Finster? Ungelassen? Gereizt? Gelangweilt!
Salut!
Robin und ich ärgerten uns schon über stümperhafte -generell langweilige- Aufführungen der Strassenmusikanten. Ob zur Weihnachtszeit oder wie zuletzt vor dem Berliner 'Kakao', spielt dabei keine grosse Rolle. Jacques leidet leise transpirierend bei staubtrockenen Führungen durch Geschichtsfakten. Was aber ist schlimmer als endlose vorgelesene Referate? Redenverlesen gehört m.M.n. unter Androhung strengen Strafen verboten. Hat man die Reden stehend zu absolvieren - unter Androhung schweren Kerkers! Stehend kann man nur mit anderen Leidgeprüften die Augen rollen, auf eine Schwindelattacke warten und das eigene immer weniger glücklich schlagende Herz 'beobachten'. Sitzend ist es erträglicher und etwas erkenntnisreicher.
Die 'anerkannte' Intelligenzia mag zwar einen Dresscode und einen Lifestyle haben und es handelt sich um Menschen, die am Denken Spass haben, aber auch sie langweilen sich manchmal und reagieren dabei absolut trivial. Es macht, hat man die Langeweile nicht allzuoft durchzustehen, sogar Spass, die Leute dabei zu beobachten. Es entspannt und macht die vorgelesenen Reden wie auch quälende Längen kurzweiliger. Seminare eignen sich oft dazu, aber auch Podiumsgespräche und Diskussionsveranstaltungen, die man sogar freiwillig besucht. Die Längen machen schon gar nicht vor dem Parlament oder Gericht halt.
Frauen zwirbeln zunächst Haarsträhnen, pflegen später ihre Nägel, räumen Handtaschen oder Mappen aus und wieder ein, ziehen sich verstohlen die Lippen oder den Lidstrich nach, aktualisieren den Terminplaner, um am Schluss resigniert die Beine auszustrecken und minutenlang zu begutachten. Es wäre vermessen, zu behaupten, dass dabei ihre Gedanken um uns kreisen.
Männern bleiben solche Vergnügen weitgehend versagt, also spielen sie auf dem Notebook Tetris oder Solitaire, wobei hier einem immer mindestens drei über die Schulter schauen -auch Frauen. Andere lesen, mehr oder weniger offensichtlich, Zeitungen oder Taschenbücher, misshandeln ihre Nase oder Ohren; manch einer starrt auch nur moros in seine Unterlagen oder vor sich hin, wohlwissend, irgendwann haben wir uns die Lizenz zum freien Reden erworben, oft sogar eine Erfrischung abverdient.
Ich überlegte schon, prophylaktisch einige Flaschen Rotwein mitzutragen. Stellte mir vor, der Ort der Langenweile wäre dann ein Land des ehemaligen Ostblocks und ich der Devisenshop und beinahe beliebter noch als der Schlussgong.
Ich verlange hier und jetzt vom Gesetzgeber -dabei ist mir gleichgültig, ob Königin, König oder das demographisch agierende Volk, eindeutige Längen- und Gestaltungsvorgaben für Redner. Die Gesellschaft soll nicht von sinnlosen Aktivitäten leben!
Habe ich Euch gelangweilt? Es liegt bestimmt nur an Eurer zu wenig lebhaften Leseart. Ansonsten am gültigen Gesetz, wonach das Publikum ins Koma gelangweilt werden muss.
Robin, wenn es Dein Zustand wieder erlaubt, wüsste ich ganz gerne, wo die Strassenmusikanten zwischen den Tischen des 'Kakao', geparkten Autos, spielenden Kindern und den Passanten noch Platz hatten. Ich hatte nämlich den Eindruck -auch ohne Musikanten- da passt nicht mal mehr ein Blatt Papier dazwischen - irgendwie wie im grossstädtischen Gartenbad -grins.
Bis dann!
Salut!
Robin und ich ärgerten uns schon über stümperhafte -generell langweilige- Aufführungen der Strassenmusikanten. Ob zur Weihnachtszeit oder wie zuletzt vor dem Berliner 'Kakao', spielt dabei keine grosse Rolle. Jacques leidet leise transpirierend bei staubtrockenen Führungen durch Geschichtsfakten. Was aber ist schlimmer als endlose vorgelesene Referate? Redenverlesen gehört m.M.n. unter Androhung strengen Strafen verboten. Hat man die Reden stehend zu absolvieren - unter Androhung schweren Kerkers! Stehend kann man nur mit anderen Leidgeprüften die Augen rollen, auf eine Schwindelattacke warten und das eigene immer weniger glücklich schlagende Herz 'beobachten'. Sitzend ist es erträglicher und etwas erkenntnisreicher.
Die 'anerkannte' Intelligenzia mag zwar einen Dresscode und einen Lifestyle haben und es handelt sich um Menschen, die am Denken Spass haben, aber auch sie langweilen sich manchmal und reagieren dabei absolut trivial. Es macht, hat man die Langeweile nicht allzuoft durchzustehen, sogar Spass, die Leute dabei zu beobachten. Es entspannt und macht die vorgelesenen Reden wie auch quälende Längen kurzweiliger. Seminare eignen sich oft dazu, aber auch Podiumsgespräche und Diskussionsveranstaltungen, die man sogar freiwillig besucht. Die Längen machen schon gar nicht vor dem Parlament oder Gericht halt.
Frauen zwirbeln zunächst Haarsträhnen, pflegen später ihre Nägel, räumen Handtaschen oder Mappen aus und wieder ein, ziehen sich verstohlen die Lippen oder den Lidstrich nach, aktualisieren den Terminplaner, um am Schluss resigniert die Beine auszustrecken und minutenlang zu begutachten. Es wäre vermessen, zu behaupten, dass dabei ihre Gedanken um uns kreisen.
Männern bleiben solche Vergnügen weitgehend versagt, also spielen sie auf dem Notebook Tetris oder Solitaire, wobei hier einem immer mindestens drei über die Schulter schauen -auch Frauen. Andere lesen, mehr oder weniger offensichtlich, Zeitungen oder Taschenbücher, misshandeln ihre Nase oder Ohren; manch einer starrt auch nur moros in seine Unterlagen oder vor sich hin, wohlwissend, irgendwann haben wir uns die Lizenz zum freien Reden erworben, oft sogar eine Erfrischung abverdient.
Ich überlegte schon, prophylaktisch einige Flaschen Rotwein mitzutragen. Stellte mir vor, der Ort der Langenweile wäre dann ein Land des ehemaligen Ostblocks und ich der Devisenshop und beinahe beliebter noch als der Schlussgong.
Ich verlange hier und jetzt vom Gesetzgeber -dabei ist mir gleichgültig, ob Königin, König oder das demographisch agierende Volk, eindeutige Längen- und Gestaltungsvorgaben für Redner. Die Gesellschaft soll nicht von sinnlosen Aktivitäten leben!
Habe ich Euch gelangweilt? Es liegt bestimmt nur an Eurer zu wenig lebhaften Leseart. Ansonsten am gültigen Gesetz, wonach das Publikum ins Koma gelangweilt werden muss.
Robin, wenn es Dein Zustand wieder erlaubt, wüsste ich ganz gerne, wo die Strassenmusikanten zwischen den Tischen des 'Kakao', geparkten Autos, spielenden Kindern und den Passanten noch Platz hatten. Ich hatte nämlich den Eindruck -auch ohne Musikanten- da passt nicht mal mehr ein Blatt Papier dazwischen - irgendwie wie im grossstädtischen Gartenbad -grins.
Bis dann!