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Kunst liegt im Auge des Betrachters?

AW: Kunst liegt im Auge des Betrachters?

.....

1. Und was sind "objektive Gesichtspunke" :dontknow:

2. Etwa, wenn ein Künstler sich mit seinen Werken auf dem Kunst-Markt durchgesetzt und finanziellen Erfolg hat :dontknow:

Meine Meinung dazu:

1. Objektiver Gesichtspunkt: Dachte da vorher an den "Mehrheitsbegriff", das was also an Kriterien zusammengefaßt ist, was "Kunst" sei (läßt sich ja er"googeln", ich erspare mir also diesbzgl. weiteres nachdenken:)), wobei das (blicknehmend auf meine Ausführungen in meinem vorigen Beitrag) keine Relevanz hat, da ich ja Gültigkeit meiner Definition auch außerhalb ebenjenes Kunstbegriffes gewähnt sehe.

2. Wenn dadurch (= durch finanziellen Erfolg/breite Bekanntheit des "Werkes") die/der das Werk Betrachtende (gemäß meiner Definition, aus der Deine entsprechende Frage "erwuchs") für sich Kunst wahrnimmt/"erfühlt", wäre es für die/den Betrachtenden KUNST. Falls diese "Rückkoppelung"/spürbare Eigenresonanz nicht gegeben, ist es für einen (vom Werk) ungerührten Betrachter keine Kunst, egal wie berühmt und kaptitalbringend das Werk sei.
Es ist keine Kunst, Kunst als Kunst zu sehen,
und es ist keine Kunst, Kunst als keine Kunst zu empfinden.;)
Der Schlüssel liegt in der Seele des/der das "Werk" Betrachtenden.
 
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AW: Kunst liegt im Auge des Betrachters?

.....
Der Schlüssel liegt in der Seele des/der das "Werk" Betrachtenden.

Vordem noch in der des Schaffenden.
Ich weiß recht genau,
wann ich Kunst und wann Dekoration werkle.
Nicht selten wirkt Dekoratives professioneller,
künstlerischer Ausdruck dagegen eher naiv.
Tut nichts zur Sache, weil für Schaffende
der Schaffensprozess wichtiger ist als das Ergebnis.
 
AW: Kunst liegt im Auge des Betrachters?

Kunst war immer auf einen Kontext angewiesen, egal ob auf einen religiösen, oder einen gesellschaftlichen.
Kunst ist ohne Kontext heute nicht ohne weiteres als Kunst zu erkennen, so wars gemeint. Ein Alltagsgegenstand kann in einem Kontext Kunst sein (Readymades), Geräusche können Musik sein usw. Umgekehrt kann etwas, was sich früher eindeutig als Kunst darstellte, ein banaler Gegenstand sein, eine Skulptur stellt sich z.B. als Schaufensterpuppe heraus. Überhaupt waren es die technische Abbildungsmöglichkeiten, die die Kunst vor neue Herausforderungen stellte.
Der Mangel an Kriterien kann umgekehrt so gedeutet werden, dass der Betrachter heutzutage mehr gefordert ist, er "aktiver" werden muss. Hinter der pauschalisierenden Abwertung von heutiger Kunst kann also mangelnde Flexibilität des Beobachters stehen, wenig Wille "sich einzulassen".
Der "Geschmack" ist ein überholter Begriff, er ist negativ konnotiert. Man hat "Geschmack" klingt nach Elitarismus, nach Abgrenzung von weniger verfeinerten Menschen. "Geschmackssache" banalisiert die Kunst, die schon immer mehr war, als dass es jemandem gefällt oder jemandes Geschmacks trifft.
 
AW: Kunst liegt im Auge des Betrachters?

Vordem noch in der des Schaffenden.
Ich weiß recht genau,
wann ich Kunst und wann Dekoration werkle.
...
Für dich weißt du es, ja (was ich schon beneidenswert finde). Geht das Kunstwerk dann aber raus in die Welt, ist es dem Urteil und den Missverständnissen der Beobachter ausgeliefert.
Manche Künstler schätzen das "Wissen", andere schätzen gerade das Ausliefern und die Ungewissheit, wie aus der Rezeption erst Kunst entsteht, oder eben nicht...
 
AW: Kunst liegt im Auge des Betrachters?

....

Tut nichts zur Sache, weil für Schaffende
der Schaffensprozess wichtiger ist als das Ergebnis.

Ja, das ist wohl analog dem :wc2: (= Scheißen), wo der Prozeß in der Regel (also bei Nicht-Verko...äääähhh....Verstopfung ) lustvoller/kreativer ist als das stinkende Ergebnis/Produkt ...., das aber "Gott-:ironie:-sei-Dank!" weg-gespült werden kann, wenn es sich um ein W(asser)C(losett) handelt ....:D

M.a.W.:
Im Leben wie im künstlerischen Schaffens-Prozeß kommt es wohl in 1. Linie auf die Prozesse an, die sich allerdings ohne Ergebnis/Produkt/Kunstwerk nicht verkaufen lassen ..., vermutet moebius
 
AW: Kunst liegt im Auge des Betrachters?

Vordem noch in der des Schaffenden.
Ich weiß recht genau,
wann ich Kunst und wann Dekoration werkle.
Nicht selten wirkt Dekoratives professioneller,
künstlerischer Ausdruck dagegen eher naiv.
Tut nichts zur Sache, weil für Schaffende
der Schaffensprozess wichtiger ist als das Ergebnis.

Ja, nandu, das hatte ich als automatisch inkludiert in meinen Aussagen gesehen,
ich war halt nur auf moebius' beide Fragen textend eingegangen.
Wem ein Werk eines Künstlers nicht tauge, der könnte sich ja auch selbst eines erschaffen, um ggf. alle Nuancen künstlerischen Schaffens selbst
zu erleben -
Learning by doing sozusagen:)
 
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AW: Kunst liegt im Auge des Betrachters?

Ja, nandu, das hatte ich als automatisch inkludiert in meinen Aussagen gesehen,
ich war halt nur auf moebius' beide Fragen textend eingegangen.
Wem ein Werk eines Künstlers nicht tauge, der könnte sich ja auch selbst eines erschaffen, um ggf. alle Nuancen künstlerischen Schaffens selbst
zu erleben -
Learning by doing sozusagen:)

Wahrscheinlich
:dontknow: findet wirkliches Lernen eh' nur by doing im wirklichen Leben statt ...:D
 
AW: Kunst liegt im Auge des Betrachters?

Ja, nandu, das hatte ich als automatisch inkludiert in meinen Aussagen gesehen,
ich war halt nur auf moebius' beide Fragen textend eingegangen.
Wem ein Werk eines Künstlers nicht tauge, der könnte sich ja auch selbst eines erschaffen, um ggf. alle Nuancen künstlerischen Schaffens selbst
zu erleben -
Learning by doing sozusagen:)

Schon klar.
Wollte halt nur auch mal was dazu sagen. :dreh:

Über Kunst gibt es so unendlich viele Aussagen.
Und nicht wenige sind gleichermaßen zutreffend wie unzutreffend.
Beispielsweise die: 'Kunst ist keine Therapie.'
Von irgendeinem Elfenbeinturm aus betrachtet,
mag sie zutreffend sein.
Ändert aber nichts daran,
dass es jede Menge (auch anerkannte) Künstler gibt,
denen ihr Schaffen sehr wohl Therapie bedeutet -
und sei es nur in temporären Schaffensmomenten.

Mehr als einmal wurde ich aufgefordert,
Erklärungen zu meinen Bildern abzugeben.
Geht nicht. Weil jede Erklärung
einerseits Begrenzung des eigenen Empfindens,
andererseits Verhinderung anderer Erklärungen wäre.
Selbst ganz vorsichtige Versuche in dieser Richtung
haben sich zumeist als Reduktion von Möglichem erwiesen.
Kunst will respektiert werden,
ist aber gleichermaßen mögliches Sinnfindungssprungbrett.
Hinzu kommt, dass es wirklich schwierig handzuhabende Sujets gibt.
Ich befasse mich derzeit mal wieder mit erotischer Kunst.
Ganz schwieriges Thema, das -
weil Gratwanderung par Excellence.

:winken3:
 
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AW: Kunst liegt im Auge des Betrachters?

Kunst ist ohne Kontext heute nicht ohne weiteres als Kunst zu erkennen, so wars gemeint. Ein Alltagsgegenstand kann in einem Kontext Kunst sein (Readymades), Geräusche können Musik sein usw. Umgekehrt kann etwas, was sich früher eindeutig als Kunst darstellte, ein banaler Gegenstand sein, eine Skulptur stellt sich z.B. als Schaufensterpuppe heraus. Überhaupt waren es die technische Abbildungsmöglichkeiten, die die Kunst vor neue Herausforderungen stellte.
Der Mangel an Kriterien kann umgekehrt so gedeutet werden, dass der Betrachter heutzutage mehr gefordert ist, er "aktiver" werden muss. Hinter der pauschalisierenden Abwertung von heutiger Kunst kann also mangelnde Flexibilität des Beobachters stehen, wenig Wille "sich einzulassen".
Der "Geschmack" ist ein überholter Begriff, er ist negativ konnotiert. Man hat "Geschmack" klingt nach Elitarismus, nach Abgrenzung von weniger verfeinerten Menschen. "Geschmackssache" banalisiert die Kunst, die schon immer mehr war, als dass es jemandem gefällt oder jemandes Geschmacks trifft.

Gefallen kann auch Schreckliches, wie etwa ein guter Krimi.
Was Sie als "negativ konnotiert" angeben, ist eher das Adjektiv "geschmäcklerisch" . Niemand hat etwas dagegen, wenn eine Wohnung "geschmackvoll" eingerichtet ist. Das, was Sie der neuen Kunst attestieren, nämlich daß der Betrachter "aktiver " werden muss, halte ich für Bequemlichkeit der Künstler. Immer war Kunst mit aktiver Empfindung, mit einer Fülle von Assoziationen, mit Kritik oder Begeisterung verbunden. Alles aktive Leistungen der Betrachter. Wer die Farbfelder eines Mark Rothko betrachtet, kann ebenso auf die Fliesen in seinem Badezimmer starren, um gedanklich "aktiv" zu werden. Nein, ich bleibe dabei: die Qualität sollte weiterhin ein Kriterium für Kunst sein. Selbst das abstrakteste Picasso-Gemälde hat eine farblich/kompositorische Wirkung, die auf Qualität beruht.
Dasselbe gilt für Salvador Dali, der zudem noch zeichnerische Qualität rein handwerklich beifügt. Wildes Geschmier und exstatisches Herumgeschmeiße von Farbtöpfen auf riesigen Leinwänden , wie bei Jackson Pollock - halte ich eher für Ausdruck psychischer Krisen, denn für Kunst. Überhaupt ist heutzutage die Psychologie vielfach Ersatz für Qualität in der Kunst.
Wenn Kunst nicht mehr von Müll zu unterscheiden ist, dann haben sich sowohl Betrachter als auch Künstler der Beliebigkeit unterworfen.
(Siehe jetzt eröffnete Kunstausstellung in Hannover: was dort installiert wird, ist wirklich tonnenweise Müll !)
Perivisor.
 
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