch mithören kann. Die Ringstraße, die an Wochentagen vollgestopft ist mit Autos, Lastwagen und PKWs aller Art, die Lärm und Gestank verbreiten, dass man froh ist, wenn man nicht daneben sitzen muss, wird von ein paar gemächlich dahingondelnden Touristenbussen befahren, die alle Sehenswürdigkeiten Wiens im Schritt-Tempo abklappern. Es geht gemütlich und friedlich zu, fröhlich plappernde Touristen und Schulklassen wandern vorbei, so nah, dass sie aus deiner Kaffeetasse trinken könnten. Und die frechen Spatzen fliegen in Scharen herbei, sobald auch nur ein Krümelchen auf den Boden fällt. Ganz freche wollen sich auch schon einmal vom Tisch etwas holen, was aber von den Kellnern nicht geduldet wird. Eine Idylle!
Also ich finde, allein schon wegen des Viennese Breakfest-Feelings hat Wien den zweiten Platz redlich verdient. Von Vancouver weiß ich dagegen gar nichts, aber sie werden´s dort sicher auch schön haben.
Ihr seht schon, dem Frühstücks-Thema kann ich wesentlich mehr abgewinnen, als dem Kopftuch. Und Bob Dylan ist sowieso der Hit. Erst gestern, als ich wieder einmal „on the road“ über Berg und Tal fuhr, konnte ich im „Kultursender“ Ö 1 fast eine ganze Stunde Lieder von und Geschichten über Bob Dylan hören und sie gefallen mir noch immer so gut wie damals.
Aber ein abgefahrenes Stück aus einem US-Frühstücks-Restaurant hab ich auch. Von meinem Neffen, der es von seiner Reise mitgebracht hat. Ein ziemlich abgegriffener Gorilla, fast einen Meter groß, der auf der Theke stand und jedem, der vorbeiging, anzüglich hinterherpfiff. Der stand dann eine Zeit lang auf der Bar meines Stammwirtshauses, das meinem Cousin gehört. Aber weil ich schon so lang unbemannt bin, hat sich mein Neffe dafür eingesetzt, dass mir wenigstens ein männliches Wesen dauernd hinterherpfeift. Wirklich sehr nett von ihm.
Jetzt pfeift er nicht mehr, Gott sei Dank, denn inzwischen ist dem alten Affen die Luft ausgegangen (ähem, ich meine natürlich die Batterie!) Ich gestehe, ich kauf einfach keine mehr, denn was hab ich schon davon, wenn mir einer nur nachpfeift!
So, nachdem ich nun ein wenig mit der neuen Foren-Software gekämpft habe, kann ich mich auch von euch verabschieden.
Tschü-hüs!
lilith