Ich habe gelesen, daß Mutanten gerade durch Impfen entstehen: die Viren ändern ihr Ummunitätsverhalten und flüchten - sodaß weitere Impfungen erforderlich sind.
Die Frage tauchte hier schon einmal auf, und ich habe sie auch schon beantwortet.
Mutationen sind zufällig auftretende Ereignisse. Je mehr Viren es gibt, desto mehr Gelegenheiten für Mutationen.
Da eine hohe Durchimpfung (wie auch das Einhalten anderer Maßnahmen) die Anzahl der Viren verringert, verringert sie
auch die Anzahl der Mutationen und somit auch die Gefahr der Entstehung neuer gefährlicher Varianten.
Manch einer mag nun einwerfen, dass die Impfung eine Art Selektionsdruck ausüben würde, der neue Varianten begünstigen könne. So wie man es von der Interation Bakterien - Antibiotika kennt.
Dazu folgendes:
Ist ein Impfstoff auch wirksam gegen die Mutante, dann ist es schnell einsichtig, dass auch die Mutante durch die Impfung bekämpft wird.
Ist er aber gegen die Mutante nicht wirksam, dann begünstigt er sie auch nicht, denn auch andere gegen die Mutante nicht wirksame Impfstoffe (z.B. jene gegen Polio, Influenza, Masern, Kinderlähmung, Zecken, etc....) begünstigen Corona-Mutanten nicht.
Auch ist mir nicht bekannt, dass eine Grippeimpfung die Entstehung neuer Varianten von Influenza-Viren begünstigen würde.
Der große Unterschied zwischen Impfung und Antibiotika ist jener, dass die Impfung eine Prophylaxe ist, Antibiotika in der regel threapeutisch angewendet werden.
Das heißt:
Beim Antibiotikum gibt es ein Bakterium, das sich im Körper ausbreitet und sich auch schon ausgebreitet hat (man ist ja schon krank). Die Anzahl der Bakterien und somit die Möglichkeit für Mutationen ist schon groß, und die Gefahr, dass darunter antibiotikaresistente Exemplare dabei sind, eben schon vorhanden. Das Antibiotikum wirkt dann vorwiegend auf die nichtresistenzen Baktieren und verschafft den resistenten einen Selektionsvorteil. Besonders dann, wenn die Antibiotikatherapie nicht bis zum Ende geführt wird. Denn, eine Resistenz gegen Antibiotika bildet sich in der Regel nicht durch eine einzige Mutation aus, sondern entsteht langsam, über mehrere Schritte. Ergo, eine neue Variante, die in Folge das Potential hätte, resistent zu werden, wird bei Komplettierung der Therapie beseitigt, weil die Resistenz noch nicht ausreichend ist. Wird die Therapie aber unterbrochen, dann die teilweise resistente Variante ihren Vorteil nutzen und sich weiter ausbreiten und auf die nächste teilweise durchgeführte Therapie hoffen.
Eine Impfung hingegen verringert hingegen schon die Ausbreitung des ursprünlichen Keimes und somit auch die Wahrscheinlichkeit, dass es überhaupt zu einer gefährlichen Mutation kommt. Daher wäre ein Vergleich von Impfung mit Antibiotika in diesem Zusammenhang nicht sinnvoll.