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Leben wir noch in einer Demokratie oder schon in einer Art Diktatur?

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Aber doch, die Stadtmauern haben durchaus sehr wirksam vor Seuchen geschützt, zumindest für gewöhnlich.

Ach, überhaupt nicht, zumindest nicht bei der Pest. Denn die wurde bekanntlich durch die Ratte als Wirt des infizierten Rattenflohs übertragen, und da nützt deine Stadtmauer überhaupt nichts, denn die Ratten flitzen tagsüber durchs Tor, denn das steht dann offen.
Die Seuchen des 19. Jh., die Cholera, der Typhus u.a. wurden durch infiziertes Trinkwasser übertragen, und deren Eindämmung gelang durch die Einführung der Kanalisation und einer zentralen Trinkwasserversorgung - Maßnahmen im Übrigen, gegen sich die Verantwortlichen in einigen Städten z.T. lange zur Wehr gesetzt haben, weil sie deren Sinn nicht einsehen wollten und die Maßnahmen teuer waren.
Eine der Geisseln noch des frühen 20. Jh., die Tuberkulose, wurde durch die Überwachung der Rinderbestände (die Tuberkulose ist eigentlich eine Rinderkrankheit) und die Kontrolle der Milchwirtschaft in den Griff bekommen. Und indem man ganze Elendsviertel abgerissen hat.

Wir leben hier in Deutschland in Mitteleuropa, und bei den heutigen Strukturen lässt sich das nicht wie eine belagerte Stadt abriegeln. Wir leben in einem der dicht besiedelsten Länder Europas - gut, Du Landpomeranze vielleicht nicht - und sind auf den Ein- und Ausgang von Menschen und Waren angewiesen. Anders lassen sich in einem hochentwickelten Land rund 85 Mio. Menschen auch gar nicht mehr versorgen, mit was auch immer.
Und wenn, dann wärest Du der erste, der sich über die Konsequenzen, die das hätte, das Maul zerreisst.

Wie so etwas aussehen kann, das haben wir erst kürzlich im Ansatz in Großbritannien gesehen, wo plötzlich mal alles wegbricht, weil der Brexit zuschlägt und/oder LKW-Fahrer aus anderen Nationen plötzlich fehlen. Da gibt es an den Tankstellen kein Benzin mehr und die Regale im Supermarkt sind leer. Und am anderen Ende müssen selbst die im Land befindlichen Erzeuger von Schlachtvieh ihre Tiere keulen, weil sie sie nicht mehr vom Hof bekommen.

Oder auch die Situation während des 1. Weltkriegs in Deutschland. Blockaden und eine wenig durchdachte Agrarpolitik haben eine ganze Kaskade von Folgen ausgelöst: Erst gibt es keine Dünger und keine Fette mehr, dann keine Futtermittel, schließlich schlachtet man das Milchvieh ab und am Ende brechen Milch-, Fleisch- und Getreidewirtschaft zusammen. Daran sind mutmaßlich rund 800.000 Menschen gestorben, dagegen ist Corona fast schon eine Witznummer.

Das sind dann alles keine Luxusfragen mehr, die sich nur darum drehen würden, ob man zu Weihnachten seine Playstation auch haben kann oder im Frühjahr den Spargel.
 
Wie so etwas aussehen kann, das haben wir erst kürzlich im Ansatz in Großbritannien gesehen, wo plötzlich mal alles wegbricht, weil der Brexit zuschlägt und/oder LKW-Fahrer aus anderen Nationen plötzlich fehlen. Da gibt es an den Tankstellen kein Benzin mehr und die Regale im Supermarkt sind leer. Und am anderen Ende müssen selbst die im Land befindlichen Erzeuger von Schlachtvieh ihre Tiere keulen, weil sie sie nicht mehr vom Hof bekommen.

Oder auch die Situation während des 1. Weltkriegs in Deutschland. Blockaden und eine wenig durchdachte Agrarpolitik haben eine ganze Kaskade von Folgen ausgelöst: Erst gibt es keine Dünger und keine Fette mehr, dann keine Futtermittel, schließlich schlachtet man das Milchvieh ab und am Ende brechen Milch-, Fleisch- und Getreidewirtschaft zusammen. Daran sind mutmaßlich rund 800.000 Menschen gestorben, dagegen ist Corona fast schon eine Witznummer.

Das sind dann alles keine Luxusfragen mehr, die sich nur darum drehen würden, ob man zu Weihnachten seine Playstation auch haben kann oder im Frühjahr den Spargel.
Ja, das kommt heraus, wenn die "strammen Rechten" dem Nationalismusparolen ihrer Populisten aufsitzen.
 
Wir leben hier in Deutschland in Mitteleuropa, und bei den heutigen Strukturen lässt sich das nicht wie eine belagerte Stadt abriegeln. Wir leben in einem der dicht besiedelsten Länder Europas - gut, Du Landpomeranze vielleicht nicht - und sind auf den Ein- und Ausgang von Menschen und Waren angewiesen. Anders lassen sich in einem hochentwickelten Land rund 85 Mio. Menschen auch gar nicht mehr versorgen, mit was auch immer.
Und wenn, dann wärest Du der erste, der sich über die Konsequenzen, die das hätte, das Maul zerreisst.

Wie so etwas aussehen kann, das haben wir erst kürzlich im Ansatz in Großbritannien gesehen, wo plötzlich mal alles wegbricht, weil der Brexit zuschlägt und/oder LKW-Fahrer aus anderen Nationen plötzlich fehlen. Da gibt es an den Tankstellen kein Benzin mehr und die Regale im Supermarkt sind leer. Und am anderen Ende müssen selbst die im Land befindlichen Erzeuger von Schlachtvieh ihre Tiere keulen, weil sie sie nicht mehr vom Hof bekommen.

Das mag schon sein, aber meiner Ansicht nach sind das Symptome der grundsätzlich verirrten Globalisierung. Eine globalisierte Welt ist immer ein Schönwettersystem. Die kleinste Störung bringt das Ganze ins Wanken. Das war früher anders. Und wer hat uns eingeredet, dass die Globalisierung der natürliche Gang der Welt ist?...
 
Die kleinste Störung bringt das Ganze ins Wanken.
Das ist F A L S C H.
Zwar merkt man kleinste Störungen durch die globale Vernetzung schnell global, aber "das Ganze ins Wanken" geschieht nicht.
Auch ein "größeres Wanken" wie Corona, das manche Fanatiker und Egomanen für das Ende der Welt halten wird in ein paar
Jahren eine unwichtige Randnotiz bzw Erinnerung sein. Es sind immer die Egomanen die glauben, das HIER UND JETZT wäre
eine ganz ganz wichtige und entscheidende Zeit bzw wichtiger Ort. Etwas Bescheidenheit und Demut wäre angebracht. Klar
ist für viele die eigene Person, die eigene Zeit und die eigene Umgebung das allerwichtigste, aber für einen globalen
Blickwinkel muss man diese ichbezogebe Sichtweise überwinden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kleinste Störungen bringt eine labile Persönlichkeit oder Gesellschaft ins Wanken, eine stabile nicht.
Wer fest auf dem selbst erschaffenen Sockel der eigenen Philosophie steht, hält eine Menge an Widrigkeiten aus ohne schlapp zu machen.
Als Beispiel die vielen Menschen mit extremen Herausforderungen, die sie überlebt haben. Viele andere überleben gemäßigte Dinge nicht.
 
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Kleinste Störungen bringt eine labile Persönlichkeit oder Gesellschaft ins Wanken, eine stabile nicht.
Wer fest auf dem selbst erschaffenen Sockel der eigenen Philosophie steht, hält eine Menge an Widrigkeiten aus ohne schlapp zu machen.
Als Beispiel die vielen Menschen mit extremen Herausforderungen, die sie überlebt haben. Viele andere überleben gemäßigte Dinge nicht.
Eine Störung zu bemerken und "ins Wanken gebracht werden" sind zwei sehr unterschiedliche Dinge.
Je größer ein System ist, desto stabiler wird es durch die vermehrte Redundanz. Vermehrte Komplexität macht ein
System zwar instabiler, aber bei Beeinträchtigung fiele es eher in einen Zustand zurück, den es bei geringerer Größe
als Normalfall hätte.

Daher: du meinst, beispielsweise Wien wäre durch Grippe mehr gefährdet, denn jeden Winter gibt es mehrere Grippefälle, während in einem kleinen Kuhdorf es zumeist nicht einmal zu einem einzigen Fall in der Grippesaison gibt. Aber: Wien verkraftet das Auftretenl von ein paar Grippefällen ohne Weiteres, während das Alltagsleben im Kuhdorf empfindlich getroffen würde, wenn es mal 3 Grippefälle (z.B. der Amtsleiter, der Bäcker und der Busfahrer) gibt.
Also: ja, in der globalisierten Welt gibt es durch die schiere Größe viel mehr "Störfälle" zu vermelden als in einer kleinen. Aber, diese Störfälle sind im Verhältnis zum Gesamtsystem deutlich kleiner und daher systemweit viel unbedeutender als in kleinen Systemen.
 
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