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Leben wir noch in einer Demokratie oder schon in einer Art Diktatur?

Zwischenstand:

Kantig: "Grundrechte sind relativ."
Belair: "Sind sie meiner Überzeugung nach nicht."
Muzmuz: "Dann zähl mal auf, welche Grundrechte denn nicht relativ sind."
Belair : "Lerne etwas Geschichte !"
Muzmuz: "Bislang bist du darin gescheitert, auch nur ein einziges dieser Grundrechte zu nennen."
Belair: "Ich bin für dich gescheitert, jetzt weiß ich, ich bin am richtigen Weg."
Muzmuz: "Noch immer bist du gescheitert, auch nur ein einziges Beispiel deiner vollmundig behauptetencin absoluten Grundrechte zu nennen."

Seitdem Schweigen von Belair......

Wenn du diese menschlichen Grundrechte, ohne Hilfe von anderen und durch vorgegebene Gesetze nicht in dir selbst erkennen kannst, dann hast du ohnehin ein großes Problem.

Und was mein Schweigen betrifft, wo bereits mehr als genug Topfen ist, muss ich nicht noch meinen Topfen dazugeben.
 
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Das Haus, das für alle gebaut wurde, müssen beide Maurer, der eher aufbauende und der eher abreißende, gleichberechtigt bewohnen und gleichberechtigt gestalten können, auch wenn letzterer das Haus nicht für sehr sinnvoll gebaut erachtet.
Der abreißende baut kein Haus, er reißt eines ab.
Der Abriss ist ein ggf vorgelagerter Prozess, gehört aber selbst nicht zum Hausbau.

Das, und nur das, ist Demokratie. Friedrich Meinicke, der Gründer der Freien Universität Berlin nach dem Kriege, sagte einmal, er sei Herzensmonarchist. Damals absolut demokratisch möglich. Heute würde er wahrscheinlich für seine Geisteshaltung einsitzen. Ich wage mir gar nicht auszumalen, wie es einem Adenauer, Erhard oder Kiesinger heute ergehen würde.
Eine Demokratie in der gilt "anything goes" unterscheidet sich nicht von der Anarchie.
Eine Gemeinschaft ohne Regeln ist keine Gemeinschaft mehr, sondern nur eine unzusammenhängende Mehrzahl.
Und, Regeln bedeuten per Definition Einschränkung.

Der vordergründige Widerspruch, dass Einschränkung Freiheit bedeutet und völlige Freiheit zu Unfreiheit führt, löst sich erst durch weitergehende Überlegungen auf. Es sei daher den Coronaleugnern, Identitären und sonstigen Staatshassern eine Warnung. Wenn sie meinen, dass eine Zerstörung des sie ach so unterdrückenden Staates sie befreien würde, dann sollen sie bedenken, dass sie nachher nicht mehr der Staat mit seinen ganzen gegenseitigen Kontrollen gegen Machtmissbrauch seie Macht ihnen gegenüber ausübt, sondern dann eben der Nachbar mit der grösseren Waffe und seinen Schergen.

Die Demokratie ist in Deutschland nach den beiden Weltkriegsniederlagen als Zwangsmaßnahme der Sieger eingeführt worden. Man hat sie uns übergestülpt. Sie kommt nicht aus dem deutschen Volk an sich, und zwar in Ost wie in West. Tradition ist hier nirgends vorhanden.
Doch. Der Weg zur Demokratie was schon weit vor dem ersten Weltkrieg gezeichnet, wenn auch nicht vollendet. Und, auch wenn es in Deutschland wie in Österreich noch einen Kaiser gab, war dieser mitnichten absolutistisch.
Aber, wie man gesehen hat - und auch noch heute erkannt werden muss - ist, dass eine Demokratie auch erst einmal gelernt werden muss.
Sie nimmt nämlich den Bürger in die Verantwortung, und diese muss erst einmal erkannt, übernommen und geschätzt werden.
Und wie man an den fanatischen Coronaleugnern noch heute sieht, sind noch immer nicht alle Menschen bereit, Verantwortung für ihre eigenen Entscheidungen und Handlungen zu übernehmen.

Was ich beschreibe, ist die Darstellung der Demokratie bei Platon. Die alten Griechen sind die Erfinder der Demokratie. Platon kannte die Demokratie in allen ihren Facetten sehr genau. Und gerade die letzte Phase der Demokratie, die Platon beschreibt, kann ich für die heutige Zeit absolut bestätigen. Deine Sätze tun das ja geradezu in klassischer Weise, wie ich oben schon sagte.
Dir ist schon klar, dass zu Platons Zeiten weit mehr als die Hälfte (nämlich alle Frauen und Kinder, Sklaven) von der demokratischen Mitwirkung ausgeschlossen waren ?
 
Wenn du diese menschlichen Grundrechte, ohne Hilfe von anderen und durch vorgegebene Gesetze nicht in dir selbst erkennen kannst, dann hast du ohnehin ein großes Problem.
Ich kenne die Grundrechte, aber ich kenne keine absoluten Grundrechte.
Du hast behauptet, die Grundrechte wären nicht relativ, kannst aber kein einziges Beispiel nennen.
Also winde dich nicht weiter wie ein Wurm, sondern nenne doch einfach ein Beispiel ! Wenn es eines gäbe, wäre das doch eine einfache Übung zu beweisen, dass du nicht nur Schwachsinn stammelst.

Und was mein Schweigen betrifft, wo bereits mehr als genug Topfen ist, muss ich nicht noch meinen Topfen dazugeben.
Der Topfen ist meiner Meinung nach deine Behauptung, dass Grundrechte absolut wären.
Du könntest, wenn deine Behauptung kein Topfen wäre, dies ganz einfach unter Beweis stellen, indem du zumindest ein einziges
Beispiel eines absoluten Grundrechtes nennen würdest. Aber merkwürdiger Weise schaffst du das nicht, obwohl es doch ganz einfach
sein müsste, KANTIG, mir und allen anderen zu zeigen, dass du nicht nur inhaltsleeres Geschwafel von dir gibst und nicht weißt, was
die von dir missbrauchten Begriffe überhaupt bedeuten.

Also: anstatt mir mit einem einzigen Satz -oder im Extremfall mit nur einem einzigen Wort- zu zeigen, dass du richtig liegst und KANTIG und ich falsch, eierst du herum und feierst dich als Sieger, ohne überhaupt auch nur am Spiel teilgenommen zu haben.
Aber, vielleicht reicht es für dich ja wie im richtigen Leben, "der zweite Sieger" zu sein, der nicht ernst zu nehmen ist. :lachen:
 
Zuletzt bearbeitet:
Und ? Wer stellt diese Forderung ? Und was willst du damit sagen ?
Die Macher des Mainstreams.
Daß jeder einzelne diese Forderung einhalten kann, denn es wird von niemandem etwas unmögliches verlangt, alle seien ja gleichgestellt.

Das magst du so empfinden, aber schon alleine die Existenz der FPÖ widerlegt deine Behauptung faktisch für Österreich und die
Existenz der AfD Selbiges für Deutschland.
Ja eben, aber sie werden als nichtdemokratisch bezeichnet, und die "Demokraten" versuchen sie überall in "demokratischster" Weise rauszudrücken.

Die AfD ganz besonders (sogar in ihrem Namen !) wie inhaltlich und förmlich auch die FPÖ grenzen sich selbst ab, und genau diese Abgrenzung
ist ein Kernpunkt ihres Standpunktes, den sie bei jeder Gelegenheit betonen wollen. Was soll also die Jammerei über die selbst gewählte Abgrenzung ?
Indem sie sagen, sie seien rechts-konservativ grenzen sie sich selbst vom linken Parteiengefüge ab, und werden von diesem Gefüge ganz "demokratisch" ausgegrenzt. Sie könnten doch locker links-liberal sein. Dann wäre doch alles in Ordnung.

Fakt ist, dass die "stramm rechten" Parteien sich oft nicht ausreichend von den undemokratischen Extremisten in ihren Reihen abgrenzt - und das zumeist durchaus beabsichtigt und mit Kalkül. Dadurch dürfen sie sich nicht wundern, dass ihre Außenwahrnehmung braune Flecken aufweist.
Soweit, wie ich weiß, grenzen sich die linken und grünen Parteien auch nicht von der Antifa und ähnlichem Kropp-Zeug ab (oder gelten die inzwischen schon als demokratisch, mich würde es nicht wundern). Man sagt sogar allen Ernstes, die alte SED (wie sie sich auch immer derzeit nennen mag), sei in der Demokratie angekommen, obwohl ihnen Blut an den Händen klebt. Also rote Flecken in der Außenwahrnehmung einer Partei sind vollkommen unbedenklich. Das ist schon interessant.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der abreißende baut kein Haus, er reißt eines ab.
Der Abriss ist ein ggf vorgelagerter Prozess, gehört aber selbst nicht zum Hausbau.
Bei Falschbau gehört ein zwischenzeitlicher Teilabriß zum Aufbau.

Eine Demokratie in der gilt "anything goes" unterscheidet sich nicht von der Anarchie.
Das Wesen der Demokratie ist, nach Platon, tatsächlich die Anarchie.

Der Weg zur Demokratie was schon weit vor dem ersten Weltkrieg gezeichnet, wenn auch nicht vollendet. Und, auch wenn es in Deutschland wie in Österreich noch einen Kaiser gab, war dieser mitnichten absolutistisch.
Jetzt hast du es erkannt: Das Deutsche Kaiserreich war demokratischer als man es heute wahrzunehmen bereit ist. Bismarck galt als der Demokrat per se. Und er war deutlich ideologisch rechts eingestellt. Damals ging das noch. Heute undenkbar.

Dir ist schon klar, dass zu Platons Zeiten weit mehr als die Hälfte (nämlich alle Frauen und Kinder, Sklaven) von der demokratischen Mitwirkung ausgeschlossen waren ?
Platon z.B. fordert die absolute Gleichberechtigung der Frau! Und Sklaven waren in Griechenland nicht rechtlos. Der Sklavenhalter mußte für sie sorgen, auch wenn er keine Arbeit für sie hatte. Heutzutage entläßt man die Arbeiter einfach.
 
Die Macher des Mainstreams.
Daß jeder einzelne diese Forderung einhalten kann, denn es wird von niemandem etwas unmögliches verlangt, alle seien ja gleichgestellt.
Und die "Macher des Mainstrams" sind Eliten, richtig ?

Ja eben, aber sie werden als nichtdemokratisch bezeichnet, und die "Demokraten" versuchen sie überall in "demokratischster" Weise rauszudrücken.
Warum sie mitunter als nichtdemokratisch bezeichnet werden habe ich in jenem Posting nachfolgend erklärt.

Indem sie sagen, sie seien rechts-konservativ grenzen sie sich selbst vom linken Parteiengefüge ab, und werden von diesem Gefüge ganz "demokratisch" ausgegrenzt. Sie könnten doch locker links-liberal sein. Dann wäre doch alles in Ordnung.
Nein, die Abgrenzung setzen sie nicht durch Rechts-Konservatismus, sondern im generellen Zugang zu Politik.
"Die Anderen sind das Establishment, wir sind die Alternative !" - diese Abgrenzung hat nicht direkt etwas mit links-rechts zu tun.
Zeigt sich auch daran, dass es in manchen Ländern linkspopulistische Parteien gibt, die es auch nicht so mit Parlamentarismus haben.

Peinlich ist es immer, weil solche Gruppierungen in der Regel tönen "die anderen sind korrupt und machtbesessen, aber WIR sind die einzig sauberen !" und dann gerade in jenen Reihen der meiste Schindluder getrieben wird.

Soweit, wie ich weiß, grenzen sich die linken und grünen Parteien auch nicht von der Antifa und ähnlichem Kropp-Zeug ab (oder gelten die inzwischen schon als demokratisch, mich würde es nicht wundern). Man sagt sogar allen Ernstes, die alte SED (wie sie sich auch immer derzeit nennen mag), sei in der Demokratie angekommen, obwohl ihnen Blut an den Händen klebt. Also rote Flecken in der Außenwahrnehmung einer Partei sind vollkommen unbedenklich. Das ist schon interessant.
Ja, die Grünen hatten auch lange Zeit in Thema mit Abgrenzung von extremen Teilen. Mit dem Absage an die Fundamentalopposition und der Zuwendung zur Gestaltung haben sich die Grünen aber schon inhaltlich von jenen Extremen distanziert. Das ist der FPÖ bislang noch nicht gelungen. Einige haben es versucht, aber das hat zu Spaltungen (Liberales Forum, BZÖ) geführt. Generell hat der Versuch aus der Oppositionsrolle heraus zu treten der FPÖ immer geschadet.
Das kommt, weil das rechte Gedankengut die Spaltung, das Wir-Sind-Wir-Und-Wir-Sind-Besser in seinen Genen hat, und das kriegt man eben nicht raus. Spaltung muss sein, und wenn man sich von allen schon abgespalten hat, dann spaltet man sich halt selbst.
Auch passend, dass mit der CSU auch gerade eine sehr rechte Partei auf ihrer Abspaltung von der Bundespartei beharrt.
Also, wenn du schon jemandem Spaltung vorwirfst, warum dann nicht dem, der sie betreibt ?
 
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