Robin sei gedankt und das Lob gehört dem Atomrasierer
Salut!
Erfreulich, Euch hier so zahlreich und friedlich vorzufinden. Willkommen aus den virtuellen Hintergrundfalten, Marion und Britt.
Chère Lilith, die Torte hättest Du Dir wahrlich verdient, wäre gar bereit meinen Abstinenzlerruf aufs Spiel zu setzen und in der Bäckerei/Konditorei einen echten Kougelhopf, getränkt mit Schnaps zu holen, doch wie Du siehst, sind hier alle mit exzessiver Körperpflege und/oder ekstatischer Psychohygiene beschäftigt. Dem möchte ich mich nicht widersetzen.
Jeden Morgen starre ich mit nichts an in den bis zum Boden reichenden Badezimmerspiegel, in meinen Anblick versunken, schalte die ungedimmte Rasierbeleuchtung ein und, wenn ich zehn Minuten zum Vertrödeln habe, verbringe ich sie mit Bestandesaufnahme. Einer äusserlichen. Den Gesamtkomplex Stirne/Gesicht/Hals überwache ich zusätzlich bei jeder Rasur und Händewaschen sowie bei jedem zweiten Blick in den Rückspiegel. Nur so lassen sich die Resultate der menschlichen Entwicklung live verfolgen. Sollte ich eines Tages die Anschaffung des übergrossen Spiegels wegen unerfreulicher Entwicklung bereuen, wird mir Eins helfen: ich werde mir freundlich wie bis dato in das ungedimmte Licht zulächeln und denken 'mit Liebe betrachtet ist alles schön' und werde mit erkenntnisresistenten Beharrlichkeit zum Duschkopf greifen, so wie Bill Murray in 'Lost in Translation' in einer Karaokebar zum Mikrofon greift und 'More Than This' von Brian Ferry intonieren.
Wunderbar falsch singen kann sehr schön sein. Aber normalerweise pfeife ich nur unter der Dusche. Zwar muss ich beim Singen noch nicht darauf bedacht sein, Punkte für richtig getroffene Töne zu sammeln, oder mit netten Kommentaren wie 'go home' zu rechnen, aber seit sich Bekannte dieses komische Karaokespiel für Videospielkonsolen namens 'Singstar', das auch noch das fiese Feature hat, dass der Song gleichzeitig aufgezeichnet wird, angeschafft haben, bin ich oft etwas gehemmt. Was, wenn plötzlich 'More Than This' auch im Wohnzimmer ertönt, gesungen von mir, nochmal und nochmal, wieder und wieder...
Irgendwann sollte man sich selbst ernst nehmen, wenn man will, dass es andere tun, sagte einst mein Grossvater. Seine Gewohnheit, sich nicht allzu ernst zu nehmen, änderte er zwar nicht, aber ein Satz fürs Leben ist es trotzdem -grins.
Sowie derjenige einer elsässer Winzerin. Ein paar laute Lacher und ein paar verstohlene Schmunzler erntete sie neulich, als sie sagte: ' Man muss drauf achten, dass der Fortschritt hinterher kommt.'
Dabei stecken Weisheit und grosse Lebenserfahrung in den Worten. Wie oft bleiben offensichtlich richtige Erkenntnisse am Wegrand liegen, statt konsequent Richtungsänderungen anzugeben? Wenn nur ein Atomrasierer von lästigen Haaren -manchmal gar Schuppen- befreit, so soll ein solcher auch bei mir zu Standardausrüstung gehören.
Ich nehme mich sehr ernst dabei, denke sogar an das von innen nach aussen Strahlen, das ich beim künftigen Blick in den Spiegel sehen werde und hoffe, dass es der Rasierer sogar schafft, gleichzeitig alle Eitelkeiten und Empfindlichkeiten wegzuputzen. Tabula rasa mit Atomrasierer und weg ist jeglicher Frust. Welch eine geniale Idee!
Allein der Wandel ist beständig, sagte seinerzeit Heine -grins.
'Bu vorlesn' befiehlt mir eben eine Stimme und der dazugehörende Mensch eroberte soeben den väterlichen Schoss. Damit wurde der Wandel vom vergnügten Schreiben zum kuscheligen 'Bildanguck und Vorles' vollzogen .
Bonne soirée!
Salut!
Erfreulich, Euch hier so zahlreich und friedlich vorzufinden. Willkommen aus den virtuellen Hintergrundfalten, Marion und Britt.
Chère Lilith, die Torte hättest Du Dir wahrlich verdient, wäre gar bereit meinen Abstinenzlerruf aufs Spiel zu setzen und in der Bäckerei/Konditorei einen echten Kougelhopf, getränkt mit Schnaps zu holen, doch wie Du siehst, sind hier alle mit exzessiver Körperpflege und/oder ekstatischer Psychohygiene beschäftigt. Dem möchte ich mich nicht widersetzen.
Jeden Morgen starre ich mit nichts an in den bis zum Boden reichenden Badezimmerspiegel, in meinen Anblick versunken, schalte die ungedimmte Rasierbeleuchtung ein und, wenn ich zehn Minuten zum Vertrödeln habe, verbringe ich sie mit Bestandesaufnahme. Einer äusserlichen. Den Gesamtkomplex Stirne/Gesicht/Hals überwache ich zusätzlich bei jeder Rasur und Händewaschen sowie bei jedem zweiten Blick in den Rückspiegel. Nur so lassen sich die Resultate der menschlichen Entwicklung live verfolgen. Sollte ich eines Tages die Anschaffung des übergrossen Spiegels wegen unerfreulicher Entwicklung bereuen, wird mir Eins helfen: ich werde mir freundlich wie bis dato in das ungedimmte Licht zulächeln und denken 'mit Liebe betrachtet ist alles schön' und werde mit erkenntnisresistenten Beharrlichkeit zum Duschkopf greifen, so wie Bill Murray in 'Lost in Translation' in einer Karaokebar zum Mikrofon greift und 'More Than This' von Brian Ferry intonieren.
Wunderbar falsch singen kann sehr schön sein. Aber normalerweise pfeife ich nur unter der Dusche. Zwar muss ich beim Singen noch nicht darauf bedacht sein, Punkte für richtig getroffene Töne zu sammeln, oder mit netten Kommentaren wie 'go home' zu rechnen, aber seit sich Bekannte dieses komische Karaokespiel für Videospielkonsolen namens 'Singstar', das auch noch das fiese Feature hat, dass der Song gleichzeitig aufgezeichnet wird, angeschafft haben, bin ich oft etwas gehemmt. Was, wenn plötzlich 'More Than This' auch im Wohnzimmer ertönt, gesungen von mir, nochmal und nochmal, wieder und wieder...
Irgendwann sollte man sich selbst ernst nehmen, wenn man will, dass es andere tun, sagte einst mein Grossvater. Seine Gewohnheit, sich nicht allzu ernst zu nehmen, änderte er zwar nicht, aber ein Satz fürs Leben ist es trotzdem -grins.
Sowie derjenige einer elsässer Winzerin. Ein paar laute Lacher und ein paar verstohlene Schmunzler erntete sie neulich, als sie sagte: ' Man muss drauf achten, dass der Fortschritt hinterher kommt.'
Dabei stecken Weisheit und grosse Lebenserfahrung in den Worten. Wie oft bleiben offensichtlich richtige Erkenntnisse am Wegrand liegen, statt konsequent Richtungsänderungen anzugeben? Wenn nur ein Atomrasierer von lästigen Haaren -manchmal gar Schuppen- befreit, so soll ein solcher auch bei mir zu Standardausrüstung gehören.
Ich nehme mich sehr ernst dabei, denke sogar an das von innen nach aussen Strahlen, das ich beim künftigen Blick in den Spiegel sehen werde und hoffe, dass es der Rasierer sogar schafft, gleichzeitig alle Eitelkeiten und Empfindlichkeiten wegzuputzen. Tabula rasa mit Atomrasierer und weg ist jeglicher Frust. Welch eine geniale Idee!
Allein der Wandel ist beständig, sagte seinerzeit Heine -grins.
'Bu vorlesn' befiehlt mir eben eine Stimme und der dazugehörende Mensch eroberte soeben den väterlichen Schoss. Damit wurde der Wandel vom vergnügten Schreiben zum kuscheligen 'Bildanguck und Vorles' vollzogen .
Bonne soirée!