• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Lebens-Stil/Freistil/Schreibstil

Werbung:
Hmmmm?Hier steht nur:"so konkret wie Kinder denken,so sind unsere Materialien aufgebaut"
Wie soll ich das verstehen?Werde ich nicht ernst genommen?Was fällt dem großen Bruder ein?Denkt er,ich schreibe nur Kinderkram?
Ach,was solls...es ist spät...bevor ich jetzt in einen an Narkose erinnernden Schlaf falle...ein let.z...t...schnauf.....e....r...Gru...ß für................h.... e...u..t...e......:schlaf1:
 
:morgen:

Guten Morgen!

Also bei mir ist immer noch Kaffee angesagt. Der große Google sagt: Biokaffee, Kaffeemaschinen usw.
Vielleicht sieht der große Google auch, wie ich jetzt hier sitze und Kaffee trinke. Dann müsste er aber auch bald schreiben: Badenmäntel, Herrenmode, Rasieraccesoires, Wahl zum Mr. Universum.
Mal ehrlich, es könnte ja sein, dass der GG (große Google) seine Kopfleisten individuell auf unsere Häupter zuschneidet.
Apropos zuschneiden. Zu Kopftüchern kann ich nichts sagen, es sei denn, ich würde mal wieder nach "draußen" gehen und mich zum Beispiel zum Thema Kopftuchstreit mal wieder äußern. Dann würde ich aber meine Beliebtheitsspitzenstellung, die mir Céline unter die Nase rieb, gefährden.
Ja, ich bin ein Schleimer geworden, der Konflikten aus dem Weg geht und sich nur noch auf der sicheren Seite bewegt. Ein Forumsteilnehmer soft, ein Grünpunkter, ein Ausweichler.
So, jetzt muss ich noch eben mal meine Schoko-Pops nach Meerschweinchenkötteln :eek: untersuchen, die Gurkenmaske vom Gesicht nehmen und schauen, ob ich meine Angeschlagenheit so weit nachgelassen hat, dass ich nachher arbeiten gehen kann.
Machts's gut!
 
...ist da nicht das Mondgesichti?

sibel schrieb:
Klaro,ich hab eins mit Karo.... :zunge 5:

Ich schreibs jetzt nochmal: Kopftuch,Kopftuch,Kopftuch,Kopftuch,Kopftuch,Kopftuch...und? Sieht man schon was?
Bei mir auch nach wie vor diese "K.f.e."-Sachen. Hatte meinen heute auch schon.
Mit Lilith. Hab sie dabei über die Kopftuchgeschichte aufklären können.
Leider musste sie früh aus dem Haus; setzte sich ihr Kopftuch (in Form eines Fiat Uno) auf und...weg war sie.

Ich musste heute auch schon raus, mit dem Hund meiner Mutter, äußerln gehen - wie das im Wienerischen heißt.
Doch trug ich statt eines Kopftuches meine Kapuze.
Den Schirm brauchte ich noch nicht aufzuspannen - jetzt wäre das schon anders ---> es schüttet aus Kannen, Kübeln und Kopftüchern.

Ja Miriam - heute ist sicher ein wunderbarer Tag, sämtliche angefangenen und noch nicht fertiggestellten Seiden-Kopftücher (sowie sonstige Kunstwerke) fertigzustellen.
Da hab ich Dich erwischt und Dir gleich auch noch einen Beitrag herausgerissen.
- Jetzt, da Céline nicht da ist, muss das also ich übernehmen. *heuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuul*

Sowieso *heuuuuuuuuuuuuuuuuuul*, weil die beiden französichen Stützen des Scheibstils fort sind, weil es regnet, und weil ich meine Kopftücher irgendwo verräumt habe und nicht finde.
Außerdem *heuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuul*, weil ich noch immer keines meiner gemalten Seidentücher fotografiert habe, die letzten Stücke sogar noch ungewaschen in einem Plastiksackerl herumliegen....
:autsch:

So ist das mit den Kopftüchern:
einmal aktuell - dann plötzlich (ohne sichtbaren Grund) veraltet, unmodern, ungeliebt und ungetragen, liegengelassen und vergessen.
In unserer Kultur jedenfalls scheint´s so zu sein. (In anderen ja nicht gerade - aber ich will keineswegs politisieren oder so...- gell Robin.)

Als ich ein kleines Mäderl war (vor ca. 40 Jahr) hatte ich zwei Kopftücher. Sie sahen in etwa so aus, wie heutige "Nicki"-Tücher: bunt und gemustert, Paisley-Dessin.
Obwohl meine Eltern und ich nicht "am Land" wohnten, war es durchaus keine Seltenheit, dass ich eines dieser Kopftücher aufgesetzt bekam. (Wir besaßen ja auch das eine oder andere Dirndl-Kleid.)
Ich kann mich noch erinnern, dass mich das "rot-grüne" Tüch´l ganz schön kratzte am Hals.

Auch meine Mutter (in ihrer ganzen Erscheinung eine Dame) hatte damals hin und wieder ein edles Seidentuch um ihre hohe haargesprayte Frisur drapiert.
Einer ihrer Hüte hätte dieselbe ja eher eingedepscht.

Heutzutage sehe ich nicht mal mehr hier am Land, wo ich jetzt lebe, eine "hiesige" Frau - geschweige denn ein Mädchen - mit Kopftuch. Das ist hier dzt. echt ganz out.

Und da bei uns nicht so viele "Gastarbeiter" wohnen, sieht man/frau generell selten Kopftücher.

Sowas ist natürlich der Ausverkauf für Seidentücher. Weil, wer braucht die jetzt noch?
- Oder Miriam, machst Du andere Erfahrungen als ich? - Vielleicht verwendest Du oder Deine Bekannten sie ja als Halstuch?
Das habe ich auch schon probiert. Nur, das tut sich bei mir auch nicht: das stört mich am Hals.
:autsch:

Dabei haben jüngste Nachforschungen ergeben, dass das Kopftuch schon in der ältesten Menschheitsgeschichte bekannt war.
Schon aus Fellen und Häuten der Mammutochsen oder Hornzweschen wurden kunstvolle Kopftücher gefertigt.
Bei Ausgrabungen in Asertalibhan wurde unlängst ein solches gefunden, das aus edlen Hirschkuhfellen gemacht worden war. Mittels Faustkeilen war das Leder an manchen Stellen so bearbeitet worden, sodass gewissermaßen ein "Muster" entstand. Die Forscher rätseln, ob es sich dabei um Zufall oder etwa gar um Absicht handeln könnte.
Die freigeschabten Stellen ähneln Kreisen, die im Inneren 2 Punkte und 2 Striche zeigen. Ähnlichkeiten mit der einfachen Darstellung eines menschlichen Kopfes sind fast nicht zu übersehen. :-)
Weiters sind diese Kreise regelmäßig über das Ledertuch verteilt, sozusagen "allover".
Da das Tuch als Grabbeigabe eines weiblichen Körpers gefunden wurde, wird angenommen, dass sogar schon damals geschlechtsspezifische Kleidungsunterschiede bestanden haben könnten. Das Tuch befand sich nämlich auf dem Kopf des Leichnams der Frau. Ähnliches wurde noch niemals bei männlichen Beigesetzten gefunden.
Möglicherweise wurden Kopftücher als Kultobjekte zum Geleit für Verstorbene eingesetzt–- quasi um dieselben vor schädlichen Einflüssen beim Übertritt in die andere Welt zu schützen.
Allerdings gibt es Vermutungen, die besagen, dass das Kopftuch als Rangzeichen gegolten haben könnte. Somit könnte es sich bei der weiblichen Leiche auch um eine Schamanin gehandelt haben.
Diese Annahmen sind jedoch unbestätigt, da bisher niemals mit eindeutiger Sicherheit nachgewiesen werden konnte, dass damals sowie zu anderen Zeitaltern Frauen als „Schamanen“ tatsächlich tätig waren. Auch bei der bekannten „Venus von Willendorf“ handelt es sich ja eher um eine Fruchtbarkeitsgöttin als um eine Schamanin, da ihr ja das wesentlichste Attribut dazu fehlt: nämlich das Kopftuch.

Fest steht, dass in der letzten Vergangenheit der Menschheit das Kopftuch an Bedeutung verloren hat. (Dass ein sehr beträchtlicher Teil der Gesamtbevölkerung in dieses Statement nicht inkludiert ist, darf nicht irritieren, handelt es sich doch nicht um den „maßgeblichen“ Teil derselben.)
Möglicherweise könnte sich jedoch die Entwicklung des Kopftuches in Richtung Füße begeben. Neuesten Berichten aus der Modebranche zufolge werden bei „Gunkl und Gablauner“ Tücher um die Beine gewickelt (sogenannte Wadenwickel).
Dieser Trend war auch bei Verlany in New York zu finden. – Dort herrschen bei den Beintüchern (im Volksmund auch Beinkleider genannt) heuer grobe Stoffe, erdige Farben und Fellimitate vor. Die Muster sind uni oder zurückhaltend – ausgenommen: Smilies allover. Die sind der Renner der Saison, das sogenannte „Must“.

Und besonders Mutige können sich das „Smily-Bein-Tuch“ aus Fellimitat auch aufsetzen und als Kopftuch verwenden.;)


So, jetzt wisst Ihr die wahren Hintergründe über die Entstehung von Punkti, Punkti, Strichi, Strichi…ist das nicht das ………………..

ACHTUNG: nicht mit dem Gurken-Masken-Gesicht von Robin verwechseln!

Noch viel Spaß am heutigen Regentag wünscht Euch
Kathi

P.S.: Hab noch vergessen zu erwähnen, dass in der 2. Hälfte des 20. Jh. das Kopftuch allmählich vom Regenschirm abgelöst wurde.
Der Regenschirm selbst ist aber eine Weiterentwicklung des Hexenbesens. Mehr darüber kann uns vielleicht Marion sagen.

Überhaupt sollten wir doch die eine oder andere Halloween-Vorbereitung treffen, finde ich.
 
Ich finde,Herr GG aus www verhält sich einseitig,spätestens jetzt müßte die Kopfzeile mehrere Stichworte über das Wasser aufzeigen...aber?Nix dergleichen!

Sieht er mich nicht?
(dabei mache ich in gestreiftem Kittel und hellblauen Lockenwicklern keine schlechte Figur)

Ignoriert er mich?
(was mir das eine oder andere Tränchen der Bitterkeit ins Auge treibt)

Fragen,die die Welt nicht braucht,mich aber umtreiben.Oder sollte doch die Anzeige über psychol.Themen eine Anspielung auf meinen Beruf sein?


Und ja,das Kopftuchexperiment ist grandios gescheitert.


Da fällt mir ein,Kathi ,daß ich wenig Kindheitserinnerungen habe (so wäre sicher interessant,wie der erste Geisterbahnbesuch ausgegangen ist),und deswegen kann ich zu Paisleykopfbedeckungen rein garnix sagen.Ob es daran liegt,daß ich erheblich jünger bin als Du? :D
Kopftücher sind ein prima Windelersatz ,aber sonst zu garnichts nutze!
Ich selbst bevorzuge sowieso Wollstrickmützen:halten die Ohren warm und sehen klasse aus. :zauberer1 (nagut,über dieses Modell könnte man streiten...)
Mit Freuden sehe ich schon den Herbst nahen,kann ich doch endlich die Großraumpullover aus dem Keller holen...herrlich,wenns stürmt und regnet,man selbst im Trocknen und in Strick gehüllt,in der rechten Hand eine Tasse Roibushtee mit Ingwer,in der linken eine Butterstulle(Hallo Berlin)...was will man mehr!
Und was Halloween betrifft:ich kann dem ja ganz und garnichts abgewinnen,ästhetisch ein Supergau(Fratzen, :alien: Spinnen,überall orange...)und nur Geldrausschmeißerei,aber solltest Du da eher an Schabernack interessiert sein,bin ich dabei.... :hexe:

Bis dann...
 
Ihr liebe Leut’

Reihe mich in die Reihe der Genießer ein. Morgen früh halte ich wieder die Tasse hin :) Ich stelle aber fest: ihr seid einfach zu jung! Und kennt euch deshalb weder mit aufgewärmtem Kaffee aus, noch mit Kopftücher. Ich bin nämlich soooo alt, dass ich mich erinnern kann, dass der Kaffe bei uns zu Hause manchmal mehrmals aufgewärmt wurde *iiihgitt. Damals war ich zwar selbst noch lange nicht auf den Geschmack gekommen, auch nicht wenn der Kaffe frisch aufgebrüht war. Aber ich erinnere mich sehr gut an die gewisse Kanne auf dem Gaskocher. Vielleicht wisst ihr ja auch nicht, dass es früher, also in der Wikingerzeit gar keine Kaffeemaschinen gab. Irgendwie ging es auch ohne, aber heute würde ich auch nur im Notfall zu den alten Werkzeugen greifen :weihnacht

Ja, und das Kopftuch an sich! ICH habe das mal getragen, obwohl ich nicht... Sondern weil es eben so sein musste, es war einfach schick! Für eine junge Dame von Welt musste auch in verschiedenen Größen und Farben und Mustern welche vorhanden sein, immer passend zu den Handschuhen *loooool Menschens Kinder, habt ihr keine Filme mit Audrey Hepburn gesehen?, keine Fotos von Grace und Farah Dibah gesehen? Wie die Dibah wollten damals alle junge, aufstrebenden Damen aussehen, wenn auch nur Tuchhmässig und mit nachgeahmter Turmfrisur. Manchmal wurden wir sogar übermütig, ließen das Tuch auf und spannte darüber le Parapluie. Aber ich komme ja auch von hinter den Bergen her.... :maus:

Wünsche einen un-angeschlagenen und nicht zu theoretischen Mittwoch :winken1:
 
Hey, geschafft!

Der große Google verkündet gerade: Politik - Kaffee - Espressomaschinen - Philosophie

Wahrscheinlich weil Brittchen so viel über Kaffee philosphieren kann.
Ebenso wie über das Kopftuch.

Natürlich kenne ich die gute Audrey und auch Grace Kelly. ...Und Farah Diba war im Goldenen Blatt meiner Mutter damals Stammgast - so viel ich mich erinnere.

Ja ich sagte ja bereits, dass meine Mutter - eine Dame von (ländlicher) Welt - auf ihrer Turmfrisur so manches Mal ein schönes Seidentuch ausführte.
Leider fand ich nicht, dass sie so schön (und lieb) aussah wie Farah Diba.
...und unsereins hatte als kleines Mädchen zwei geflochtene Zopferln aus dem Kopftuch rauslugen. Das war ja recht lieb - damals ....

Sag Sibel, ein Kopftuch als Windelersatz??? Das müsste dann aber wennschon aus Baumwolltwill sein! So ein wasserabweisendes Seidentuch bringt da mMn nicht viel - außer Zores.
Da kann ich mir schon vorstellen, dass Du Dir so ein schickes Strickmützchen lobst :weihnacht *ggg*.

Was ist denn mit der Marion los, frag mich, wann die mit dem Besen anreitet.
Halloween nähert sich unaufhaltsam und was Hexisches gehört her.
Jedenfalls bin ich für jeden Naberschack zu haben.
Leider ist meine vormals smaragdgrüne Haarsträhne mittlerweile über Neongrün und Neongelb zu einfachem Blond mutiert.
Muss mir daher in nächster Zeit was Buntes reinmachen lassen. Dzt. tendiere ich zu orange (Sibel, nimm´s mir nicht übel - aber Du siehst mich ja eh nicht).

Ja Orange! Dann noch einen verzerrten Mund ins Gesicht zeichnen und los gehts. Kann nur hoffen, dass mich kein Nachbar erkennt *hihihi*
Notfalls verklickere ich denen, dass es sich um eine Schönheitsmaske nach Robins Rezept handelt.

Übrigens Robin, was hast Du denn heute Früh in Mütterchens Zimmerchen gesucht?
Die war nämlich ganz von den Socken, weil sich so ein kleines Rotkehlchen zu ihr verirrt hatte.
Nach einigem hin und her konnte ich es dann befreien.;)
Fly Robin fly, up up to the sky...

Schönen Tach noch
kathi :jump1:
 
Nachträglich zum gestrigen Welttierschutztag

Salut!

'Grüss Sie alle ganz lieb von mir und erzähl Ihnen, wie wir fast nicht abgeflogen wären. Zweimal!', trug mir die Dame auf.
Ich grüsse Euch ganz herzlich, aber erzählen werde ich es nicht, denn wenn es Cel selbst in das Notebook tippt und ich bei Gelegenheit ins Forum transferiere, komme ich auf zwei Beiträge pro Mal und erreiche die 500 vielleicht doch ;-). Wundert Euch also nicht, wenn künftig unter meinem Namen allerlei Ungewohntes geschrieben wird.

Wie unfassbar schön und reich müsste man sein, um nicht mehr protzen zu müssen? Mit sprechenden- und Ersatz-Kaffeemaschinen, Tagen des deutschen Butterbrotes und Einheit, mit Kopftüchern à gogo etc.
Gebe zu, dass ich lieber glücklich in einem gut abgefederten und klimatisierten Auto bin, als in einer Strassenbahn oder Bus -unglücklich wäre ich so erst recht glücklicher. Ist das arrogant?
Leute, Kanada verfügt zwar über Flughäfen, Shuttleservice, Train + Skytrain, Autobusse, Sea-Busse, Greyhoundbusse, U-Bahnen, Fähren, Touristenzüge etc., aber es ist das zweitgrösste Land der Erde. Das wurde nicht für Fussgänger erbaut! In den Städten kann man darauf gut und gerne verzichten, ausserhalb wäre man ohne Auto, dafür mit drei Kindern, kein richtiger Mensch, ohne Geländewagen nur unbedeutend mehr.

An dieser Stelle wollte ich Euch in Gälisch über Cape Breton Island und Golf von St. Lorenz erzählen. 'Bonjour tristesse' sage ich nur. Selbst, hätte ich mir die Schmusewindel unserer Kleinsten -gefärbt mit ökologisch vertretbaren Farben auf Violett- als Turban um den Kopf gewickelt, würde man es hier nicht zu schätzen wissen -grins.
Trotzdem muss ich gedanklich nicht zu sehr vom Ceilidh- und Cabot Trail abweichen.
Meine Damen, Robin, das Tuch des Mannes wird hier noch gepflegt! Wie naiv zu glauben, es ist das Beinkleid. Freunde, wir sind in Nova Scotia! Ob der bevorzugte Tartan der Kilts tatsächlich einem Clan oder dem Militär gehört, weiss ich leider nicht, will man aber modisch mithalten, sollte man die Farben Grün/Gelb mit dezenter Streuung von Grau und Schwarz wählen. Die Highland-Montur tragen nicht nur die Wachposten bei der Zitadelle in Halifax, die zu Dudelsackspiel ihren Waffendrill absolvieren und täglich um Mittagszeit ihre Kanone abfeuern, nein, auch viele der etwa 1400 -allein in Halifax- praktizierenden Real Estate Agents (Makler) tragen das Weichteilverdecktuch des Mannes -Pardon! Das gemeine Kopftuch ist noch lange nicht out!
Das schottische Musikfest haben wir zwar um Monate verpasst, aber man kommt auch sonst genügend in den Genuss -grins. Mit etwas Wehmut denke ich daran, dass es Franzosen waren, die als erste nach den Micmacs das Land besiedelten.

Irgendwie sollte ich aber auf das Tier ausserhalb des Mannes zu sprechen kommen.
So ein Bearwatching z.B., an einem Fluss noch um Bärenlachsballspiele erweitert, sollte vermutlich zum Highlight einer jeder Kanadareise gehören. Ich weiss nicht recht. Wir werden sicher von Québec-City später auch noch steil gegen Norden reisen, aber im Kilt auf Bären-Foto'safari' oder Bärenjagd? Kaum. Was sollten wir auch mit einem erlegten Bären? Ihn zu treffen, traute ich mir zu, aber wozu? Ich nehme auch stark an, dass man nicht nur eine Waffe mit dazugehörendem Waffenschein besitzen muss, sondern ebenfalls eine Jägerlizenz. Lustig ist aber, dass man hier jeden Jäger büssen würde, der das Wild nicht selbst isst, sondern verkaufen wollte. Den Flintentouristen nimmt man Unsummen ab, um ihnen das Abknallen des kanadischen Maskottchens zu ermöglichen, sonst aber werden die Bären regelrecht gehätschelt. An vielen Orten wurden bepflanzte Brücken über die Highways gebaut, von denen sich die Bären nicht mal stürzen können, um ein Auto zu erlegen. Zum Schutze des Bären gebaut, nicht des Autofahrers! Diese Info ist zwar aus zweiter Hand, doch glaubhaft, denn praktisch jeder -auch in Europa- hat eine Schwäche für das zottelige Tier. Ob Brau-, Schwarz- oder Grizzlybär. Kathi sogar für die Bärenmarke im Kaffee, Thomas Gottschalk für die Goldbären und unsere Kinder für ihre Teddys, die sie im Handgepäck mitbrachten, um ja keine Defizite in der Kindheit zu erleiden, die sie später eventuell auf die Jagd trieben.
Aber die Gefahr, hier und jetzt einem Bären zu begegnen, ist relativ klein. Der Elch ist wesentlich besser vertreten und die Vorstellung, von ihm geknutscht zu werden, realistischer. (Natürlich auch nicht gerade jetzt und hier, denn ich sitze in einem Büro wie Ihr Euch sicher vorstellen könnt.) Keiner weiss genau, wieviele davon es wo gibt, manche Angeber prahlen hier mit einer Million, Bescheidenere geben sich mit 500 000 zufrieden. Einzig auf Prince Edward Island gibt es nichts zu prahlen. Wer weiss, möglicherweise wurde der Elch erst kürzlich auch dorthin eingeschleppt. (Wir werden aber in dieser Richtung nicht mehr forschen, auch dort wurden die französischen Akadier von den Briten fast vollständig vertrieben und im Moment ist mein Bedarf an Kilts gedeckt.) Wird man vor Elchen gewarnt, so heisst es: 'Hör mal, nicht überall sind sie so gross wie am Yukon, aber wenn dich auch nur bescheidene 500 kg angreifen, und das machen die!, genügt es auch dir! Lass dich nicht durch ihr gemütliches Aussehen täuschen und auch auf kein Rennen ein, sie sind verdammt schnell. Nur, wenn 40mile/h schaffst, kannst es mit einem Elch aufnehmen.' Schaff' ich nicht, wäre geprahlt. So habe ich natürlich immer ein paar Golfschläger mit dabei, falls ein Elch das 'green' beträte.

Ihr seht, die Menschen hier sind hilfsbereit, offen, kommunikativ, freundlich, ohne Vorurteile und immer zum Spassen aufgelegt. Auch ohne Alkoholeinfluss. Aber Alkohol in Kanada ist ein trauriges Kapitel und einer eigenen traurigen Geschichte wert. Das unangefochtene Freizeitgetränk Nr. 1 ist selbstverständlich auch hier der Kaffee. Wie in den USA bekommt man -in bisher Gesehenem- praktisch ungefragt eine Kanne Kaffee bis zum Mittag -bottomless, Wasser den ganzen Tag auf den Tisch -selbstverständlich mit dem üblichen 'How are you doing?' gebracht. Die Qualität ist fragwürdig, weshalb man lieber auf Cafés ausweichen sollte, will man tatsächlich auch Kaffee trinken. Dank der Bevölkerungsstruktur braucht man keineswegs auf Espresso oder Ristretto zu verzichten, man muss nur geduldig suchen. Wir haben aber bereits eine kleine italienische Espressomaschine käuflich erworben, welche sogar die crema erzeugt -grins. Sonst wird man nämlich mit den eigenwilligsten Kombinationen konfrontiert, die den europäischen Markt noch nicht eroberten, nicht mal des kaffeeexperimentierfreundlichen Österreichs!
Schwarze Brühe mit Ahornsirup aromatisiert ist die Norm. Die Bohnen werden kanadisch geröstet, d.h. das Aroma wird ihnen dabei eingehämmert und eingebrannt. Das Ganze noch kräftig mit Ahornzucker gesüsst. Es gibt aber auch Varianten mit crème oder gar Likör in der Bohne. Fragt mich nicht, ich bin ein Langweiler, ich verlange nur einen Schluck Kaffee, mehrmals, stark, pur, unverfälscht, höchstens mit etwas angereichert, das ich als ebenfalls flüssig und stark sympathisch riechend identifizieren kann. Maplekaffee ist für mich ungefähr dasselbe als servierte man mir Single Malt on the rocks - stillos, unverzeihlich, nie wieder gutzumachen! -grins
Maple ist überhaupt allgegenwärtig, im Tee, Cookies, Jelly, Senf etc. und natürlich in der Natur. Von gelb über orange bis tiefrot in allen denkbaren Variationen. Die verschiedenen Nuancen von Rot erklären natürlich die Expression Indian summer. Speziell für Kathi liess ich mir sagen, dass es in der Gegend mehr als 20 Ahorn- und ca. 10 Eichenarten gibt.
Jetzt stellt sich mir noch die Frage, warum es im deutschsprachigen Raum Altweibersommer heisst? Die Zeit der seidenen Kopftücher? Pardon!, aber auch da ist der Franzose wesentlich charmanter mit été de la Saint-Martin. Ist das schon wieder prahlerisch? Um es noch schlimmer zu machen, erzähle ich Euch noch schnell, was ich auf dem Flug in einer deutschen Zeitung las. Leider weiss ich nicht mehr, in welchem Bundesland, oder ob es überhaupt in Deutschland geschah. Ein über 80-jähriger Jäger beschoss sehr erfolgreich mit Schrot seinen -auch betagten- Jagdkollegen, weil er ihn für ein Reh oder gar Wildschwein hielt. Ist das die Art, mit der man der Überalterung begegnen will? Traurig fragwürdig.

Am Montag ist Thanksgiving, freundlicherweise wurden wir eingeladen und brauchen den Vogel nicht mal selbst zu jagen. Gans wäre ohnehin der falsche, dafür aber leicht zu fangen -vermute ich mal, es wimmelt nur so von Schneegänsen überall auf dem Land.
Zum Truthahn gibt es Eiswein aus Ontario, versprach der Gastgeber stolz. Andere Länder, andere Sitten. In Frankreich wäre es unvorstellbar, einen Dessertwein zu Fleisch zu trinken, aber ich lasse mir nichts anmerken ;-).

Wenn Ihr wollt, melden wir uns aus Québec-City wieder, aber jetzt ist Schluss und Mittagszeit.

Amitiés/with kind regards

(gesponsert von Johann Jacobs, den Seidenraupen und den Schotten, mit stiller Erlaubnis von trados.ca)
 
Fassungs-und atemlos lese ich Jérome`s Reisebericht...Nova Scotia..NOVA SCOTIA (ich mußte es noch mal schreiben,es ist ein zu schönes Wort) Prince-Edward-Island (is ja hoffentlich nicht nach diesem 40-jährigen englischen Langweiler benannt,der berufs-und visionenlos aus der Geldschatulle seiner königlichen Mutter lebt?) St.Lorenz-Strom....unsereins ist froh,Freitag in den bayerischen Pfaffenwinkel fahren zu können....(jaha,ich hab was bescheidenes an mir)

Mit Truthahn kann man zwar mich jagen,aber in dieser Kombination mit Eiswein aus Ontario (wo hat man schon sowas je gehört) muß es ja göttlich sein.
Wie gut,daß ihr beiden fremde Erdteile bereist ...berichtet nur weiter,so spare ich Geld und hab trotzdem das Gefühl,den Duft der großen ,weiten Welt zu schnuppern...

Bis dann... :winken1:

Ach,bevor ich es vergesse:

heute ist der Tag der Holzpellets..

Rezepte,wie gehabt,bei mir...
 
Werbung:
pour Jérome

Noch was:der Begriff Altweibersommer bezeichnet etymologisch keine warme Jahreszeit für gichtkranke Damen,sondern das Wort ....weiber....ist die Verballhornung für Weber...also eigentlich Altwebersommer,wegen den schönen gewebten Spinnennetzen überall...
 
Zurück
Oben